Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Solaranlagen, Brennstoffzellen, Stromgeneratoren, etc...
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#11
Ja… 400W und 200Ah hört sich viel an, aber habe grob mal zusammen gerechnet, Notebook, Kaffeemaschine, Wasserpumpe, Lüftung, Heizung, Föhn, Glätteisen 😂, Kühlschrank, Licht usw. und das erstmal ohne Ladebooster. Habe auch den Platz auf dem Dach, deswegen denke ich „let‘s do it“😎
Sonnyboy gefällt dies
#12
Okay, Kaffeemaschine, Föhn und Glätteisen ziehen natürlich ordentlich, wenn täglich im Einsatz. Ohne diese Extras würde es wohl auch ein halb so großer Akku tun. Haben ist besser als brauchen, ich war nur neugierig, weil viele Ausbauen bei der Elektrik m.E. einen (teuren) Hang zum overequipment haben.

C.
#15
Ich fand dieses Modul aufgrund der hohen Leerlaufspannung auch ganz interessant, zumal der Preis echt günstig ist.

Dann hab ich mal das Datenblatt ein wenig genauer studiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass dort einiges einfach nicht zusammen passt, bzw. gefakt sein muss:
Die Effizienz jedes Solarmoduls errechnet sich aus der Peak-Leistung im Verhältnis zur Grundfläche des Moduls.
Als theoretisch 100% Effizienz wird eine Leistung von 1000W auf eine Modulfläche von 1m² angenommen. Dies ist standardisiert!

Die relevanten Eckdaten des Moduls sind laut "Datenblatt" folgende:
Pmpp: 200W
Wirkungsgrad: 22%
Maße: 700mm x 1070mm = 0,749m²

Nun kann einer der 3 Werte aber nicht stimmen:

- Wenn Wirkungsgrad und Maße korrekt sind, hätte das Modul nur eine max. Leistung von 165W statt 200W (1000W * 0,749m² * 22 / 100 = 164,78W).

- Wenn Pmmp und Maße korrekt sind, hätte das Modul einen Wirkungsgrad von 26,7% statt 22% (200W / 0,749m² / 1000W * 100 = 26,7%).
Kein kommerzielles Modul hat einen derart hohen Wirkungsgrad!

- Wenn Pmmp und Wirkungsgrad korrekt sind, wäre das Modul erheblich größer, als angegeben nämlich 0,91m² statt 0,75m² (200W / 1000W / 22 * 100 = 0,909m²).

Dann hab ich mir mal ein paar andere Module bei "Sunmax24" angesehen: auch dort passen die jeweiligen Werte einfach nicht zusammen.
Kurzum: Der Laden verkauft Module, deren Datenblätter an mind. einem Punkt gefaked sind. Ich gehe mal vom Pmmp aus, d.h. die Module erreichen nicht mal annähernd die versprochene Leistung.

P.s.: wer Zweifel an der o.g. Berechnung hat, schnappt sich einfach ein x-beliebiges Datenblatt eines seriösen Panel-Herstellers und rechnet selber nach. Die Rechnung geht immer auf! :wink:
Dateianhänge
grizu, Wishbone, Bastelfreak und 4 andere gefällt dies
#16
Interessant, wusste ich bisher nicht.
Habe habe es mal anhand von einem 100w Flex Modul von offgrid gerechnet. Herausgekommen sind dabei 120w.
Scheint zu passen.
F.M.H. gefällt dies
#17
Deandi hat geschrieben: vor 6 Monate Interessant, wusste ich bisher nicht.
Habe habe es mal anhand von einem 100w Flex Modul von offgrid gerechnet. Herausgekommen sind dabei 120w.
Scheint zu passen.
Deine Antwort hat mich gerade etwas irritiert: ein 100W Modul, welches rechnerisch 120W liefert?! Da passt doch auch irgendwas nicht zusammen...
Also hab ich mich bei Offgridtec mal ein wenig umgesehen:

Die verkaufen einerseits Module von renommierten Herstellern (Longi, Jinko, Luxen, Trina, ...).
Wenn man bei diesen "Original"-Modulen die Angaben in den Datenblättern nach obigem Schema rechnet, bekommt man immer ein korrektes Ergebnis:

Beispiel: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Angaben im Datenblatt:
Pmpp: 405W
Wirkungsgrad: 20,74%
Maße: 1722mm x 1134mm (=1,952748m²)

Rechnung: 405W / 1,952748m² / 1000W * 100 = 20,74%



Bei allen Modulen, welche unter dem Eigen-Label "Offgridtec" angeboten werden, stimmt diese Rechnung nicht!

