Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Moin in die Runde,

ich nutze meinen Nissan Primastar als Alltagsfahrzeug und Enduro-Transporter/Wochenendcamper. Ich wollte jetzt die Innenwände etwas "wohnlicher" gestalten. Mir geht es hier hauptsächlich um die Blechflächen, weniger um die Holmbereiche - die können lackiert bleiben (der Bus ist neu und alles sieht picobello aus).
Idee war, auf die Flächen zwischen den Holmen Sperrholzplatten zu befestigen. Ausserdem würde das auch einen gewissen Schutz des Karosseriebleches geben, falls mal etwas im Bus umfällt.

Überlegung 1: Sperrholzplatten mit umlaufenden Klettband auf die Karosserie kleben
Überlegung 2: Auf die Karosserie eine Lage Amaflex (alternativ XPS) kleben und die Sperrholzplatten mit doppelseitigem Klebeband od. Sprükleber auf die Dämmung kleben

Ist das eine dumme Idee oder hat das schonmal jmd. so o. ähnl. gemacht? Muss ich hier irgendwas wegen Kondenswasser berücksichtigen?

Seid bedankt!
#2
Die Überlegung 2 halte ich für deutlich besser.
Das ergibt eine gute Entdröhnung der Blechflächen und in Grenzen einen "Beulenschutz".
Bei selbstklebendem AF gibt es auch kein Feuchteproblem.
Das Sperrholz würde ich filzen und dann vollflächig/Doppelklebeband auf dem AF anbringen.

Gruß Manfred
Mustermicha gefällt dies
#3
Ich stimme @Bastelfreak zu!!

Ich bezweifle, daß die Klettbandlösung dauerhabt funktioniert - die Haftfläche ist doch recht schmal und das Gewicht der Platten zerrt bei jeder Bodenunebenheit an der Verklebung. Je nach Außenfarbe könnte die Erwärmung der Bleche die Verklebung dann noch zusätzlich schwächen (durch Wärmeeinwirkung).

Was das doppelseitige Klebeband angeht, habe ich bessere Erfahrungen mit den Produkten gemacht, bei der das Band quasi ein "Gewebe" hat. Im Moment nutze ich eines von Stokvis das wirklich hervorragend auch auf porösen Oberflächen klebt. Du mußt halt gucken, ob die Sache ausreichend eben wird, damit das Sperrholz auch in ausreichender Fläche spannungsfrei aufliegt. Sonst löst sich die Verbindung nach einer Zeit wieder.

Sprühkleber würde ich eher abraten, nachdem ich vor einiger Zeit ein unschönes Erlebnis mit meiner Deckenverkleidung hatte. Nach rd 2 Jahren hat sich der Sprühkleber (zwischen Kunstleder und Pappelsperrholz) in eine honigartige Masse verwandelt und mag die Verkleidung nicht mehr so recht am Platz halten. Anmerkung: Zugelassen bis 120°C :woozy_face:
#4
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem abgebildeten Klebeband gemacht.
Es hat nur eine dünne Fadenstruktur und keine "Folie" als Träger.
Ich hab es beim Bodenbelag-Händler (TELA) erstanden.
Nicht billig, aber es hält jahrelang super, versprödet nicht und der Klebefilm wird weder von rohem Holz noch vom Mauerputz "aufgesogen".
Einziger Nachteil, es klebt überall wie Hölle.
Daher der Tipp vom Händler, Schneidflächen der Schere und Finger anfeuchten. Dann geht es super.

Gruß Manfred
Dateianhänge
P6112210.JPG
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#5
Hallo,

für mich die falsche Herangehensweise. Wie ist dein Camperverhalten - eher draußen oder hauptsächlich drinnen ...? Wie soll dein Camper ausgebaut werden - edel/chic oder zweckmäßig/einfach? Was soll dein Camper können - Wintercamping/nur für die warme Jahreszeit? Heizung? ...

Ich würde dir von beiden Lösungsansätzen abraten:

1: Die Wagenbleche sind meist gewölbt, da lässt sich eine starre Holzplatte schlecht arretieren. Die Hersteller kleben die Holzinnenverkleidung mit Konstruktionskleber auf - der überbrückt auch schon mal 5mm Abstand. Wieso Klettband - stören dich ein paar Schraubenköpfe?

2: XPS direkt auf's Blech ist auch schwierig, da die Karosseriebleche meist gewölbt sind und XPS-Platten starr und eben sind. Ich habe meine Wände auch mit XPS gedämmt, darunter und außenherum aber mit Armaflex erst mal eine gerade Fläche erzeugt.

