Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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von MaxGo97
#1
Hey Leute! :)

Ich habe einen Opel Movano B L2H2 (Baujahr 2016), den ich gerne zum Camper umbauen möchte.

Mir geht es nicht darum, das perfektionistisch anzugehen. Ich will in möglichst kurzer Zeit einen fahrbaren Untersatz haben, in dem man ganz angenehm schlafen kann und der mir nicht direkt wegrostet – aber mir macht es zum Beispiel auch nichts aus im Urlaub auf einem Campingkocher zu kochen oder mich mit einem Kanister zu duschen :D

Ich habe mir überlegt, was ich ohne viel Stress in zwei Wochen Weihnachtsferien erreichen könnte und habe mir dafür einen Plan geschrieben.

Mein Plan ist, den unten folgenden Text (dann aber mit Link zum jeweiligen Produkt) erst einmal dem Tüver bei dem ich die Wohnmobilabnahme ganz am Ende machen will zu schicken und ihn zu fragen, wo er bei den beschriebenen Vorhaben Probleme sieht, damit es hinterher keine Probleme gibt.

1. Frage: seht Ihr die im Plan beschriebenen Vorhaben als in zwei Wochen machbar an, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hat ?

2. Frage: Ich weiß, dass ich mit den bisher im Plan beschriebenen Umbauten noch keine Wohnmobilzulassung kriegen kann. Für mehr hab ich aber erstmal keine Zeit. Ich würde den Wagen nach der ersten hier beschriebenen Umbauphase gerne noch weiter fahren … blöde frage, aber ist das überhaupt erlaubt? Oder muss ich jede Änderung (z.B. Dämmung) am Fahrzeug erstmal eintragen lassen, damit ich es weiter fahren darf?
Die restlichen Umbauen und die Abnahme zur Umschreibung würde ich dann bei einer zweiten Umbauphase machen, wenn ich mal wieder Urlaub kriege.

Wenn sich jemand die Zeit nimmt, das alles durchzulesen und einen Tipp hat oder im Plan noch ein Problem sieht gerne schreiben :)

So sorry für den langen Text und Danke schonmal für eure Antworten und viele liebe Grüße :metal:

Max


Umbauphase 1 (Reinigung, Bodendämmung, Dachfenster, Bettgestell)


Im Moment ist im Fahrzeug ein Metallregal verbaut, dass auf einer Siebdruckplatte (Bodenplatte) verschraubt ist.

Reinigung und Bodendämmung

In einem ersten Schritt würde ich gerne das Metallregal ausbauen und die Siebdruckplatte auch.
Eventuelle Roststellen möchte ich mit Brunox Epoxy behandeln und mit Metallschutzlack überlackieren.
Dann möchte ich darunter gut sauber machen, alles mit Silikonentferner
reinigen und schonmal den Boden dämmen.

Dazu will ich mit Sikaflex252 auf Douglasien-Latten (Douglasie ist schwerer brennbar und gut haltbar) im Abstand von etwa 20 cm auf die Bodenplatte kleben.

Zwischen die Platten soll selbstklebendes Armaflex AF kommen.

Auf die Douglasien-Latten will ich dann Armaflex XG-Dichtband kleben um Kältebrücken zwischen Latte und Bodenplatte zu unterbrechen und um die Bodenplatte etwas gegen Schwingung zu dämpfen

Die Siebdruck-Bodenplatte soll anschließend wieder eingebaut und mit den Latten verschraubt werden, wobei ich folgende Schrauben (Rostfrei & Torx) verwenden möchte. Damit der Kopf der Schrauben nicht herausschaut, möchte ich die Löcher in der Siedruckplatte vorbohren und absenken.

Einbau Dachfenster

Ich würde außerdem gerne zwei Dachluken einbauen und dafür die am Movano vorgesehenen (vorgestanzt) Stellen nutzen.
Nach hinten soll ein Dometic Midi Heki, und nach vorne ein Dometic Mini Heki.

Ich will die Ausschnitte am Dach mit einer Stichsäge machen. Die Kanten will ich mit einer Feile entgraten und mit Metallschutzlack versiegeln.

