Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#62
21.09.2016

Was machen wir eigentlich hier unten in Tasmanian ?
Wie lang soll/darf die Antwort sein? Ich bin mal mit Frau und Kind mit unserem Segelschiffchen "Seeteufel" von Deutschland nach Australien gesegelt. Daher wohl auch der Schiffslook im Auto. Zwischendurch wurde unsere Tochter Britta geboren, und nach ein paar Jahren kamen wir in Australien an und sind australische Staatsbuerger.
image.png
"Seeteufel" 1987 im Hafen von Valparaiso, Chile

Dann hatten wir mal ein Betonsteinwerk in Mount Isa, Queensland, knapp 1000km von der Kueste im australischen Outback. Dann kam wieder eine Segelreise mit den Kindern um den Pazifik. Da haben wir 2001 bei Delius Klasing ein deutsches Buch drueber geschrieben -"Pacific High"-. Ist keine Reklame, da das Buch nicht mehr im Druck ist!
image.png
"Kavenga" 1999 in Alaska

Irgendwann wurde es uns in den Tropen zu heiss, und so sind wir jetzt in Tasmanien. Wir haben zwei Staende auf dem Salamanca Markt in Hobart und verkaufen dort Schmuck und Kunst-Drucke, alles von uns selber hergestellt.

Hier unten sind wir seit 12 Jahren und haben unser Haus selber gebaut und haben eine kleine Permakultur Farm. Unsere Webseite ueber die Permakultur ist etwas veraltet, aber weiter unten sind Links zu unseren Segelseiten und unserem Hausbau (wenn das ueberhaupt jemand interessiert...): [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Viele Gruesse vom fruehlingshaften Tasmanien

Torsten
#63
21.09.2016

Erstmal ganz vielen Dank fuer die lieben Beitraege! Ich schreib spaeter mehr. Ist dann alles OT, aber ich bin sicher, dass ich das in meinem eigenen Thread ruhig machen kann.....

Das Buch gibt es doch noch, nur wir als Autoren bekommen da nichts mehr. Delius Klasing hat vor zehn Jahren den Restbestand versteigert, und da findet es sich jetzt wieder bei Amazon: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

bis bald
#64
03.10.2016

Alles gar nicht so schlimm...

...denke ich heute oft, wenn ich etwas in die Vergangenheit zurueckblicke. Das Foto ist von 1985, und da haben wir auch nicht den Mut verloren. Wir waren in Irland und das Stahldeck unter dem Holzbelag war durchgerostet. Da mussten wir ein neues Deck schweissen in Crosshaven bei Cork und hatten gewaltig Zeitdruck um noch vor den ersten Herbststuermen ueber die Biskaya zu kommen, mit Frau und Kind (damals drei Jahre alt). Wir sind dann aber mit diesem Schiff nach Australien gesegelt, zu der Zeit als es noch kein GPS gab und man seine Position mit dem Sextanten finden musste.

Seeteufel Irel to Peru
attachment=0]image.png[/attachment]



Viele Gruesse aus Tasmanien

Torsten
Dateianhänge
image.png
#65
05.12.2016

Hallo mal wieder:
erstmal vielen Dank fuer die lieben Beitraege/Kommentare! Heinz bekommt eine PN.

Wir waren ein paar tausend Km in Tasmanien unterwegs und dann stand der Crafter in Hobart bei unserem Sohn und wir benutzten ihn als Quartier in der Hauptstadt wo wir im letzten Monat oft waren. Ist auch ein super Ding mit einem Kawa, dass man ihn als "home away from home" benutzen kann. Da hat man dann seinen Privatbereich beim Besuch der Kinder und Enkelkinder.

Zuerst ein paar Fotos vom Trip, dann etwas von den Erfahrungen.
image.png
image.png
image.png
image.png
image.png

Bild eins: an der Westkueste Tasmaniens
Bild zwei: Schotterpiste durch den Tarkine. Obwohl diese 112km lange Strecke als einzige den Nordwesten mit Zeehan verbindet (Western Explorer) kam uns nur ein Fahrzeug entgegen.
Bild drei: Faehre ueber den Pieman River. Gerade gross genug fuer den Crafter
Bild vier: Bay of Fires an der Ostkueste. Blick aus dem Kuechenfenster am Schlafplatz
Bild fuenf: ueber den Strand am gleichen Ort. Unser Schlafplatz. Dies ist eine der vielen Conservation Areas auf denen umsonst uebernachtet werden kann

Und wie der Crafter sich bewaehrt hat?

Zuerst mal das Basisfahrzeug:
unserer ist ja ein ganz simpler technisch abgespeckter Crafter ohne Euro 6, Adblue oder Aehnliches. Auch das meiste in der Anleitung so schoen aufgefuehrte Zubehoer fehlt. Uns ist das recht, denn grosse Entfernungen werden wir kaum fahren und robust ist wichtiger als Komfort. Trotzdem, gerade der Fahrkomfort hat uns echt ueberrascht. Der Crafter nimmt die Schotterpisten so locker, Schlagloecher merkt man wenig, Fahrverhalten so sicher und unkritisch. Und das mit den Serienreifen (noch). Muss natuerlich einschraenkend sagen, dass wir kaum schneller 110km/h fahren, keine Autobahnen haben... also alles auf Nebenstrassen und mit viel mehr Schotter und Sand als ich es erwartet hatte. Der lange Radstand war bisher kein Problem. Mit einem Teilintegrierten mit dem hohen Aufbau und der grossen Breite in der Hoehe ueber dem Fahrerhaus haetten wir aber viele Plaetze nicht erreicht. Auch eine gute Sache hier: viele Wohnmobile werden hier vermietet und die Vollkaskoversicherung von Hertz und Co. deckt Schaeden nur auf Asphalt! Damit sind die gemieteten Mobile kaum mal abseits der Hauptstrecken unterwegs.

