Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Grundvoraussetzungen, Musterschaltpläne, Normen, Empfehlungen...
Forumsregeln: Hinweis:
Damit euch andere Nutzer bei euren Schaltplänen beraten können, muss eurer Entwurf mindestens Folgendes enthalten:
  • Leitungslängen
  • Leitungsquerschnitte
  • Sicherungsgrößen
  • Bezeichnung der Komponenten
  • maximaler Strom der jeweiligen Verbraucher
Außerdem werden zusätzliche Angaben vorausgesetzt:
  • Basisfahrzeug Hersteller, Modell, Baujahr (bitte gleich in eure Signatur schreiben)
  • wenn Autarkie gewünscht, wie viele Tage und geschätzter Tagesverbrauch
  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
Bitte beachtet, dass wir hier alle privat engagiert sind und keine kommerzielle Absicht verfolgen. Daher sind auch alle Beiträge im Forum als Meinungen und Tipps zu verstehen. Wir müssen daher jede Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ausschließen. Es gilt unsere Haftungsbeschränkung. Natürlich sind die Tipps nach bestem Wissen und Gewissen, aber eben nur von Laien verfasst. Die Inhalte des Forums können Dir dabei helfen eigenverantwortlich Deinen Selbstausbau zu realisieren. Sobald Du Dir unsicher bist, frag einen Fachmann der aufgrund seiner Fach- und Sachkenntnis Gewähr geben kann.
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Moin Leute,

ich habe es nun endlich mal geschafft einen Schaltplan zu entwerfen, so wie ich mir die Elektrik im Fahrzeug vorstelle. Wie einige schon wissen habe ich nicht viel Ahnung von der Materie. Ich habe mir auch noch nicht die aktuelle Elektrik im Wagen angeschaut, ist jetzt erstmal nur Theorie. Ich habe mich an allgemeine Formeln gehalten...zumindest so wie ich es verstanden habe. Es wäre super wenn ihr das mal kommentieren könntet. Die Anlage soll getrennt vom Stromkreis der Starterbatterie aufgebaut werden. Sie ist lediglich mit dem Ladebooster verbunden.

Einige Fragen habe ich auch noch...

1. Um die Solarpanele von der Batterie trennen zu können, möchte ich einen Sicherungsautomaten in die 6 mm² Leitung einfügen. Würdet ihr hier 20A oder 30A verbauen bei 340 Watt Solar? In 25A finde ich die Dinger nicht...

2. In der Bedienungsanleitung des Wechselrichters steht, dass er eine interne 200A Midi-Sicherung hat und nur zusätzlich abgesichert werden muss, wenn die Leitung zur Batterie länger als 1,5 m ist. Der Wechselrichter kommt direkt neben die Batterie, also ist das Kabel ziemlich kurz. Da ich aber sowieso einen I-Maxx Sicherungshalter verbaue, kann ich hier noch eine MEGA Sicherung verwenden. Nur welche Stärke soll ich hier nehmen? Die Sicherung vorm Notschalter an der Batterie müsste ja dann mindestens genauso groß sein und das Kabel zum I-Maxx auch lieber in 35 mm² oder? Weil ja dort ein höherer Strom fließt.

3. Am Wechselrichter ist ein Anschluss mit so einem Erdungszeichen. Muss ich diesen zwingend nutzen? Und wenn ja, wie mache ich das?

In der Anleitung steht sowas hier:

"Der AC-Ausgang ist vom DC-Eingang und dem Gehäuse isoliert. Die örtlichen Bestimmungen
verlangen möglicherweise einen "echten Nulleiter". In diesem Fall muss einer der AC-
Ausgangsdrähte mit dem Gehäuse verbunden werden, und das Gehäuse muss mit einer
zuverlässigen Erdung verbunden werden. Bitte beachten Sie, dass ein "echter Nullleiter"
benötigt wird, um die korrekte Funktionsweise eines Fehlerstromschutzschalters sicherzustellen."
Final.png
#2
Metallus hat geschrieben: vor 2 MonateUm die Solarpanele von der Batterie trennen zu können, möchte ich einen Sicherungsautomaten in die 6 mm² Leitung einfügen. Würdet ihr hier 20A oder 30A verbauen bei 340 Watt Solar? In 25A finde ich die Dinger nicht...
Nein, lass diesen Automaten weg. Nimm wenn überhaupt einen richtigen Schalter.
Du kannst solar aber auch über die app abschalten.
An den imaxx dann noch eine 30 A Sicherung.


