Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Die Idee

Hallo liebe Ausbauer und die, die es bald noch werden! :-)

Wir sind Dominik und Katja, kommen aus Hamm (Westf.) und bauen uns einen eigenen Camper. Aktuell stehen wir sogar schon fast am Ende unseres Bastel-Abenteuers. Seit Beginn der Planung habe vor allem ich sehr viel im Forum gestöbert, den Fokus dann aber eher auf den Camper statt auf Beiträge gelegt. Ab heute gibt es ordentlich Material zurück!

Ich nehme euch deshalb hier mit auf unsere Reise, die im Juli 2022 mit dem Kauf unseres Basisfahrzeugs begann. Ich hoffe, ihr könnt die eine oder andere Idee für euch kopieren oder kommt mit den Beschreibungen und Fotos auf noch coolere Lösungen für euren Camper. Ansonsten fragt mich gerne alles, was ihr wissen wollt.

An unseren Camper haben wir folgende Anforderungen:

Möglichst unauffälliges Erscheinungsbild
Wir möchten gerne unauffällig bleiben, wenn wir uns irgendwo hinstellen. Soll heißen: Keine #Vanlife-typische Deko außen, keine übertrieben auffällige Lackierung oder sonstige ungewöhnliche Veränderungen. Im Idealfall sind wir im Vorbeigehen von einem normalen Transporter nicht zu unterscheiden.

Nasszelle mit Trockentrenntoilette
Eine Nasszelle, in der man nasse Klamotten trocknen kann, ohne die Feuchtigkeit im gesamten Wohnraum zu haben, ist uns wichtig. Ebenso die Möglichkeit, sich mal abzuduschen. Eine Toilette - unbedingt eine TTT - wollen wir hier ebenso integrieren.

Trennwand
So reizvoll drehbare Vordersitze und der zusätzliche Raum auch sein mögen, uns ist die Dämmung, der Sichtschutz und die Tarnung dann doch wichtiger. Deswegen möchten wir eine Trennwand im Camper haben, bzw. belassen.

6m Länge
Wir möchten ein Fahrzeug mit 6m Länge. Für uns wären mit den anderen Anforderungen kleinere Fahrzeuge zu beengt, größer als 6m wollen wir aber auch nicht werden, u.a. wegen Fährkosten, heimischem Stellplatz und Co..

Kein Gas
Mit den heutigen Möglichkeiten der Elektrotechnik können und wollen wir auf Gas im Camper verzichten und per Induktion kochen. Dass die Anlage groß genug dimensioniert werden muss, bietet ja auch abseits der Küche diverse Vorteile.

Mobiles Büro
Ich bin selbstständiger Softwareentwickler und Dozent. Ich arbeite fast ausschließlich remote, was ich natürlich auch aus dem Camper heraus genießen möchte. Das Teil soll also auch als mobiles Büro nutzbar sein.

Einfache Bedienung
Der Camper soll so einfach wie möglich bedient werden können. Soll heißen: Auch Camping-Neulinge sollen sich in dem Fahrzeug zurechtfinden. Wir planen zwar generell nicht zu vermieten, wenn aber mal jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis ein Wochenende campen möchte, soll das Abenteuer nicht an einer zweitägigen Einführung und Rufbereitschaft meinerseits scheitern.

Viel Stauraum
Wenn wir uns schon so ein großes Fahrzeug auf den Hof stellen, soll es nicht nur dem Vergnügen dienen. Deshalb ist uns Stauraum zum Transport sperriger Gegenstände wichtig.

Sitzplätze == Schlafplätze
Durch die Trennwand können wir getrost die typischen drei Sitze im Cockpit beibehalten. Das bedeutet für uns aber auch, dass wir drei Schlafplätze haben wollen. Ich möchte ungern eine dritte Person in ein Zelt ausquartieren müssen.

Festes Querbett
Meine Frau ist Frühaufsteherin, ich eher eine Nachteule. Heißt: Wir brauchen zwei Mal am Tag sowohl eine Sitzgruppe als auch ein Bett und wollen nicht das eine vom anderen abhängig machen. Deswegen soll es ein festes Bett werden, idealerweise als Querbett für eine bessere Raumaufteilung. Der Camper muss also breit genug dafür sein. Außerdem weiß ich jetzt schon, dass ich für ein umbaubares Bett viel zu faul wäre...

