Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#11
Dachte, ich hätte das Bild angehängt. :thinking:
20220529_204925.jpg
Die Spanplatten von Expresszuschnitt sehen nicht schlecht aus.
Grade die Rostoptik ist wirklich schick. Für mich nur unpassend, aber gibt ja auch z.B. das Beton-Dekor.
Halten die denn bei dir auch oder hast du schon Macken drin?
Wenn, dann würde ich meinen Hubtisch in dem selben Dekor machen und der erfährt schon größere Belastungen... Wäre halt doof, wenn sich die Beschichtung dann ablösen würde.

Ich tendiere momentan eher zum Beiz-Experiment.
#12
Truthransit hat geschrieben: vor 1 Jahr 3. Mehrere Lagen Hartwachsöl. Bei Osmo gibt es eins extra für Küchenarbeitsplatten, "TOPOIL". Erfahrungen damit?
...
Ich hab noch etwas Respekt vor dem Beizen. Noch nie gemacht.
Das Topoil ist einfach nur ein Öl, das Hartwachsöl eher ein in Öl gelöstes Wachs, was eigentlich für Fußböden gedacht ist und daher sehr viel strapazierfähiger ist. Das Öl sieht dafür natürlicher, roher und "nasser" aus. Das Hartwachsöl hat eher die Optik einer halbmatten, farblosen Lackierung.

Meine Standardprozedur mit Hartwachsöl für unbehandelte, ungebeizte Flächen: eine Lage satt drauf (Mikrofaserrolle) und 24 Stunden trocknen. Dann Zwischenschliff 240k mit der Maschine bis es wieder roh aussieht (ist es aber nicht). Gut absaugen und abfegen, dann nochmal dünn aufragen und beim Antrocknen komplett auspolieren. Das ergibt eine seidig weiche und sehr strapazierfähige Oberfläche. Bei gebeizten Flächen lasse ich den ersten satten Gang weg und poliere gleich die erste Lage aus.

Beizen: am besten an einem Reststück probieren. Grobe Richtlinie: Beize dünn mit Lappen auftragen für sehr schwache Wirkung. Mit der Mikrofaserrolle auftragen: komplett deckend. Auch alle Zwischenstufen sind möglich (erst Rollen, dann mit dem Lappen ausdünnen oder draufkippen und mit dem Lappen verteilen). Ist eigentlich nicht weiter schwierig. Ich habe bei meinen Möbeln noch einen ganz vorsichtigen Zwischenschliff mit 400er gemacht, um einerseits hochstehende Fasern zu brechen, andererseits nach dem satten Auftrag mit der Rolle wieder etwas Holz zum Vorschein zu bringen. Das ist aber schon relativ kribbelig und man ist schnell "durch". Wenn das passiert, lässt sich der Schaden aber wieder mit dem Lappen reparieren, insofern alles halb so wild, braucht halt etwas Geduld.

Vorsicht vor den gebrauchten Lappen, erhebliche Selbstenzündungsgefahr.
Truthransit, svenotzer, Wishbone gefällt dies
#13
@Truthransit

ok, dann also doch noch ein paar Details zu unserer Verarbeitung:

Beizen:
Wir haben bei uns CLOU Pulverbeize (zum selber anmischen) verwendet. Die gibt es in Hell- und in Dunkelgrau. Alle Pappelsperrholzplatten haben wir mit Hellgrau gebeizt. Die Arbeitsplatte in der Küche, den Ausziehtisch und die Kiste für die Kühlbox sind in Dunkelgrau.
Das Beizen selbst ist super einfach. Die Beize haben wir satt mit einem dicken Pinsel auf das Holz aufgetragen. Die Beize ist wie Wasser und wird mit dem Pinsel nur gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt und ein wenig in die Maserung eingearbeitet. Dabei kann man wirklich nichts falsch machen, außer dass du zu wenig Beize verwendest und dadurch ungleichmäßige Farbgebung bekommst. Deswegen satt auftragen. Wenn irgendwo zu viel Beize ist, kannst du das nach ein paar Minuten mit einem Lappen wieder wegwischen oder mit dem Pinsel weiter verteilen.

Ölen:
Wir haben das OSMO Hartwachsöl verwendet. Das kannten wir schon vom Hausbau und hatten es dort für einen Holz-Waschtisch unseren Küchentisch und die Treppenstufen verwendet. Also alles Flächen mit hoher Beanspruchung. Das Öl gibt es verschiedenen Varianten. Wir haben im WoMo die matte Oberfläche in der Rapid Version verwendet (trocknet schneller). Auch beim Ölen ist die Bearbeitung recht simpel. Wir haben das Öl mit der Rolle aufgetragen. Laut Anleitung soll dass Öl dünn aufgetragen werden. Wir haben allerdings immer recht dick geölt, so als wenn du Lack auftragen würdest. Alle zu belastenden Außenflächen (Tisch etc.) haben wir zweimal geölt. Kein Zwischenschliff, kein Polieren. Die Oberfläche ist trotzdem super gleichmäßig.


Das eigentliche Experiment beim Beizen ist die erzielbare Farbgebung. Die Beize wird von den Hölzern unterschiedlich aufgenommen. Das Holz wird also unterschiedlich hell und auch der Farbton kann variieren. Das Pappelsperrholz mit der hellgrauen Beize wurde meist grün-gelblich grau, bei einem Stück erstaunlicherweise eher bläulich grau. Wiederholtes Beizen funktioniert auch, das Holz wird dann dunkler und der Farbstich geringer. Unsere Kühlbox Kiste und die Arbeitsplatten sind doppelt gebeizt. Zu beachten ist auch, dass das Hartwachsöl nicht 100%ig transparent ist, sondern einen ganz leichten Gelbstich hat. Intensität hängt natürlich davon ab wie dick du ölst. Und je dunkler das Holz ist, desto weniger siehst du das. Wenn du Probestücke machst dann also am besten inklusive Ölung. Uns ist es nur an der Deckenverkleidung negativ aufgefallen. Diese sind weiß geölt (OSMO Dekorwachs) und auf der weißen Oberfläche hat uns der Gelbstich des Hartwachsöls nicht gefallen.