Anschließend will ich mit Sikaflex 522 aus Douglasien-Latten einen Rahmen um die Öffnung kleben, um die für die Montage der Luken notwendige Stärke des Daches zu erzielen. Eventuelle Unebenheiten an den späteren Auflageflächen des Daches (z.B. durch Sicken) will ich mit Butyl-Dichtband überbrücken:

Anschließend will ich den oberen Teil der Dachluke mit DekaSeal 8936 auf das Dach des Transporters kleben.

Dann wird vom Innenraumblende des Fensters in den Holzrahmen eingesetzt, und mit dem Oberteil des Fensters verschraubt.

Einbau Bettgestell:
Zuletzt würde ich noch gerne ein Bettgestell einbauen. Dazu würde ich die im hinteren Teil des Laderaumes vorhandenen Bohrungen in den horizontalen Streben gerne etwas aufbohren, um dort M8 Nietmuttern anzubringen.

Die Bohrungen würde ich wieder mit Metallschutzlack versiegeln.

An den Nietmuttern würde ich dann mit M8 Schrauben einen Rahmen aus Douglasien-Kantholz befestigen, in dem ein Lattenrost platziert werden kann. Der Rahmen soll dabei rechteckig sein und an den Ecken jeweils mit gewöhnlichen Holzschrauben verschraubt sein.

An den Stellen, an denen der Holzrahmen die Metallstreben berührt, würde ich Armaflex-Band anbringen, damit die Konstruktion etwas gegen Schwingungen gedämpft ist und bei Fahren nicht so laut ist.
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von Der Toto
#2
Moin und willkommen Max,

hier mal mein Senf:
Wenn Du das in den Winterferien machen willst und keine beheizte Garage oder so hast bedenke die Verarbeitungstemperaturen. Für Armaflex ist bei etwa 5 und für Sika und co bei 15 Grad C die untere Grenze erreicht.
Wenn Du hier schon mal unter dem Stichwort Bodenaufbau gesucht hast, wirst Du gesehen haben, dass es hier grob zwei Meinungslager gibt. Das eine dämmt mit Armaflex, so wie Du es vor hast, das andere (dazu gehöre ich) mit Styrodur. Dieses auf den Sicken, der Bereich zwischen den Sicken bleibt Luftraum. Ist wohl alles ein stückweit Glaubensfrage. Es gibt hier auch einige, die sagen, dass die Bodendämmung überbewertet wird. Da sowohl die Bodenplatte (Holz), als auch die Luft unter der Bodenplatte selbst auch ziemlich gute Dämmeigenschaften haben und über den Boden sowieso anteilig weniger Wärme als über Wände und Decke verloren geht.
Was das Armaflex auf den Latten als Kältebrückenvermeidung angeht, kannst Du das eher vergessen. Wie gesagt dämmt das Holz selbst nicht so wahnsinnig viel schlechter als z.B. Armaflex und zweiten verliert letzteres zusammengequetscht seine Dämmeigenschaft.
Meine persönliche Meinung ist zudem, dass Du den 20cm Abstand der Latten deutlich vergrößern kannst, wenn Du mit Styrodur dämmst. Das ist reichlich druckfest. Bei uns beträgt der Abstand der Latten (quer eingebaut) 50 cm (Plattenbreite). Der Boden gibt dabei nicht merklich nach. Latten und Styrodurplatten sind an der Oberkante bündig. Den Fahrzeugboden haben wir nach Ankleben der Latten vorsorglich mit Seilfett eingestrichen, ob das nötig war…?

Dass das Anbringen von Dämmung eintragungspflichtig ist wage ich zu bezweifeln, bei den Fenstern bin ich mir unsicher.

Was den Fenstereinbau angeht schau mal hier, speziell wegen des Überbrückens mit Butylband. Beides recht aktuelle Threads
https://forum.camper-bauen.de/viewtopic.php?t=8185
https://forum.camper-bauen.de/viewtopic.php?t=511

Liebe Grüße

Thorsten
Mighty007 gefällt dies
#3
Wenn du alle Materialien da hast, geht das alles in zwei Wochen - vorrausgesetzt du bist wetterunabhängig, also drinnen.
Rost auf dem Boden hast du kaum zu befürchten, mein Master 3 ist von 2012, und der Boden war unter der Multiplex-Platte top!
Dämmen brauchst du den Boden nur zwischen den Latten.
Gegen Schwingungen des Bettes und des Bodens brauchst du keine extra Maßnahmen zu treffen. Da schwingt nix. Ausserdem ist das Auto beim Fahren eh' recht laut...
Dröhnen tun die Seitenwände und das Dach. Dort Armaflex zu kleben bringt's. Vor allem auf lose Flatterbleche achten und die ordentlich nachkleben!