Zum Ausbau:
abgetrenntes Fahrerhaus:
Ob man ein abgetrenntes Fahrerhaus hat oder nicht, das ist eine heisse Fragen und endlos diskutiert. Ich kann das nur von hier aus und fuer hier beurteilen. Ein Meter laenger ist fuer uns hier voellig egal. Selbst in Hobart finde ich Parkmoeglichkeiten. Die Laenge ist also kein Minus. Ein echtes Minus dagegen ist das Fehlen der bequemen Sessel vorne die man umdrehen kann. So bequeme Sitze hat man halt nur mit einem drehbaren Fahrer/Beifahrersitz. Wieviel einem das wert ist muss man selber wissen. Die grosse Verglasung vorne heizt das Fahrerhaus jedenfalls auch mit wenig Sonne schnell auf. Im Winter wird es saukalt. Klar, man kann Isoliervorhaenge installieren oder irgendwelche anderen Vorkehrungen treffen um die Frontverglasung zu isolieren. Das bedeutet aber immer noch bei jedem Stop/Start mit dem Kram herumzuwurschteln. Ausserdem zeigt man dann allen das dieses Fahrzeug jetzt bewohnt ist. Bei uns bleibt es mit der Topisolierung hinten immer viel angenehmer und mit leicht angestellten Hekis vorne und hinten hat man eine Brise und niemand draussen weiss ob jemand im Fahrzeug ist. Fuer uns war die Entscheidung einfach und hat sich bewaehrt. Im vollen Europa dagegen ist ein extra Meter Laenge etwas ganz anderes......

Toilette und Dusche, Abwasser, Heisswassser:
der Truma Heiswasserbereiter mit Gas arbeitet leise (nicht zu hoeren), braucht kaum Gas, und schafft in 15 Minuten heisses Wasser. Der Abwassertank IM Womo mit 30 Litern hat uns immer genuegt. Da ist ja nur Abwaschwasser drin, und wenn wir ueber Gras gestanden haben, dann haben wir den Hahn aufgedreht, fertig. Einfach und klappt. Dusche???? Da ist der groesste Verbesserungsbedarf!!! Dusche ist vorgesehen, heiss/kalt Wasser mit Brause ist schon da, aber noch keine Wanne oder wasserdichte Wandverkleidung im Toilettenraum. Das muss!!!! Wir haben fast immer auf Plaetzen ohne Dusche gestanden (umsonst) und wuerden schon gerne duschen. Statt eines Abwassertanks zwischen Hinterachse und Reserverad soll noch ein zweiter Trinkwassertank installiert werden, nicht gross, nur ca. 50 Liter. Ist dann beim Duschen der Haupttank von 95 Litern leer, kann man schnell auf die Reserve umschalten. Abwasser von der Dusche wird einfach durch den Bodenablass in einen Eimer gehen. Einerseits bleibt es wenn man nicht duscht unter dem Kawa trocken und man gilt als "self contained", andererseits kann man duschen wenn man etwas drunter stellt.

Heizung:
es wird ja im tiefsten Winter hier gerade mal null Grad. Also eher mediterrane Verhaeltnisse. Wir haben die Heizung oefter mal kurz angehabt, das wars. Der Wagen wird sehr schnell warm und haelt die Temperatur. Nach kurzer Zeit haben wir wieder abgeschaltet. Die Heizung ist ein Planar aehnlicher China Nachbau mit Vertrieb und Service durch eine Firma in Hobart. Hat 600 Euro gekostet. Die Elektronik darin hat angefangen zu spinnen und wird im Augenblick ausgetauscht.

Solar:
was kann ich sagen? Bei dem vielen Gefahre und der Fruehlingssonne waren die Batterien immer auf 98 oder 100 Prozent. Das System muss sich im Winter bewaehren.

Anordnung der Inneneinrichtung:
hatten wir lange ueberlegt und wuerden wir wieder so machen. Bequeme Sessel siehe oben. Man kann nicht alles haben.

Hundehuette:
der absolute Knueller! Hatten wir kaum erwartet. Unter dem Bett steht der Hundekorb. Neben dem Bett ist aber recht viel Platz zwischen Bett und Tuer. So ist dieser Bereich mit dem restlichen Wohnraum verbunden. Unser Hund fuehlt sich total wohl dort und versucht nie auf das Bett zu springen. Neben der Schiebetuer ist eine Handbrause mit Schlauch. Da koennen wir Rosie nach dem Strand abbrausen und sie springt ins Koerbchen. Wir koennen sie auch alleine im Auto lassen. Sie bleibt dann im Koerbchen bis wir wieder kommen.

Kuehlschrank:
der Waeco unter dem Sitz war gross genug fuer uns und laeuft super.
image.png
Viele Gruesse aus Tasmanien
Torsten
#66
05.12.2016

Ja Torsten,
guten Mittagstisch und genießt euren Sommer... ( bin ein bissel neidisch)
Freunde von mir leben in Melbourne, da habe ich immer Kontakt nach "Down Under" da sind sie wieder Man at Work......
Schöner Bericht Danke und Grüße aus dem kalten Norden.

Christian aus Kiel
#67
05.12.2016

Hallo Torsten,

danke für euren ersten Einsatzbericht. Schön, dass alles so toll geklappt hat.

Grüße aus dem kalten, nebligen und nassen Deutschland

Frank

P.s. Ich habe mir auch euer Buch besorgt. Ist schon mal als Urlaubslektüre bei der nächsten Ausfahrt eingeplant
  • 1
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7