Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Batterien, Kabel, Schalter, Steckverbindungen, Schalter, RCD(FI), LS, Anzeigen, Beleuchtung, etc...
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo,
nach sportlichen 2 Jahren ist unser Eigenbau-Akku fertig :rofl: Bei Interesse stelle ich den Akku separat vor, ist aber auch nichts neues.

Momentan lade ich den Akku mit einem 15A Victron Ladegerät und versuche vernünftige Einstellungen zu finden, die zum BMS passen.
Die Zellen habe ich vor langer Zeit vermessen, dass sah dann für eine Zelle etwa so aus:
Bildschirmfoto 2024-02-09 um 18.51.22.png
Man sieht ja hier ganz gut bis zu welcher Spannung sich ein Laden -und Entladen lohnt. Dementsprechend habe ich die Parameter im BMS eingestellt (ECS LiPro).
lipro_settings.JPG
Nun probiere ich meinen SmartShunt und das Ladegerät darauf anzupassen. Im Shunt ist folgendes eingetragen:
Bildschirmfoto 2024-02-09 um 19.23.47.png
"Spannung wenn Aufgeladen" bezieht sich auf die 4 x 3.45V im BMS. Entladeboden, Peukert-Exponent und Wirkungsgrad ist aus dem Handbuch entnommen. Schweifstrom habe ich bei 2% gelassen. Ich denke die Einstellungen für den Shunt passen soweit?

Nun aber das Ladegerät. Hier nutze ich ein Benutzerdefiniertes Profil mit erweiterten Einstellungen aber bin bei den Einstellungen mehr als unsicher.
Bildschirmfoto 2024-02-09 um 19.29.10.png
Bildschirmfoto 2024-02-09 um 19.29.27.png
Die Absorptionsspannung habe ich wieder auf 13.8V gestellt. Ist das korrekt oder vielleicht ein kleines bisschen höher damit die Balancer des BMS auch etwas zu tun bekommen und wirklich jede Zelle voll laden? Erhaltung -und Lagerungsspannung auf 13.3V, das sind bei balancierten Zellen 3,325V pro Zelle was wiederum schon relativ voll ist (siehe Diagramm). Macht das Sinn? Aufgrund der doch relativ konstanten Entladekurve wüsste ich jetzt aber nicht ob ein niedriger Wert besser geeignet wäre denn das könnten 80% SOC oder nur 60% SOC sein.

Bulk Zeitbegrenzung auf ein Tag weis ich noch nicht. Was passiert nach dem Tag? Wenn ich auf dem Campingplatz stehe, mit Landstrom die Batterie lade aber auch gleichzeitig einen gewissen Stromverbrauch habe, wird das Ladegerät vermutlich immer in der Bulk Phase sein, bis der Tag überschritten ist oder? Absorptionsdauer genau das gleiche. Gibt es hier Erfahrungswerte?

Ich würde mich sehr freuen wenn ihr kurz über meine Einstellungen gucken könntet. Kritik und Verbesserungsvorschläge selbstverständlich erwünscht!

Viele Grüße
Chris
#2
Ich habe den Akku gestern vollständig geladen und ich denke die Parameter für das Ladegerät waren ganz vernünftig eingestellt. Bulk und Absorptionsphase waren nachvollziehbar.

Heute habe ich den Akku mit einer Dauerlast von 2 kW komplett entladen. Der Shunt war zuvor auf 100% synchronisiert, meldete aber schon bei etwa 240Ah einen SoC von 0%. Eingestellt war eine Kapazität von 280Ah. Ich bin mir nicht ganz so sicher was der Entladungsboden aussagt, würde aber tippen das 10% Restladung berücksichtigt werden und dadurch schon vorher 0% SoC angezeigt werden. Selbst dann wäre das aber zu früh. Wie kommt das?
#3
Ich bin kein Spezialist, aber bei den LiFePo4 sollte beim 100% aufgeladen zwischen 14,2 und 14,4 stehen!
Beim Solarregler hab ich auch nur 13,6V eingestellt, um die Batterie nicht zu stressen, das sind bei mir ca. 70%!
Mit deinen 13,8V verschenkst du die Volladung!
calalalaudio gefällt dies
#4
Ein Blick ins Datenblatt der (vermutlich) EVE-Zellen hilft auch. Cut off Voltage 3,65V und 2,5V.
Habe bei meiner 14,4V eingestellt um leicht unter dem Maximum von 14,6V zu bleiben.
#5
Vielen Dank für eure Antworten. Das ist für mich nachvollziehbar aber wie ihr in den Messungen sehen könnt bietet es kaum Mehrwert die Zellen auf über 3.4V zu laden bzw. unter 2.9V zu entladen. Die durchgeführten Messungen wurden auch ungefähr mit den Cutoff Spannungen der im EVE-Datenblatt hinterlegten Werte (mit einem kleinen Sicherheitspuffer: 3.6V max. und 2.6V min.) durchgeführt.

