Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
  • Benutzeravatar
#1
Hallo Allerseits :)
Ich bin jetzt seit Ewigkeiten am überlegen, welchen Bodenbelag ich machen möchte und mir gefällt einfach nichts wirklich gut. Jetzt bin ich final auf die Idee gekommen einfach die OSB-Platte, die ich bereits in den Camper gelegt habe so zu behandeln wie in diesem Video:



Lackieren, Abschleifen, Versiegeln ist der Plan :)

Jetzt wäre nur die Frage, ob es auch eine einfachere Wahl gibt als eine Epoxidharz-Beschichtung. Ein transparenter Lack würde es eventuell ja auch tun.

Hat jemand damit bereits Erfahrungen gesammelt, bzw. kann mir Tipps geben worauf ich achten sollte, oder sagt, dass das überhaupt keine sinnvolle Option ist? Die Epoxidhatzbeschichtung hätte ja auf jeden Fall schonmal den Vorteil, dass sie die OSB 3-Platte gut schützt. Da der Boden natürlich nicht nur aus einer Platte besteht habe ich nen bisschen die Sorge, dass sich Risse bilden.

Lasur / Lack würde ich aus dem Baumarkt nehmen, bei der Beschichtung bin ich aktuell bei diesem Produkt:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Alternativ bin ich am überlegen einen matten Klarlack zu verwenden, weil ich den glanzeffekt eigentlich garnicht sooo geil finde. Da bin ich nur unsicher, ob das wirklich was für eine "begehbare" Fläche taugt. Ich bin ja oft mit Schuhen, nassen Füßen etc.. auf dem Boden.
Das wäre das Alternativprodukt:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Dateianhänge
epoxy.png
#3
... um die Frage des Videos zu beantworten: OSB can't be beautiful :zany_face:

OSB kann eigentlich nur eines: schwer :woozy_face:

Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden :rolling_eyes:

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
#4
Gemessen an einer Siebdruckplatte ist es nicht schwer, aber eben auch weniger stabil. Neben der mangelnden Stabilität (was egal ist, wenn man nichts reinschraubt), fällt mir noch die Anfälligkeit für Wasser und damit ggf. für Schimmel ein. In einem Sommerdahrzeug kann ich es mir aber durchaus vorstellen. Mir gefällt die Optik, ich hatte an anderer Stelle schonmal überlegt was damit zu machen.

Ich würde auf jeden fall empfehlen kleine Testflächen zu machen. Ich denke, dass Flüssigbeize dafür gut geeignet ist. Gegebenfalls vorher noch spachteln und grob vorschleifen, beizen, glatt schleifen und mit Fußbodenlack versiegeln.

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
plantexperience gefällt dies
#5
jj79 hat geschrieben:... Gemessen an einer Siebdruckplatte ist es nicht schwer, ...
falsch! Wenn du aufgrund der höheren Stabilität eine 9-mm-Platte anstelle einer 18-mm-OSB-Platte verbauen kannst, dann ist die Bodenplatte nur halb so schwer. Wenn Vergleich, dann bitte ganzheitlich.

Generell hat OSB meiner Meinung nach nix im Wohnmobil verloren, da gänzlich ungeeignet.

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
Wolf gefällt dies
#6
saniwolf hat geschrieben: vor 8 MonateGenerell hat OSB meiner Meinung nach nix im Wohnmobil verloren, da gänzlich ungeeignet.
Das ist so. Martin vom Explorer Magazin beschreibt das ganz gut und zeigt wie das Material bei Feuchtigkeit aufquillt. Und beim ausgebauten Kasten kann wahrscheinlich keiner hier garantieren, dass die Bodenplatte nicht auch mal nass wird. Und eine Versiegelung von oben nützt da wenig bis gar nichts, Wasser fließt bekanntermaßen der Schwerkraft nach nach unten.

Ab Minute 2.53 geht es los mit den ungeeigneten Materialien.



Gruß
Wolf
jj79, WoMo-Bastler gefällt dies
#7
Das Video kenne ich (leider) schon. Hab's natürlich erst gesehen, nachdem ich den Boden in OSB mit 15mm fertiggestellt hatte. :scream: Vorher hab ich mich auf YouTube inspirieren lassen. :smirk:
#8
Ehrlich gesagt, das OSB-Material hat dich doch keine 100€ gekostet. Reiß es wieder raus und verbuche das als Lehrgeld.
Auf Youtube postet gefühlt jeder und die Wenigsten haben Fachkenntnisse. Für mich dient das öffter mal als abschreckendes Beispiel wie man es besser nicht macht.

Dagegen hier im Forum gibt es zwar auch Themen, die mal kontrovers diskutiert werden aber ansonsten ist da einfach schon viel mehr Fachwissen dahinter, auch wenn die Meisten keine Profis sind. Aber wir haben Schreiner, Metallbauer, KFZ'ler, Elektriker usw. in unseren Reihen und üblicherweise schreibt man hier, wenn man etwas Sinnvolles beitragen kann und nicht um, wie auf YT möglichst viele bezahlte Klicks zu generieren.

