Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hi,
ich habe die Möglichkeit günstig an den Victron Phoenix VE.Direct Wechselrichter 12/1200 zu kommen allerdings mit integrierter Schuko Steckdose.
Victron2_A26A3261F6CC443AA6D9A9228CA7145AF214E1FV0dGY4.png
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Ich habe bereits einen zweiten Sicherungskasten im Auto für den internen 230V Stromkreis. Kann ich nun einfach einen Schukostecker in den Wechselrichter einstecken und das Ende des Kabels mit der im Sicherungskasten befindlichen FI/LS Schutzschalter verbinden, um davon ausgehen dann Kabel mit Einbausteckdosen im Fahrzeug zu verbauen?
Bliebe noch die Gefahr den Schukostecker "falsch" herum einzustecken wobei mein FI/LS Doppelschutzschalter dies auffangen müsste?


Macht das so überhaupt Sinn?
Ich vermute eine direkte Verbindung vom Wechselrichter zu Einbausteckdosen ist vermutlich nicht zulässig? Lediglich eine normale Steckerleiste einstecken ginge zur Not ja auch nur wär das nicht sonderlich schön und mein bereits vorhandener Schutzschalter wäre ungenutzt.
#2
Die Victron Phoenix VE-Geräte sind potentialgetrennt. Das heißt, Du darfst eine Brücke zwischen Fahrzeugmasse und einem der beiden 230 V-Polen machen. Die wird auch benötigt, damit der FI voll funktioniert.
Gehe also einfach mit dem Ende der Leitung, die Du mit Schuko-Stecker in den Wechselrichter einsteckst, in Deinen Verteiler. Dort machst Du vor dem FI/LS eine Verbindung zwischen einem der beiden Leiter (nimm den blauen, dann ist es normgerecht) und dem Schutzleiter (grün-gelb). Das geht am besten über die Schutzleiter-Schiene, die die meisten Kleinverteiler eingebaut haben. Mit diesem Schutzleiter wird die Fahrzeugmasse, das Wechselrichter-Gehäuse (falls es aus Metall ist und eine Klemme dafür besitzt) und die Schutzleiter der abgehenden Steckdosen verbunden.

Gruß
Matthias
w112, MOMO gefällt dies
#3
_Matthias hat geschrieben: vor 1 Jahr Die Victron Phoenix VE-Geräte sind potentialgetrennt. Das heißt, Du darfst eine Brücke zwischen Fahrzeugmasse und einem der beiden 230 V-Polen machen. Die wird auch benötigt, damit der FI voll funktioniert.
Gehe also einfach mit dem Ende der Leitung, die Du mit Schuko-Stecker in den Wechselrichter einsteckst, in Deinen Verteiler. Dort machst Du vor dem FI/LS eine Verbindung zwischen einem der beiden Leiter (nimm den blauen, dann ist es normgerecht) und dem Schutzleiter (grün-gelb). Das geht am besten über die Schutzleiter-Schiene, die die meisten Kleinverteiler eingebaut haben. Mit diesem Schutzleiter wird die Fahrzeugmasse, das Wechselrichter-Gehäuse (falls es aus Metall ist und eine Klemme dafür besitzt) und die Schutzleiter der abgehenden Steckdosen verbunden.

Gruß
Matthias
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht 100% was du schreibst bzw. bin mir nicht sicher ob ichs korrekt verstanden habe. Ich habe die geplante Verkabelung so wie ich das verstanden habe aufgezeichnet:
Schaltplan.jpg
download/file.php?id=40488

Was mir noch spanisch vorkommt, dass die verschiedenen Schutzleiter UND der Neutralleiter vom Wechselrichter auf einer Schutzleiter-Schiene verbunden sind welche wiederum mit der Fahrzeugmasse und damit ja auch der Lifepo Batterie verbunden ist.
Ist das so korrekt? Kommt mir wirklich seltsam vor.
#4
Wenn ich Matze richtig verstanden habe war die Frage

a) kann er von der internen Schukosteckdose des Victron Phoenix VE.Direct Wechselrichter 12/1200 an die im Camper verbauten Steckdosen (evtl. auch noch über Verteilerdosen?) hin verkabeln

b) wenn er a) macht, ob er die Verkabelung über die Hauptsicherungen (FI/LS) laufen lassen kann.

Der Victron Phoenix VE.Direct Wechselrichter 12/1200 hat keine Kabelanschlüsse/-abgmge sondern nur die interne Steckdose.

Steinigt mich jetzt bitte nicht, aber ich würde den Victron Phoenix VE.Direct Wechselrichter 12/1200 öffnen und innen direkt abgehende 230V Leitungen anschliessen und die interne Steckdose einfach belassen.

Das was Mathias schreibt ist ja gerade der Vorteil des Victron Phoenix VE.Direct Wechselrichter 12/1200.
Bildschirmfoto 2022-07-26 um 08.19.48.png
Bildschirmfoto 2022-07-26 um 08.19.48.png
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#5
Im Handbuch auf Seite 56 wird das so ähnlich beschrieben:
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Was mich auch noch wurmt ist dass somit ja der Neutralleiter vom Wechselrichter mit dem Schutzleiter vom Landstrom verbunden ist, geht das so überhaupt?
#6
Auf eine Frage mit einer weiteren Frage zu antworten, sorgt für Verwirrung. Ich ignoriere jetzt mal Beitrag #4. :smirk:


Erstmal zur Frage #5:
Du kannst gerne auch die Brücke intern im Wechselrichter setzen, wie im Handbuch geschrieben. Das ist technisch genau das gleiche, wie wenn Du N und PE über die PE-Sammelschiene im Verteiler verbindest, wie in Deiner Skizze.