Man sieht es an den Anfangs -und Endwerten im Diagramm. Erst werden die Zellen kurz bis 3.6V geladen, gewartet und anschließend bis 2.6V entladen. Dann wieder geladen. Natürlich verschenke ich ein wenig Kapazität wenn ich nur bis 3.45V lade bzw. 2.9V entlade aber das ist meiner Ansicht nach so wenig dass es in keinem Verhältnis zum ausgesetzten Stress der Zellen steht. Ich bin mir auch bewusst das der Akku unseren Bus bei der derzeitigen Nutzung locker überleben wird, selbst mit 1000 Ladezyklen weniger - gestresste Zellen hin oder her.

Auf die 13.8V (100% SOC) bzw. 11.6V (0% SOC) würde ich den Shunt und das Ladegerät gerne anpassen. Ich glaube das Ladegerät ist ganz vernünftig eingestellt. Beim Shunt wird mir mit meinen derzeitigen Einstellungen viel früher ein SOC von 0% angezeigt als mir eigentlich recht ist.

@Mxmartin Wie kommst du darauf das eine Ladeschlussspannung von 13.6V nur einer Ladung von 70% entspricht? Sagt dir das dein BMS? Hast du einen fertigen Akku oder einen Eigenbau? Ich glaube bei den Winston Zellen ist die Ladeschlussspannung höher als bei den "blauen" Zellen, da könnte ich mir bei 13.6V einen SOC von 70% vorstellen. Bei den blauen Zellen von EVE, CATL usw.. denke ich das nicht. Du siehst ja wie schnell die Spannung von 3.6V auf 3.3V abfällt (als Serienschaltung also von 14.4V auf 13.2V). Die Zeitachse ist blöderweise abgeschnitten aber das sind nur ein paar Minuten mit einem Entladestrom von 20A. 70% wären nur 196Ah eines 280Ah Akkus. Das ist in unserem fall absolut nicht so und habe ich auch gestern getestet: der Akku war voll aufgeladen - in unserem Fall auf 13.8V und wurde anschließend mit dauerhaft 2.1 kW belastet, bis der Akku leer war. Der Shunt zeigt schon nach 240Ah einen SOC von 0% an, ich habe den Wechselrichter aber weiter laufen lassen bis die LVP des BMS ausgelöst hat. Mir wurden anschließend 271 entnommene Ah angezeigt trotz meiner konservativen Einstellungen im BMS. Das sind nur knapp 3.5% und ob die Zellen immer noch eine Kapazität von 280Ah hatten, weis ich gar nicht. Gemessen habe ich sie vor 2 Jahren, seitdem standen die bei 50% SOC im Schrank.

Mir geht es auch gar nicht darum ob die Zellen voll geladen werden oder nicht sondern um die Ladetechnik bzw. den Shunt auf die Einstellungen im BMS anzupassen.

Nachtrag: ich bin gerade über den Beitrag von @BocTok gestolpert, er hat ja ein ähnliches Problem. Würde natürlich erklären warum ich gestern eine falsche Prozentanzeige beim Shunt hatte, da der Akku mit über 2 kW dauerhaft entladen wurde. War auch nur ein sehr spezieller Fall, wird in der Praxis bei uns nie so auftreten.
#6
Ich tippe auch auf den Peukert. Bei 2kW macht das schon was aus.

Bis max. 3.45 finde ich auch richtig. Die restlichen 3% würde ich mir auch schenken