25 mm2 passen nicht in den Orion. Nimm auch hier 16mm2 und sicher mit 50 A auf beiden Seiten ab.
Metallus hat geschrieben: vor 2 MonateDie Sicherung vorm Notschalter an der Batterie müsste ja dann mindestens genauso groß sein und das Kabel zum I-Maxx auch lieber in 35 mm² oder? Weil ja dort ein höherer Strom fließt.
Ja genau. Bei deinem wr würde ich pauschal 50mm2 nehmen. Sicherung jeweils 120 A. Aber die 1. Sicherung vor dem imaxx kannst du weglassen, wenn der imaxx unter 15 cm Entfernung zum Plus pol liegt.

25 und 35 mm2 würde ich dann gar nicht verwenden.

Der Pumpe würde ich auch 4 oder 6 mm2 geben. 6mm2, damit du nicht noch einen Querschnitt brauchst.
Wishbone gefällt dies
#3
Metallus hat geschrieben: vor 2 Monate Moin Leute,

3. Am Wechselrichter ist ein Anschluss mit so einem Erdungszeichen. Muss ich diesen zwingend nutzen? Und wenn ja, wie mache ich das?
In der Anleitung steht sowas hier:
"Der AC-Ausgang ist vom DC-Eingang und dem Gehäuse isoliert. Die örtlichen Bestimmungen
verlangen möglicherweise einen "echten Nulleiter". In diesem Fall muss einer der AC-
Ausgangsdrähte mit dem Gehäuse verbunden werden, und das Gehäuse muss mit einer
zuverlässigen Erdung verbunden werden. Bitte beachten Sie, dass ein "echter Nullleiter"
benötigt wird, um die korrekte Funktionsweise eines Fehlerstromschutzschalters sicherzustellen."
Final.png
Hallo Alex !

Echter Nullleiter ??? Der heißt heute PEN (Abk. für englisch protective earth neutral ‚Schutzerde neutral). Das ist der Grüngelbe in der Zuleitung zum Sicherungskasten ist dann ein TN-C Netz. Dort wird der Güngelbe "aufgeteilt" in Grüngelb und heißt dann PE Schutzleiter und den Blauen N Neutralleiter. So ist es vielerorts durch -örtliche Bestimmungen.

Du bist aber im Kastenwagen und hast da schon mal keinen PE (wenn kein Landstrom).
Die Sache mit Verbinden eines AC-Außenleiters mit Gehäuse und "Erde/ Fahrzeugkarosserie/Masse" wird hier im Forum sehr kontrovers diskutiert.
Ich empfehle unter:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

eine modifizierte Form von
5.1.2.1 Stromerzeuger mit RCD für das
zweite und jedes weitere
jedes Verbrauchsmittel, falls mal echter PE da ist . Das heißt, jede Steckdose einen RCD bzw. RCBO und an jede Steckdose nur ein Gerät mit Schutzklasse 1 (Schukostecker).

am besten mit dem örtlichen Elektriker besprechen, wennste selber keiner bist :slight_smile:

und mich würde ja echt interessieren was das für ein WR ist?

Grüße Wildfried
#4
Hallo

Warum die Querschnitte und Sicherungswerte der Ladegeräte und des Wechselrichters schätzen oder lang herumrechnen?
Victron Energy ist doch ein ordentlicher Hersteller, der zu den Produkten in den Handbüchern die Werte vorgibt. Auch abhängig von den Kabellängen.

