Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo zusammen,

seit einem guten Jahr können wir nun unseren Kasten mit allem Schnitt und Schnapp vollumfänglich nutzen. In der Zeit sind schon einige Fahrten, auch längere Touren zusammen gekommen. Zeit sich auch mal selbst in einigen Dingen bezüglich , wie handhabe ich was, im Umgang mit dem Kasten zu hinterfragen.
Ein wichtigen Thema für uns der "Umgang" mit den Akkus. Unser Kasten ist so konzipiert über 4-5 Tage autark zu sein.
Kurz noch mal unsere Daten zum Thema; 360 Ah Akku auf zwei 2x 180 AGM aufgeteilt. Ladung über ein 40ziger Votronik Ladegerät, permanent (soweit es die Sonnenkraft zulässt) über 2x 100Watt Solar und während der Fahrt über die Lima. Geschaltet werden die Akkus über einen Drehschalter mit drei Wahlmöglichkeiten; Batterie 1, Batterie 2, Batterie 1+2. Will heißen, ich kann Batterie 1 separat laden/entladen (benutzen), Batterie 2 separat laden/entladen (benutzen) oder beide Akkus im Block 1+2 laden/entladen (benutzen). Seit geraumer Zeit hat es sich eingeschliffen, die Block Variante zu benutzen. Noch mal zum laden des Blocks. Da im "Normalbetrieb" aus Ladung über Solar und Betrieb des Fahrzeugs immer genügend Saft zur Verfügung steht, hängen wir selten am Ladegerät, auch zuhause nicht sehr oft.
Nun die eigentliche Frage an die Spezies. Schade ich meinen Akkus wenn ich so verfahre? Benötigen die Akkus des Öfteren eine Ladung per Ladegerät. Und dann vielleicht auch jede für sich separat? Heißt Wahlschalter auf Batterie 1, mindestens 24 Stunden laden, das gleiche danach für Batterie 2?
Weitere Frage; gelten Batterien (AGM) für Euch ab einem Ladezustand 11,8 Volt so wie für mich als leer?

Wäre klasse mal die Meinung dazu von Euch erfahrenen zu hören. Bin jederzeit lehrbereit!
Beste Grüße
#2
bin zwar kein Akkuianer, aber einzeln würde ich die Akkus nicht betreiben, weder entladen, noch anschliessend wieder laden und dann womöglich wieder als Block schalten. Wenn die Akkus unterschiedlich entladen/geladen sind und sie dann zusammengeschalten werden, fliesst evtl. ein massiver Ausgleichsstrom, um die Ladungen gegenseitig anzupassen. Das kommt dann kurzzeitig einem Kurzschlußstrom gleich. Korrekturen bitte, falls das Blödsinn ist....
Grüße, Armin
#3
Wenn du die beiden Aufbaubatterien trennst und einzeln nutzt altern sie viel schneller. Als Batterieblock parallel betriebene Batterien sollten möglichst immer die gleiche Ruhespannung haben, da sie sich sonst gegenseitig entladen. Du weißt ja, je höher der Ladezustand, desto höher die Spannung. Von der Batterie mit der höheren Ruhespannung fließt Strom in die andere. Und wie Armin geschrieben hat, ist eine Batterie sehr entladen, können da richtig hohe Ströme fließen. Das Problem dabei ist, dass es eine Weile dauert, bis sich die Ruhespannung eingepegelt hat, sodass immer abwechselnd Strom hin und her fließt wird. Durch die üblichen Ladeverluste entladen sich die Batterien dadurch gegenseitig selbst. Das passiert bei Batterieblöcken immer. Deswegen sollte man auch nur Batterien gleichen Typs und möglichst gleichen Alters zusammen nutzen. Da ist der Spannungsunterschied so gering, dass es unproblematisch ist. Solang du die Batterien lädst ist das aber egal, weil dann die Ruhespannung durch die Ladespannung ersetzt wird. Ist ja während der Fahrt mit der Starterbatterie immer so, wenn das Trennrelais diese zusammenschaltet. Verständlich soweit?

