Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo,

derzeit bin ich dabei eine Standheizung in unseren Camper einzubauen. Da wir das Teil sicher nicht so oft verwenden werden, viel die Wahl auf eine 2KW Chinaheizung. Nun ist ja der mitgelieferte Dieselschlauch eher als Witz zu verstehen und findet zukünftig seine Verwendung in unserem Aquarium. Als Ersatz hatte ich an eine ganz normale Dieselleitung (Gummi mit Gewebe) gedacht, wie sie bei Autos und Motorrädern Verwendung findet. Davon habe ich nämlich noch gut 2 Meter in der Garage rumliegen. Der Innendurchmesser ist 4 mm - passt also genau auf die Heizung. Die Originalleitung hat einen viel kleineren Innendurchmesser und auch die weißen starren Leitungen haben innen viel weniger (der Gummischlauch dient da ja nur als Verbinder). Da die zugeführte Dieselmenge ja von der Pumpe abhängt, sollte doch der Innendurchmesser der Leitung egal sein. Oder muss ich mir jetzt doch den weißen starren Schlauch besorgen, weil irgendwelche Gründe dafür sprechen? Und wenn ja welche?

Gruß
Steffen
#2
Moin,
ich habe mir auch 4mm Kraftstoffleitung bestellt, bei meinem Jumper damals hat sich der mitgelieferte "Dieselschlauch" nach nem halben Jahr aufgelöst und unterm Kasten war ne riesen Pfütze.
Ich bin auch der Meinung, dass die Pumpe den Durchsatz vorgibt, und die 4mm bei meiner 2KW Hcalory ausreichend sind.
#3
Naja also der Schlauch sollte schon passen.
Nimmt man die gummi Leitung, am besten auch noch in einem größeren Durchmesser, wirkt der Schlauch als sprit Speicher. Durch die Elastizität kann der sich ja verformen. Dadurch hat man keine definierte Dieselmenge mehr hinter der Pumpe.

Ich würde das Risiko wegen 20 Euro nicht eingehen.

Sowas sind dann wahrscheinlich oft die Fehler, warum eine Heizung nicht ordentlich läuft, "obwohl man ja alles richtig eingebaut hat".
Habe bei der China Heizung von meinem Bruder auch Schlauch, Verbinder (als Set gekauft) und den Abgas schalldämpfer gegen was besseres getauscht.
Bastelfreak, turboduo gefällt dies
#4
Ich sehe das wie Patrick!

Ja, die Dieselleitungen von Standheizungen wirken "lächerlich" aber das hängt damit zusammen, daß Dieselheizungen eine ganz anderes Wirkprinzip haben als beispielsweise Verbrennungsmotoren, die über eine getrennte Einspritzpumpe verfügen.

Bei Verbrennungsmotoren wird der Kraftstoff vom Tank mit der (meistens) im Tank befindlichen Pumpe zunächst zum Motor befördert. Dort ist dann die Pumpe verbaut, die den eigentlichen Druck aufbaut der dann über Einspritzventile dosiert wird.

Die Standheizungen haben kein eigenes Einspritzsystem und daher werden hier auch keine üblichen Kraftstoffpumpen verbaut, sondern elektromagnetische Dosierpumpen, die mit jedem Impuls und somit Kolbenhub eine definierte Kraftstoffmenge in den Brennraum pumpen.

Damit das über eine weite Strecken überhaupt bei so kleinen Mengen funktionieren kann sind extrem dünne Innenquerschnitte und eine STARRE Rohrwandung erforderlich. Es ist nämlich gewünscht, daß möglichst 100% des in der Dosierpumpe erzeugten Drucks auch am anderen Ende im Brennraum ankommt.

Das geht nicht mit vergleichsweise nachgiebigem Schlauchgewebe. Nebenbei würde ein so banaler Vorgang, wie das Entlüften der Leitung bei dem Volumen der größeren Schlauchdurchmesser ewig dauern und im Brennraum käme der Kraftstoff am Ende mit zu wenig Druck bzw in zu geringer Menge an.

Wenn die Kraftstoffschläuche der Chinaheizungen nicht gut sind (da habe ich keine Erfahrung) dann kauft Euch Ersatz von Markenherstellern. Ich hatte zB mit den Leitungen von Eberspächer nie Probleme.

Andernfalls "baut" Ihr euch die möglichen Pannen gleich zu Beginn schon mit ein. Bei der Heizung zu sparen ist sicher gut, aber einen Teil der Ersparnis würde ich dann vllt in ordentliche Leitungen oder ggf Schalldämpfer investieren, wenn es da Schwachpunkte gibt.

Gruß
Michael
Bastelfreak, karsten112, Nordwind und 2 andere gefällt dies
#5
Webasto gibt einen Innendurchmesser von 2mm vor. Das liegt daran, das bei dickeren Leitungen Luftblasen entstehen können, die dann die Heizung stören.
Bei dickeren Querschnitten kann die Leitung leer laufen, und die Pumpe müsste dann die Leitung beim Neustart wieder befüllen, was zu einer Abschaltung führt.
#6
Bei Autoterm darf auch nur die originale Kraftstoffleitung mit Ø 1,65mm (innen) verwendet werden. Ist der Diameter anders - dann fördert die Kraftstoffleitung andere Menge an Kraftstoff und das führt immer zu Problemen mit Flammenausfällen bis zu schneller Verrußung der Brennkammer.
#7
Die Ursache des Flammausfälle/Verrußung ist, das nach dem Ausschalten der Heizung der Kraftstoffschlauch leer läuft, wenn dieser einen größeren Durchmesser hat.
Der Kraftstoff fließt jetzt in die Brennkammer.
Beim erneuten Anschalten ist jetzt zu viel Brennstoff in der Kammer und diese verrußt. Nachfolgender Kraftstoff kommt erst mal nicht, weil die Leitung leer ist. Es gibt einen Flammabriss. Die Heizung startet dann zwar wieder (nach dem erneuten Vorfüllen des Kraftstoffes durch die Pumpe), aber es können Luftblasen im Schlauch sein. Diese führen dann wieder zu Flammabrissen.
Insgesamt brennt die Heizung damit unruhig und unkontrolliert, was zu einer Verrußung der Brennkammer führt und u.U. auch zu einer dauerhaften Abschaltung, die man nur mit der Diagnose-Software zurücksetzen kann.

Zumindest ist dies das Verhalten bei Webasto.