Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#32
Ich habe es ehrlich gesagt noch nicht endgültig gelöst. Meine Eltern sind nach unserem unserem Urlaub gleich wieder mit dem Wohnmobil weg gefahren. Sie wissen, dass sie im WR-Betrieb nur ein Gerät eingesteckt haben dürfen.

Ich hatte allerdings bereits während des Urlaubs Probleme mit unserer nagelneuen Klimaanlage. An einem Tag hat sie innen getropft, dann flog mehrere Tage lang der Landstrom-FI, wenn ich sie eingeschaltet habe - später sogar im ausgeschalteten Zustand. Die habe ich natürlich jetzt erst einmal abgeklemmt, dass meine Eltern nicht komplett auf Landstrom verzichten müssen, aber wenn sie wieder da sind und die Anlage repariert ist, ist sie natürlich auch das erste Gerät das ständig mit 230V verbunden ist, was den Einsatz eines weiteres Geräts und im wiederholten Fehlerfall zu einem unkalkulierbaren Risiko macht, solange keine Erdungsbrücke da ist. Es muss ja nur die Kaffeemaschine mit Plastikgehäuse einmal auslaufen, oder man kommt blöd an den Wasserhahn, der dann die Küche unter Wasser setzt. OK, ist jetzt vielleicht etwas weit her geholt, mit Kindern an Bord möchte ich aber gegen ALLE Eventualitäten geschützt sein.

Was mich aktuell noch beschäftigt:

1. Renogy verbietet die PEN - ich schätze wegen der bei mir nicht verwendeten internen Prioritätsschaltung, bei deren Einsatz im Landstrombetrieb mit PEN der Landstrom-FI fliegen würde. Ich nutze aber wie vorher beschrieben eine nachgerüstete Netzvorrangschaltung von FraRon. Da werden beide Leitungen umgeschaltet. Die PEN säße ja dahinter, würde also einfach im Landstrombetrieb "abgeschaltet" werden.

2. In der Anleitung von FraRon steht, dass angeschlossene WR eine galvanische Trennung benötigen. Kann das jemand evtl noch einmal erläutern, was es genau damit auf sich hat? Renogy ist mir seit Monaten eine Auskunft schuldig, ob das Gerät galvanisch getrennt ist. Öffnen um nachzusehen möchte ich den WR nicht. Kann man das irgendwie messen?
#33
Zur Klimaanlage: Kondenswasser ist unvermeidlich, wenn man Luft runterkühlt, aber normalerweise fliesst es zur warmen Seite und verdampft dort. Ich vermute, da ist irgendwas verstopft oder falsch eingebaut. Ich würde da unbedingt ran, da Wasser an der falschen Stelle auf Dauer unangenehm wird. Auch ein fliegender FI ist häufig ein Signal für feuchte Anschlüsse.

Zum Messen der galvanischen Trennung: 230 V zwischen den beiden Aussenleitern, keine Spannung zwischen jedem der Aussenleiter und Karosserie, sowie dem Potentialausgleich. Dies bietet ein höheres Mass an Sicherheit, als in den meisten Hausinstallationen vorhanden ist. Bei einem Doppelfehler schützt noch der Potentialausgleich, auch den kannst du messen (Durchgang zwischen allen Schutzleitern). Wenn du immer noch Bedenken hast, mehrere Geräte gleichzeitig zu betreiben, die du alle auch zeitgleich mit den Händen berührst, kannst du diese einzeln, in der Nähe der jeweiligen Steckdose, mit FI absichern. Das funktioniert auch im schutzgetrennten Netz, weil bei Mehrfachfehlern immer mindestens ein FI zwischen den Fehlern sitzt.

Einen stromführenden Leiter als blankes Kupferkabel unisoliert durch den Wohnraum zu führen ist weder sicher noch erlaubt. Daher rate ich davon ab. Macht ja auch niemand, aber eine leitende Verbindung eines Aussenleiters mit Karosserie und/oder Potentialausgleich kommt elektrisch genau aufs Gleiche hinaus. Renogy hat das wohl erkannt.

