Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo liebes Forum.

Ich bin neu hier und habe bisher nur viel gelesen. Erstmal Chapeau zu eurem tollen Forum!

Mittlerweile sind wir mit unserem Camper-Plan soweit, dass die Elektrik etwas konkreter wird.

Ich weiß nicht, ob das hier die richtige Herangehensweise ist, aber ich habe gedacht, ich könnte hier schon mal einen unfertigen Stromlaufplan einstellen und den mit eurer Hilfe weiter anpassen. An einigen Stellen komme ich nicht weiter und die Internetsuche bringt teilweise mehr Verwirrung als Klarheit.

Vorab, unser Camper ist ein VW T6 und ich reise mit meiner Frau und Tochter. Wir planen eher ein- bis zwei Tage an einem Ort zu bleiben und dann weiterzufahren.

Landstrom, Wechselrichter und auch Solar sollen Aufbaustufen werden. Gestartet wird damit, dass die ab Werk verbaute AGM Batterie unterm Fahrersitz durch eine LiFePo4 mit 100 Ah ersetzt werden soll. In diesem zuge kommt ein Victron Ladebooster dazu.
Früher oder später Solar. Landstromanschluss und vor allem Wechselrichter kommen erst nach einer längeren Probetour. Keine Ahnung, ob wir das brauchen oder wollen.

Was noch fehlt:
- Längen der Leitungen/genauer Plan der Einbauorte
- Sicherungen und Leitungsquerschnitter der Endverbraucher

Wo ich schon bei der Planung scheitere:
- Leitung von Aufbaubatterie zum Plusverteiler. Muss die wirklich 160 A aushalten (max. der Batterie)?
- Der Orion Victron Tr Smart 12/12/30 nimmt max. 16 qmm auf. Welchen Querschnitt soll ich von Starter zu Ladebooster zu Aufbaubatterie nehmen?
- Wie wichtig ist ein Shunt? Reicht nicht auch die Batterie mit Bluetooth?
- Wie hoch ist wohl der Anlaufstrom des Kühlschranks?

Danke euch schon mal recht herzlich. Momentan komme ich nicht weiter. :worried:
Dateianhänge
Schaltplan-01hwe1.jpg
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#2
Guten Morgen.

Ich lese auch eher mit, aber versuche mal zu antworten - ist bischen lernen :grinning:


Die Automat-Sicherungen sollten gegen vernünftige Schmelzsicherungen getauscht werden. Schau dir dafur z. B. den imaxx Sicherungsverteiler an.

Sicherungen - du schaust welcher Strom durch die Leitung fließen soll. Z. B. 60 Watt 12v Verbraucher sind 60/12=5A. Nun nimmst du die nächst größte Sicherung 7,5A. Grundsätzlich möglichst nah an der Batterie absichern.

Die 100A Sicherung vom Ladebooster ist auf jeden Fall zu viel, hier würde ich eine 40A verwenden.

Die Leitung von der Batterie zum Plus-Verteiler sollte den maximalen Verbraucherstrom (Summe der Verbraucher) verkraften. Spannungsabfall durch die Länge beachten - hier gibt es [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Die Leitung Ladebooster/beide Batterien sollte möglichst kurz ausfallen und ja, hier werden schon öfter auch 16mm und mehr verwendet - auch hier solltest du mit dem Kabelrechner weiter kommen.



Grüße Juri
#3
wusel hat geschrieben: vor 3 WochenSicherungen - du schaust welcher Strom durch die Leitung fließen soll. Z. B. 60 Watt 12v Verbraucher sind 60/12=5A. Nun nimmst du die nächst größte Sicherung 7,5A. Grundsätzlich möglichst nah an der Batterie absichern.
Das ist nicht richtig.
Welcher Strom tatsächlich fließt ist erstmal total egal.
Wichtig ist, welchen Strom die Leitung verträgt. Dafür gibt's Tabellen zur Strom Belastbarkeit eines Kabels.
Nur danach wird die hohe der Sicherung ausgewählt!

Natürlich sollte das Kabel aber zum erwartende Strom passen, wofür dein Beispiel mit 60W und 5 A wieder gut geeignet ist.

Die Länge des Kabels zum Booster ist nicht wirklich relevant. Solange die Eingangsspannung noch passt, hebt der Booster die ladespannung sowieso an. Aus Zeiten mit trennrelais war das nötig.
Aber ja, grundsätzlich macht es Sinn unnötig Kabel Länge zu vermeiden.
#4
Jumper hat geschrieben: vor 3 Wochen
wusel hat geschrieben: vor 3 WochenSicherungen - du schaust welcher Strom durch die Leitung fließen soll. Z. B. 60 Watt 12v Verbraucher sind 60/12=5A. Nun nimmst du die nächst größte Sicherung 7,5A. Grundsätzlich möglichst nah an der Batterie absichern.
Das ist nicht richtig.
Welcher Strom tatsächlich fließt ist erstmal total egal.
Wichtig ist, welchen Strom die Leitung verträgt. Dafür gibt's Tabellen zur Strom Belastbarkeit eines Kabels.
Nur danach wird die hohe der Sicherung ausgewählt!

Natürlich sollte das Kabel aber zum erwartende Strom passen, wofür dein Beispiel mit 60W und 5 A wieder gut geeignet ist.
Ja, die Sicherung sichert das Kabel, nicht den Verbraucher, das habe ich schon oft gelesen. Aber scheinbar habe ich irgend etwas noch nicht verstanden :joy:

Wie würde man denn vorgehen?

Die errechneten 5A Verbrauch würde ich mit der Kabellänge in den Fraron Rechner eingeben und hätte dann den benötigten Kabelquerschnitt?

Mit einer 5A Sicherung wird es ja schon eng wenn der Verbraucher auf volle Last läuft, oder?