Leergewicht unter 3t
Der Camper soll mit dem gesamten Ausbau möglichst unter 3t bleiben, um genug Zuladung zu ermöglichen. Je nach Basisfahrzeug und mit all den anderen Anforderungen ist das zwar ein ambitioniertes Ziel... aber machbar!


Wir haben uns für das gesamte Projekt keine festen zeitlichen oder finanziellen Grenzen gesetzt. Dass man sich bei so einem Projekt - vor allem wenn man das zum ersten Mal macht - schnell stark verschätzen kann, ist uns bewusst. Wir wollen uns zudem nicht künstlich beschränken, sondern das Optimum herausholen. Das kostet leider und dauert seine Zeit. Für uns ist nur wichtig, dass am Ende ein Camper entsteht, der für uns keine Wünsche mehr offen lässt.

So, genug Theorie.
Viel Spaß beim Stöbern!
Schwedenglueck, BocTok gefällt dies
#2
1. Das Grundfahrzeug

Unser Peugeot Boxer ID 249 in der Größe L3H2 ist von 2011 und hat rund 125.000km runter. Der Dieselmotor mit 2,2l Hubraum liefert entspannte 120PS und bringt die 3500kg zulässige Gesamtmasse angemessen ins Rollen. Leer liegt er bei rund 2100kg, hat also noch genug Luft nach oben.
Der Kastenwagen war vorher ein Handwerkerfahrzeug und hat entsprechende Gebrauchsspuren im Innenraum sowie an der Außenhaut. Kritische Roststellen sind allerdings nicht vorhanden und die wenigen kleinen Ecken bekommen wir sicher schnell in den Griff.

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#3
2. Reinigung und Planung

Das Fahrzeug gehörte zuletzt einer Tankbaufirma. Dementsprechend sah auch das Bodenblech aus, nachdem wir den alten Holzboden rausgeworfen hatten. So waren die ersten zwei Wochen geprägt von Wischen, Schrubben und Fluchen. Letzteres hatte scheinbar den meisten Erfolg gebracht.

Ursprünglich hatte ich ein relativ klassisches Layout im Sinn. Dinette hinter dem Fahrersitz, Küchenzeile bei der Schiebetür, Nasszelle hinter der Dinette und Querbett im Heck. Mit der Trennwand, die wir (selbst nachgebaut) drin lassen wollten, war das aber doch alles zu knapp.

Mit Kartons haben wir uns dann durch verschiedenste Ideen gewürfelt, bis wir folgendes Layout für gut befunden haben:
Entlang der Trennwand platzieren wir den Küchenblock. Die Sitzgruppe schließt sich auf der Fahrerseite an dem Küchenblock an und die Nasszelle wandert direkt links hinter den Eingang bei der Schiebetür. Im Heck bleibt das Querbett, weswegen wir uns explizit für einen Sevel entschieden hatten. Dort lässt es sich nämlich auch ohne Heckverbreiterung ganz gut quer liegen.

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Ich kann jedem nur empfehlen, mit Kartons und Co. die Ideen im Fahrzeug auszutesten. Das klappt viel besser als man es je am Rechner mit diversen Tools oder Stift und Papier planen könnte! Oftmals entscheiden wenige Zentimeter über die gefühlte Sardinenbüchse oder den Tanzsaal.
WoMo-Bastler gefällt dies
#4
3. Dämmung und Trennwand

Nachdem klar war, wie wir was anordnen wollen, kam die originale Trennwand raus. Ich möchte eine eigene Trennwand bauen, mit der wir den Platz im unteren Bereich besser nutzen können und eine ebene Fläche nach oben haben. Keine Holme, keine Sicken, keine Biegungen. Die originale Wand ist ringsherum angeschraubt, nur zwei Schrauben haben keinen Kopf. Mit dem Winkelschleifer lässt sich aber ganz leicht ein Schlitz reinsägen, um sie anschließend herausdrehen zu können.

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Im hinteren Bereich mussten außerdem noch zwei FLatterholme weichen. Oben und unten sind diese angeschweißt, dazwischen nur ans Blech geklebt. Weil der Kleber nach elf Jahren seine besten Tage hinter sich hatte, war er sehr gut mit Plastikmessern zu lösen.

