Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#11
Der FI (oder RCBO) hinter dem Landstromeingang ist vorgeschrieben, weil ein Landstrom-FI wegen eines möglicherweise langen Kabels und dessen Impedanz evtl nicht innerhalb der Parameter abschaltet. Das klingt ein bisschen absurd, aber da man vielleicht auch nicht durch RCD geschützten Landstrom nutzt, ist es auf jeden Fall sinnvoll.

Am Landstromeingang sind P und N definiert, darf also bei den Komponenten auch so sein. Das muss zwar auch dann funktionieren, wenn man falschrum anschliesst, das ist aber bei einem einfachen RCBO in allen Fehlerszenarien der Fall. Gibt es schon für unter 10 Euro, muss aber noch in ein kleines Hutschienengehäuse eingebaut werden.

WR enthalten entsprechende Sicherheitseinrichtungen, da ist ein LS nie und ein FI pro Verbraucher nur selten sinnvoll. Und was du mit einer NVS willst, wenn der Landstrom ausschliesslich das Ladegerät versorgt, ist mir schleierhaft.

Gruss Manfred
#12
Mobildomizil hat geschrieben: vor 2 Monate Am Landstromeingang sind P und N definiert, darf also bei den Komponenten auch so sein. Das muss zwar auch dann funktionieren, wenn man falschrum anschliesst, das ist aber bei einem einfachen RCBO in allen Fehlerszenarien der Fall. Gibt es schon für unter 10 Euro, muss aber noch in ein kleines Hutschienengehäuse eingebaut werden.
Wo findest du ein RCBO für unter 10€? Ein einfacher RCBO reicht eben nicht aus. Diese sind in der Regel nur 1P+N. Die schalten zwar auch falschrum angeschlossen ab, aber genau genommen ist der N nicht überwacht (Kurzschluss/Überstrom). Dazu schalten bei manchen Herstellern/Ausführungen der N nacheilend/voreilend. Die Hersteller drucken das N nicht aus langweile auf.

Weil der "Landstrom" eben nicht immer sauber aufgebaut ist und die Verwendung von Schuko Steckern sehr üblich ist (wenn auch nicht zulässig), müssen 2-Pol LS-Schalter verbaut sein, oder eben RCBO wo definitiv beide Pole auf Kurzschluss/Überlast überwacht werden.

Wenn ein normaler RCBO reichen würde, würden das wohl alle Wohnmobil-Hersteller verbauen, weil nochmal deutlich günstiger und kleiner als ein 2-Pol LS und 2-Pol RCD.
#13
C0M0 hat geschrieben: vor 2 Monatebeide Pole auf Kurzschluss/Überlast überwacht werden.
Den Fehlerfall, bei dem nur auf einer der Phasen Überlast auftritt UND der FI nicht auslöst, scheint mir immer noch unmöglich. Auch wenn das hier gerne gebetsmühlenartig ständig wiederholt wird.
Mobildomizil gefällt dies
#14
Das Mag sein, den zweiten Teil der Antwort hast du aber ignoriert. Die Frage bleibt, wie genau der RCBO aufgebaut ist. Es gibt 1P+N LS-Schalter, wo beim N-Kontakt die Funkenlöschkammer gespart wurde, weil der nacheilend Abschaltet, also N nur Lastfrei schaltet. Dann könnte der Kurzschluss-Strom nicht mehr sicher abgeschaltet werden bei einem Verdreher. Wenn du eine 100% Antwort haben willst, frag bei Hager oder ABB an warum die günstigen RCBO explizit eine N-Markierung haben und nur als 1Pol+N ausgewiesen werden oder warum die ohne N so viel teurer sind. Das die Prüftaste nicht korrekt funktioniert, wird nicht das einzige Problem sein.

Wenn Reisemobil-Hersteller da easy Geld sparen könnten, würden die das tun....
#16
Hallo,

Also Netzvorrangschaltung brauch er natürlich nicht. Zum Zeitpunkt des schreibens war nicht klar, was der Threadstarter für einen Wechselrichter hat und was er machen will.
Wir wissen jetzt, es ist ein Steckdosenwechselrichter und hat, weil mehr als ein Gerät, einen FI schon drin. Der WR generiert seine eigene definierte N und L und wird bei Überlast (z.B. Kurzschluß ) sicher elektronisch abgeschaltet.
Das Teil hat ein E-Zertifikat sollte also konform sein.