Der Umschalter ist also eher suboptimal. Es sei denn du nutzt ihn auschließlich dazu, die beiden Aufbaubatterien immer dann zu trennen, wenn du die Batterien längere Zeit nicht nutzt (Lagerung). Dann verhinderst du den Spannungsausgleich. Aufgrund der unterschiedlichen Selbstentladung musst sie vor der nächsten Benutzung aber unbedingt laden sobald du sie zusammenschaltest, damit sie wieder auf einen Ladezustand kommen. Ich würde dir nicht empfehlen sie zu trennen, weil die Vorteile zu gering sind und das Fehlerrisiko zu hoch. Ist einfach unpraktisch.

Aber da du nun schon eine Weile immer mal die Batterien getrennt genutzt hast, überprüfe mal bitte die Ruhespannungen. Zumal die Nespresso über den Wechselrichter eine Batterie einzeln sehr gestresst haben könnte. Lade dazu beide Batterien voll, trenne sie und messe frühestens 10 min später die Spannungen. Dann verbinde sie wieder und entlade sie um 10-20%. Dann trennst du sie wieder, wartest wieder mindestens 10 min und misst nochmal beide Spannungen. Anschließend wieder verbinden, laden und verbunden lassen. Die gemessenen Ruhespannungen sollten bei beiden Batterien nahezu gleich sein (voll natürlich höher). Sind sie das nicht, melde dich bitte.

Nun zur eigentlichen Frage. Je mehr du der folgenden Punkte beachtest, desto langsamer altern sie.
  1. Bleisäure-, auch AGM-Batterien sollten immer voll gelagert werden. Also wenn du sie mehrere Tage nicht nutzen wirst - voll laden. In der Regel macht die Sonne die letzten 5%, wenn du draußen parkst.
  2. War der Heimweg zu kurz und ist der Ladezustand noch nicht fast voll, solltest du extern laden, weil die Photovoltaikanlage dann zu lange braucht.
  3. Ganz wichtig: Sind die Batterien für tiefe Entladungen geeignet (deep cycle), kannst du sie locker bis 20 % Restladung nutzen. Aber je tiefer du sie entladen hast, desto wichtiger ist eine anschließende möglichst vollständige Ladung. Je eher und je voller desto besser.
  4. Wenn du sie nicht vollständig geladen lagerst, also nicht benutzt, altern sie schneller. Je weniger geladen und je länger gelagert, desto schneller altern sie.
  5. Lagerst du sie länger als 14 Tage, trenne die Solaranlage und prüfe einmal im Monat die Selbstentladung. Ist die gemessene Ruhespannung mindestens 0,3V unter der vollen Ruhespannung, schalte die Solaranlage wieder zu oder lade sie extern voll. Ist die Ruhespamnung deutlich geringer, lade extern richtig voll (2 Tage). Das ist ein Zeichen für fortgeschrittenes Alter.
  6. Bei dauernder Nutzung, musst du nicht immer voll laden. Allerdings regelmäßig, alle 2 Wochen spätestens, solltest du das tun. Nach tiefer Entladung möglichst zeitnah (siehe 3.).
  7. Die Batterien sind erst voll, wenn mindestens 10 min weniger als 1 % der Nennkapazität als Ladestrom fließen. Denn je höher der Ladezustand, desto geringer wird der Ladestrom. Also bei deinen 360 Ah müssen weniger als 3,6 A fließen, dann sind sie voll. Fließt mehr, sind sie noch nicht voll. Die letzten 5 % Ladung können 4-5 Stunden dauern. (Zum Verständnis: 5 % von 360 Ah sind 18 Ah. Bei 4 A Ladestrom dauert es über 4,5 Stunden)
  8. Wenn du einen Batteriecomputer hast und er richtig eingestellt ist, kannst du die Batterienutzung besser optimieren. Dann ist Punkt 7 nur zum Justieren des BC wichtig.
Beherzigst du die Punkte halbwegs, sollten gute AGM mindestens 5 Jahre funktionieren. Wenn du alles beherzigst, schaffen sie auch 10 Jahre. Ist aber unrealistisch, weil man ja seinen Urlaub nicht nach den Batterien ausrichtet.

