Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Hallo zusammen.
Der Ausbau meines Jumper läuft bereits seit Frühjahr `23. Entsprechend ist auch schon vieles erledigt, aber noch lange nicht alles. Besonders im Winter geht es einfach extrem schleppend voran, wenn der Bus im Freien steht.
Mit der Erfahrung, die ich aus meinem ersten Ausbau gewonnen habe, soll nun alles etwas besser und auch optisch ansprechender werden. Aber wie das so ist fallen mir schon während des Ausbaus wieder Dinge auf, die ich gerne anders oder besser gemacht hätte.

Der Jumper war in seinem frühreren Leben hauptsächlich für eine Sanitärfirma im Einsatz. Also übliche Gebrauchsspuren eines Handwerkerautos innen und außen am Fahrzeug, aber nichts dramatisches. Der Bus ist insgesamt gut in Schuss für seine 10 Jahre und 160.000 Kilometer. Öl und verschiedene Filter wurden gleich mal getauscht, was sich auf jeden Fall gelohnt hat. Luftmassenmesser und Anschlagpuffer wollten auch noch getauscht werden, das wars dann aber schon. Im Frühjahr muss ich noch den einsetzenden Rost an den üblichen Stellen bekämpfen, aber alles mit seiner Zeit.

Das Layout ist recht klassisch gestaltet.
  • Hinten ein Querbett mit ca. 130cm Breite und Hängeschränke über der Fußseite. Elektrik befindet sich über dem linken Radkasten unter dem Bett.
  • Drehbarer Fahrersitz, Podest mit Tisch und eine Sitzbank vorne links um den Platz im Bus bestmöglich auszunutzen.
  • Küche befindet sich hinter der Beifahrersitzbank,da das Querbett mit 130cm keine Küchenzeile an der Schiebetür zulässt.
  • Ausstellfenster am Sitzbereich und eine Dachluke an dem vorgesehenen Blechausschnitt vorne mittig. Hecktüren waren bereits mit Fenstern versehen.
Anforderungen und Ausbaudetails:
  • Der Bus soll sowohl im Sommer, als auch im Winter genutzt werden können. Deshalb ist unter dem Podest eine Dieselstandheizung von LF Bros in 2kW installiert und der Bus auch wie üblich gedämmt. Armaflex 19mm an den Seiten und der Decke und Styrodur 20mm am Boden. Darüber die original Bodenplatte und Laminat als Bodenbelag
  • Auf dem Dach befindet sich bereits ein Dachträger aus Aluprofilen und einem relativ schmalen 200W Solarpanel. Da auf dem Dach noch genug Platz für Kayaks oder eine Dachbox mit Ski sein soll, kann leider nicht mehr Solarleistung aufs Dach gepackt werden.
  • Gekocht wird Innen mit einer Induktionsplatte mit 1500W. Da zu 90% draußen gekocht werden soll mit einem Gasgrill und wirklich nur bei schlechtem Wetter im Innenbereich, dürfte sich das gut ausgehen.
  • Komplettiert wird die Küche von einem kleinen Spülbecken mit Wasserhahn und Tauchpumpe, sowie einem 65l Kühlschrank von Alpicool. Der Frischwassertank(47l) befindet sich in der Küchenzeile, während der Abwassertank unter das Auto soll um Platz zu sparen.
  • Eine 200Ah LiFePo4 soll den Bus mit Strom versorgen. Gespeist wird sie vom Solarpanel und über die Lichtmaschine mit einem spannungsgesteuerten Relais. Landstromanschluss habe ich bewusst weggelassen. Wechselrichter hat 2kW und soll hauptsächlich die Induktionsplatte betreiben. 12V seitig sind als Verbraucher neben Kühlschrank, Heizung, Tauchpumpe nur noch ein paar Deckenleuchten, 12V-Steckdosen und LED-Strips für indirekte Beleuchtung angedacht.
  • Die Möbel werden hauptsächlich aus Birke Multiplex in 9-12mm gebaut. Verkleidungen aus 6mm. Wo die Holzpotik erhalten bleiben soll wird Hartwachsöl genutzt und ansonsten Acryllack zur farblichen Behandlung.
  • Irgendwann sollen dann auch noch Rückfahrkamera und Tempomat nachgerüstet werden. Aber momentan ist der Ausbau schon teuer genug. Das muss also noch etwas warten.
  • Toilette oder gar eine Nasszelle wird nicht eingebaut. Eine Notfalltoilette aka. Mülleimer mit Klositz kommt trotzdem immer in der Garage mit. Allerdings nach 6 Monaten auf Reise nur einmal gebraucht. In der Warteschlange für den Grenzübertritt nach Bosnien. :zany_face:

Leider kann ich noch keine besonders guten Bilder vom Bus liefern, da ich bisher keinen großen Wert darauf gelegt habe. Schande über mich :sob: :cold_sweat:
Damit der Beitrag aber nicht ganz so nackt dasteht habe ich die wenigen gemachten Bilder mal eben rausgsucht. Vergebt mir die Qualität der Aufnahmen.
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Das Ausstellfenster ist von Belluna und finde ich wirklich klasse. Macht nen guten Eindruck und ist für mich ein riesen Upgrade im Vergleich zu einem einfachen Schiebefenster im alten Bus. Die Dachluke müsste ein Midi Heki sein. Funktional und preiswert beschreibt die Luke für mich am besten. Im Sommer wird sie bestimmt Gold wert sein.
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Das ist jetzt auch in etwa der aktuelle Stand. Innen fehlen mir jetzt noch viele Schubladen, Blenden, die Tischkonstruktion und Übergänge an den Verkleidungen.
In Zukunft gibt es dann auch ein paar Detailbilder.

Beste Grüße und immer viel Spaß am Ausbau wünsche ich. :slight_smile:
Patrick
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#2
Das sieht doch schon richtig gut aus. Und mit einer Matratze sogar schon "Notübernachtungsfähig", oder je nach Anspruch, schon Reisefertig :D
PatrickM hat geschrieben: vor 3 MonateRückfahrkamera
Hatte da mal so eine ganz günstige im Set mit einem Monitor, um 50-60 Euro. Die war deutlich besser als die jetzige Kamera ab Werk. Da muss es keine teure Kamera sein.
#3
@Jumper: Richtig. Übernachten würde funktionieren und erfrieren muss ich auch schon nicht mehr. :innocent: Den Rest kann man als Luxus abtun. :rofl:

Du weißt nicht zufällig noch wie die Kamera heißt? Ob nun als Zwischen- oder Dauerlösung, interessant klingt die bei dem Preis allemal.
#4
Finde die nicht mehr. Scheinbar habe ich die nicht bei Amazon gekauft.

Diese hier kostet nur 30 Euro :grinning:



Bewertungen sind sofar ganz gut, habe aber keine Erfahrung damit

Meine war aber rein von der Optik her eher so. Würde fast behaupten meine Kamera ist die gleiche. Auch der Fuß vom Monitor ist der gleiche, ich hatte aber ein paar Knöpfe weniger. Braucht eh keiner.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]


Würde da einfach mal durch klicken. Die ganz billigen sind oft auch vollkommen in Ordnung.
PatrickM gefällt dies
#5
Servus zusammen,
heut war ich für 2-3 Stunden am Bus und hab ein paar Kleinigkeiten erledigt.

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Hier z.B. einmal eine 230V-Steckdose installiert und daneben noch 12V( Steckdose, Standard USB und USB-C).

Im Anschluss habe ich noch den Schlauch vom Einfüllstutzen zum Frischwassertank installiert.
Als Einfüllstutzen habe ich den hier gewählt: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Optisch gefällt der mir und ich kann den Tank jetzt bequem von außen befüllen. Aber mit dem 40mm Schlauch und meiner sowieso schon sehr knapp bemessenen Küchenzeile ein riesen gefrickel. Dadurch dass die 40mm PVC-Schläuche extrem steif sind, hab ich mir sehr schwer getan meinen benötigten Radius beim verlegen hinzubekommen.
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Anschließend noch 3 Schubladen zum verleimen vorbereitet und noch die Rückenlehne der Sitzbank sowie die Blende vor dem Bett zugesägt. Die Sachen werd ich dann am Wochenende noch streichen bzw. ölen.
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Grüße
#6
Vergangene Woche bin ich wieder etwas vorwärts gekommen.
Nachdem ich endlich meine Bremsen an der Hinterachse gemacht habe, habe ich mich noch um ein paar Fehlermeldungen gekümmert, die nach dem Starten kamen.
1. Defekter Airbag --> Massepunkt von der Starterbatterie gesäubert und Problem war behoben. Glück gehabt.
2. Kennzeichenleuchte defekt --> Neue Glühbirne für 1,20€ eingesetzt und damit auch gelöst.
3. ABS-Kontrolleuchte --> Konnte tatsächlich einen Kabelbruch am Sensor hinten rechts entdecken.Direkt an der Steckverbindung. Sobald der neue Sensor da ist wird er eingebaut. Dann ist hoffentlich auch die letzte Kontrollleuchte weg. Da mir beim Bremsen wechseln auch noch ein extrem verrostetes Ankerblech aufgefallen ist, werd ich da auch nochmal ran gehen.