Beispiel: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Angaben im Datenblatt:
Pmpp: 180W
Wirkungsgrad: "über 23%"
Maße: 680mm x 1330mm (=0,9044m²)

Rechnung: 180W / 0,9044m² / 1000W * 100 = 19,9%

D.h. hier wird vermutlich einfach nur der Wirkungsgrad ein wenig "geschönt". Sieht man schon an der schwammigen Formulierung "über 23%". Renommierte Hersteller geben stattdessen immer einen exakten Wirkungsgrad an.
#18
Das Problem bei diesen ganzen umgelabelten Solarpanelen ist: Hier werden massenweise günstige Module von Alibaba oder anderen B2B-Plattformen geordert, auf Wunsch des Importeurs kommt noch das eigene Logo drauf und anschließend wird das Zeug bei uns als "Wohnmobil-Solarmodul" für teils exorbitante Preise wiederverkauft und niemand weiß wirklich, welcher Hersteller eigentlich dahintersteckt. Da man die Teile unter eigenem Label verkauft, kann man natürlich auch im Datenblatt hier und da ein wenig schummeln. Wo kein Kläger da kein Richter... :wink:

Wer mal wissen will, was für Module tatsächlich auf dem Weltmarkt existieren, kann sich z.B. mal die [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] ansehen. Dort sind aktuell über 100.000 verschiedene Module gelistet.
Komischerweise findet man bei den über 1.500 verschiedenen Herstellern niemanden von den üblichen Verdächtigen wie Offgridtec, Sunmax, Tigerexped, Ective, Wattstunde, Greenakku, Büttner, Carbest, WCS und wie sie alle heißen... :wink:
Luky, Wishbone gefällt dies
#19
Was natürlich nicht heißen soll, dass sämtliche o.g. Hersteller Importeure bei den Angaben in ihren Datenblättern mogeln. Das müsste man im Einzelfall prüfen...
Allerdings fällt natürlich schon auf, dass die so genannten "Wohnmobil-Solarmodule" preislich einfach absolut unattraktiv sind!

Mal als Vergleich: aktuell bekommt man Module mit über 400W und einem Wirkungsgrad von deutlich über 20% für unter 100€ (zzgl. Versand). Das wären weniger als 25€ pro 100W.
Setzt man dann die Kosten der s.g. "Wohnmobil-Module" ins Verhältnis, wird einem übel.

Der [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], den ich auf die Schnelle gefunden habe, kostet 689€ für ein 130W Modul. Das sind mal eben mehr als das zwanzigfache (!!!) pro 100W Leistung!
Und das für ein Modul mit einem errechneten Wirkungsgrad von unter 18%, obwohl der Hersteller Importeur in der Artikelbeschreibung mit "extrem hohe Effizienz" wirbt. :joy:

Klar kann man jetzt argumentieren, dass kleinere Module weniger am Markt verfügbar sind, als "Standard-Haus-Module". Aber diese Preisdifferenz steht in absolut keinem Verhältnis!

Kurzum: wenn Platz auf dem Dach vorhanden ist, pfeift auf die Apotheker-Preise der "Camper-Spezialisten" und haut euch ein Standard-Modul aufs Dach!
Und wenn's doch ein kleineres Modul werden soll: auch diese findet man, wenn man ein wenig sucht, für akzeptable Preise; nur eben nicht bei den üblichen Verdächtigen.
Auch wenn diese Module dann vielleicht keine (angeblichen) 88V Leerlaufspannung haben. Zumal eine hohe Leerlaufspannung theoretisch zwar geringe Vorteile hat, in der Praxis aber eine eher untergeordnete Rolle spielt...
WoMo-Bastler, Sonnyboy, Jumper gefällt dies
#20
Irgendwelche Tipps wo man (semi) flexible Module preiswerter als bei den üblichen Campingausstattern beziehen kann?