Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#31
30. Details im Wohnraum

So langsam wird es richtig wohnlich! Mit kleinen cleveren Erweiterungen haben wir für gewisse Utensilien feste Plätze gefunden. Ich mag es sehr, wenn Dinge ihren festen Platz haben und man nicht ewig lange suchen muss. Darum befinden sich jetzt die Becher in einer netten Halterung an der Küchenrückwand. Die Halterung hat rechts sogar noch etwas Platz, um beim Kochen mal das eine oder andere Teil abstellen zu können.

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Unser Geschirr ist nun im Hängeschrank beim Router eingeräumt. Die Halterung habe ich aus Holzresten gefertigt und an Geschirr und Hängeschrank angepasst. Sie ist nicht verschraubt und somit sehr leicht herausnehmbar, falls man mal an die Verkabelung in der Ecke ran muss.

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Der große Tisch ist übergangsweise unter den vorderen Sitz gewandert. Später werde ich die Platte noch mit Schienen direkt an der Sitzplatte verstauen, bis dahin reicht die Lösung aber erstmal so.

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Die Camper-Steuerung hat es in den Camper geschafft! Mit dem 7"-Touchscreen lassen sich jetzt die Einrichtungen steuern, für die ich Relais vorgesehen habe: Beleuchtung, Wechselrichter, Lüfter, Boiler, Wasserpumpe.
Außerdem zeigt das Display Informationen zur Batterie an, die ich aus dem Victron-Messshunt per VE.Direct via USB auslese. Den LTE-Router habe ich auch eingebunden allerdings über die Web API. So sehe ich die aktuelle Empfangsqualität, kann die verbundenen Geräte auflisten und WLAN ein- und ausschalten.

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Unter dem vorderen Sitz hatten wir noch viel ungenutzten Raum. Die eine Hälfte davon wurde nun zum Getränkefach umgebaut. Das Fach ist oben mit Gummibändern ausgestattet, um 1l- oder 1.5l-Flaschen einzuhängen.

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Das Mülleimer-Fach im Küchenblock habe ich auch umgebaut. Zuerst sollte dort ja ein normales Schrankfach mit Klapptür entstehen. Da der Mülleimer aber so gut mit den Schubladenschienen reinpasste, hat er in dem Fach sein Zuhause gefunden. Die Klappe musste aber jetzt weichen. Das wäre auf Dauer echt zu nervig, wenn man nur "mal eben" etwas wegwerfen möchte: Klappe auf, Schublade raus, Deckel hoch.

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Und hier mal ein Blick auf den Küchenblock mit montiertem Monitor und der ungefähr 35269. Idee, was mit den ehemaligen Eurobox-Fächern über dem Cockpit passieren sollte. Über die Nutzung dieser Stelle ist noch immer nicht final entschieden....

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jj79, WoMo-Bastler gefällt dies
#32
31. Mikrowelle

Die besten Ideen kommen einem dann doch beim Einsatz: "Jetzt wäre es cool, wenn...". So geschehen auf der ersten längeren Tour mit meiner Frau. Wir hatten noch etwas vom Abendessen übrig und überlegt, wie wir die Reste am nächsten Tag sinnvoll verwerten könnten. "Jetzt wäre es cool, wenn wir eine Mikrowelle dabei hätten." Dank des Elektro-Setups hätten wir sogar genug Kapazitäten, so ein Teil zu betreiben.

Wieder Zuhause angekommen, wurde das Projekt direkt umgesetzt. Wir mussten nur ein Gerät finden, welches von den Maßen her in den Ausbau passt. Da ich auch die 35269. Idee für die ehemaligen Eurobox-Fächer über dem Cockpit wieder verworfen hatte, war da plötzlich viel ungenutzter Platz und wir hatten eine Mikrowelle besorgt, die mit relativ wenig Aufwand wunderbar reinpasste. Einen Nachmittag später haben wir nun eine Möglichkeit an Bord, Reste oder Vorgekochtes schnell und effizient zu erwärmen. Und mit der Grillfunktion könnte man notfalls sogar mal ein Brötchen aufbacken.

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Der restliche Bereich über dem Cockpit bleibt weiterhin Work In Progress, bis ich eine sinnvolle Verwendung dafür gefunden habe.
farnham gefällt dies
#33
32. Zusatzbett

Weil wir drei eingetragene Sitzplätze haben, will ich natürlich auch jedem PAX ein Bettchen bieten. Das habe ich über ein kleines Lattenrost realisiert, welches die beiden Sitzflächen verbindet. Die großen Sitzpolster sind 70cm breit, wodurch es sehr einfach ist, sie durch eine 70er-Matratze auszutauschen. Diese verstauen wir unter dem großen Bett hinten, welches aus insgesamt drei Matratzen besteht: eine 140er und zwei 70er. Wenn wir zu zweit unterwegs sind, haben wir so praktischerweise die doppelte Dicke. Mehr Komfort bietet nur meine geliebte Hängematte. Die bekomme ich aber so nicht in den Wagen und verbleibt daher eher für den Wald...