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Leerrohre für die Verkabelung wurden eingezogen und dann ging es auch schon mit der Dämmung los. Die großen Flächen sind mit 19mm K-Flex ST gedämmt, die Holme danach mit 9mm. Die Verlattung für die Dachverkleidung ist zwar direkt an den Querholmen mit Nietmuttern befestigt, allerdings habe ich auch dort zuerst vollflächig gedämmt. Nicht wegen der Dämmwirkung an sich - die hat sich beim Anziehen der Schrauben sowieso erledigt - sondern mehr wegen der Dampfsperre. Wir werden einfach verglaste Seitenfenster auf beiden Seiten einbauen, die genug Angriffsfläche für Kondenswasser bieten sollten, sodass sich hier oben weniger niederschlagen dürfte. Bin gespannt, ob das alles so funktioniert.


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Schwedenglueck gefällt dies
#5
4. Bodenplatte

Noch bevor wir mit der Bodenplatte begonnen haben, bekamen wir ein ausrangiertes Lattenrost in 1.20m Breite geschenkt. Super! Unser Bett im Camper soll 1.40m breit werden und weil es im Bereich der D-Säulen enger wird, muss ich die restlichen 20cm sowieso irgendwie ranbasteln. Als Bettgestell dienen zwei Kanthölzer, die an den seitlichen Trägern angeschraubt sind. Darauf liegen zwei weitere Kanthölzer als Auflage für das Lattenrost. Gleichzeitig werden diese auch als Befestigungspunkte dienen. Zwischen Laderaum und Wohnbereich wird nämlich eine Trennwand eingezogen, in der ich die Wasserinstallation verstecken möchte.

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Unser Boden besteht aus 12mm-OSB-Platten. Ich habe vor dem Einbau getestet, wie weit die Latten der Unterkonstruktion auseinander liegen dürfen, damit sich der Boden nicht zu stark durchbiegt. Einfach ganz stümperhaft zwei Latten hingelegt, Platte drüber und dann draufgestellt und gemessen. Das Ziel war, so wenig Latten wie möglich bei nur 12mm Stärke der Bodenplatte einkleben zu müssen. So hatte ich schnell den passenden Abstand zum Kleben der Latten herausgefunden, die auf das Bodenblech wanderten. Dazu ein kleiner Hinweis: Die Platte biegt sich nach der Methode natürlich deutlich mehr als im eingebauten Zustand, da ich sie beim Testen nicht verschraubt hatte.

Nach einer passenden Oberflächenbehandlung wanderten die fertig zugesägten Platten ins Fahrzeug. Die Nasszelle habe ich allerdings vollständig ausgespart, weil ich dort keine Höhe für die Duschtasse verlieren will. Die Dämmung in diesem Bereich folgt noch separat.

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style2104 gefällt dies
#6
5. Cockpit und Steuerung

Unser Camper soll "smart" werden. Für mich als Entwickler und kleiner Nerd bietet so ein Projekt natürlich eine riesengroße Spielwiese! Und wenn einem die eine oder andere schlaflose Nacht umhertreibt, hat man wenigstens etwas zum Basteln, ohne die Nachbarn zu wecken. Ich habe also angefangen, Prototypen für die Control Panels zu bauen. Der Plan: Ein kleiner Rechner (ähnlich RaspberryPi) bildet die Schaltzentrale. Auf einem Touchscreen sollen später alle Daten angezeigt und sämtliche Funktionen genutzt werden können.

Wenn man nun aber nicht gerade in Reichweite des Displays ist, kommen die kleinen Control Panels ins Spiel. Hierüber können Geräte ein- und ausgeschaltet, sowie deren Status angezeigt werden. Die Panels sind per USB mit dem Rechner verbunden. Somit sind Erweiterungen problemlos möglich. Auf Funkverbindungen zur Steuerung möchte ich in dem Fahrzeug möglichst verzichten, weil die Distanzen für USB überall im Fahrzeug locker überwindbar sind und ich das System ohne Einrichtungsaufwand bequem und sicher erweitern kann - USB-Stecker rein und fertig.

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Tagsüber ging es dem Cockpit an den Kragen. Ich habe die meisten Kunststoffverkleidungen abmontiert, um sie einer Grundreinigung zu unterziehen. Da merkte man auch wieder das Handwerkerfahrzeug. Der Dachhimmel war nicht mehr sauber zu bekommen, sodass wir uns entschieden haben, ihn mit schwarzem Filz zu überziehen. Die neue Trennwand würde ja ohnehin auch mit dem gleichen Filz bezogen, sodass das jetzt wunderbar zusammenpasst. Die Türverkleidungen ebenso! Nach Einbau des Prick-Stops kurz die beige Verkleidung gefilzt und schon sieht das Cockpit (fast) aus wie neu.

