@Truthransit
ok, dann also doch noch ein paar Details zu unserer Verarbeitung:
Beizen:
Wir haben bei uns CLOU Pulverbeize (zum selber anmischen) verwendet. Die gibt es in Hell- und in Dunkelgrau. Alle Pappelsperrholzplatten haben wir mit Hellgrau gebeizt. Die Arbeitsplatte in der Küche, den Ausziehtisch und die Kiste für die Kühlbox sind in Dunkelgrau.
Das Beizen selbst ist super einfach. Die Beize haben wir satt mit einem dicken Pinsel auf das Holz aufgetragen. Die Beize ist wie Wasser und wird mit dem Pinsel nur gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt und ein wenig in die Maserung eingearbeitet. Dabei kann man wirklich nichts falsch machen, außer dass du zu wenig Beize verwendest und dadurch ungleichmäßige Farbgebung bekommst. Deswegen satt auftragen. Wenn irgendwo zu viel Beize ist, kannst du das nach ein paar Minuten mit einem Lappen wieder wegwischen oder mit dem Pinsel weiter verteilen.
Ölen:
Wir haben das OSMO Hartwachsöl verwendet. Das kannten wir schon vom Hausbau und hatten es dort für einen Holz-Waschtisch unseren Küchentisch und die Treppenstufen verwendet. Also alles Flächen mit hoher Beanspruchung. Das Öl gibt es verschiedenen Varianten. Wir haben im WoMo die matte Oberfläche in der Rapid Version verwendet (trocknet schneller). Auch beim Ölen ist die Bearbeitung recht simpel. Wir haben das Öl mit der Rolle aufgetragen. Laut Anleitung soll dass Öl dünn aufgetragen werden. Wir haben allerdings immer recht dick geölt, so als wenn du Lack auftragen würdest. Alle zu belastenden Außenflächen (Tisch etc.) haben wir zweimal geölt. Kein Zwischenschliff, kein Polieren. Die Oberfläche ist trotzdem super gleichmäßig.
Das eigentliche Experiment beim Beizen ist die erzielbare Farbgebung. Die Beize wird von den Hölzern unterschiedlich aufgenommen. Das Holz wird also unterschiedlich hell und auch der Farbton kann variieren. Das Pappelsperrholz mit der hellgrauen Beize wurde meist grün-gelblich grau, bei einem Stück erstaunlicherweise eher bläulich grau. Wiederholtes Beizen funktioniert auch, das Holz wird dann dunkler und der Farbstich geringer. Unsere Kühlbox Kiste und die Arbeitsplatten sind doppelt gebeizt. Zu beachten ist auch, dass das Hartwachsöl nicht 100%ig transparent ist, sondern einen ganz leichten Gelbstich hat. Intensität hängt natürlich davon ab wie dick du ölst. Und je dunkler das Holz ist, desto weniger siehst du das. Wenn du Probestücke machst dann also am besten inklusive Ölung. Uns ist es nur an der Deckenverkleidung negativ aufgefallen. Diese sind weiß geölt (OSMO Dekorwachs) und auf der weißen Oberfläche hat uns der Gelbstich des Hartwachsöls nicht gefallen.
Noch zur Beize: Es gibt von Clou (und natürlich auch von anderen Herstellern) auch fertig angemischte Beize. Diese ist deutlich teurer als die Pulvebeize enthält wohl aber auch Farbpigmente. Das Ergebnis ist dann "deckender" und wahrscheinlicher reproduzierbarer auf unterschiedlichen Holzflächen. Wir haben allerdings nur die weiße Beize probiert, nicht die graue. Wenn du also nicht zu große Flächen hast oder der Preisunterschied zur Fertigbeize keine Rolle spielt würde ich an deiner Stelle eher die fertige Beize probieren.
Also Bedenken wegen der Verarbeitung musst du überhaupt nicht haben. Beizen und Ölen hat bei uns meine Frau gemacht. Und die ist wirklich nicht perfektionistisch veranlagt.
Das schöne an der gebeizt/geölten Fläche mit der sichtbaren Maserung ist ja ohnehin, dass du nicht wie bei einer Hockglanz-Lackoberfläche jede kleinste Unregelmäßigkeit sofort wahrnimmst. Nur der erzielbare Farbton muss eben deinen Vorstellungen entsprechen.
Grüße
Peter
PS: Die Arbeitsplatten sind 12mm Birke-Multiplex
Peugeot Boxer, L2H2, BJ 2017, 2.0 BlueHDI 120kW
Ausbautagebuch:
Peugeot Boxer L2H2 - WoMo für Zwei + Vespa
PLZ: 90xxx