Noch zur Beize: Es gibt von Clou (und natürlich auch von anderen Herstellern) auch fertig angemischte Beize. Diese ist deutlich teurer als die Pulvebeize enthält wohl aber auch Farbpigmente. Das Ergebnis ist dann "deckender" und wahrscheinlicher reproduzierbarer auf unterschiedlichen Holzflächen. Wir haben allerdings nur die weiße Beize probiert, nicht die graue. Wenn du also nicht zu große Flächen hast oder der Preisunterschied zur Fertigbeize keine Rolle spielt würde ich an deiner Stelle eher die fertige Beize probieren.

Also Bedenken wegen der Verarbeitung musst du überhaupt nicht haben. Beizen und Ölen hat bei uns meine Frau gemacht. Und die ist wirklich nicht perfektionistisch veranlagt. :smile:
Das schöne an der gebeizt/geölten Fläche mit der sichtbaren Maserung ist ja ohnehin, dass du nicht wie bei einer Hockglanz-Lackoberfläche jede kleinste Unregelmäßigkeit sofort wahrnimmst. Nur der erzielbare Farbton muss eben deinen Vorstellungen entsprechen.

Grüße
Peter

PS: Die Arbeitsplatten sind 12mm Birke-Multiplex
Truthransit gefällt dies
#14
Diese "Beizen"-Beiträge erinnerten mich an einen Holzwerken.net-Film unter YT.
Da wir ja doch alles Bastler sind und Spas am Probieren haben, hier der recht informative Film.

Die Zutaten kosten fast nichts und einen Versuch ist es allemal wert.
Ich hab's vor Jahren auch mal probiert und war angenehm überrascht, da die Beizflüssigkeit unspektakulär klar ist.
Je nach Holzart verschiedene Effekte, ganz wie im Video gezeigt.

Gruß Manfred
Truthransit gefällt dies
#15
Moin,

darf ich mal neugierig fragen, was der Beweggrund ist Holz online z.B. bei Expresszuschnitt zu kaufen? Gibt es das Material nicht anderswo? Ich habe eben mal geschaut, 1m^2 Birke Multiplex 15mm kostet dort zur Zeit knapp 74€ (ohne Versand), also etwa die Hälfte mehr als in Baumärkten, und die sind den meisten Holzhandlungen gegenüber auch schon teurer. Und um die 90€ pro m^2 für eine mit Dekor (woraus?) versehene Spanplatte empfinde ich jetzt auch nicht unbedingt als Schnäppchen.

Liebe Grüße

Thorsten
#16
Ich danke euch für die ganzen Inspirationen.
Ich hab bei Osmo ein paar Muster vom Hartwachsöl und der Ölbeize bestellt. (Übrigends kostenlos).
Der besagte Gelbstich könnte, sofern er dann tatsächlich sichtbar ist, das Hartwachsöl allerdings unbrauchbar für mich machen. Mal sehen, wie es sich auf einem Teststück verhält.
Generell klingt das Beizen, so wie beschrieben, echt easy.
Meint ihr, es reichen 18mm Bambus aus?
Gibt es bei Bauhaus, das Qualität A/B. [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Die Maserung sieht jedenfalls auf dem Bild schick aus und in Grautönen würde es mir gefallen.

18mm Bambus-Leimholz
-> Kanten Fräsen + Feinschliff
Osmo Ölbeize Graphit
-> 1-2 Lagen
Osmo Hartwachsöl Original Halbmatt
-> 1-2 Lagen

Wie klingt das?


Laminierte Spanplatten bei Expresszuschnitt wären halt praktisch, weil man die Platten in der richtigen Größe mit laminierten Kanten bestellen könnte. Ansonsten hat man immer die Spanplatten-Kanten... Aber ich bin von der Idee jetzt auch weg, Beizen ist viel spannender. :zany_face:
#17
wichtig vor dem Beizen :

Holz einmal wässern. Also im Prinzip feucht abwischen, jedoch etwas feuchter als in der Küche zb. So stellen sich die Fasern auf, die sich sonst beim Beizen aufstellen würden. Dann mit frischen Schleifpapier schleifen.

Denke 1 mal Beizen reicht.
Öl würde ich schon 2 machen. Bei der Erstölung saugt es noch mehr auf. Nach der zweiten ist dan alles gesättigt.
Truthransit gefällt dies
#18
Genau die Platte habe ich letzte Woche verbaut, ein paar Bilder siehst du in meinem Ausbaubericht. Behandelt mit zwei Schichten Osmo Hartwachsöl seidenmatt.
Schönes Holz und dafür, wie ich finde, echt passabel bepreist.
Truthransit gefällt dies
#20
Julian, sieht echt super aus! Ich hoffe mal, dass es bei mir auch so wird. Nur in Grau.
Die Frage ist, ob man das Leimholz überhaut stärker braucht.
Ist natürlich jetzt aus der Ferne schlecht zu beurteilen, ich muss es mir mal ansehen im Bauhaus.
Die Bambusplatten bestehen aus drei Lagen, bei welchem die Holzleisten der jeweiligen Holzschichten in einem 90°-Winkel zueinander verleimt werden. Dadurch wird die Platte im Vergleich zu einer herkömmlichen Massivholzplatte verwindungssteifer und stabiler, hat weniger Spannung und ein besseres Stehvermögen.
Daher dachte ich, 18mm könnten reichen.
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