Weiter geht's:
Am letzten Wochenende waren die Temperaturen hoch genug, um endlich mal wieder an der frischen Luft vor der Halle zu basteln. Bei der Gelegenheit wurde der Akku mal wieder auf 100% geladen und der Batteriecomputer und Shunt dann kalibriert.
Das günstige Ding scheint ziemlich genau zu arbeiten, nettes Feature ist auch, daß sich der BC die Einstellungen, Kapazität etc. merkt, wenn man die Batterie mit dem Trennschalter abklemmt, zumindest für mindestens 3 Tage, solange war er bislang getrennt.
Dann habe ich das Armaturenbrett weiter zerlegt, um die Wege für die Kabel der Rückfahrkamera, Freisprechmikro freizulegen und auch gleich den Einbauort für die Hochtöner zu checken, das kommt als nächstes. Das Ganze war deutlich weniger kompliziert als befürchtet.
Die Kabel der insgesamt 3 USB (einer davon OTG) Kabel des Radios, die 2 4G-Antennen, die GPS-Maus und den SIM-Kartenhalter hab ich alle durch ein geforstnertes Loch in das mittige Klappfach gelegt. Das Fach benutze ich bislang eh nur als Ablage für die Sonnenbrille. So hab ich alle Kabel und Lademöglichkeiten an einem Ort, da kommen nur ganz kurze (30cm) USB-C bzw. Micro-USB Kabel dran, dann kann der ganze Elektroplunder während der Fahrt geladen werden und ist griffbereit. Klar, einen Teil hätte ich auch ins Handschuhfach legen können, aber soweit ich das recherchiert habe, wäre für die Durchführung der Kabel noch mehr Plastikverkleidung und auch der Boden zu demontieren gewesen. Für die drei Kabel, die von der A-Säule kommen, hab ich einfach ein ausreichend großes Loch in die Seite der Ablage gebohrt, um die Stecker durchzuführen. Der ganze Kabelverhau wird dann noch fixiert, damit die sich nicht in die Quere kommen.
Vor dem finalen Einbau musste allerdings noch eine Sache erledigt werden: Der Anschluss der RFK. Die wollte ich provisorisch zum Laufen bringen, bevor ich alles zusammenbaue. Die Kabelführung konnte man elegant vom Innenraum vorsichtig hinter den Dachhimmel fummeln und an der A-Säule hinunter.
Und dann ging der Spaß los:
Ich hatte extra einen CanBus-Adapter gekauft, damit zum einen Zündungsplus und Rückwärtsgang gemeldet werden und außerdem die Lenkradfernbedienung weiter genutzt werden kann. Es hätte zwar auch einen etwas einfacheren Quadlockadapter gegeben, nur war der nicht lieferbar. Beim CanBus-Adapter von maxxcount war ein Molexstecker dabei, den man nach Anleitung einpinnen sollte. An dessen Ende ist ein Mini-Klinkenstecker dran, für den aber nirgendwo eine Buchse am Radio oder Adapter vorhanden ist. Dank des guten Telefonsupports hab ich rausbekommen, daß man den Stecker abtrennen soll und dann 2 Leitungen an Key1 und Key2 sowie Masse legen soll.
Alles so gemacht, aber das Radio ignoriert die LFB weiterhin. Zündungsplus funktioniert immerhin tadellos (gut, das hätte ich günstiger haben können
)
Na gut, dann halt nicht, ich wollte das Geraffel wieder zusammenbauen und hab mich fürs erste mit dem provisorischen Einbau ohne nutzbare LFB abgefunden.
Dann eben noch die RFK verkabeln und einbauen.
Bei der RFK ist mir die Funktionsweise tatsächlich klar, an meinem 30EUR Teil von AliExpress war auch praktischerweise eine trennbare Steckverbindung für Strom vorhanden. Die also mit dem Rückfahrlicht hinten links verkabelt, Testlauf, Radio schaltet nicht um auf Kamera beim Einlegen des Rückwärtsgangs. Ratlosigkeit.
Am mitgelieferten Videokabel ist zusätzlich ein dünnes rotes Stromkabel dran, das aber laut Anleitung nur beim Einsatz eines externen Monitors (also nicht über das ohnehin mit Strom versorgte Radio) genutzt werden soll.
Also fiel mir diese englische JOYING-Radio Gruppe bei Facebook ein. Da hab ich mein Problem geschildert und nach nicht einmal 5min hat mir ein freundlicher Brite erklärt, daß man bei UniversalRFKs sehr wohl das Kabel mit Strom versorgen muss und vorne am Radio am losen Kabel mit der Beschriftung "BACK" verbinden muss. Anscheinend ist das Rückfahrsignal vom CanBus bei diesen Kameras "witzlos". Hätte der Chinamann anstelle von BACK das Kabel mit dem korrekten Wort REVERSE beschriftet, wäre ich vielleicht auch selbst drauf gekommen.
