Forum für Camper-Selbstausbauer!

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von Paule
#21
Sodele,

es ist, so glaube ich, Zeit, ein Update zu verfassen.

Das gute vorweg: Es geht voran.

Was ist es denn nun geworden? Ein Sprinter 316 CDI in extralang, ganz in schwarz, mit allerlei Annehmlichkeiten. LED-Licht, Abstandstempomat, Querverkehrswarner und Totwinkel-Assi, 7G-Automatik, 360 Grad Kamera, Luftfederung an der HA, etc. Der Wagen fuhr 1 1/2 Jahre bei einer Medientruppe, die bei Konzerten auf- und abgebaut haben.

Los ging's mit nackig machen. Die schallisolierte Trennwand, fast die komplette Innenverkleidung bis auf die Türen, Airline Schienen, Fußboden, Radhauskästen. Dann auf die Waage: Knappe 2450kg vollgetankt. Den Wert erstmal in die Tabelle. Es ist schon Wahnsinn, wie leise MB mittlerweile solche Arbeitstiere bauen kann. Mit der Trennwand wars nicht lauter als in meinem XC90. Doch der Komfort war nun erst einmal vorbei.

Nach dem Rausreißen ist vor dem Dämmen. Hier habe ich mich für die ökologische Variante entschieden. Die Sicken wurden mit 2 bzw. 8mm Rollen/Plattenkork ausgeglichen, darauf 20mm Dämmkork. Eine weitere Dämmschicht bildet das 20mm Paulownia-Holz. Gibt in ganzen Platten für 60 EUR das Stück beim Bauhaus, gebraucht habe ich 7. Dann wurden die Originalschrauben der Zurrschienen mittels Druck zum Anzeichnen genutzt, Löcher in die Platten gebohrt und gegen längere M8 Edelstahl-Schrauben zum Festschrauben des Bodens und zur Installation von Zurrösen getauscht. Denn das Paulownia Holz zeichnet sich zwar durch extrem geringes Gewicht aus (im Gegensatz zu konventionellem Fußboden habe ich 30kg gespart), aber Schrauben halten darin nur begrenzt.

Weiter ging's mit den ersten Löchern. Stand jetzt sind 3 Dometic S4 verbaut. Vorne hinterm Fahrer 120x30, ganz hinten links und rechts 100x50. Es war schon ein komisches Gefühl, in sein Auto zu bohren. Aber was soll's, nach dem ersten Loch wurde es besser. Ich habe mir dazu einfach die Eckpunkte der Rahmen mit einem Stufenbohrer vorbereitet und dann mit dem Blechnibbler für 90 EUR eingefuchst. Ein herrliches Arbeiten. Leider verdammen mich die Temperaturen (Dichtmasse, Kleber) dazu, mit den weiteren Ausschnitten für das vierte Fenster (ein S4 in 100x50 soll noch in die Schiebetür), sowie ein Medi Heki Style über den beiden hinteren Fenstern, eine Dachklima davor und ein Maxxfan über Dusche und Küche noch zu warten.

So ging es erstmal daran, den Innenraum zu dämmen und Heizung(en) einzubauen. Die Seitenwände und die Decke hatte ich schon mit 2mm Rollenkork + Wakol vorbereitet. An den sichtbaren Seiten kamen dann 4mm Pappelsperrholz + 2mm Klebefilz zum Einsatz, die Zwischenräume wurden mit Stopfwolle gefüllt. Man merkt jetzt schon an der Außenhaut, wo noch Wärme entweichen kann. Im nicht sichtbaren Bereich kommen 9mm Multiplex Platten zum Einsatz, etwa unter der Gürtellinie der Heckgarage, wo auf der einen Seite Victrongeräte, bzw. auf der Beifahrerseite die ganzen Wassergerätschaften verlegt werden.

Jetzt geht's ans Heizen. Eine bei mir sehr bewährte Methode aus früheren Autos kommt von DEFA. Man legt einfach 230 Volt ans Auto, damit hat man automatisch Batterielader, einen 1950 Watt Heizlüfter und nochmal 550 Watt Tauchsieder fürs Kühlwasser. Ich habe zudem einen Abzweig für die Akkuheizung (35 Watt) vorbereitet. Dieses System dient dem Vorheizen zu Hause, sowohl Innenraum, als auch Kühlwasser und der 48V Akku werden damit vorgewärmt, meine 12V Starter ist jetzt immer frisch.