Und, den Imaxx mit so kurzem Kabel an die Batterie anzuschließen, dass man keine Sicherung braucht, ist schon schwer.
Wenn noch ein Hauptschalter dazwischen ist, würde ich es für unmöglich halten, wenn die Komponenten nicht frei in der Luft schweben sollen.

@Metallus , vielleicht könntest du noch kurz schreiben, was du genau für Komponenten verbauen willst.
Im Schaltplan ist das schwer zu erkennen.

Gruß, Hans
#5
Metallus hat geschrieben: vor 2 Monateich habe es nun endlich mal geschafft einen Schaltplan zu entwerfen, so wie ich mir die Elektrik im Fahrzeug vorstelle.
Mir gefällt der Plan sehr gut.

1)
Gut, dass du daran gedacht hast den Solareingang abschaltbar zu machen: Ich hatte mal (tagsüber) den Batterie-Hauptschalter umgelegt, und alles lief weiter - wegen Solareingang...
Da du Solar ja nicht primär absichern sondern nur notfalls abschalten möchtest, reicht wohl auch so ein billiger Sicherungsschalter - aber nimm einen mit deutlich höherer Last (100A ?).

2)
Der abgebildete Ladebooster ist keine "isolated"-Version, beim Kauf darauf achten.

3)
Batterieabsicherung ist viel zu niedrig, 80A geht niemals. Alleine der Wechselrichter zieht bei Volllast über 100A.

4)
Üblicherweise liegen die Verteilerleisten (Zentral-, Verbraucherleiste) nahe beieinander - ob man da noch extra eine 40A-Absicherung braucht muss man selbst wissen, ich hätte bei mir in die 5cm Verbindungskabel keine Sicherung mehr dazwischen bekommen.

5)
Kein Shunt?

6)
Deine Verbraucherleiste hat sechs Ausgänge, du hast aber sieben Verbraucher angeschlossen... ;)



Noch ein kleiner Gedanke zur Last des Wechselrichters: Deiner hat "nur" 1200W, aber bei Vollast (z.B. Kapselautomat, Mikrowelle usw) sieht man dann 100A durch die Leitung sausen - bei meinem 2000W habe ich auch schon 170A beobachtet. Da hat man schon Respekt vor...
Ich bin mir nicht sicher, was das Entlademaximun deiner Batterie ist, und was für Verbraucher du am Wechselrichter später anschließen wirst, aber ich selbst fühlte mich da mit einer Reserve einfach wohler - ich hatte daher damals die Last auf mehrere Batterien verteilt, also anstatt einer großen zwei kleinere Batterien.
Jede Batterie ist mit 100A abgesichert und geht dann zum Hauptschalter. Vom Hauptschalter zur Verteilerleiste ist dann nochmal eine 250A eingebaut.

Regards, K.
#6
Guten Morgen,

danke für die Rückmeldungen ich versuche das mal zu sortieren. Die Komponenten habe ich größtenteils bereits da, es geht jetzt quasi hauptsächlich um die richtige Verkabelung. Für einen Laien sind die Angaben im Internet z.B. bei Maximallast von Leitungen und deren Absicherung total widersprüchlich. Die Zahlen sind auf fast jeder Seite unterschiedlich. Deshalb bin ich sehr froh, dass ihr mich unterstützt.

Kurz zum Setup: Ladebooster Victron Orion Smart 30A isoliert, Solarladeregler SmartSolar 100/30, Batterie Creabest 200 A, Wechselrichter Victron Phönix 12/1200


1. Solarschalter: Okay, dann werde ich die Leitung am I-Maxx mit 30A absichern und einen Schalter/Sicherungsautomaten mit höherer Last einbauen.

2. Ladebooster: die 25 mm² ersetze ich durch 16 mm² und sichere an beiden Seiten mit 50A ab. Die erste Sicherung kurz nach der Starterbatterie. Und die zweite dann kurz nach dem Ladebooster? Oder kann ich die Sicherung auch im I-Maxx verbauen? Das wäre ja nicht optimal weil das ja das Ende der Leitung wäre.

