Forum für Camper-Selbstausbauer!

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  • Leitungsquerschnitte
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  • Bezeichnung der Komponenten
  • maximaler Strom der jeweiligen Verbraucher
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  • Basisfahrzeug Hersteller, Modell, Baujahr (bitte gleich in eure Signatur schreiben)
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  • Wechselrichter ja/nein/später, Leistung
  • Camping in der dunklen Jahreszeit?
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#1
Guten Abend miteinander,

zunächst einmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle Forumsmitglieder, welche ihr Wissen und ihre Erfahrungen hier zur Verfügung stellen.
Auch wenn ich für meinen bestellten Transit immer noch keinen Liefertermin habe, so konnte ich mir hier bereits vieles Anlesen und meinen Schaltplan entwerfen.

Auf Grund der starken Ähnlichkeit habe ich mich stark am Thema "Schaltplan2x200Ah, 3x120Wp, 3000 W Wechselrichter" von Sven33 mit den Beiträgen vor allem von WoMo-Bastler und WolfgangK orientiert.

Einen Landstrom-Anschluss habe ich nur als Option und dann auch nur mit einer einzigen Steckdose vorgesehen.

Ähnliches gilt für den 3000 W Wechselrichter. Auch an ihm soll nur eine Steckdose betrieben werden. Bei Nichtgebrauch soll er komplett von den Batterien getrennt werden. Diese gleiche Vorgehensweise mit einem kleinen WR wird bereits in unserem aktuellen Womo praktiziert.

Gekocht werden soll mit Induktion plus etwas Gas ( Omnia-Fans ) ohne großes Brimborium.

Der WR soll gemäß Bedienungsanleitung Offgridtec wegen möglichen Ladespannungspitzen direkt an den Batterieklemmen angeschlossen werden. Angedacht habe ich mit je einer Leitung an jedem Pluspol mit 300 A Bolzensicherung, alle 4 Leitungen gleich lang. Evtl. kommt hier aber auch noch ein anderes WR Fabrikat zum Einsatz.

Die Batterien werden so ( gespiegelt ) gebaut, das die jeweiligen Pole recht dicht bei einander liegen, also Plus nahe Plus und Minus nahe Minus um kurze Kabelwege zu erhalten. Kurze Kupferschienen mit Querschnitt 75 mm2 sollen die je zwei Bolzensicherungen mit den eigentlichen Batteriebolzen M6 der 4 3,2 V Zellen verbinden.

Die restlichen Verbraucher sollen über einen Simarine Quadro Shunt und Imaxx Sicherungshalter im Kreuzverbund mit den Batterien über weitere 300 A Polsicherungen verbunden werden.

Die zusätzliche Masse-Verbindung Start zu Aufbau-Batterie folgt einer Empfehlung dess Votronic Boosters.

Ist diese von mir angedachte Konfiguration so in Ordnung oder völliger Blödsinn ?

Das 40 A 230 V Ladegerät für den Notfall über 50 A Andersson Stecker an Imaxx und Batterie. Optional ist die Überlegung hier auch mittels Andersson eine zusätzliche 200 W Solartasche anschließen zu.

Hinweis: Im Schaltplan wurde der untere Teil mit + zwischen Quadro Shunt und Pico sowie Masse 12-fach Verteiler und Pico leider abgeschnitten

Viele Grüße und vielen Dank
Christian
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WoMo-Bastler gefällt dies
#2
Moin Christian,

wo Du mich schon beim Namen genannt hast, musste ich Deinen ersten Entwurf natürlich auch gleich begutachten, um meinen bescheidenen Senf dazu abzugeben.
Auf den ersten Blick sieht es sehr gut durchdacht und strukturiert aus.
Beim längeren Draufschauen, habe ich aber ein paar Stellen entdeckt, die meiner Meinung nach Problemzonen darstellen könnten...