Gruss Manfred
#34
Mobildomizil hat geschrieben: vor 8 MonateWenn du immer noch Bedenken hast, mehrere Geräte gleichzeitig zu betreiben, die du alle auch zeitgleich mit den Händen berührst, kannst du diese einzeln, in der Nähe der jeweiligen Steckdose, mit FI absichern. Das funktioniert auch im schutzgetrennten Netz, weil bei Mehrfachfehlern immer mindestens ein FI zwischen den Fehlern sitzt.
Nur wird der FI nie und nimmer auslösen und auch niemanden Schützen.

Bei einen Doppelfehler haben sich z.B. beide Außenleite durchgescheuert. Der eine an deiner Karossierue, der andere an dem Geäuse deiner Kaffeemaschine.

Berühst du nun beide, fließt der Strom schön durch dich durch und der FI sagt: Alles Prima. Alles was auf der einen Phase "rausgeht", geht der anderen wieder "rein". Das du dazwischenhängst und gerade den Löffel abgibst, bekommt der gar nicht mit.

Und genau, deshalb wir ja auch N und PE vor dem FI gebrückt. So, und nur so, kann der FI leben retten.
Luky, ChrisDaHub gefällt dies
#35
Was ist jetzt der Unterschied zwischen deiner "Brücke" und dem an der Karosserie durchgescheuerten Aussenleiter? Elektrisch gibt es keinen, weswegen ein separater FI an der Kaffeemaschine durchaus auslösen würde. Der entscheidende Unterschied ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, die bei absichtlichen Isolationsfehlern bei hundert Prozent liegt. Das ist was für Leute, die gerne einen gewischt kriegen.

Gruss Manfred
#36
Meine Brücke ist vor dem FI. Deine Fehler evtl. hinter dem FI.

DAS ist der Unterschied, der Leben kosten kann.
Mobildomizil hat geschrieben: vor 8 Monate Der entscheidende Unterschied ist die Eintrittswahrscheinlichkeit, die bei absichtlichen Isolationsfehlern bei hundert Prozent liegt. Das ist was für Leute, die gerne einen gewischt kriegen.
Auf FI's zu verzichten ist für Leute, die darauf hoffen wollen, dass es nicht zu zwei Fehlern kommt.
Korrekt eingebaute FIs sind für Leute, die schon beim ersten Fehler lieber im Dunkeln sitzen (und am Leben bleiben).

Zugegebenermaßen, sind zwei Fehler relativ unwahrscheinlich. Aber eben nurnunmöglich. Deshalb hat man ja die FIs erfunden. Und eben doch ein paar Leben gerettet. Dumme Fehler passieren halt doch ab und zu mal.
Nordwind, Luky, ChrisDaHub und 1 andere gefällt dies
#37
grizu hat geschrieben: vor 8 Monate
Mobildomizil hat geschrieben: vor 8 MonateWenn du immer noch Bedenken hast, mehrere Geräte gleichzeitig zu betreiben, die du alle auch zeitgleich mit den Händen berührst, kannst du diese einzeln, in der Nähe der jeweiligen Steckdose, mit FI absichern. Das funktioniert auch im schutzgetrennten Netz, weil bei Mehrfachfehlern immer mindestens ein FI zwischen den Fehlern sitzt.
Nur wird der FI nie und nimmer auslösen und auch niemanden Schützen.

Bei einen Doppelfehler haben sich z.B. beide Außenleite durchgescheuert. Der eine an deiner Karossierue, der andere an dem Geäuse deiner Kaffeemaschine.

Berühst du nun beide, fließt der Strom schön durch dich durch und der FI sagt: Alles Prima. Alles was auf der einen Phase "rausgeht", geht der anderen wieder "rein". Das du dazwischenhängst und gerade den Löffel abgibst, bekommt der gar nicht mit.

