Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#11
Puh. Danke für die Antwort und toll, wenn einer so viel Ahnung davon hat :)
Bei mir, wahrscheinlich ähnlich wie bei dir, wäre es einfach Lust am selber basteln.
Die Temperatur für die Heizung kannst du doch bestimmt selber festlegen, warum so hoch gewäu? 5 Grad sollten doch reichen und dann gut eingepackt, wäre es mal zu testen, wie lange bzw. wie schnell die Batterie entlädt.
Wenn der Bus 4 Monate im Winter steht, schaltet man doch eh alles aus.
Bei meinem Nutzungsprofil, würde hingegen die Heizung ein Laden des Akkus möglich machen. Das dann natürlich mehr rein muss als die Heizung zieht, ist natürlich Voraussetzung.
Nachti. M.
#12
Genau das war bei mir auch der Grund. Lust am selber bauen an kalten Wintertagen, wenn in der Garage sowieso nicht viel geht. Ich habe mit Batterien, Gleichspannung, hohen Strömen.. überhaupt nichts am Hut. Für mich ist das komplett neu, komme aber aus der Elektro-Branche, jedoch aus einem völlig anderen Tätigkeitsfeld. Daher muss ich auch bei solchen Dingen viel recherchieren und nachfragen aber zumindes das Verständniss dafür ist vorhanden.

Die Temperatur der Heizung kann ich nicht festlegen. An den Platten ist ein Temperaturfühler und auf der Webseite von ECS steht dazu:

Unsere Heizplatten haben jeweils einen Sensor der die Heizung bei kleiner 12,5 °C einschaltet und bei >14,5°C wieder auschaltet.

Ich finde 12.5 Grad auch ein wenig früh aber wird sich in der Praxis zeigen. In meiner Vorstellung ist es nur relevant wenn wir spontan an kalten Tagen verreisen und der Akku leer ist. Dann kann er direkt über die Lichtmaschine auf dem Weg zum Reiseziel geladen werden. Anschließend sollte es im Innenraum eigentlich nicht mehr so kalt werden, als das die Zellheizung benötigt wird. Ist aber nur meine persönliche Vorstellung, ob es wirklich so ist oder ob die Heizung doch öfter genutzt wird als gedacht, wird sich zeigen. In dem Bereich haben wir noch nicht so viel Erfahrung. Wir sind jahrelang ohne Akku und Standheizung gereist, auch im Winter mit Nächten bei -15 Grad, Schlafsäcken und vielen Decken. Ohne Akku kam die Frage nie auf, wie wir ihn warm bekommen und auf Temperatur halten :sweat_smile: Da waren solche Dinge wie Zähne putzen eher das Problem, wenn komplett alle Wasserkanister (innenliegend) und Wasserflaschen eingefroren sind. Oder wie trocknet man dann eigentlich Handtücher? Es gibt ja auch andere Möglichkeiten den Akku auf Temperatur zu bringen, beispielsweise durch geschickte Warmluftführung der Standheizung. Habe ich hier auch schon im Forum gesehen.

Die Leistung der fünf Platten ist ja angegeben und beträgt zwischen 100W und 150W je nach Spannung am Akku. Das dürfte relativ zügig warm werden, sodass die Heizung eigentlich gar nicht so sehr lange läuft.

Das mit dem Ausschalten ist eben so eine Sache. Ich kann bei mir Last und Erzeuger über das Relais ausschalten. Demnach müsste die Heizung also am Last-Ausgang des Relais angeschlossen werden. Es wäre gegangen, ich bin aber kein Fan davon zwei Kabelschuhe übereinander irgendwo fest zu schrauben. Mit dieser Option würde die Heizung aber auch durch das LVP Signal des BMS bei Unterspannung einer Zelle ausschalten und ich hätte mir die zusätzliche Platine sparen können. Sicherung im Kleinverteiler ziehen wäre auch eine Option. Ich habe es eben mit dem zusätzlichen Schalter am Panel gelöst und wollte sowieso noch irgendwo eine Thermosicherung verbauen, falls die Heizung nicht abschaltet.
malinke gefällt dies
#13
seackone hat geschrieben: vor 2 MonateNach 30min. betrug die auf der Oberfläche gemessene Temperatur 53 °C
Nun ja, das sind ja Schmelzsicherungen. Diese öffnen ja, in dem diese durchbrennen, das geht natürlich nur, wenn diese auch warm werden.
Also ist das völlig normal. Wenn man sich das Datenblatt zu den jeweiligen Sicherungen ansieht, kann man die Temperatur für die jeweiligen Arbeitspunkte ja ablesen. Es gibt speziell für DC-Hochvolt Anwendungen Sicherungen, die haben eine andere Kennlinie, die lösen mit einer kleinen Zündladung. Diese verwende ich z.B. in den größeren BMS mit >500V Spannung (und 125A).
seackone hat geschrieben: vor 2 MonateTemperature Rise: ≤50 K at 50 % of rated current at 20°C environment temperature.
Wichtig ist hier die Berechnung der maximalen Temperatur. In einem Fahrzeug können wir nicht mit 20° rechnen, sondern wenn das Fahrzeug lange in der Sonne steht mit wenigstens 50°, bei uns im Süden auch mit mehr (In Sevilla im Sommer sind es bis zu 52° im Schatten).
Dann kommt man schnell auf eine Betriebstemperatur von >100°C. Das ist an sich nicht schlimm und nicht hoch, aber alle Isoliermaterialien sollten die Temperatur dann auch aushalten. Ansonsten halt den nächst dickeren/größeren Kabelschuh nehmen.
seackone gefällt dies
#14
Hallo Ingolf!
Super, vielen Dank für deine Antwort! Ich hatte mich die letzten Tage auch ein wenig intensiver damit auseinandergesetzt und bin genau zu dem gekommen, was du geschrieben hast. Ich hätte den Beitrag hier später noch ergänzt. Es sind natürlich Schmelzsicherungen und es ist einleuchtend das sie warm werden. Für den Wechselrichter habe ich die 200A Sicherung gewählt weil auch im originalen Kabelbaum (50qmm) vom Wechselrichter eine 200A Sicherung vorgesehen ist. Ich hatte aber auch Rücksprache mit Adler Electric und dort meinen Anwendungsfall geschildert.