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#34
33. Urintank

Unsere Trockentrenntoilette ist mit einem Eimer im hinteren Teil und einem Schlauch vorne ausgestattet, der unter das Fahrzeug führt. Dort war es jetzt an der Zeit, den Urintank anzubringen. Der quaderförmige Tank fasst 24l und passt perfekt zwischen zwei Holme, der Federung und dem Handbremsengestänge in der Fahrzeugmitte. Die Position habe ich so gewählt, dass er direkt an dem Grauwassertank anliegen wird.

Da ein Abfluss der Dusche direkt oberhalb des Tanks liegt, habe ich ihn mit Winkeln abgesenkt, womit der Urintank aber nicht tiefer hängt als der Grauwassertank. Er wird von zwei Streifen Lochband gehalten, die mit den Winkeln zusammen an den Holmen mittels Nietmuttern verschraubt sind.

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guerillamahn gefällt dies
#35
34. Nasszelle abdichten

Das Großprojekt Nasszelle geht in die nächste Runde mit PVC! Ursprünglich wollte ich die gesamte Kabine mit Glasfaser laminieren. Den Plan habe ich aufgrund der elendigen Schleiferei und Matscherei mit Harz aber verworfen und so sind wir bei PVC an den Wänden gelandet. Das passt jetzt optisch wunderbar zur Küche, da wir glücklicherweise nochmal das gleiche Muster bekommen haben.

Ich werde noch alle Kanten mit schwarzen Kunststoffleisten verzieren, die gleichzeitig auch als Dichtung dienen. Damit sind dann alle Kanten mindestens zwei Mal abgedichtet. Hoffentlich reicht das. Für die Öffnung der Toilettenschublade bin ich übrigens noch auf der Suche nach einer guten wasserdichten Lösung.

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Die Tür zur Nasszelle gestaltet sich im Nachhinein auch als kleine Herausforderung. Geplant war hier eine Tür mit doppeltem Anschlag. Die Idee: Ich möchte die Tür von innen UND außen passend öffnen können, um einerseits von innen bequem in die Nasszelle zu kommen und andererseits von außen meine nassen Klamotten ohne Umweg zum Trocknen aufhängen können.
Wegen des Holms über der Schiebetür ist eine Tür in voller Höhe mit dieser Mechanik an der Stelle leider nicht möglich. Daher habe ich es jetzt erstmal ganz klassisch mit nur einem Anschlag getestet, allerdings auf der "unbequemen" Seite: die Tür öffnet nach innen. So richtig stört uns das im Alltag zwar nicht, optimal ist es aber auch nicht. Da werde ich noch ein paar Nächte drüber schlafen müssen.

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#36
35. Lackierung

Ich habe lange mit meiner Frau und mir selbst diskutiert, ob und wie wir den Camper lackieren sollen. Einerseits möchten wir das Fahrzeug so unauffällig wie möglich halten, da wir bei der Stellplatzsuche so flexibel wie möglich bleiben wollen. Andererseits wäre es natürlich schon gut, wenn wir untenrum ein bisschen geschützt sind und die in die Jahre gekommenen Kunststoffteile ihre Farbe zurückbekommen.

Wir kamen letztendlich zu dem Ergebnis, dass wir den unteren Bereich in Mipa Protector lackieren. Dabei habe ich die Kontur der Stoßstange über den vorderen Kotflügel bis hinunter zu den Sacco-Brettern und dann über den hinteren Kotflügel bis zu den Verkleidungen im Heck gezogen. Nicht nur die Kunststoffteile sondern auch das Blech wurden - nach der Rostschutz-Behandlung - lackiert.

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Der Laderaum hat auch direkt eine Ladung Protector abbekommen, um unempfindlicher zu werden. Immerhin nehmen wir das mit dem "Laderaum" ernst und transportieren das eine oder andere sperrige Teil da hinten. Wenn der Boden das aushält, umso besser!

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Alle Kunststoffteile, die mit den typischen Clips befestigt sind, habe ich übrigens mit DekaSeal abgedichtet. Das Zeug verhindert das Eindringen von Wasser über die vielen Löcher hinter den Sacco-Brettern und Co. und klebt nicht fest. So lassen sich die Teile später auch nochmal entfernen, ohne alles abreißen zu müssen.

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#37
36. Grauwassertank

Als Grauwassertank habe ich den berühmt-berüchtigten EV2222 mit 93l Fassungsvermögen verbaut. Das Teil vernünftig unter den Sevel zu bekommen, ohne Befestigungen durch den Boden zu führen (was bei dem aktuellen Ausbaustand sowieso nicht mehr möglich wäre), ist schon eine Kunst für sich. Im Forum kursieren ja bereits einige sehr coole Ideen und Lösungen, die mir sehr geholfen haben!