3. Tauchpumpe: die Pumpe kommt maximal auf 3,3 A, da reicht doch locker ein 2,5 mm² Kabel würde ich meinen.

4. Wechselrichter: Den WR werde ich wahrscheinlich nicht voll ausreizen, dennoch sollte auch solch ein Szenario am Maximum funktionieren und vorallem sicher sein. Gedacht ist dieser eher für Küchen- oder auch mal kleine Ladegeräte. Eine Kaffeemaschine kommt da nicht dran. Ich wollte trotzdem ein bisschen Reserve haben. Hier mal der Link zur Anleitung ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]), dort wird bis 3 m Leitungslänge ein 35 mm² empfohlen. Und auf 3 Meter komme ich definitiv nicht. Somit würde ich das Kabel Batterie zu I-Maxx auch auf 35 mm² erhöhen, vorm Notschalter mit 125A Midi absichern und im I-Maxx auch mit 125A. Ich bin davon ausgegangen, dass der WR einen höheren Anlaufstrom hat und dadurch auch eine größere Sicherung in der Leitung benötigt.

5. Shunt: habe mich dagegen entschieden, weil ich die Batterie und die Victron Ladegeräte über Handy überwachen kann. Das reicht mir eigentlich oder gibts da einen großen Vorteil, den ich nicht bedacht habe?

6. Mein Verbraucher-Sicherungskasten hat 12 Ausgänge, passt also :wink:

Ich werde nochmal abwarten was ihr dazu meint und den Plan dann nochmal neu zeichnen. Vielen lieben Dank schonmal für eure Hilfe :thumbsup:
#7
1. Nur einen Schalter einbauen, keine Automaten. Die können meistens nichts und sind hier vollkommen überflüssig. Die Leitung muss nicht nochmal abgesichert werden.

2. Leitung im okay absichern. Nach dem Booster braucht man keine Sicherung. Doch, man sichert jeweils den Anfang der Leitung ab, weil dann alles hinter der Sicherung, sicher ist.

3. Meine Pumpe war auch immer mit 2,5 mm2 eingebaut. 4 oder 6mm2 beruht auf den Erfahrungen anderer :D
#8
Hey Patrick,

2. Verstehe nicht was mit "Leitung im okay absichern" gemeint ist. Die Sicherung soll ja immer in die Plusleitung so nah wie möglich an der Energiequelle positioniert werden. Die Energie kommt ja vom Ladebooster (Starterbatterie) und geht zur Wohnraumbatterie. Daher dachte ich dort hinterm Ladebooster muss dann auch die Sicherung platziert werden. Die Plusleitung geht ja auch über den I-Maxx. Aber so gesehen, liegt ja dann die Sicherung am Ende der Leitung. Verstehst Du was ich meine? Oder reicht die Sicherung hinter der Starterbatterie für die komplette Leitung, auch nach dem Ladebooster?

Und das mit der "Erdungsleitung" vom Wechselrichter hab ich null verstanden...Landstrom kommt nicht ins Fahrzeug und ich nutze nur die Steckdose am Gerät selbst. Kann ich das nun einfach verkabeln (mit den 125A Sicherungen) oder muss ich irgendeine weitere Sicherung (FI oder RCD oder wie das heißt) installieren?
#9
2. Die Sicherungen immer an die Batterien. In deinem Fall also an die Starterbatterie und in den Imaxx.

Gruß, Hans
#10
"Leitung im imaxx absichern" sollte das heißen :grinning:

Spannungsquellen sind hier nur die beiden Batterien. Deswegen muss auch nur jeweils kurz danach eine Sicherung.

So wie bei dir gezeichnet, ist das Stückekting zwischen Verbraucher Batterie und Booster ohne Schutz. Das darf nicht sein

Zu 4. Von deiner vorherigen Antwort. Mir ist eingefallen, 50mm2 passen wahrscheinlich auch nicht in den Phönix, musst du bitte mal schauen was da rein geht. Scheinbar bis 35 mm2. Dann nimm die, trotzdem mit 120 A absichern.