Im Heck Fahrerseite habe ich die Planar 2D eingelassen. Auch diese ist schon verrohrt, lediglich der FuelFix fehlt noch. Der liegt zwar bereit, jedoch habe ich selbst nach Wochen der Fahrerei noch 25 Liter drin, dass muss noch weniger werden und angesichts von -5 tagsüber und fast zweistellig Minusgraden in der Nacht will man gerade keinen Tank auf der Wiese ausbauen. Aber dank des DEFA Comfort Kit habe ich zumindest angenehme Arbeitstemperatur.

Ein weiterer Großakt war das Alusteck für Hundeboxen, sowie Heckgarage / Sitzgruppe / Bett. Doch wenn man sich einmal an seinen vor Wochen gefassten Plan erinnert, hat man das Puzzle nach 2 Tagen auch bewältigt. Gewicht ohne Holzverkleidung für eine knapp 5m lange Kombination aus 4 Hundeboxen, 3 Schlafplätzen, 5-6 Sitzplätzen und jeder Menge Stauraum keine 50kg. Die Tage messe ich dann den schmalen Schrank über dem Radkasten aus, sowie die 55x70 Dusche und die Kochnische.

Doch um die Planar ans laufen zu bringen, brauchts erstmal Strom. Dieser wurde ebenfalls mittels DEFA-Plug in den hinteren Stoßfänger unterhalb des Scheinwerfers integriert. Also hintere Seitenbeplankung ab, dabei gleich mal die Clipse erneuert und mit Sikalastomer abgedichtet. Das Eingangskabel führt nun bis kurz vor dem Radkasten. Etwas vor der Achse ist schon der Platz für das Herzstück vorbereitet. Ein 10kWh Akku mit 48V/200Ah, DE-Händler und (hervorragender) Support, Lieferung binnen 2 Monaten aus China. Kann aber mit Victron-WR kommunizieren. Dieser ist ein Victron Multiplus 5000 VA. Was muss der alles versorgen? Von hinten nach vorn zunächst die Dachklima mit variabler Leistungsaufnahme bis zu 2KW im Ernstfall, einen Truma 14 Liter Boiler mit 850W, dieser wird aber meist vorgeheizt und verlierst dann pro Stunde etwa 1 Grad, dann noch die Küche mit ca. 2,5 KW Induktionsfeld. Ein kleinerer Victron WR mit 360W auf 12V versorgt dann Standheizung, Licht, Pumpen und weiteres Kleinzubehör. Ob das alles aber noch vor Weihnachten rein kann, keine Ahnung. Mein Zeitplan sagt, dass Mitte April alles reisefertig sein soll. Dann prüfen wir die Kiste auf Herz und Nieren auf einer kleinen Polenrundfahrt nach Danzig und zurück.

Bis dahin gibt's hier noch das eine oder andere Update. In den kommenden Tagen suche ich mal alle E-Komponenten zusammen, um mal eure Einschätzung zu haben, ob ich was Wesentliches vergessen oder Denkfehler eingebaut habe.

MfG Paule
Jumper, Wishbone gefällt dies
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von Paule
#22
Habe noch fix ein paar Bilder geschossen, das hellt die ganzen Buchstaben etwas auf:

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MfG Paule
Jumper, grizu gefällt dies
#23
Hi,

schöner Bericht, aber wir würden gern ein paar Bilder sehen! ;-) EDIT: Da sindse ja.

Falls es ein 906 ist, kann es gut sein, daß Du Dir den Fuelfix sparen kannst. Der 906 hat oben auf dem "Block" mit dem Tankentnehmer mindestens einen Blindstopfen, die für eine separate Standheizung gedacht sind. Den kannst Du einfach anbohren und von dort ein Metallröhrchen in entsprechender Länge nach unten führen. Den Tank ablassen musst Du trotzdem...Gegen Ende meines Ausbautagebuchs findest Du ein paar Bilder von der Konstruktion.