Armaflex auf's Blech ist ok und wird auch wie schon gesagt eine entdröhnende Wirkung haben. Ob das Armaflex 100%ig auf dem Blech hält und auch die oberste Schicht sich nicht abzieht, wenn da was draufgeklebt ist, das ist nicht sicher.

Falls du nicht vor hast, deinen KAWA für's Wintercamping herzurichten, würde ich das entweder so machen, wie es auch die Hersteller anbringen, aber nur punktuell mit Konstruktionskleber fixieren. Falls du es lösbar haben möchtest, rate ich dir einen Holzrahmen in die Felder zu setzen und darauf die Holzverkleidung aufzuschrauben. Ggf kannst du auch innerhalb des Rahmens mit einer wie auch immer gewünschten auf dein Camperverhalten abgestimmten Lage Armaflex dämmen.

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf (langsam sollte man die Wolfs durchnummerieren :rofl: )
Mustermicha, Der Toto gefällt dies
#6
saniwolf hat geschrieben: vor 10 MonateDie Wagenbleche sind meist gewölbt, da lässt sich eine starre Holzplatte schlecht arretieren.
Darin sehe ich kein Problem.
Die Radien der Karosseriewand/Dach sind so groß, das toleriert bei entsprechender Faserrichtung jedes 3mm Pappelsperholz (Beim Zuschnitt darauf achten).
Schon nach sehr kurzer Zeit wird das die "Normallage" für die Holzverkleidung sein.
Damit sind natürlich nicht die Bereiche in den Ecken oder um die Holme gemeint.

Gruß Manfred
#7
saniwolf hat geschrieben: vor 10 Monatefür mich die falsche Herangehensweise.
Also ich habe mich jetzt erst einmal von Gedankengang des Fragenstellers "fesseln" lassen, aber ich muß Wolf Nr 0816 dahingehend Recht geben, daß mir auch nicht ganz klar ist, warum die Sache unnötig kompliziert werden sollte.

Ab Werk gibt es die Seitenwandverkleidung aus Hartfaser. Der geneigte Perfektionist kann eine aus Sperrholz kaufen oder basteln. Nach Wunsch bekleben, verzieren oder anmalen!? Schon ist der Seitwandschutz gegen alles Umfallende erledigt.

Zusätzlich isolieren und gegen Körperschall dämmen?? DAHINTER !!! - mit Armaflex oder ähnlichem und wer mag auch noch mit Alubutyl.

So wie ich es verstanden habe, wird das kein Camper, sondern ein Transporter mit wohnlichem Flair - das wäre somit unkompliziert gegeben.
#8
Hallo zusammen,

Vielen Dank Euch allen für´s Mitdenken und Tipps geben. Ihr seid echt super!

OK - Variante 1 ist raus.
Die "Version Rahmen" von Saniwolf hat auch was - das werde ich mir jetzt nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Ich hatte 6 mm-Sperrholzplatten gekauft. Die sind für die Direktmontage dann wohl eher zu schwer. Also dünnere nehmen oder doch einen Rahmen. Die Sperrholzplatten würde ich Natur belassen und ölen.

Der Van ist nicht für Wintercamping gedacht. Aktuell mehr als Endurotransporter - ab 2025 als Adventure-Basisfahrzeug. Aber nur wenn´s angenehm warm ist :sunglasses:

Nächstes Wochenende ist erstmal 3 Tage Enduro-Tour in den Vogesen angesagt. Im Juli gibt´s dann die Elektroinstallation und die Folierung. Danach die Innen-Verkleidungen.
Es wird!

Nochmals Dank an alle.

Grüßles vom Wolf
#9
Ich könnte mir vorstellen dass eine Stoffbahn mit doppelseitigem Klebeband direkt auf das Blech funktionieren könnte.

Wenn du das ausprobieren willst sende mir eine Nachricht, kann dir gerne ein Stück Stoff zu Testzwecken zukommen lassen (Details siehe anderer Post von mir)

lG
Daniel
#10
Sperrholz kann man durch bekannte Maßnahmen dauerhaft vorher biegen, damit es sich besser in die Seitenwand einfügen lässt.
Allerdings würde ich Abstand von der Idee nehmen, Sperrholz direkt auf das Blech zu kleben. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Jeder macht es sich so, wie es am besten gefällt.