Die 100A Sicherungen sind gut dimensioniert. Ich hatte sie zum Test mit 90% des current ratings belastet und die sind sehr warm geworden, was ja auch zu erwarten war. Das wird zukünftig nicht so sein. Selbst unter den extremsten Bedingungen, dass alles auf Volllast läuft, komme ich nicht auf eine Gesamtlast von 60A der 12V Verbraucher. Mit Gewissheit kann ich es nicht sagen, noch habe ich zum Beispiel keinen Kühlschrank (aber mir immerhin schon einen ausgesucht und den Verbrauch im Datenblatt gecheckt). Gleiches gilt für die Erzeuger, hier wären es maximal 50A über die Lichtmaschine und 15A über Solar. Ich hatte gestern einen Test mit 62A gemacht, da lag die maximale Temperatur nach einer Stunde bei 40°C am Abgang der 100A Sicherung bei 20°C Umgebungstemperatur. Du hast natürlich völlig recht, im Fahrzeug sollte die im Sommer deutlich höher sein wobei ich der Hitze gerne entfliehe :wink:

Die 200A Sicherung würde ich größer auslegen um bei Vollast des Wechselrichters nicht so dicht am Current Rating zu sein. Hier kam dann Adler Electric mit ins Spiel und wir haben zusammen den Anwendungsfall besprochen. Eigentlich reicht die 200A Sicherung denn der größte Verbraucher ist unsere Kaffeemaschine und die läuft ja nur sehr kurz. Da wird nichts warm. Mehrere 230V Verbraucher laufen nicht parallel. Für Dauerbetrieb wurde mir eine 300A Sicherung empfohlen um starke Wärmeentwicklung zu vermeiden. Dann muss natürlich auch ein ordentlich dickes Kabel ran.. Die 300A Sicherung passt zwar auf den Sicherungshalter aber ich habe die Kuperschienen so dimensioniert, dass die Sicherungen mit ihren Anschlüssen eine möglichst große Auflagefläche haben. Die 300A Sicherung ist eine andere Baureihe und etwas größer, sodass sich mir etwas mit der (vernickelten) Kupferschiene einfallen lassen müsste. Ich werde stattdessen eine 250A Sicherung verbauen und denke das es ein ganz guter Kompromiss ist. Das wäre die größte Sicherung, die es in meiner Baureihe gibt. Damals hatte ich sogar die 250A Sicherung bestellt und dann gegen die 200A getauscht. Naja nun tausche ich wieder zurück und dann mal schauen wie warm es wird.

Infos zum Wechselrichter habe ich übrigens auch. Den hab ich zum gleichen Zeitpunkt wie die Zellen gekauft - vor 2 Jahren - und nie in Betrieb genommen. War jetzt mit der Fertigstellung der Batterie zum ersten Mal. Wenn am Wechselrichter keine Last hängt ist ein gepulstes Geräusch zu hören, die Funktion ist aber nicht eingeschränkt. Ich habe bei IVT-Hirschau angerufen und denen ist das Problem meiner Baureihe bekannt. Die hatten damals eine Charge wo irgendein Harz für Spulen nicht richtig ausgehärtet ist und diese nun Geräusche von sich gibt. Wenn ich den Wechselrichter nicht brauche, ist er aus. Wenn ich ihn brauche, ist eine Last dran und das gepulste Geräusch ist weg. Also eigentlich egal, solange die Funktion nicht eingeschränkt ist. Sie würden ihn mir aber tauschen. Nach 2 jahren. Toller Service!
#15
Die ECS Heizplatten habe ich auch verbaut und kann dir sagen: die sind schon hin und wieder nötig um die Akkus zu laden. Bei uns steht die Batterie in der Heckgarage und da ist ziemlich so kalt wie draussen.
Ich hab die über einen Timer gesteuert ... gehen nach 30 Minuten wieder aus. Das reicht in der Regel um das BMS wieder freizuschalten.