Ich hab alle Seitenverkleidungen neu gemacht und mit M5 Nietmuttern neu verschraubt. Das ist wieder demontierbar und hält.
von MaxGo97
#4
Hallo Bernhard, Hallo Thorsten,

vielen Dank schonmal für eure Nachrichten! @Der Toto hattest du das Seilfett benutzt, um den Boden unter den Platten vor Korrossion durch etwaiges Kondenswassser zu schützen?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Unterkonstruktion nicht vielleicht doch aus Fichte machen kann. Douglasie ist, ja glaube ich nicht so anfällig für Schimmelbildung/Fäulnis im Vergleich zu Fichte. Deswegen hatte ich mich zuerst dafür entschieden, aber der Preis ist ja leider in etwa auch dreimal so hoch... glaubt ihr, es ist sinnvoll, die Holzkonstruktionen aus Douglasie zu machen?

Ich werde in ein paar Wochen beim TÜV vorfahren und ihm von meinen Plänen erzählen und bin schon ganz gespannt, ob das alles so klappt wie ich mir das vorstelle.

Viele liebe Grüße
Max
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von Der Toto
#5
Moin Max,

das Seilfett haben wir prophylaktisch aufgetragen. Dabei hatten wir aber mehr an den Fall eines Wasserschadens und weniger an Kondenswasser gedacht. Letzteres tritt am Boden wohl sowieso eher selten auf. Kleinere Wasserlecks hatten wir dagegen schon ein paar mal, zuletzt auf dem CBT. Das waren bislang immer undichte Schlauchverbindungen, speziell dann wenn wir Warmwasser aufbereitet haben. Ich habe letzte Woche andere Schellen ( [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] ) besorgt und werde die nun nachrüsten, @Rico_KN gab hier mal irgendwo Tips dazu.

Die Leisten am Boden haben wir aus einer 18mm Siebdruckplatte gesägt. Die ist gegen Feuchtigkeit relativ beständig, und wird ja auch bei Anhängerböden verwendet. Zusammen mit 2mm Klebestärke kamen wir dann bündig mit den 20mm Styrodurplatten. Allerdings haftet der Kleber nicht so gut an Siebdruckplatten wie er es an anderen Materialien tut (vielleicht hilft primern?). Das erfuhr ich allerdings erst später. Es ist aber beileibe auf nicht so, dass sie von alleine wieder abfallen, wie ich feststellen konnte, als ich die hinterste Leiste noch mal ein Stück versetzen musste.

Liebe Grüße

Thorsten
Rico_KN gefällt dies
#6
Der Toto hat geschrieben: vor 7 MonateAllerdings haftet der Kleber nicht so gut an Siebdruckplatten wie er es an anderen Materialien tut (vielleicht hilft primern?).
Ob primern hilft weißich nicht. Ich hab bisher die Oberfläche ab(durch)geschliffen, dann ist es kein Problem.
Mein Küchenblock ist auf der Vorderseite mit Tafellack für die Enkel gestrichen.
Die glatte Oberfläche der 4 mm Siebdruckplatte schien dafür ideal, aber die Haftung war bescheiden.
Vollflächiges Anschleifen mit dem Schwingschleifer war ein absoluter Erfolg. Der Tafellack hält nun auch im Bereich tiefer Kratzer einwandfrei.

Gruß Manfred
Der Toto gefällt dies
von MaxGo97
#7
Super danke schonmal für die Infos das hilft mir echt weiter! Ich habe die Sachen zum Einbau der Dämmung besorgt und nächste Woche kann es dann endlich losgehen :)

Noch eine Frage: ich wollte mir eine Dieselstandheizung Modell Autoterm Air 2D einbauen lassen (ich weiß es ist eigentlich garnicht so viel Arbeit das selbst zu machen ...aber ich hab einfach keine Lust selbst am Tank rumzubohren).