Beim 12fach Kleingeräteverteiler habe ich den Eindruck, dass Du die Sicherungen nach den Geräten und nicht nach den Kabelquerschnitten dimensioniert hast. Ich würde hier alle 6 mm² Kabel konsequent mit 20 oder 25 A absichern. Das gibt z.B. dem Kabel zum Kompressorkühlschrank auch mehr Luft beim Anlaufstrom. Vielleicht würde es für zukünftige Aufrüstungen auch Sinn ergeben aus dem ein oder anderen 2,5er Kabel noch ein 4,0er zu machen.

Das größte "Gewurschtel" in der Planung sehe ich in der Mitte im hochstromigen Bereich.
Die eine Baustelle sind dort meiner Meinung mach die Doppel Würfelsicherungen pro Pluspol und
die andere Baustelle der mögliche Stromfluß durch den 4fach Simarine Shunt.

Abgesehen davon, dass bei zwei 300 A Sicherungen pro Pluspol nicht sichergestellt ist, dass auch mal in der Summe 600 A fließen, könnte man natürlich auch hier argumentieren, dass die Sicherungen nur das Kabel schützen sollen...
Ich würde hier grundlegend Ordnung reinbringen und einen [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] mit ins Spiel bringen. Der reduziert nicht nur deutlich die Anzahl der Kontakte und Übergänge sondern vereint auch zwei Sammelschienen (Plus & Minus), Sicherungshalter und eine optische Anzeige bei Sicherungsdefekt. Und das alles theoretisch bis 1000 A. In meinen Augen eine seeeehr gute Investition.
Den Hauptschalter zum WR würde ich rausschmeissen. Da sehe ich keinen Mehrwert zum Schalter direkt am WR oder einen an ihm angeschlossenen Remoteschalter.

Die Lynx Plusanschlüsse könnten also so belegt werden:
(1) Akku 1 (1x 95 mm²) mit 300 A Sicherung
(2) Akku 2 (1x 95 mm²) mit 300 A Sicherung
(3) Wechselrichter (1x 95 mm²) mit 300 A Sicherung
(4) Imaxx (1x 54 mm²) mit 200 A Sicherung

Hauptschalter bräuchten dann dahinter nur vorm Imaxx (und wenn unbedingt gewünscht vorm WR) hängen.

Der Weg von den Minuspolen der beiden Akkus sollte zu allererst durch den 500 A Shunt gehen bevor sie beim Lynx ankommen.
Alternativ könnte in der Hauptminusleitung auch ein Hauptschalter für alles (anstelle der Hauptschalter im Plus-Strang) sitzen.

Nun noch ein paar Worte zum Imaxx und Simarine (den ich noch nicht in der Praxis kennengelernt habe).
Hier scheint für mich ein potenzielles Problemchen zu sein, dass der 4fach Simarine Shunt nur 50 A pro Kanal verträgt, aber direkt daneben über den Imaxx in Richtung 12fach Verteiler und vom Booster deutlich mehr als 50 A fließen könnten.
Wie das Teil dann reagiert, weiß ich nicht. Eine mögliche Lösung wäre, es einfach wegzulassen :-)

Die schwarze gestrichelte Linie könnte dafür sorgen, dass der 500 A Shunt keine validen Ergebnisse erzeugt.
Habe ich so auch noch nicht gesehen. Ich kenne bezüglich des Boosters nur entweder die Variante "getrenntes Minus" oder "gemeinsames Minus" aber nicht eine Mischform aus beiden.

Beste Grüße,
Jan
krischen64 gefällt dies
#3
Was mir gleich in der Überschrift auffällt:
Das BMS mit 250A wäre mir zu knapp.
Ich hatte auch erst ein 250A drin, habs dann rausgeschmissen und ein 500A eingebaut. Muss aber auch dazusagen das ich ein DALY eingebaut habe und da kalte Füße bekommen habe. Jetzt ist ein 500A drin und ich schlaf ruhiger. Den WR (Multiplus 3000W) habe ich bis dato aber auch noch nicht bis zur Leistungsgrenze betrieben, (Max 150A)


und nochwas, vlt den Anhang als pdf einstellen. Kann sein das nicht jeder deine Word Datei gern öffnet. :face_with_raised_eyebrow:
WoMo-Bastler, krischen64 gefällt dies
#4
Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten.

