Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo zusammen.
Ich bin schon seit längerer Zeit stiller Mitleser dieses Forums und bin begeistert von der Kompetenz und Hilfsbereitschaft vieler Mitglieder hier.

Ich bin absoluter Neuling und habe mir vor wenigen Wochen einen Renault Master 3 mit Euro5 Diesel (also nicht intelligenter Lichtmaschine) gekauft.
Bei der Elektroplanung kommen jetzt aber einige Fragen auf die sich mit bestehenden Threads nicht ganz beantworten ließen.

Ich habe vor im Groben die folgenden Komponenten zu verbauen. Habe aber die leise Ahnung das die Dimensionierung in der Kombination Probleme/ keinen Sinn machen könnte.


Versorgerbatterie: 160- 200 Ah AGM Batterie

Wechselrichter mit Ladegerät und NVS: Ective CSI 302 mit 3000 Watt

Solar: 180W Solarpanel Mono

Solarregler: ECTIVE DSC 25 Ah MPPT Dual Solar-Laderegler (um auch der Fahrzeugbatterie eine Erhaltungsladung zukommen zu lassen)

Ladung während der Fahrt: entweder automatisches Trennrelais ODER 30 Ah Ladebooster von Schaudt oder Votronic



Nun habe ich dazu erstmal zwei Wichtige Fragen:

1. Ich weiß der Wechselrichter ist Überdimensioniert. Hatte zuerst vor den gleichen in der 1500W Variante zu kaufen. Durch ein Sonderangebot habe ich jetzt aber die 3000W Variante zum gleichen Preis bekommen. Da dachte ich mir viel Hilft viel. Für den gleichen Preis, warum nicht.

Macht das bei dieser "kleinen" Batterie gar keinen Sinn und wird die Leistung von 3000W überhaupt dauerhaft abgerufen auch wenn der Abnehmer vielleicht nur 800W hat.

Oder ist es vielleicht gut die Reserve von der doppelten Wattzahl für den gleichen Anschaffungspreis zu haben, auch wenn man sie die meiste Zeit gar nicht abruft.

Ich habe lange überlegt überhaupt ein 230V Kreis einzubauen, da ich hauptsächlich nur 12V Abnehmer benutzen will. Dann habe ich mir aber überlegt dass ein Ladegerät über Landstrom nicht verkehrt ist um die Batterie auch mal richtig durchladen zu können. Und dann kann ich auch direkt einen Wechselrichter in Kombination mit einbauen.
Wir würden den Wechselrichter auch nur kurzzeitig benutzen. Kaffemaschine oder Mixer vielleicht.




2. Reicht ein vollautomatisches Trennrelais um während der Fahrt wenigstens etwas zusätzlich mit zu laden. Oder gibt das bei der AGM Batterie zu viele Probleme. Die schlechtere Ausbeute durch fehlende Ladekurve meine ich dabei garnicht so sehr. Sondern viel mehr der glaube ich fehlende Überladeschutz. Was passiert denn wenn die AGM Batterie voll ist. Ein automatisches Trennrelais würde doch trotzdem nicht aufhören die Batterie zu laden, was sicherlich auf die Lebensdauer schlägt oder?
Vorteil bei dem Autom.-Trennrelais wäre neben dem günstigen Preis, dass ich mich nicht mit der suche nach dem D+ Signal beschäftigen muss.

Dazu direkt noch die Frage, ob es Probleme geben könnte mit dem 1A Erhaltungsstrom des MPPT Dual Ladereglers zur Fahrzeugbatterie und dem Trennrelais. Würde es dadurch bereits wieder geöffnet werden?