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Für Rückwärtsfahrten habe ich zwei Kameras eingebaut: Eine oben in der dritten Rückleuchte, die nach unten gerichtet ist und eine weitere beim Kennzeichen, die als Rückspiegel während der Fahrt dieht. Angezeigt werden die Bilder auf einem Monitor, der an der Halterung des Rückspiegels befestigt ist. Hierfür habe ich einen Ersatzrückspiegel für ein paar Euro bestellt und mich an der Halterung bedient. Diese selbst zu konstruieren oder gar zu drucken erschien mir doch zu aufwändig.

Zwischen den Kameras kann ich mittels Kippschalter beim Schalthebel wechseln. Die Position 0 des Schalters zeigt den "Rückspiegel", Position I die Rückfahrkamera mit der Draufsicht und Position II ist vorgesehen für eine Kamera im Innenraum. Dank der Trennwand werden wir wenig mitbekommen während der Fahrt. Wenn dann aber doch mal was knallt, können wir schnell einen Blick darauf werfen, ohne anhalten zu müssen. Wenn sich der Kühlschrank beim Beschleunigen und Bremsen also entleert, werden wir in Zukunft live mit dabei sein können. Yeah!

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#7
6. Trennwand

Der erste Teil der selbstgebauten Trennwand fand Einzug im Camper. Besonders im unteren Bereich ist der Platzgewinn deutlich zu sehen: Hier stehen uns, bzw. den Batterien, gut 10cm mehr Platz zur Verfügung. Auch den Siphon für die Spüle werden wir dort wunderbar unterbringen können. Nach oben geht es flach, nicht gebogen, so nah wie möglich an den Sitzen hoch. Gedämmt wird die Trennwand von "außen", also im Cockpit. Das ermöglicht, vom Innenraum aus direkt in das Holz zu schrauben. Vor die Trennwand wird nämlich die Küchenzeile gestellt.

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Über dem Cockpit habe ich vor, drei Euroboxen zu verstauen. Hierfür habe ich Führungsschienen auf der Ablage befestigt. Die Euroboxen sind 60cm lang, was sie ein wenig herausragen lässt. Das ist aber nicht schlimm - ganz im Gegenteil: Wenn die Küchenzeile dort stehen wird, kommt man besser an die Kisten heran. Generell wäre es schwierig, bis ins hinterste Eckchen der Ablage zu kommen. Mit den Boxen wird das Be- und Entladen viel entspannter.

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Da unsere eigene Trennwand viel näher an den Sitzen ist als die originale Wand, musste eine Alternative Lösung her, wie die Sitze ein- und ausgebaut werden können. Normalerweise werden die vorderen Schrauben gelöst und der Sitz durch leichtes Neigen nach hinten aus den Verankerungen hinten gezogen. Neigen kann man jetzt aber vergessen, da die Trennwand direkt anliegt. Mit ein wenig Überzeugungsarbeit einer Feile und einer Verlängerung für den Aufsatz ging das Festschrauben aber dann doch ganz gut von der Hand.

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#8
7. Dachinstallationen

Das erste große Loch im Camper ist geschnitten! Wir haben das Dach hauptsächlich für PV-Module vorgesehen, im hinteren Bereich sollte aber unbedingt ein Fenster eingebaut werden. Wir hatten uns für ein 70x50cm-Dachfenster entschieden, was noch genau zwischen die Holme passte. So mussten wir nur durchs Blech und nichts separat verstärken.

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Die drei 210Wp-PV-Module wollte ich ursprünglich mit Kunststoffhalterungen quer anbringen. Von den Maßen her hätte das auch wunderbar gepasst. Leider machten mir die Sicken einen Strich durch die Rechnung... Also sieht die Konstruktion jetzt so aus: An Längsträgern von Thule sind jeweils drei Alu-Profile quer befestigt, auf die die Module wiederum längs zur Fahrtrichtung geschraubt sind. In zweiter Reihe wäre jetzt sogar noch Platz für ein viertes Modul, wobei die 630Wp meinen Berechnungen nach ausreichen sollten.

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Hinten ragen die Module bis an das Dachfenster ran, um jeden Zentimeter auszunutzen und vorne hören sie passend vor der Biegung auf. Dort werde ich später zwei von den Kunststoffträgern als Windabweiser anbringen. Leider hatte ich die bestellten Träger schon wieder zurückgeschickt. Also nochmal neu ordern.