@Santamaria Es handelt sich beim mir um 2 BMS 250 A für jeweils eine der zwei 305 Ah Batterien, also fast 1C. 2p4s hatte ich in Erwägung gezogen und wieder verworfen, u.a. wegen Ausfallsicherheit.
Die Umwandlung des Schaltplan in ein PDF hat mein altes Excel nicht gekonnt, daher der Weg über Word. Mittlerweile habe ich eine Lösung gefunden, so dass der überarbeitete Plan dann als PDF kommt.

@WoMo-Bastler
Vielen Dank für die vielen guten Hinweise.

Beim 12 V Kleingeräteverteiler habe ich mich tatsächlich bei der Absicherung wider besseren Wissens zu sehr an den Verbrauchern orientiert. Auch die Steckdosenkreise etc. werden noch einmal überarbeitet zwecks räumlicher Zusammenfassung der Verbraucher an Stelle der nach Art.

Das "Gewurschtel" mit den Polsicherungen habe ich gerne durch den vorgeschlagenen Lynx ersetzt. Ein "Überkreuzanschluß" ist somit ja wohl nicht mehr machbar ?

Die vierte, freie Position am Imaxx überlege ich mit dem Kühlschrank zu belegen.

Von dem vierfach Shunt an dieser Stelle hatte ich mich bereits selber innerlich verabschiedet, daher gestrichen. Evtl. werde ich die kleine Version mit 4 x 25 A plus Messeingängen für Temperaturen und Füllstände im Bereich der 12-fach Verteilung für 4 große Verbraucher einsetzen.

Den Vorteil des Trennschalters vor dem WR sehe ich darin, dass selbiger selbst im ausgeschalteten Zustand einige A am Tag zieht. Werde ich ggf. auch erst später nachrüsten.

Die schwarze gestrichelte Linie Masse zwischen Bord- und Start Batterie habe ich entfernt, da geht es Votronic wohl um den Fall "isolierter Aufbau", der Transit hat ja reichlich Masseanschlüße.

Eine Frage habe ich noch zum MaxxFan. Da dieser mit zu hohen Spannungen ja wohl schon mal Probleme macht, beabsichtige ich einen Spannungswandler wie z.B. "Bauer DC DC 8V-40V zu 12V 10A" einzubauen. macht das Sinn ?

Vielen Dank
Christian
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#5
krischen64 hat geschrieben: vor 5 MonateDas "Gewurschtel" mit den Polsicherungen habe ich gerne durch den vorgeschlagenen Lynx ersetzt.
Sehr gut!
krischen64 hat geschrieben: vor 5 MonateEin "Überkreuzanschluß" ist somit ja wohl nicht mehr machbar ?
Nein, das muss auch nicht sein, wenn bis zu den Abnehmern alle Hauptleitungen von den Plus und Minuspolen gleich lang sind.
Und das hattest Du ja schon im initialen Beitrag geschrieben. Alles gut also!

krischen64 hat geschrieben: vor 5 MonateDen Vorteil des Trennschalters vor dem WR sehe ich darin, dass selbiger selbst im ausgeschalteten Zustand einige A am Tag zieht.
Da musst Du zwischen StandBy und dem echten ausgeschalteten Zustand unterscheiden!
Jeder halbwegs seriöse Wechselrichter, wie dieser auch, hat in der Nähe der Schuko Steckdose(n) einen echten mechanischen An-/Ausschalter. Darüber ausgeschaltet verbraucht das Gerät absolut nichts mehr.