Verständlich? Sonst frag ruhig.

Gruß Thomas
asagi28, Murdock, avofix und 3 andere gefällt dies
#4
SUPER,
danke Euch beiden für die schnellen Antworten!!

Eines war vielleicht missverständlich von mir ausgedrückt. Trotz Wahlschalter habe ich die Batterien seit mindestens einem Jahr nicht mehr getrennt sondern immer als Block genutzt/geladen. Ist auch einfacher in der Handhabung:).
Wenn ich alles richtig verstanden habe, behalte ich die Blockbildung beim Laden sowie entladen bei. Sehe aber zu, dass der Akkublock regelmäßig, auch unter Einsatz von Landstrom/Ladegerät, voll geladen ist. Die empfohlenen Messungen führe ich in den nächsten Tagen durch.
#6
@asagi28
...wie sind deine beiden Aufbaubatterien denn bis jetzt miteinander verbunden gewesen?
Schon klar, dass diese "im Block" dann auch "beide angeschlossen" sind.

Nur WIE hast du Plus und Minus dabei in Bezug auf Batterie 1 und Batterie 2 an die Pole gelegt?
#7
Murdock hat geschrieben: vor 4 Jahre Was man alles beachten muss :flushed:
Ich glaub ich mach bei meinen Batterien alles falsch :sob:
Hallo Stefan,

beschäftige mich doch schon etwas länger mit Ausbau Co.. Auch dann kommen einem solche Fragen in den Sinn. Vielleicht hilft der Beitrag.
#8
rosenzausel hat geschrieben: vor 4 Jahre @asagi28
...wie sind deine beiden Aufbaubatterien denn bis jetzt miteinander verbunden gewesen?
Schon klar, dass diese "im Block" dann auch "beide angeschlossen" sind.

Nur WIE hast du Plus und Minus dabei in Bezug auf Batterie 1 und Batterie 2 an die Pole gelegt?
Hallo Ralph,

an der Verbindung der Batterien hat sich nichts geändert. Sie sind im Block verbunden wie es sein soll und über den Wahlschalter zu steuern.
#9
Andolini hat geschrieben: vor 4 JahreLagerst du sie länger als 14 Tage, trenne die Solaranlage und prüfe einmal im Monat die Selbstentladung.
Oder man kann den Regler anpassen. Habe den Victron und stelle die Spannung alle auf max 13,5 V. Erhaltung habe ich sogar nur 13,2 V. So kann die Anlage anbleiben
Hängt das Womo dauerhaft am Strom würde ich auch die kleinste Spannung einstellen, regt die Chemie weniger an
Andolini gefällt dies
#10
Jumper hat geschrieben: vor 4 Jahre
Andolini hat geschrieben: vor 4 JahreLagerst du sie länger als 14 Tage, trenne die Solaranlage und prüfe einmal im Monat die Selbstentladung.
Oder man kann den Regler anpassen. Habe den Victron und stelle die Spannung alle auf max 13,5 V. Erhaltung habe ich sogar nur 13,2 V. So kann die Anlage anbleiben
Hängt das Womo dauerhaft am Strom würde ich auch die kleinste Spannung einstellen, regt die Chemie weniger an
Hallo,
wenn ich Landstrom nutze und mittels Ladegerät die Akkus auflade, diese ihren Füllstand erreicht haben, schaltet mein Votronic Ladegerät auf Erhaltungsladung. Wenn nötig führt das Ladegerät auch eine Freshladung bei älteren Akkus durch. Bislang war ich der Meinung das das reicht und ich meinen Akkus damit die beste Behandlung zukomme lasse?!?!