Ich hoffe ihr lacht mich nicht sofort aus, weil der Plan extrem bescheuert ist. :cold_sweat:
Bin über jede Hilfe sehr dankbar.
#2
Torosus hat geschrieben: vor 3 JahreMacht das bei dieser "kleinen" Batterie gar keinen Sinn und wird die Leistung von 3000W überhaupt dauerhaft abgerufen auch wenn der Abnehmer vielleicht nur 800W hat.
Natürlich nicht. Das Problem bei großen Wr ist der höhere Eigenverbrauch. Wie weit du mit deiner ausgesuchten Batterie kommst, hängt von deinen Verbrauchern ab. Kannst du grob mal ausrechnen.
Torosus hat geschrieben: vor 3 JahreSondern viel mehr der glaube ich fehlende Überladeschutz
Überladen wird die nur wenn die Spannung zu hoch ist. Das ist nur der fall wenn die Lima einen weg hat. Also sogut wie nie.
Torosus hat geschrieben: vor 3 JahreEin automatisches Trennrelais würde doch trotzdem nicht aufhören die Batterie zu laden, was sicherlich auf die Lebensdauer schlägt oder?
Schlimmer als eine volle Batterie, die geladen wird, ist eine leere Batterie ;)
Da würde ich mir keine Sorgen machen. Gerechnet auf die Lebenszeit, ist die während der Fahrt sowieso nie so voll, dass es wirklich mal "schädlich" wäre. Da gibt es viel schlimmere Sachen, die man mit einer Batterie machen kann..
Habe die ersten 4 Jahre nur mit der Lima geladen, ab und zu mal Zuhause am Kabel. Auch noch nie mit mehr als 14,4V. Kennlinie ist immer das Totschlagargument Nr. 1
Andolini gefällt dies
#3
Vielen Dank für deinen Beitrag. Hilft mir schonmal echt weiter. Besonders dass ein überladen mit Trennrelais eigentlich nicht möglich ist.

"Natürlich nicht. Das Problem bei großen Wr ist der höhere Eigenverbrauch. Wie weit du mit deiner ausgesuchten Batterie kommst, hängt von deinen Verbrauchern ab. Kannst du grob mal ausrechnen."

Natürlich nicht, ist bezogen auf den dauerhafte Abgabe von 3000W?
Heißt aus deiner Sicht ein downgrade auf den 1500w Wechsel Richter sinnvoll oder den großen behalten? Nur mal so als Einschätzung? Wirkliche 230v Abnehmer habe ich garnicht im Kopf an denen ich was ausrechnen könnte. Das 230v Netz soll nur nice to have sein. Meine batterie Größe habe ich nur anhand meiner 12V Abnehmer berechnet plus Puffer nach oben.

"Kennlinie ist immer das Totschlagargument Nr. 1"

Heißt also auf jeden Fall Ladebooster kaufen aus deiner Sicht oder denkst du ich sollte mit dem Trennrelais hinkommen?


Solche Erfahrungswerte finde ich immer super. Einfach nur deine persönliche Einschätzung.
Wäre super. Danke :v:
#4
Ob der 1500W mehr Sinn macht oder nicht hängt ausschliesslich von deinen möglichen Verbrauchern ab und was du bereit bist noch zu investieren. Es geht einfach darum das der Wirkungsgrad der Wechselrichter bei weniger abgerufener Leistung meist schlechter ist und natürlich der Eigenverbrauch höher ist. Ective gibt z.B. einen Wirkungsgrad von 85-90% an aber leider ohne Kennlinie und einen Eigenstrombedarf von 0.9A bei 1500W und 0,95A beim 3000W. Ich würds so lassen wie es ist aber du solltest dann auch die Kabelquerschnitte so dimensionieren, dass du im Bedarfsfall die Leistung abrufen kannst. Bei 3kW fliessen immerhin 250A bei 12V .. das ist echt heftig.

Ich persönlich würde mir vorher genau Gedanken machen was benötige ich im maximal Fall, also was ist mein größter Verbraucher auf 220V Seite und kann ich den irgendwie evtl. durch ein Modell mit weniger Leistung ersetzen. Dann wäre meine Wahl auch nicht Ective sondern ein leiser, leichter digitaler Wechselrichter.

Gruß Rico
Andolini gefällt dies
#5
Torosus hat geschrieben: vor 3 JahreNatürlich nicht, ist bezogen auf den dauerhafte Abgabe von 3000W?

Genau. Bei einem 800 W Verbaucher werden auch nur 800W verbaucht.
Würde den jetzt auch lassen. Du sagst eh, dass du den nicht oft nutzt, das würde ein Austausch in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Bei den Kombigeräten kann man den WR auch komplett ausgeschaltet lassen meine ich. Dann verbaucht der auch nichts, du hast aber das Ladegerät und die Möglichkeit auf 230V .
Torosus hat geschrieben: vor 3 JahreHeißt also auf jeden Fall Ladebooster kaufen aus deiner Sicht oder denkst du ich sollte mit dem Trennrelais hinkommen?
Ohne intelligente Lima kommt man auch ohne Probeme ohne Booster hin. Ausreichende Verkabelung vorrausgesetzt.
Wie ungefähr 95% aller Serienfahrzeuge und 100% aller PKW. Zugegeben, im PKW ist keine Verbraucherbatterie drin und früher immer eine Säurebatterie. Aber eben auch kein WR, kein totkochen durch Solar oder wochenlang entladenes rumstehen.
Andolini gefällt dies
#6
Schalt den Wechselrichter wieder aus, wenn du die Kaffeemaschine aus machst, dann passt das schon. Und föne nicht gleichzeitig die Haare, wenn du Kaffee kochst. Auch wenn der Wechselrichter das schafft, stresst du eine 200 Ah Batterie je nach Ladezustand sonst schon sehr. Bis 1500 W sollte sie nicht weiter stören, wenn sie wenigstens noch 30 % Restladung hat.
#7
Danke für die rege Beteiligung.