Gruß
Wolf
saniwolf, plantexperience gefällt dies
#9
Ich habe immer ein Problem mit Pauschalaussagen wie: Das hat im Wohnmobil nix zu suchen.
Ich versuche deshalb mal, die gerne schlecht geredeten OSB-Platten ein wenig zu rehabilitieren.
OSB/3-Platten sind durchaus für geeignet für einen Wohnmobilboden. Es gibt zahlreiche Wohnmobile, die solche Böden seit Jahren verbaut haben. Von schlechten Erfahrungen habe ich noch nichts gelesen.

Ich werde einige der hier genannten Argumente aufgreifen und meinen Senf dazu geben.

Das Gewicht ist etwas höher, aber nicht viel. Alternativ zu einer 9 mm Siebdruckplatte braucht man natürlich keine 18 mm OSB-Platte, 12 oder 15 mm genügen vollauf. Wobei das spezifische Gewicht von OSB ca. 20% geringer ist.

Ich habe mir das oben verlinkte Video angesehen. Für Laien sicher interessant, aber bitte trotzdem kritisch bleiben, da wird auch eine Menge Halbwissen verbreitet.

Die aufgequollene OSB-Platte z.B. ist nie im Leben eine OSB/3-Platte. Vermutlich eine OSB/1 oder OSB/2-Platte. Ich habe den Versuch gerade mit einer OSB/3 und einer MPX-Platte wiederholt und kann sagen, beide quellen geringfügig auf. Mit blossem Auge nicht sichtbar, nur mit dem Messschieber messbar.
Der Versuch ist eigentlich ziemlich unsinnig, schliesslich ist ein Camper kein U-Boot und steht nicht stundenlang im Wasser.

OSB/3-Platten sind nach Norm zur Verwendung im Feuchtebereich vorgesehen. Die quellen nicht so leicht auf.

I.d.R. werden Bodenplatten auf einem Unterbau aus Latten verlegt. Fällt jetzt tatsächlich mal der volle Wasserkocher runter und Wasser gerät an die Unterseite der Platte, läuft es über den Blechboden ab. Wer allerdings den Hohlraum unter der Platte komplett mit Armaflex zugekleistert hat, sodass sich das Wasser dort dauerhaft stauen kann, hat ein Problem. Das liegt dann aber nicht am Plattenmaterial, sondern am fehlerhaften konstruktiven Holzschutz.

Zur Belastbarkeit von OSB/3:
Die Schraubenauszugsfestigkeit ist gegenüber Multiplex bzw. Siebdruck etwas geringer, aber um ein Vielfaches höher als bei den gerne verbauten Leichtbauplatten. Zur crashsicheren Verschraubung von schweren Möbeln eignen sich weder Siebdruck- noch OSB-Platten, egal welcher Stärke. Wer glaubt, dass das funktioniert, der irrt gewaltig. Dieser Irrtum ist auch hier im Forum leider weit verbreitet.

Zum Thema Flächenbelastung und Plattenstärke:
Die zul. Flächenbelastung ist abhängig vom Rasterabstand des Unterbaus. Der liegt im Kastenwagen meist bei ca. 30 cm. Bei einem derart geringen Abstand genügen 12 oder 15 mm vollauf. Da werden weder die zul. Spannungen noch die zul. Durchbiegung überschritten.

Alles in allem sind OSB/3-Platten durchaus als Boden geeignet und ich würde dem TE empfehlen, die Platten drin zu lassen.
Als Versiegelung würde ich Bootslack nehmen oder einen Boden drüberlegen.
jj79, Brownstar, calalalaudio und 2 andere gefällt dies
#10
Nix für ungut Bodo, aber alle Nachteile bleiben auch nach deiner Beschreibung: hohes Gewicht, schlechte Feuchtigkeitsresistenz, niedrige Schraubenauszugsfestigkeit, leicht zerbrechlich. Es ist und bleibt eine Spanplatte und die sind allesamt, also auch als normale Spanplatte oder MDF, schlecht geeignet.
Eine Siebdruckplatte, zumal wenn die Ränder/Stirnseiten noch versiegelt sind, ist doch da was ganz Anderes. Hast du schon mal einen PKW-Anhänger mit nem OSB-Boden gesehen? Sogar die Billigmodelle für ein paar hundert Euro haben eine Siebdruckplatte als Boden. Da sind die Verzurrösen auch nicht gespaxt, aber wenn das durchgebohrt und mit ner ordentlichen Scheibe unterlegt verschraubt ist, dann hält das. Das sagt doch eigentlich schon alles.

Einzig der vermeintlich niedrige Preis der OSB ist verlockend. Allerdings war der zu Zeiten als die USA und China bei uns alles OSB aufgekauft haben auch schwindelerregend hoch gestiegen.

Aber natürlich, jeder kann bei seinem Ausbau machen was und wie er/sie es will. Man kann auch Pflastersteine als Boden verlegen. Ist wasserunempfindlich und gut für den Fahrzeugschwerpunkt. Es geht darum, was empfehlenswert ist und was nicht.

Gruß
Wolf
Nordwind, plantexperience gefällt dies