Der Sinn des ganzen ist ja gerade, dass der Neutralleiter vom Wechselrichter mit dem Schutzleiter verbunden wird. Erst dadurch wird er zum Neutralleiter. Ohne die Verbindung wäre er nur ein potentialfreier Außenleiter. Und die Verbindung vom Fahrzeug-Schutzleiter und Karosserie mit dem Landstrom-Schutzleiter ist absolut in Ordnung. Muss auch so sein, damit Du einen Potentialausgleich zwischen Fahrzeug-Karosserie und Erde hast.

In #3 fragst Du, ob der Minuspol der 12 V-Anlage mit dem Neutralleiter verbunden sein darf? Ja, darf er. Es sind zunächst zwei völlig getrennte Stromkreise. Deshalb ist auch die Voraussetzung, dass der Wechselrichter potentialgetrennt ist, aber das haben wir ja schon geklärt. Die Verbindung 12 V-Minuspol und 230 V-Neutralleiter/Schutzleiter ergibt sich einfach aus den funktionalen Anforderungen: Für den 12 V-Stromkreis wird die Karosserie als Leiter verwendet und hat keinerlei Sicherheitsfunktionen. Im 230 V-Stromkreis darf, wenn kein Fehler vorliegt, kein Strom über den Schutzleiter und die Karosserie fließen. Tut er auch nicht, wenn es richtig verdrahtet ist. Fließt dort doch ein Strom, löst der FI aus.

Damit kommen wir zu Deiner Skizze, Matze:
Du hast alles richtig gezeichnet! Du sollst nur den Schutzleiter von der Sammelschiene im Verteiler mit mindestens 4 mm² direkt an den Fahrzeugmassepunkt und nicht an den Minus-Verteiler führen. Damit ist eine dauerhafte Verbindung des Schutzleiters mit der Karosserie sichergestellt unabhängig von der 12 V-Verkabelung.

Zu der einen eingezeichneten 230 V-Steckdose kannst Du noch beleibig viele weitere parallel anschließen, wenn Du möchtest.

Die Leitungen, die vom rechten FI/LS zu der Steckdose gehen, könntest Du auch noch über einen zweipoligen Umschalter führen und wahlweise vom einen oder anderen LS/FI speisen. (Oder wenn Du es ganz komfortabel haben willst, über einen Netzvorrangschalter anstelle des manuellen Umschalters.) So hast Du bei Landstromanschluss die direkte Verbindung zur Steckdose und gehst nicht den verlustbehafteten Umweg über Ladegerät und Wechselrichter. (Zumal die Leistung des Ladegeräts vermutlich geringer ist als die des Wechselrichters.)

Gruß
Matthias
Kawa 2018 gefällt dies
#7
Klasse, du hast mir sehr weitergeholfen. Dann werde ich das ganze wohl so umsetzen. Da wir vermutlich nicht so oft am Landstrom hängen, nehme ich den Umweg über Ladegerät und Wechselrichter in kauf.
Die Öffnung des Geräts werde ich mir denke ich sparen um keine Garantien oder ähnliches zu verlieren.

Danke nochmals und viele Grüße werter Namensvetter :)
#8
Matzebert hat geschrieben: vor 1 Jahr Die Öffnung des Geräts werde ich mir denke ich sparen um keine Garantien oder ähnliches zu verlieren.
Ich denke nicht, dass du den Garantieanspruch verlierst, es wird eindeutig in der Anleitung darauf vermerkt, wie der PE Leiter zu verlegen ist.
#9
Kurze Rückmeldung, ich habe es exakt wie in Beitrag #3 umgesetzt. Erstmal nur mit einer Steckdose zum testen, weitere werden parallel folgen. Funktioniert wie ne eins :partying_face:

Eine Frage hätte ich dann noch, kann ich die Funktion des FI/LS irgendwie gefahrlos testen oder ist das eine blöde Idee? Will mir nicht die Elektronik zerschießen
#10
Das freut mich.

Du kannst den FI/LS testen, indem Du die Prüftaste betätigst. Funktioniert natürlich nur wenn Spannung anliegt (also Landstrom eingesteckt bzw. Wechselrichter eingeschaltet). Damit testest Du aber nur das Gerät selber, nicht die Installation.
Zum "richtigen" Testen der Gesamt-Installation gibt es spezielle Prüfgeräte, die relativ teuer sind. Ein Elektriker, der Hausinstallationen macht, hat sowas.

Es gibr dann noch eine "quick and dirty"-Methode, um wenigstens zu testen, dass alle Leiter an der Steckdose korrekt angeschlossen sind. Dafür brauchst Du einen zweipoligen Spannungsprüfer, z. B. "Duspol". Es muss ein Spannungsprüfer sein, der einen gewissen Strom aufnimmt. Mit einem Multimeter funktioniert das nicht.
Ideaerweise hat der Spannungsprüfer auch eine Duchrgangsmessung. Dann misst Du an der Steckdose zwischen dem N (also der Pol, an dem der blaue Draht angeschlossen ist) und dem Schutzleiter-Kontakt den Durchgang. Der Spannungsprüfer muss Durchgang anzeigen. Zwischen L und N (brauner und blauer Draht) soll 230 V gemessen werden. Dann misst Du zwischen L und Schutzleiter. Hierbei muss der FI auslösen. (Vorausgesetzt Du verwendest, wie schon gesagt, einen Duspol oder einen anderen zweipoligen Spannungsprüfer, der genügend Strom aufnimmt.)
Das machst Du dann später mit allen weiteren Steckdosen.

Gruß
Matthias