Letztendlich sind es vier Winkel geworden, die ich per Nietmuttern an den Holmen fixiert habe. Der Tank wird dann von zwei quer verlegten Winkelleisten an Gewindestangen gehalten, die wiederum an den Winkeln fixiert sind. So lässt sich der Tank später noch unkompliziert abmontieren, sollte mal etwas damit sein.

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Damit das aber wirklich "unkompliziert" abläuft, sollte ich das in Zukunft nicht mehr in der Einfahrt meiner Eltern machen. Der Platz zur Nachbargarage war... kuschelig. Böcke oder so wären auch ganz nett gewesen.

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#38
37. Lüftungen

Beim ersten Termin mit dem TÜV-Prüfer hat er mich auf zwei Mängel aufmerksam gemacht: Ich hatte die Zwangsbelüftungen oben und unten vergessen. Oben sollte kein Problem sein, da ich sowieso geplant hatte, einen Dunstabzug in der Küche einzubauen. Der Lüfter in der Nasszelle genügte wegen des abgetrennten Raumes leider nicht.

Für den Dunstabzug habe ich das gleiche System verwendet wie für die Nasszelle: Auf dem Dach wird ein Vierkantrohr geklebt, welches über ein 90°-Stück an ein Rundrohr im Innenraum angeschlossen wird. Das Vierkantrohr habe ich wieder mit der Heißluftpistole und einem Alu-Profil ein wenig eingedrückt, um einlaufendes Wasser aufzuhalten. Die flache Aufbauhöhe lässt den Lüfter auf dem Dach vollständig unter der PV-Zelle verschwinden. So könnte ich übrigens theoretisch überall weitere Lüfter platzieren, ohne mir über die Anordnung auf dem Dach Gedanken machen zu müssen.

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Die Belüftung im Boden oder in Bodennähe habe ich im Laderaum realisiert. Hierfür habe ich einen übrig gebliebenen Abfluss eingesetzt und von unten mit einem Stück Fliegengitter vor ungebetenen Gästen gesichert.

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#39
38. Kleine Erweiterungen

Der Camper ist noch nicht ganz fertig, da wird schon fleißig optimiert. Ich befürchte, auch im noch unfertigen Zustand bin ich schon in dem "man ist nie fertig"-Modus...
Die Zeltstangen für das Tarp mussten noch einen sinnvollen Platz finden. Da sie nicht sonderlich kompakt sind, passen sie nicht in die bisherigen Staufächer und Lücken. Die einzige Möglichkeit wäre der Laderaum gewesen, wo ich sie aber nicht dauerhaft rumfliegen haben will.

Also habe ich aus Abflussrohren eine Halterung auf der Beifahrerseite unterflur angebracht. Die Öffnung ist mittig unter der Schiebetür, also sehr gut zu erreichen. Der Deckel ist mit flexiblem Band fixiert und hält die Stangen an Ort und Stelle, ohne beim Öffnen weggelegt werden zu müssen.

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Die Türen am Sevel haben eine schmale "Ablage" (wenn man das überhaupt so nennen kann) unterhalb des Griffs, die aber deutlich besser erreichbar ist als die großen Fächer ganz unten im Einstieg. Deswegen habe ich jetzt auf beiden Seiten flexible Netze eingeknüpft, die bspw. Snacks, Flaschen und das Strickzeugs meiner Frau halten können. Ergonomie am Arbeitsplatz und so.

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Damit wir vor Brücken, Fähren und Co. nicht jedes Mal nervös werden, ob das passt, haben wir jetzt die wichtigsten Daten auf der A-Säule immer im Blick. Die Breite ist natürlich über beide Spiegel gemessen, die Höhe auf die nächsten 10cm aufgerundet. Sicher ist sicher.

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Skyvan, turboduo, DNA und 1 andere gefällt dies
#40
Hallo
Deine unkonventionelle Überschrift hat mich erst abgehalten, deinen Ausbaubericht anzuschauen. Ich dachte schon, dahinter verbirgt sich wieder ein Vanlife-Ausbau.
Aber Respekt... Ein toller pragmatischer und sehr gut gelungener Ausbau. Vor allem freut es mich, daß du vorher im Forum gestöbert hast und dann zielgerichtet losgelegt hast. Dank deiner Fähigkeiten ist da etwas entstanden, wo mancher noch Inspirationen abnehmen kann. Und vor allem hast du eindrucksvoll bewiesen, daß es auch mit deiner gewählten Raumaufteilung möglich ist, ein gutes Konzept zu verwirklichen. Saubere Arbeit.
Gruß Wolfgang
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