Da ich in ner Woche zum TÜV zur Umschreibung möchte, soll das Fahrzeug auch noch einen etwas "wohnlicheren Eindruck" bekommen und nicht halbfertig aussehen.
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Die ersten Schubladen sind schon mal montiert und mit Push-Locks versehen. Feinjustierung wird dann mal noch nachgeholt.
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Die Bettfront und die Schublade unter der Sitzbank sind auch montiert.
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Und die Türverkleidungen habe ich auch noch zurechtgesägt und mit Filz überzogen.

Grüße
Patrick
#7
Laut TÜV-Nord ist ein "wohnlicher Eindruck" nicht mehr Voraussetzung für die Zulassung, das ergibt sich aus den geltenden EU-Bestimmungen. Mein Fahrzeug war bei der Vorstellung auch noch nicht komplett fertig.

Was mich persönlich wunderte war die Antwort auf meine Frage zur Elektrik.
Zitat: "Die Elektrik gehört nicht zur Begutachtung im Bereich der Verkehrssicherheit und der Vorschriftmäßigkeit. Bei der Begutachtung wird höchsten auf die korrekte Verlegung der elektrischen Leitungen geachtet."

Viel Erfolg bei der Abnahme
Dieter
#8
@Kantaki : Da hast du recht. Das ist beim TÜV-Süd meine ich auch nicht anders.

Ein guter erster Eindruck des Ausbaus beim TÜV-Prüfer ist aber bestimmt auch viel wert. Zumindest in meiner Vorstellung :grinning:
Ich werde dann auf jeden Fall berichten, wie es lief.


Heute habe ich noch die Klappen der Hängeschränke montiert und an der Küchenzeile gearbeitet.
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Grüße
Patrick
Jumper gefällt dies
#9
Sehr schönes Konzept (funktional, nicht zu aufwendig und optisch ansprechend). Beginne im April mit dem Ausbau (bzw. Umbau) vom Jumper L3H2 und recheriere noch. Die grobe Planung ist inzwischen soweit abgeschlossen, aber jetzt kommen die ganzen Detailfragen. Manche sagen ja, je detaillierter die Planung desto einfacher die Umsetzung. Aber mir fällt das schwer, alles vorzuplanen und ich denke, dass sich vieles erst während der Arbeit ergibt (hoffe ich jedenfalls).

Ein paar Fragen zur konkreten Umsetzung:
Hast du die Platten selber zugesägt oder im Baumarkt/Schreiner sägen lassen?
Welche Pushlocks hast du verwendet?

Grüße aus Nordhessen und alles Gute für den TÜV (unser Fahrzeug hatte bereits beim Kauf eine Womo-Zulassung).
#10
Servus Hannes,
danke für Lob :smile:
Ich sehe das ähnlich wie du mit der Planung. So einen Kastenwagen vorher milimetergenau zu planen, halte ich für fast unmöglich. Gibt zwar bestimmt auch einige hier im Forum die das ganz gut hinbekommen haben, aber ich denke für den normalen Hobbyhandwerker ist es sinnvoller den Detailgrad bei der Planung etwas herunterzuschrauben. Ich habe mir ein grobes Konzept zu Layout und zu verbauenenden Materialien überlegt und der Rest ergibt sich dann bei mir während des Ausbaus. Die Praxis sieht beim Kastenwagen einfach oft anders aus als die Theorie.

Die Platten habe ich selber zugesägt, eben weil ich nicht schon vor dem Ausbau alle Möbel fertig durchgeplant habe. Außerdem ist selber machen immer schöner, auch wenn das Ergebnis mit Handkreissäge und zwei einfachen Böcken vermutlich etwas schlechter ausfällt. :sweat_smile:
Habe dazu bei mir im Baumarkt verschiedene Multiplexplatten in 2,5m*1,25m bestellt und dann selber nach Bedarf zugeschnitten und verarbeitet. EIn Baumarkt als Bezugsquelle ist zwar nicht besonders günstig, aber ohne echte Alternative blieb mir nichts anders übrig.

Pushlocks und Scharniere sind alle von der Firma Häfele. Bewährte Qualität und bei den Selbstausbauern hier im Forum sehr beliebt.

Grüße
Patrick