Grüße
Christian
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von Paule
#24
Danke für die Rückmeldung, deine Methode hatte ich vor geraumer Zeit schon gelesen. Es ist ein 907 aus 08/2020. Der Fuelfix liegt schon bereit, zudem soll die Pumpe nicht mehr als 1m Ansaugschlauch haben. Die hängt jetzt einen halben Meter hinter dem 93L Tank, das passt dann besser. Alleine der Tank hat ja schon über nen Meter Länge. Wenn es doch bloß etwas wärmer werden könnte...

MfG Paule
Wishbone gefällt dies
#25
Klingt spannend, auf die Elektrik bin ich schon gespannt.
Wahnsinn, wie sich die Preise und Technik für LiFePO-Akkus weiterentwickelt hat. Würde ich heute neu bauen, würde ich wohl auch auf fertige 48V Rack-Akkus gehen.
Bei den etwas über 50V Spannung reichen dann auch 100A Dauerstrom schon fast für den 5kW-WR. Oder können die geplanten Akkus sogar mehr?

Dein Alusteck-Plan scheint gut aufgegangen zu sein. Hattest du alles vorab passend gemessen/geplant oder während dem Einbau anegpasst?

VG Julian
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von Paule
#26
Ja der jetzige Akku lag deutlich unter 4K. Beim Alusteck gab's erst den groben Plan, dann bei den Hundeboxen (erster Bauabschnitt) auf den CM, bei der Heckgarage (zweiter Bauabschnitt) auf den MM mit Lasermessgerät und SketchUp. Hat dann zum Schluss auch wirklich hervorragend gepasst. Dusche und Küche werden dagegen ein Klacks, da ich dann nicht mehr auf 3 Seiten zuarbeiten muss.

MfG Paule
#28
Moin Paul,
da schließe ich mich Patrick @Jumper an.
Ich hoffe ich habe hier jetzt nichts überlesen. Hast Du die Raumaufteilung geändert? Da waren doch ursprünglich Longsleeper geplant, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Liebe Grüße

Thorsten
#29
Mit was hast du das Alusteck geplant?
Hab echt noch keinen Plan mit welchen Programm ich das mal planen soll.
Das geht ja ganz fix und ein paar Streben sind aus den falschen Profilen bestellt.
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von Paule
#30
@Der Toto Spitz pass' auf. Ja, Longsleeper wären beim langen Sprinter Pflicht gewesen. Da mir der extralange über den Weg lief, hatte sich das Problem erledigt. Jetzt können wir, anstatt mit 2 Leuten auf einem 1,90 X 1,40 Bett quer zu schlafen und mit 3, ggf. 4 Leuten zu sitzen, das Ganze mit einem 1,80 X 2,00 Bett längs und ganz gemütlich mit 5 Leuten sitzen, wenn man sich mag, auch mit bis zu 7.

@Santamaria Alusteck bietet so unsäglich viele Möglichkeiten. Ich bin schlussendlich beim 25x25mm Profil hängen geblieben. Dann noch Nuten, Federn, zig Winkel.

Beim Hundegestell und dem darauf befindlichen dritten Schlafplatz war das noch easy und mit Bleistift und kariertem Papier zu schaffen. Bei Heckgarage/Sitzgruppe/Doppelbett gibt es so viele Ecken, Abmessungen und auch schon feste Einbauplätze, dass man da ne ganze Menge beachten muss. Es gibt aber nix, was ne Flex nicht begradigen könnte. In SketchUp [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] muss man sich reinfuchsen. Hat bei mir schon 4-5 Einsätze gebraucht. Das Programm ist kostenlos und wenn sich einem etwas nicht erschließt, weiß YouTube Rat. Und selbst wenn man das geschafft hat, muss die Bestellung ja noch bei Alusteck.de platziert werden. Wehe dem, der da einen Winkel vergisst. Dazu habe ich mir die abgehakten Stangen und Winkel farblich markiert. Das geile: Ist man fertig, zieht man sich die App auf's Handy, lädt die skp-Datei von Google Drive und kann am Smartphone im Camper die Zeichnung aufrufen und nochmal Maß nehmen. Preis für das komplette Alu inkl. der noch ausstehenden Küche und Dusche so bei 1.500, wer eine Hausnummer braucht.

MfG Paule
Camino74 gefällt dies