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#11
BoxerPeter hat geschrieben: vor 8 MonateDas hat mit der Berechnung ja nichts zu tun und ignoriert komplett die Kabellängen. Darauf möchte ich mich nicht allein verlassen.
Ja genau. Strombelastbarkeit und Spannungsverlust sind zwei unterschiedliche Themen.
Generell legt man im wohnmobil eher nach Spannungsverlust aus, damit wird die Leitung eigentlich immer so dick, dass der Strom nie ein Problem wird.

In deinem Fall ist die Länge aber mehr oder weniger egal. Der Booster nimmt ab einer bestimmten Spannung alles und wandelt es in die kennlinie um.

Es gibt auch Formeln zur Querschnittsberechnung, die auch die Länge mit einbeziehen. Da aufpassen, ob die Formel den einfachen oder doppelten Weg möchte. Der Strom muss beide Strecken, also plus und minus zurücklegen. Manchmal trägt man die einfache Länge ein und der Faktor 2 berechnet den Rückweg ein. Dann rechnet der eine mit 2%, der andere mit 4% und noch jemand anderes mit 6% Verlust.
Und man kann das auch induktiv (Kühlschrank, Pumpe) oder als ohmsche last (led, USB) rechnen.

Seit 10 Jahren bin ich jetzt in Foren und noch nie kam einer, der das Rad neu erfinden wollte. Für alle Verbraucher gibt es mittlerweile sehr gut Erfahrungswerte. Kühlschrank zb 6 mm2.
Ein anderes merkmal, wie schon angesprochen, die klemmengröße. Du kannst alles schön rechnen, am Ende sollte das Kabel auch in die Klemme passen.

Ich weiß nicht welche klemmengröße der ective hat. Theoretisch passt das alles mit 60-70 oder wegen mir auch 80A und der 16er Leitung. Aber ich würde das so nicht betreiben, das Kabel läuft dann einfach sehr oft an Limit.
Zumal der Booster bei leeren Batterien auch nicht nur kurzzeitig betrieben wird, sondern auch mal 4-6h volle Leistung liefern wird.
#12
Ok, vielen Dank für die Ausführungen.
Am Ende muss jeder natürlich selber entscheiden was er verbauen möchte. Ich selbst habe auch beruflich viel mit Strom zu tun gehabt und gesehen, was da alles passieren kann. Auch sog. "Fachleute" haben da schon einiges verbockt, weshalb ich nur verbaue was ich auch selbst verstehe und technisch nachvollziehen und nachprüfen kann. Meiner Meinung nach sollte man das auch keinesfalls anders machen, weshalb ich mich nicht auf reine Erfahrungswerte stütze. Die werden einfach zu oft gedankenlos nachgemacht und nie hinterfragt, daher ja auch mein Beitrag. Was du mit "Rad neu erfinden" meinst, kann ich allerdings nciht ganz nachvollziehen.

Letztenendes lese ich ja auch heraus das du, genau wie ich, eher auf Nummer sicher gehen würdest und auf 25mm² gehen würdest. Das ist für das Gerät bei längerem Kabelweg ja auch vorgesehen und wird entsprechend auch anzuschließen sein.

Besten Dank noch mal für die Gedanken dazu!
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von DeepB
#13
@Jumper hat es eigentlich eh schon gesagt.
Falls es noch nicht offensichtlich war noch etwas deutlicher:

Es gibt zwei Punkte einer immer Relevant, der zweite teilweise:
  • Strombelastbarkeit eines Kabels: IMMER relevant. Sicherheitsrelevant! Wie viele Ampere kann ich über ein Stromkabel leiten bevor das Stromkabel zu heiß wird (und potentiell schmilzt/brennt). Hier gibt es Tabellen über die Strombelastbarkeit von Kabeln, da sollte man nicht drunter gehen (es sei denn man weiss WIRKLICH was man macht!).
    (Achtung: bei normalen nicht-kfz-kabeln wird die Strombelastbarkeit üblicherweise bei 25°C Umgebungstemperatur angegeben, also etwas Sicherheitspuffer macht sicher sinn)
    Dieser Punkt ist unabhängig von der Länge und nur abhängig von der Dicke des Kabels.
  • Spannungsfall: Auf dem Weg im Kabel geht Spannung "verloren". Am Anfang sind zb 12,8V, am Ende kommen nur noch 11,5V raus. Desto dünner oder länger das Kabel desto höher der Spannungsfall (und somit der Verlust). Es gibt Geräte die mit niedrigerer Spannung gut klar kommen (zb oben genannter Ladebooster, der genau dafür gemacht ist), und Geräte die damit nicht sonderlich gut klar kommen. Dies ist nicht Sicherheitsrelevant, und kommt auf das Endgerät an.
    Wenn das Kabel zu dünn/lang ist geht entweder der Verbraucher nicht vernünftig oder man hat halt einen etwas höheren Verlust.
    Dieser Punkt ist abhängig sowohl von der Länge als auch der Dicke des Kabels
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von grizu
#14
BoxerPeter hat geschrieben: vor 8 MonateIch habe meinen Schwager (Automechaniker) nach der VIN suchen lassen, er meinte 180A liefert die LiMa. Von daher sollte das locker passen
Das liefert sie aber sicherlich nicht dauerhaft.
Wenn es der LiMa zu warm wird, wird sie ihre Spannung runterregeln. Wenn der Ladebooster dann nicht irgendwann abschaltet, zieht er dir erstmal die Starterbatterie leer. (Ich nehme aber an, das die Teile so schlau sind irgendwann sich auszuschalten)
#15
Muss sie ja auch nicht. 60A sind trotzdem deutlich unter 180A. Selbst wenn sie die hälte runterregeln würde sind wir bei 120A. Die meisten empfehlungen dazu, die ich so gefunden habe besagen, dass die LiMa 50-60% der Leistung für den Booser abgeben kann, ohne das es große Probleme gibt. Oder rechne ich irgendwo falsch?
#16
BoxerPeter hat geschrieben: vor 8 MonateDie meisten empfehlungen dazu, die ich so gefunden habe besagen, dass die LiMa 50-60% der Leistung für den Booser abgeben kann, ohne das es große Probleme gibt. Oder rechne ich irgendwo falsch?
Ich habe dazu auch mal lange recherchiert und sogar LiMa Hersteller angeschrieben (ohne jemals eine Anwort bekommen zu haben).

Mein Fazit war folgendes:
- Vorsichtige Naturen rechenen für den Booster nur 33 % der möglichen LiMa Leistung.
- Der normale Ausbauer traut sich 50 % zu.
- Der ganz Mutige sagt, auch 100 % sind kein Problem, die gibt eh nur soviel ab, wie sie gerade schafft.

Ich gehöre übrigens zur 33 % Fraktion :grin:

In meinem Sprinter ist auch ein 180 A Generator drin.
Laut Mercedes Aufbaurichtlinien müssen jeder verbauten Bleibatterie 30 A zur Verfügung stehen.
Ich denke, das kann man auf die Sevel Welt genauso anwenden.
In meinem Sprinter habe ich allerdings die beiden werksseitig verbauten Bleiakkus drin gelassen und die LiFePo ist nun die dritte Batterie im Bunde.

In der Praxis würde ich dann halt an extrem heißen Tagen, an denen ich womöglich auch noch viel in Staus stehe, den Booster abschalten (da kommt eh genug über Solar rein), um eine Überhitzung zu vermeiden. Die Abschaltung geht im Normalfall entweder über eine App oder über einen Schalter im D+ Signal... je nach Booster Hersteller und Modell.
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