Wie wichtig ist es denn für die Batterie und dessen Lebensdauer die Möglichkeit zu haben per Landstrom mal ordentlich voll zu laden?

Weil eigentlich komme ich bei meinen geplanten Abnehmern mit einem reinen 12v System auch gut aus.
Mein komplettes Kamera Equipment,Handy und Tablet lässt sich alles über usb laden.
LEDs, Kühlbox ,Wasserpumpe, Standheizung sowieso alles 12v.

Das Betreiben einer Kaffeemaschine wäre nur Bonus. Könnte ich aber auch drauf verzichten.

Mir ging es eigentlich eher darum dass wenn ich schon einen Landstromanschluss und ein Ladegerät verbaue dann kann ich auch direkt einen Wechselrichter verbauen. Und dann bin ich auf das Kombigerät gestoßen.


Nun kann man ja mit einem Trennrelais die Agm Batterie nie ganz voll laden. Schafft der zusätzliche MPPT Regler und das Solar Panel denn die Batterie auf 100% zu bringen und ersetzt dies das Durchladen von Zeit zu Zeit per Landstrom?
Oder ist ein Ladegerät per Landstrom essentiel?

Wechselrichter, extrem dicke Verkabelung, FI Schalter, Landstromsteckdose. Alles auch kosten die dann wegfallen würden.


Achso und wenn es doch ein Wechselrichter sein soll dann kann ich den bestellten 3000w Richter auch noch retournieren und gegen einen kleineren tauschen. Da ist noch nichts verbaut. Ich dachte halt nur es wäre für den gleichen Preis ein guter Deal gewesen. Mittlerweile glaube ich das nicht mehr. :grimacing:
#8
Wenn du die Batterie nicht komplett leer mit Solar lädst, klappt das. Ich hatte die ersten Jahre kein Solar, dann unregelmäßig mit einem Ladegerät nachgeladen. Meistens wenn ich wusste dass ich nicht wegfahre. Dabei stand die nie leer rum, schätze das tiefste waren so 80%.
Mittlerweile hab ich 100W auf dem Dach, das schafft es die Batterie voll zu halten.
Das einzige Szenario in der es dann wirklich mal lange dauert ohne Kabel voll zu laden wäre im Winter wenn die Batterie auf der Rückfahrt nicht mit der Lima geladen wurde. Aber selbst das schafft ne Batterie auch mal wegzustecken.
Vom gesparten WR könnte man in deinem Fall besser auf 300 Ah aufrüsten, je nachdem wie lange man stehen möchte
#9
Hallo Tim,

also wenn du den WR (also die 230V-AV) nicht brauchst und ihn noch zurücksenden kannst, dann solltest du ihn auch nicht einbauen.

Du sparst Gewicht, Kosten und Aufwand. Und der Aufwand für den Anschluss ist (selbst wenn du ihn nur auf 1500 W auslegst) nicht zu unterschätzen. Bei 1500 W musst du die Verbindung zur Batterie mit 42 mm2 anschließen und mit 125 A absichern. Schau dir mal an, was da alleine schon wieder für die konfektionierten Kabel (Plus und Masse) und den Automat an Kosten zusammenkommt. Vom Einbau mal ganz abgesehen.

Realisiere den Landstromanschluss und kaufe dir ein gutes Ladegerät ... fertig.

Gruß, Frank
#10
Der einzig legitime Grund für einen WR ist die Dame des Hauses, die sich die Haare fönen muss (und als Straßenausbauer freue ich mich wenn ich mal wieder Kabelgebundene Maschinen nutzen kann)! :grin: Ich hab daher den gleichen allerdings mit 2000W bestellt. Die 3000W sind total übertrieben und kosten nur Platz und Gewicht... Du schreibst ja selber das Du eigentlich alles auf 12V hast.