Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#21
Ich hatte vor Tagen hier eine Frage zum Holzrahmen für die Carbest RW Van Fenster eingestellt.
Nachdem die ersten beiden Fenster im Heck eingebaut sind, möchte ich hier gerne meine Erfahrung zum Einbau mitteilen.

Beim ersten Fenster wurde zunächst der geschlitzte Holzrahmen ans Blech geklebt und mit Zwingen fixiert. Nach der Trocknung wurde das Fenster (35 x 50cm) mit Dekaseal eingesetzt. Diese Reihenfolge hatte ich mir aus mehreren Videos abgeschaut.
Das Problem war jedoch, dass nach Trockung des Klebers vom Holzrahmen, das Fenster nicht mehr korrekt eingesetzt werden konnte. Offensichtlich hatte sich der Rahmen etwas verschoben. Außerdem hatte sich der Rahmen nicht dem Blech angepasst, sondern eher umgekehrt.
Eigentlich passt es, aber wenn man genauer hinsieht, liegt das Fenster nicht zu 100% am Blech an. Mal sehen, welche Auswirkung der erste Regentest hat.

Beim zweiten Fenster wurden die beiden Schritte -Holzrahmen einkleben- und -Fenster eindichten- kombiniert bzw. umgedreht.
Zunächst das Fenster mit Dekaseal ins Blech setzen und sofort im Anschluss den Rahmen mit Kleber montieren. Danach die Schrauben mit den Metallkrallen anziehen.
Ergebnis: Das Blech und der Holzrahmen hat sich sauber an die gewölbte Fahrzeugwand angepasst und das Dekaseal ist an allen Stellen schön dosiert herausgequollen.
Ich werde diese Methode auch bei den nächsten beiden größeren Fenstern anwenden (90 x 45cm).
Eventuell verzichte ich dabei sogar auf den Kleber. Der Holzrahmen dient ja ohnehin nur als "Futter" für die Metallkrallen.
Skyvan, Wishbone, Mighty007 gefällt dies
#23
Moin Peter @petermanu ,

wenn sich bei Deinem ersten Fenster nicht der Rahmen ans Blech sondern umgekehrt angepasst hat, würde ich mal tippen, dass Deine Schlitze nicht tief genug waren. Vielleicht waren zudem die Abstände zwischen ihnen zu groß? Bei uns hat das absolut problemlos geklappt. Wir hatten bevor wir den Rahmen angeklebt hatten mal einen Trockenversuch gemacht und die Schlitze so tief ausgeführt, dass wir den Rahmen ohne Kraftaufwand ans Blech drücken konnten.
Fixieren gegen verrutschen liesse sich der Rahmen zusätzlich z.B. mit Gaffertape geklebt über Blech und Holzrahmen.

Deiner zweite Methode ist meiner Meinung nach falsch.
Wenn Du Rahmen und Fenster zeitgleich hast, bekommst Du keinen definierten Druckpunkt um die Fensterklammern festzuziehen. Sowohl Kleber als auch Dichtmasse werden herausgequetscht. Im Ergebnis ist es unkontrolliert wo das mehr passiert. Ob es dann auch tatsächlich dicht ist? Irgendwo hier gab es auch einen Thread dazu, dass der Kleber erst ausgehärtet sein muss. Außerdem vermute ich mal, dass die Klebenaht auf diese Weise "schön" plattgedrückt wurde. In den Dokus, die es z.B. bei Sika zu finden gibt, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Klebenaht ausreichend dick sein muss. Sie soll u.A. verschiedenes Ausdehnverhalten der verklebten Materialien ausgleichen. Ich selbst hatte mal bei einer Verklebung von Holz mit Alu (angeschliffen und gereinigt) beides mit einer Schraubzwinge zusammengedrückt (minimale Klebeschicht), so wie ich es von Holzleim kannte. Die Verbindung hat nicht lange gehalten.

Ob der Rahmen ohne angeklebt zu sein eine gute Lösung ist kann ich nicht wirklich beurteilen. Machen würde ich es nicht. Die Klammern krallen sich ja in das Holz, wenn dieses nun nicht fixiert ist, könnten Rahmen und Fenster sich innerhalb des Toleranzspaltes im Blechausschnitt evtl. hin-und herbewegen. Ob die Dichtmasse unter dem Fenster sowas mag?

Liebe Grüße

Thorsten
#24
Der Toto hat geschrieben: vor 11 Monate Deiner zweite Methode ist meiner Meinung nach falsch.
Einfach nur leicht fixieren, trocknen lassen und erst dann anziehen. Manche haben einfach nicht den Luxus, den Wagen in einer abschliessbaren Garage lassen zu können. Ich würde meinen jedenfalls nicht mit einem grossen Loch einen Tag auf der Strasse mitten in der Hauptstadt stehen lassen. Dann ist er nämlich nicht mehr lange da. :joy:

Chris
#25
Der Toto hat geschrieben: vor 11 Monate In den Dokus, die es z.B. bei Sika zu finden gibt, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Klebenaht ausreichend dick sein muss
Ist auch richtig. Hier will man aber eigentlich nichts kleben. Maximal zeitweise fixieren. Der Holzrahmen wird später von den Schrauben des Fensters gehalten. Insofern ist die Klebedicke egal. Ich musste bisher alle Fenster und Hauben nach ein paar Tagen ein Stückchen nachziehen. Insofern ist auch das unkontrollierte herausquellen egal.