Deswegen würde man jetzt die 7,5A (nächste Sicherung) in den Rechner eingeben?


Grüße Juri
#5
@wusel

Ich würde so rangehen:
Ermitteln wie hoch die maximale Strombelastung der am Kabel hängenden Verbraucher sein kann bei maximal 2 % Spannungsverlust in Bezug auf die Kabellänge. Dann noch eine gute Reserve für zukünftige Erweiterungen draufrechnen.
Danach kann man auf Basis des Kabelquerschnitts (unabhängig von der Länge) schauen welche Sicherung dazu passt.
Auch da gehe ich konservativ ran und nehme lieber die Sicherung eine Nummer kleiner oder das Kabel eine Nummer größer.

Und noch ein paar Tipps für @Hendrikw :
Die Basis Deines Plans sieht schon mal gut aus.
Die Sicherungen müssen immer so nah wie möglich an der Stromquelle sitzen.
Daher würde ich an Deiner Stelle den Verteilerpunkt (Busbar) links unten durch einen IMAXX ersetzen. Dann hast Du Verteiler inkl. Hochstromsicherungen.
Was mir vom Layout auch nicht gut gefällt, sind die vielen Kontaktübergänge zwischen Akku und Wechselrichter.
Da solltest Du überlegen, so direkt wie möglich zu verzweigen.

Bei meinen Lieblings Top 3 Verbrauchern der "Kleingeräte" (Kompressorkühlschrank, Dieselheizung, Druckwasserpumpe) gehen ich immer von 20 A in den Stromspitzen aus. Daher nehme ich da immer 4 mm² Kabel und bei Kabellängen über 3 m auch besser 6 mm².

Das im Akku intergrierte BMS sollte IMHO immer via App auslesbar sein, um bei Problemen schneller Analysieren zu können.

Bei der Füllstandsanzeige vertraue ich nur separaten Smartshunt Lösungen.
Hendrikw gefällt dies
#6
Hallo,

Der Jan hat dir ja schon ein paar Ratschläge gegeben. Auf den Shunt würde ich auf keinen Fall verzichten.
Kühlschrank etc. hat Jan schon geklärt.

Aufbaubatterie unter dem Fahrersitz bringt dir Kummer bei der Erweiterung. Du hast lange Kabel zum geplanten WR, MPPT Laderegler 12V-Kleinverteilung. Dein geplanter Orion- Booster wird sehr heiß und kann unterm Sitz nicht atmen. Plane doch gleich ein richtiges Elektrofach wo alles zusammen ist. Die Länge des Ladeboosterkabels sehe ich nicht so kritisch.
Alternativ würde ich bei deinem relativ kleinen Fahrzeug gleich eine Powerstation in Erwägung ziehen.

220V seitig ist alles ok. Allerdings sind 1000W ungünstig. Für den Wasserkocher zu wenig und für Ladegeräte aller Art zu viel. Wenn du alles mit Victron machst bleib doch im System und schau dir die mal an:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Entweder den 800er oder gleich den 1600er (für Morgenkaffee / Käffchen für unterwegs und den Fön für die Mädels) Die sind nicht viel teurer und können sehr viel mehr. Das würde ich gleich mit einplanen

Zur Erinnerung-die Sicherung schützt das Kabel und nicht das Gerät.
z.B. dein Batteriekabel 35mm² kann nur 125A. Zur Bemessung mußt du den gesamten max Strombedarf feststellen + üppige Sicherheit (für 250A brauchts 95mm²)

Zur Kabelbemessung gehe ich so vor:
benötigte Stromstärke (A) fesstellen
Leitungslänge festlegen
über Kabelrechner Querschnitt feststellen (die rechnen meistens mit 2% Spannungsverlust )
zugehörige Sicherung in Tabelle ablesen (Spalte 3)
Dies Tabelle nehme ich: Von den Automatiksicherungen würde ich grundsätzlich absehen, da gibt´s öfter Ärger,
Bei dir fehlen noch jede Menge Sicherungen:
Victron emphielt das:
Victron Übersichtsschaltplan.JPG
Das VE Bus BMS brauchst du nicht (nur für Victron Batterien) Der Buck Boost ist dein Orion TR smart. Battery Protect ist nicht unbedingt nötig (schön wenn man´s hat)

Mit diesen informationen hat "Robbi" (Rubrik "Schaltpläne") seinen Schaltplan erstellt, den du 1zu1 nachbauen kannst. Die Querschnitte und Sicherungen passen. Es wird unterstellt, daß kurze Kabelverbindungen im Elektrofach nicht abgesichert werden.

file:///C:/Users/surfe/Downloads/Scheme-it-export-Bus-Elektrik-2024-02-23-19-37-1.pdf

Als Ladebooster hat er den neue Orion XS vorgesehen, der wegen Softwareproblemen erst demnächst auf den Markt kommt. Ich warte auch auf den, der 30er wird zu heiß.Das Votronic Switch Unit muß nicht sein.
Als Wechselrichter/Ladegerät nimmt er den 1600er Multiplus. Um den nötigen Entladestrom zu sichern sind 2 Batterien besser. Nimmst du den 800er genügt immer eine. Auf jeden Fall 200 Ah , das kostet nicht viel mehr und du kannst auf Solar vieleicht verzichten.


Viel Erfolg O.
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von [gelöscht] nur-am-reisen
#10
Sag‘s ungern - aber hol dir lieber einen Fachmann (KFZ Elekriker am Besten) in Life dazu! Die Fragen die du stellst zeigen mir, dass du wirklich wenig Ahnung von der Sache hast. Der Stromlaufplan ist auch irgendwie Googelig 😂 Das ist Strom und sehr gefährlich für Mensch und Auto 👍 nicht böse sein
Axl_f gefällt dies