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#9
8. Elektroinstallation

Mit den PV-Zellen auf dem Dach, ging es im Innenraum weiter. Die Elektrik habe ich so dimensioniert, dass wir per Induktion kochen können, ich mobil arbeiten kann und das System genug Reserven für verregnete, dunkle Tage übrig hat. Wir laden mit 630Wp PV auf dem Dach, einem 30A-Ladebooster, der sich optional zuschalten lässt und einem 15A-Ladegerät, falls wir doch irgendwann mal an Landstrom hängen sollten. Die Energie speichern wir in drei LiFePo4-Akkus mit je 1,92kWh (150Ah) Kapazität. Drei Akkus deshalb, weil der Wechselrichter dauerhaft 2,5kW liefern kann und die Akkus dauerhaft rund 1,3kW (100A) ausspucken können. Den Gesamtverbrauch auf drei Speicher zu verteilen dürfte eine möglichst schonende Entladung bedeuten.

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Verteilt wird die Energie über die Zentralelektrik TEXU400 von tigerexped. Der große Teller hat sich bei unserem Layout angeboten, weil wir genügend Platz haben, um alle Gerätschaften drum herum anzuordnen. Er übernimmt die Aufgabe der Sammelschienen und Sicherungskästen, wodurch einige Verbindungen wegfallen. Das ist bei den nötigen Leitungsquerschnitten sehr von Vorteil. Zudem lässt sich das Gesamtsystem leichter überblicken, wenn man einen zentralen Anlaufpunkt für alles hat. Lediglich die Kleinverbraucher sind ausgelagert in einen separaten Sicherungskasten, weil die Anschlüsse nicht ausgereicht hätten. Über dem MPPT-Laderegler oben links sind außerdem acht Relais zu sehen, die ich später in meine eigene Steuerung einbinden werde und mit denen ich diverse Verbraucher schalten möchte.

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Die Außensteckdose wollten wir erst ganz intelligent rückseitig in einer der Verkleidungen im Heck verbauen. Dazu haben wir die CEE-Steckdose auf der Innenseite mit einer Vorratsdose abgedichtet, ein Loch in die Verkleidung gesägt und dann die Steckdose eingeklebt. Beim Zusammenbau fiel uns dann auf, dass das Fahrzeugblech doch etwas im Weg war... Großartig. Jetzt sitzt die Steckdose an der Seite in der gleichen Verkleidung. Da der Vorbesitzer hier schon einmal irgendwo vorgefahren sein muss und das Plastikteil entsprechend nicht mehr fabrikneu aussah, haben wir den ersten Versuch einfach mit dem neuen Lochausschnitt wieder zugeklebt.

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WoMo-Bastler gefällt dies
#10
9. Wasserleitungen und Frischwassertanks

Nach der Elektrik kam die Wasserinstallation dran. Wir verbauen zwei 100l-Tanks im Heck. Dass wir mit beiden komplett gefüllt durch die Gegend düsen, wird wohl kaum vorkommen, mit den Tanks können wir das Gewicht aber wunderbar über die Hinterachse verteilen. Die Tanks schmiegen sich zudem sehr schön über die Radkästen und nehmen damit kaum Platz im Laderaum weg.

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Die gesamte Verteilung findet in der Trennwand zwischen Wohn- und Laderaum statt. Dort stehen mir 10cm Tiefe zur Verfügung. Die Wasserpumpe landete hinten rechts unter dem Tank, weil da noch viel Platz war. Wir können über Kugelhähne wählen, aus welchem Tank wir pumpen wollen. Aktuell noch händisch, wenn ich die Tanksensoren fertig habe, könnte ich mir aber auch eine automatisierte Lösung vorstellen...

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Nach der Pumpe werden alle Schläuche angeschlossen, die direkt bis zur Entnahmestelle durchgehen. So haben wir keine Abzweige an Stellen, die man schlecht erreicht. Aufgeteilt ist ganz grob nach Kalt- und Warmwasser. Rechts das Kaltwasser und links in der Nähe des Boilers die Mischbatterie und der Abzweig für Warmwasser.

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Die Warmwasserschläuche sind bis zur Entnahmestelle gedämmt. An den Stellen, wo Kaltwasserleitungen an heißen Teilen der Heizung herlaufen habe ich diese ebenso gedämmt. Sicher ist sicher.

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