Und genau, deshalb wir ja auch N und PE vor dem FI gebrückt. So, und nur so, kann der FI leben retten.
Da dürfte doch das Gehäuse der Kaffeemaschine über den Schutzleiter mit der Karosserie verbunden sein. also Kurzschluss. Da sollte der LS abschalten. Doch halt, da fällt mir auf , der WR wird wohl kaum soviel Kurzschlussstrom aufbringen, daß der LS in der vorgeschrieben Zeit auslöst. Die Spannung am Punkt des Kurzschlusses ist bei intaktem Schutuleiter Null. Es fließt als kein Strom durch den Körper.
Das trifft auf das Szenario mit IT-Netz zu. Fi fliegt nicht, weil beide Fehler im gleichen Strompfad) und pseudo-TN-Netz zu, da löst allerdings der FI aus..

Strom bleibt gefährlich: Immer dann, wenn ich gleichzeitig an die Potenziale fasse, die am Verbraucher anliegen (L, N bei T-N-Netz und L1,L2 bei IT und auch L1 und L2 im Drehstrom Netz), bin ich zusätzlicher "Verbraucher". Da hilft kein FI-Schalter und kein It-Netz. Da hift dann nur noch Schutzkleinspannung.

Ich wäre nun dankbar für Rückmeldungen, ist das so richtig oder wo liegt der Fehler?
Grüße
Wildfried
#38
ChrisDaHub hat geschrieben: vor 8 Monate 2. In der Anleitung von FraRon steht, dass angeschlossene WR eine galvanische Trennung benötigen. Kann das jemand evtl noch einmal erläutern, was es genau damit auf sich hat? Renogy ist mir seit Monaten eine Auskunft schuldig, ob das Gerät galvanisch getrennt ist. Öffnen um nachzusehen möchte ich den WR nicht. Kann man das irgendwie messen?
Galvanische Trennung bedeutet, dass zwischen Eingangspannung und Ausgangsspannung keine elektrische Verbindung besteht.
ne
Beispiel 1 WR mit It-Netz: die einspeisende 12V-Seite hat keine elektrische Verbindung mit der ausspeisenden 230V Seite. 12V und 230V sind galvanisch getrennt

Beispiel 2 WR mit simmuliertem TN-Netz: Eine Seite vom 230V Ausgang wird auf Fahrzeugmasse gelegt, damit ein einzelner FI funktioniert. Damit ist die 230V Seit mit der 12 V Seite verbunden. Keine Galvanische Trennung.

So und nun messe ich das bei meinem WR nach.
Messung: ich habe keine saubere galvanische Trennung in meinem WR.
Ich messe Werte von 5 -75 V zwischen Eingang und Ausgang je nach Netz oder und Batterie Einspeisung, Polarität und L1/L2 bzw. L1/N. Da kann ich mir keine sauberen Reim draus machen. Was sagen die Elektronilker?

Grüße Wildfried
#39
Durch Einstreuung können da beliebige Spannungen entstehen, die aber nicht belastbar sind und zusammenbrechen, wenn man sie mit einem Widerstand belastet. Voltmeter sind sehr hichohmig, du misst da Hausnummern.

Ein korrekt installierter Schutzleiter schützt vor dem Doppelfehler, das ist der vorgeschriebene Fehlerschutz. Ist auch dieser unterbrochen, was lange Zeit unbemerkt bleiben kann, schützen korrekt installierte RCD. Korrekt installiert bedeutet: einer pro Gerät, so ist gewährleistet, dass immer mindestens ein RCD zwischen den Fehlern sitzt. Der Billig-Pfusch mit Brücke spart zwar ein paar RCDs, aber einzelne Isolationsfehler auf der gleichen Seite der Brücke sind ungeschützt, abgesehen von zahlreichen anderen Problemen. Zum Prüfen, ob ein RCD funktioniert, gibt es eine Prüftaste. Die Hersteller schreiben eine regelmässige, meist monatliche Prüfung vor. Sind ja nicht so zuverlässig wie etwa ein Schutzleiter, und daher auch nur als Zusatzschutz zulässig.

Gruss Manfred