In der Bedienungsanleitungen des Gerätes findet man das:

"Hinweise zur Installation:
Die Installation muss mit den jeweiligen lokalen Normen und Sicherheitsregelungen übereinstimmen. Für
Deutschland kommen nachfolgende Normen zum Ansatz: DIN VDE 0100 sowie VDE 0105. Bei der
Elektroinstallation von Wechselrichtern auf Booten, ist zu beachten, dass es zu Korrosionsschäden kommen
kann, wenn die Montage nicht fachgerecht durchgeführt wird. Lassen sie die Installation von einem
fachkundigen Elektriker (z.B. einem Bootselektriker) durchführen.
ACHTUNG: Auf keinen Fall darf der ausgangsseitige Null-Leiteranschluss geerdet werden! "

Wenn nur die 2 Steckdosen mit jeweils nur ein Gerät belegt wird sollte alles sicher sein. Ich hätte da keine Bedenken.

Also Aufbaubatterie > Sicherung > Hauptschalter > Wechselrichter > fertig

Gruß O.
#17
Danke für die Antwort und fürs Studieren der Anleitung :sunglasses:

Habe den Schaltplan nochmal etwas angepasst, damit deutlicher wird was ich vor habe.
Bild

Da der Ausgangsseitige Nulleiter nicht geerdet werden darf, ist der zusätzliche FI nach dem WR eh hinfällig, oder?
Oder muss der Schutzleiter/Nulleiter des FI bzw. des Gehäuses nicht zwingend an die Fahrzeugmasse damit der FI funktioniert?
Dateianhänge
__Stromlaufplan_Landstrom_V2.png
#18
C0M0 hat geschrieben: vor 2 Monate Wo findest du ein RCBO für unter 10€?
Bei Ali. 4,62 kostet der billigste mit Versand, 2TE breit, der schmalere 5,41. Kann billiger werden, wenn man viele kauft und den Versand extra bezahlt. Zertifiziert und alles. Die Dinger sind so billig geworden, weil die standardmässig überall verbaut werden. Viel weniger Aufwand als separate FI, und einfach zu tauschen bei bestehender Installation. Man kann noch den Druck von anderen Markenlogos bezahlen, wenn man sich dann besser fühlt.

Ich tu mich schwer mit den "so und nicht anders"-Ratschlägen. Dein Vorschlag ist die Goldrandlösung und völlig einwandfrei, das möchte ich betonen. Ein RCBO ist aber auch ok, da die 721 nur Überstrom- und Fehlerstromschutz verlangt. Und da finde ich für den allersimpelsten Fall eines einzelnen Ladegeräts diese Lösung überzogen, sowohl preislich als auch vom Platz. Ob er ganz darauf verzichten kann? Bei nochmaligem Nachdenken vielleicht, wenn das Gerät schutzisoliert ist und das Kabel max 50 cm. Dann ist es keine Einspeisung, sondern der Aussenanschluss eines Ladegeräts. Wenn man dies aber einem Prüfer auseinandersetzen muss, baut man besser einen RCBO ein.

Funkenlöschkammer bei Wechselstrom - echt jetzt? Die ist wenn, dann beim voreilenden Schaltkontakt, passt also. Die Prüftaste müsste immer funktionieren, der Fehlerstrom wird zwischen den Leitern P und N simuliert.

Gruss Manfred
#19
Mobildomizil hat geschrieben: vor 2 Monate Funkenlöschkammer bei Wechselstrom - echt jetzt?
Natürlich gibt es auch bei Wechselstrom eine Funkenlöschkammer/Lichtbogenlöschkammer um den KURZSCHLUSSSTROM sicher abschalten zu können. Bei einem B16 liegt der immerhin min. bei 48A und kann bei einem Seriösen RCBO SICHER bis 6kA abgeschaltet werden, deswegen gibt es eine Funkenlöschkammer im RCBO.
Mobildomizil hat geschrieben: vor 2 Monate Die ist wenn, dann beim voreilenden Schaltkontakt, passt also.
Wenn der RCBO RICHTG angeschlossen ist, korrekt, aber eben nicht mehr wenn L und N vertauscht ist. Das kann man eben nicht sicherstellen im Reisemobil...

Es geht um Personenschutz für gigantische <35€ wenn man LS und RCD getrennt kauft (oder eben um die 100€ wenn es ein RCBO sein soll)... Aber klar, man kann natürlich auf die Zertifikate von Ali vertrauen, die Teile noch falsch anschließen und das Online Fremden Menschen empfehlen und an anderer Stelle über IT-Netze Diskutieren. By The Way, wie kann der Wechselrichter eigentlich Personenschutz bieten mit internen RCD?
turboduo gefällt dies
#20
Ein Lichtbogen entsteht nach meinem Verständnis am voreilenden Schaltkontakt, egal ob P oder N. Ansonsten bin ich hier raus. Die Eingangsfrage ist beantwortet, und Rechthaberei gibt's im blauen Forum mehr als genug.

Gruss Manfred