Also auch noch das vorhandene Kabel an die Rückfahrleuchte geklemmt, und siehe da: Looft!
Die Bildqualität der Kamera ist wirklich mehr als okay. Ich hab ein bißchen mit den verschiedenen Winkeln experimentiert, dank des "leicht auftragenden" Reserverads am Heckträger sehe ich die Hälfte vom Rad (und weiß somit, wo die Stoßstange beginnt) und hab ca. 15-20m Sicht nach hinten. Perfekt für mich.
Hier ein Foto von der provisorischen Verkabelung, man beachte den professionell-provisorisch verlegten Masseanschluss an der Türverriegelung unten rechts.
Dann die 3. Bremsleuchte ausgebaut, durch die RFK ersetzt und alles mit der mitgelieferten Schaumgummidämmung und zusätzlich Dekaseal 8936 eingedichtet.
Nach dieser Hürde konnte ich endlich das Radio mit dem Käfig in der sprinterspezifischen Blende verankern und das Display final einstecken (die Haltenupsis auf der Rückseite sind nämlich etwas labil und mögen mehrfaches Eindrücken und Rausziehen nicht so. Das Display sitzt nicht genau vor der eigentlichen Blende, sondern leicht nach oben versetzt, aber das macht nichts, so kann ich das kleine Fach direkt darunter/dahinter ggf. auch noch nutzen, mit schlanken langen Fingern.
Ich hab es jetzt nur im Leerlauf vor der Halle testen können, aber: Geiles Teil! Alles flutscht so wie man es vom Smartphone kennt, flüssig und smooth. GPS und Navi funktionieren tadellos, WLAN auch, Verbindungen über Bluetooth, Tethering, Freisprecheinrichtung auch, das etwas klobige Mikro ist von der Klangqualität ein deutlicher Sprung zum Werksradio. Radioempfang ist okay (da steht die Erprobung während einer Überlandfahrt noch aus), DAB+ hab ich mir aktuell noch geschenkt wegen sehr durchwachsener Erfahrungen mit dem vorherigen Android im Amarok (da scheine ich ja nicht der einzige zu sein).
Das 9 Zoll große Display ist richtig klasse, gerade im Splitscreenmodus mit Mucke und Navi gleichzeitig. Mit den ebenfalls natürlich möglichen Widgets beschäftige ich mich dann in Ruhe. Ich wollte ja unbedingt ein Radio mit "richtigen" Knöpfen für Lautstärke etc. und bereue diese Einengung der möglichen Radios dadurch nicht, die Dinger sind wirklich wertig gemacht. Die anderen Funktionen wie Navi, Radio, Telefon, Dimmen etc. liegen alle auf Touch-Buttons am Rand und funktionieren auch gut.
Von den 64GB ROM sind durch OS und die bisherigen Apps (u.a. 3x Navi und Karten) ca. 20 belegt, da ist also noch ne Menge Platz für die vorhandene mp3-Sammlung. Wobei ich jetzt gerade erst Spotify für mich entdeckt habe, da bastele ich zuhause schon fleißig Playlisten, die ich dann vor der Reise einmal über WiFi aufs Radio lade. Ich hole mir zwar eh für den Sommer eine extra Prepaid-SIM-Karte mit 5GB Datenvolumen, aber man muss ja nicht immer streamen.
Sehr lange Rede, mittelkurzer Sinn: Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Radio und allem, was da dranhängt. Um die Einbindung der LFB kümmere ich mich bei Gelegenheit.
Ach, und nachdem ich mir den Stecker der Mobicool Kühlbox genauer angesehen habe, hab ich entdeckt, daß der nach Abnahme des roten Rings auch für die schönen Kfz-Normsteckdosen funktioniert. Also hab ich die (bislang zwar problemlos laufende) 12V-Dose gegen eine Normsteckdose ersetzt, gute Wahl, da rastet der Stecker so richtig schön ein. Bislang hängt die Kühlbox an 2,5qmm Kabeln (und hat nie wegen Unterspannung abgeschaltet), aber da ich noch ein paar Meter 4qmm übrig hab, werde ich da mal neue (und kürzere) Kabel ziehen. Sicher ist sicher. ;-)
Grüße
Christian
# Sprinter 316 L2H2 # PLZ: 105XX Berlin
Mein Blog mit Reiseberichten in u.a.: Kirgistan, Namibia, TransSib, Äthiopien, Rumänien, Pakistan, Nepal, Patagonien, Karelien:
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