Der Holzrahmen bewegt sich ohne Kleber kein Stück. Da ist so viel Reibung zwischen, da hätte ich keine Angst vor.
#26
Moin Patrick,
Jumper hat geschrieben: vor 11 MonateDer Holzrahmen wird später von den Schrauben des Fensters gehalten
Das ist eben der Punkt an dem ich mir unsicher bin und vielleicht auch komplett daneben liege.
Wenn die Schrauben den Rahmen halten, was sie wegen der Krallen in den Klammern ja auch tun denke ich (in meinen Augen bei fixiertem Rahmen eigentlich genau umgekehrt), kann das Ganze in meinen Augen nur dann in Position bleiben, wenn das Fenster selbst unverrückbar (also geklebt) ist. Wäre das durch die Dichtmasse tatsächlich auch gegeben oder könnten Rahmen und Fenster sich dann gemeinsam auf Reise begeben? Ich weiß z.B. auch nicht ob bei höheren Temperaturen die Dichtmasse ein wenig weicher wird und dadurch das Fenster etwas leichter ins Rutschen kommen könnte. Die Klammern, so wie ich es zumindest verstehe, sind doch auch nur Halteklammern und nicht darauf ausgelegt viel Druck gegen das Wagenblech auszuüben.

Liebe Grüße

Thorsten
Mighty007 gefällt dies
#27
Hallo Thorsten,

Deine Meinung zur zweiten Methode hat mich überzeugt! Vielen Dank für die Info!
Ich hab mir heute beide Fenster nochmal im Detail angesehen, nicht nur weil gestern Starkregen war (noch ist alles dicht).
Die Krümmung vom Blech ist bei beiden Fenstern nahezu identisch. Ich denke, dass sich beim ersten Versuch der Rahmen irgendwie verschoben hatte, und dadurch das Fenster nicht mehr korrekt eingesetzt werden konnte.
Ich werde bei den beiden größeren Fenstern auch erst den Holzrahmen (sauber geschlitzt) ankleben und nach der Trocknung das Fenster eindichten.
Eine Frage noch zum Thema Schlitze:
Ich habe immer wieder gelesen, dass der Rahmen mit den Schlitzen nach innen angebracht wird, die ebene Seite also in Richtung Blech.
Bei meinem ersten Versuch hab ich das auch so gemacht. Allerdings kann es sein, dass die Krallen dann eventuell nicht ausreichend Material für die Fixierung haben und teilweise ins Leere greifen (siehe Bild).
Spricht eigentlich was dagegen, die geschlitzte Seite Richtung Blech zu legen? Dem Holz sollte es doch egal sein, in welche Richtung die Biegung geht.
Dateianhänge
Rahmen mit Schlitz.jpg
#28
Moin Peter,
petermanu hat geschrieben: vor 11 Monate Spricht eigentlich was dagegen, die geschlitzte Seite Richtung Blech zu legen?
Wir haben es genau so gemacht. Und in meinen Augen spricht auch nichts dagegen, sondern dafür.
Einmal erhältst Du so eine durchgehende Auflagefläche für die Klammern, wie von Dir angesprochen und obendrein einen steiferen Rahmen. Wenn die Schlitze zum Wageninneren zeigen erhöhst Du im Grunde genommen die Fahrzeugwandstärke um den nicht geschlitzten Teil des Rahmens. Andersrum, also wenn die Schlitze zum Blech zeigen, mal vorausgesetzt Du klebst den Rahmen an, sind die Schlitze nun fixiert, der Rahmen also insgesamt steif und die Fahrzeugwand an der Stelle quasi um die gesamte Rahmenstärke erhöht.
Keine Ahnung, ob das einigermaßen verständlich ausgedrückt ist.
Nebenbei, wo innen und außen ist, ist ja auch etwas Definitionssache. Nehme ich den Wagen als Bezugspunkt weisen die Schlitze vom Bech weg ins Wageninnere, nehme ich die Fenster-Rahmenkonstruktion als Bezugspunkt zeigen sie zum Blech.

Liebe Grüße

Thorsten
Mighty007 gefällt dies
#29
Methoden des Einbaus der Rahmen für gewölbte Fenster hin und her . Hier Methode 3.

Ich bin in der glücklichen Lage, stolzer Besitzer einer kleine Bandsäge zu sein. Die macht folgendes möglich. Auf die senkrechten Rahmenhölzer iei eigentlich gewölbt sein müssen, wird der Wölbungsradius aufgetragen (beidseitig genügend "Fleisch" lassen). An dieser Linie entlang mit der Bandsäge auftrennen und dann die noch beiden planen Flächen des Holzes miteinander verleimen. Es entsteht eine Leiste, die eine konkave und eine konvexe Seite hat, gewölbt eben. Nach Trocknung kann der Rahmen zusammengeschraubt/geleimt werden. Empfehlung, die senkrechten Leisten des Rahmens sollten durchgehen, weil sich dort die Waagerechten wölbungsgenau anpassen können.

Jetzt Holzrahmen setzten, anziehen lassen und dann Fenster rein und befestigen. Der Vorteil liegt in der Möglichkeit des spannungs- und verwindungsfreien Einbauens des Fensters.

Grüße
Wildfried
#30
Moin,
eine Bandsäge hätte ich auch gern. :slight_smile:

Mal unabhängig davon:
Boxerjumperducato hat geschrieben: vor 9 Monate Der Vorteil liegt in der Möglichkeit des spannungs- und verwindungsfreien Einbauens des Fensters.
Ist das bei geschlitzten Rahmen nicht auch der Fall (und auch schneller gemacht)?

Liebe Grüße

Thorsten