Schöner, ausführlicher Bericht :thumbsup:
#16
Hi Thomas,
super, vielen Dank für deine Info! Der Akku steht bei uns zukünftig ebenfalls in der Heckgarage, unter dem Bett, an der isolierten Außenwand. Momentan bin ich noch unschlüssig ob die Heckgarage vielleicht auch einen Warmluftauslass der Standheizung bekommen sollte. Weis ich noch nicht, da muss ich noch lesen und Vor -und Nachteile abwägen. Würde vermutlich dennoch nicht reichen um den Akku schnell auf Temperatur zu bringen, um diesen laden zu können. Ein Timer ist natürlich auch eine Idee. Wie genau hast du das realisiert? Wie hast du die Platten überhaupt am Akku angeschlossen?
#17
Nun abschließend noch ein paar Worte. Ich habe gestern zum ersten Mal einen Kapazitätstest des gesamten Akkus gemacht. Zunächst bis zu einer Spannung von 13.8V aufgeladen, 30min. gewartet und dann bis 11.6V entladen. Zellen sind so gut wie gar nicht gedriftet. Ein bis zwei Zehntel im ganz oberen sowie unteren Bereich. Als ich damals die Zellen gekauft habe, waren sie laut QR Code bereits ein Jahr alt. Ich hatte die Zellen einzeln innerhalb der Spezifikationen im Datenblatt vermessen. Die "schlechteste" Zelle hatte eine Kapazität von 276 Ah, was für mich ok war. Nun standen die Zellen 2 Jahre und ich habe OVP/LVP konservativ eingestellt mit einer gemessenen Kapazität des gesamten Akkus von 272 Ah. Man muss aber auch dazu sagen, dass der Entladestrom nicht besonders hoch war, da meine elektronische Last nicht mehr kann. Reicht mir aber als Richtwert.

Ich habe die 200A Sicherung für den Wechselrichter gegen eine 250A Sicherung getauscht. 300A hätten zwar auf den Halter aber nicht auf meine Kupferschiene gepasst. Dann ging es wieder los mit Dauertest. 30min. mit 1,2 kW.. 35°C bei 20°C Umgebungstemperatur. Nichtmal das wäre bei uns ein realistisches Szenario. Längere Zeit läuft nur der Boiler, die größeren Lasten ja nur sehr kurz. Dann 30min. Dauertest mit 2,1 kW und die Temperatur ist auf 60°C gestiegen. Immerhin 10°C kälter als vorher also ein Fortschritt.

Dann hab ich heute die letzten 8 Rampa Muffen für die Plexiglasscheiben gesetzt, Bohrlöcher der Scheiben gesenkt und das Projekt abgeschlossen. Auf der Werkbank im Wohnzimmer, wer kann das schon von sich behaupten :joy: Zum Glück macht meine Freundin das mit aber am Ende haben wir beide was von und sehen uns auch mal statt den ganzen Tag in der Garage zu verbringen. Trotzdem schade, ein wenig traurig bin ich jetzt schon aber gibt ja noch genügend andere Baustellen. Irgendwie viel zu Schade das Ding jetzt irgendwo unsichtbar im Bus zu verbauen. Die obere Scheibe ist nicht bündig mit den Seitenwänden sondern etwas tiefer. Um den Akku kommen im Fahrzeug später noch Leisten, oben drüber ein Gurt. Ich wollte nicht das der Gurt dann an der Scheibe scheuert. Kantenschutz drucke ich noch.
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JuMiLo, Rico_KN, WoMo-Bastler und 1 andere gefällt dies
#18
Sieht echt edel aus!

Du kannst ja eine Überwachungskamera über die Batterie installieren, damit du das schöne Stück ab und zu vom Fahrersitz aus betrachten kannst.
#19
Ich könnte meinen Eigenbau ja auch mal vorstellen, aber der ist für 24V, geschlossenes Stahlblechgehäuse, Verpressung und hier wahrscheinlich eher uninteressant.
Außerdem bin ich damals drauf reingefallen und habe aus Unkenntnis die Daly-BMS verbaut.
Würde ich so nie wieder machen.
#20
Auf das ECS-BMS bin ich nur durch das Forum aufmerksam geworden, sonst wäre es bei mir wohl auch ein Daly geworden. Es ist schon etwas aufwändiger: du musst schauen wie du deinen Akku bei LVP/OVP abschaltest, das BMS hat ohne weiteres kein Bluetooth, Programmierung über RS-484... Es ist eben nicht so komfortabel, vermutlich auch etwas teurer aber alles kein Hexenwerk. Besonders nicht für dich wenn ich deine Beiträge richtig interpretiere.

Würde ich den Akku nochmal bauen, dann wäre es bei mir wohl auch ein 24V System geworden. Wie sich die starren Kupferschienen von den Polen zum Shunt/Sicherungen auswirken, weis ich noch nicht. Würde ich evtl. beim nächsten Mal anders machen. Den Shunt würde ich auch nochmal überdenken.. Ansonsten bin ich sehr zufrieden, Langzeiterfahrungen fehlen natürlich. Visualisierung der Zellspannungen über RS484 auf einem Display erfolgt später. Dafür ist ja die RJ45 Buchse vorgesehen.