Ich habe mir deshalb ein Angebot von einem Einbaupartner für den reinen Einbau ohne den Kaufpreis der Komponenten machen lassen und der ist mit 1100€ wie ich finde recht hoch. Vielleicht ist der Einbau aber auch komplizierter als ich denke und der Preis ist berechtigt...ich weiß es einfach nicht.

Ich wollte daher mal fragen ob ihr vielleicht einen Tipp habt, wo man den Einbau etwas günstiger machen lassen könnte oder ob ihr wisst ob 1100€ für den Einbau ein normaler Preis ist oder nicht.

VG
Max
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von Sprotte
#8
Beim Master / Movano / NV400 wird in die Rücklaufleitung ein T-Stück eingesetzt, das Anbohren des Tanks ist laut Ausbaurichtlinie sogar untersagt.....
MaxGo97 gefällt dies
#9
Ich habe mir diese Woche eine Air 2D in meinen Renault Trafic auch von einem Einbaupartner einbauen lassen... der Arbeitsaufwand wurde mir da mit 642,60 berechnet (vorher auch so angeboten). Wie das jetzt mit Deiner Situation zu vergleichen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Gruß Thomas
MaxGo97 gefällt dies
von MaxGo97
#10
Hi, danke für die Antworten. Ich sehe eigentlich keinen Grund, der die fast 500€ mehr für meinen Einbau rechtfertigen würde, deswegen überlege ich, einfach noch ein paar Einbaupartner anzuschreiben.

Gestern habe ich damit begonnen, den Movano zu entkernen und ihn sauber zu machen. Ich habe die Bodenplatte entfernt und darunter schonmal etwas sauber gemacht. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, über die ich noch nachdenke.

Als ich versuchte, die Bodenplatte zu entfernen, bemerkte ich, dass zwei Schrauben, mit denen die Siebdruckplatte am Metallrahmen verschraubt war, komplett festgerostet waren. Eine Schraube brach beim Versuch, sie zu lösen, unter dem Schraubenkopf durch zu starke Torsion glatt ab, sodass nur noch der Schaft aus der Karosserie ragte. Bei einer anderen konnte der Schraubenkopf nicht standhalten, und ich musste die Schraube aufbohren.

Die Schrauben gehen direkt durch den Boden, und wenn man durch die Bohrungen schaut, wo die schrauben drin waren, sieht man direkt die Straße. Ich habe Bilder von den Stellen angehängt, wo der Rost zu sehen ist (eins davon ist leider etwas verwackelt). Die Schrauben werden nicht mehr gebraucht, wenn der neue Boden reinkommt, aber ich möchte die Stellen auf jeden Fall irgendwie behandeln. Ich dachte daran, die Schraubenschäfte, die jetzt noch stecken, einfach runterzufeilen/schleifen, von oben den oberflächlichen Rost abzutragen und dann das ganze von innen mit Hammerite Metallschutzlack zu überstreichen. Eventuell könnte ich auch von unten schleifen, wenn ich es dieses Jahr nochmal in die Leihwerkstatt schaffe, und dann Brunox darauf auftragen von unten. Meint ihr, wenn ich die festgerostete Schraube nicht ganz entferne, rostet mir der Boden weg? Das Herausbekommen wäre auf jeden Fall eine Herausforderung. An den Stellen, wo ich die Schrauben entfernt habe, würde ich auch die Löcher zur Straße nochmal säubern und ausschleifen, mit Metallschutzlack versiegeln und Sikaflex zukleben.

Und dann habe ich noch eine andere Frage. Ich habe festgestellt, dass das Dach leider nicht ganz dicht ist. Es gibt kein Loch oder so, aber es scheint, als gäbe es im Dach ein paar Stellen, an denen Gummi­stopfen nicht genutzte Montageöffnungen (Durchmesser etwas 5mm) verschließen. An den Stopfen tropft es jedenfalls herunter. Gibt es da ein bewährtes Rezept oder reicht einfach Sikaflex drauf und gut

Liebe Grüße,
Max
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