In den [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] stehen noch ein paar mehr Tipps:
Gibt es für diesen Wechselrichter ein Bedienteil oder eine Fernbedienung?
Ja, wir haben hierfür ein Remote-Meter im Sortiment. [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]. Komplett Ausschalten können Sie den PSI-PRO über den Remote Kontakt am Gerät. Hierzu können Sie den mitgelieferten Schalter verwenden.
krischen64 gefällt dies
#6
Guten Abend miteinander,

ich habe meinen Schaltplan noch einmal in einigen Punkten überarbeitet:

- die Minus-Sammelschiene geht nun direkt an den Lynx Distributor
- den Schalter zwischen Lynx und WR habe ich gestrichen
- das einzige 54 mm2 Kabel zwischen Lynx und Imaxx habe ich auf 95 mm2 geändert
- zur Absicherung der Plus-Kabel direkt an den Batterien habe ich nun doch eine Sicherung vorgesehen ( entweder je eine MEGA oder je eine Polsicherung mit 300 A )
- der Kompressor Kühlschrank wird direkt am Imaxx angeschlossen
- die Sicherungen des 12-fach Verteiler sind nun am Kabel orientiert, ohne an die Belastungsgrenze zu gehen
- die Stromkreise an der 12-fach Verteilung sind jetzt räumlich orientiert
- zusätzlich habe ich einen Schalter für Solar vorgesehen als zusätzliche manuelle Sicherung zur Ladungsvermeidung LiFePO4 bei niedrigen Temperaturen

Über weitere Tips, Hinweise und Anregungen würde ich mich sehr freuen und bedanke mich schon jetzt dafür.

Wünsche noch einen schönen 1. Advent
Christian
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#7
Moinsen!

Das schaut in meinen Augen super dimensioniert aus. Auf jeden Fall sind die Kabelquerschnitte kein Flaschenhals mehr :-)

Ein paar Kleinigkeiten sind mir doch noch ins Auge gestochen ;-)

- Das Kabel vom SmartSolar zum Imaxx würde ich auf jeden Fall mit 16 mm² realisieren. Das passt auch ganz entspannt ohne Aderendhülse in die Klemme des Victron Geräts.
- Das Kabel vom SmartSolar zur Starterbatterie verstehe ich nicht.
- Dem Kabel von der Starterbatterie zum Booster würde ich in Bezug auf die Sicherung maximal 90 A zutrauen. 125 A ist zu mutig und auch nicht notwendig.
- Bei der Autoterm musst Du nicht unbedingt auf einen Sicherungsverteiler gehen, da sie ihren eigenen Kabelbaum inkl. Sicherungen mit an Bord hat.

Die ganz dicken Querschnitte haben bei Dir meist Kabellängen zwischen 8 und 16 cm.
Ich vermute, dass die Realität etwas anders ausschaut. Unter anderem sind die meisten der 95 mm² stocksteif und die Kabelschuhe sind pro Stück schon über 3 cm lang. Da bleibt also nicht viel Kabel übrig, das sich bewegen kann.
Bei den ganz kurzen Entfernungen könnte man eventuell auch überlegen, diese mit Kupferschienen zu überbrücken. Diese kann man auch ganz gut bearbeiten und in der Mitte mit Schrumpfschlauch isolieren... vielleicht ist das ja eine Überlegung wert.

Beste Grüße und eine tolle Weihnachtszeit,
Jan
#8
Hallo Jan,

vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Den Vorschlag mit den 16 mm2 vom Smart Solar zum Imaxx greife ich gerne auf.

Das Kabel vom SmartSolar zur Starterbatterie ist ein Überbleibsel des ursprünglich angedachten Votronic mit seinem Nebenladeausgang für die Starterbatterie.

Kabel und Sicherung zwischen Starterbatterie und Booster entspringen der Anleitung des Votronic VCC1212-90, welcher noch als Alternative zum 70er im Raum steht.

Die 95er Kabel habe ich in extra flexibel erworben und bereits gecrimpt und probeweise mit den Komponenten auf der Montageplatte verbunden. Zu Gunsten kurzer Kabelwege bin ich bei der Anordnung auch mal vom typisch deutschen, rechten Winkel abgegangen.


Auch Dir und allen Mitlesern eine schöne Weihnachtszeit

Christian
WoMo-Bastler gefällt dies