Forum für Camper-Selbstausbauer!

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von farnham
#1
Der Forumssuche nach zu urteilen ist hier offensichtlich doch schon der Eine oder Andere mit Starlink unterwegs. Trotzdem findet sich bislang wenig Infos und so gut wie gar keine Bilder über eure Installationen.

Wie sieht also euer Setup aus? Bereits umgebaut auf DC-Versorgung? Originaler Router oder eigene Lösung? Dishy mobil auf dem originalen Ständer oder flach auf dem Dach? Falls auf dem Dach: schon irgend welche Reiseerfahrungen damit und wenn ja in welcher Region? Falls auf dem Ständer - wie bekommt ihr das Kabel von draußen nach drinnen und steht die Schüssel tatsächlich häufig weit entfernt vom Camper?

Bei mir siehts aktuell so aus, dass ich die Schüssel noch mobil verwende, der Platz auf dem Dach ist aber bereits vermessen und reserviert. Ich kann mich nur noch nicht ganz durchringen, die Flex anzuwerfen und Dishy zu zersägen. Die Stromversorgung habe ich gerade diese Woche auf DC umgebaut, der Verbrauch ist erwartungsgemäß massiv zurückggegangen (70-100W -> 30-50W). Echte Reiseerfahrung steht aber ohnehin noch aus.

Eine Sache noch: im Topic steht absichtlich Erfahrungsaustausch - den Sinn oder Unsinn, zu teuer oder zu billig, Lichtverschmutzung oder ob E.M. in Wirklichkeit ein Idiot ist, bitte in einem anderen Thread diskutieren - danke :)
mrksmaurer, ChrisChris gefällt dies
von Tobi23
#2
Hy Holger,

ich habe das Modem fest verkabelt und Antenneneinheit in einer Box im Fahrzeug. An der Dachreling (30er Aluprofile) habe ich eine Halterung in der ich sie wie beim Bodenständer einklicken kann. Diese ist im Heckbereich angebracht und so über die Ladekante ohne Leiter erreichbar. Das Kabel führe ich über die Dachluke (Schlechtwetterstellung ins Fahrzeug). Dann stecke ich es ins Modem und schalte ein. Nach spätestens 15 Minuten stabile Verbindung. Im südlichen und westlichen Europa bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. Problematisch wird es nur wenn du kein freies Sichtfeld Richtung Norden hast (mit schattenspendenden Pinien bewachsener Campingplatz zum Beispiel). Dann hast du öfters kurze Aussetzer oder bei dichtem Bewuchs geht halt gar nix.

Nachteile sind aus meiner Sicht nur der Stromverbrauch - ca 40Watt aber dafür bekommst du halt überall Internet :) EIngesteckt habe ich das Modem direkt über dden 220V Stecker am Wechselrichter.

Datenraten hast du je nach Uhrzeit um die 40-60 MBit/s down und 10 bis 40 MBit/s Upload je nach Uhrzeit und Auslastung (ganz am Anfang hatte ich auch mal 160MBit/s aber schon lange lange nicht mehr - für mich sind die durchschnittlich 50MBit/s Down allerdings völlig ausreichend.

Momentan suche ich noch nach einer Idee das Kabel nach Innen zu führen wenn ich mal die Antenne am Bodenständer betreibe.

Grüße Tobi
von farnham
#3
Tobi23 hat geschrieben: vor 11 MonateDiese ist im Heckbereich angebracht und so über die Ladekante ohne Leiter erreichbar
Da habe ich in der Tat auch schon mehrfach drüber nachgedacht - mehr als eine Hülse braucht es ja nicht. Leider (oder zum Glück) hab ich keinen Dachträger - und der Platz über den Türen ist beim Sprinter echt wenig. Am ehesten machbar wäre bei mir wohl eine Hülse auf einer Art Teller in der Nähe der Dachluke, die dort aufgeklebt würde. Großer Nachteil: das sperrige Ding - wenns geht auch noch mit dem Fuß - liegt immer im Auto herum und blockiert wertvolle Staufächer.

Bezüglich Bordwanddurchführung: ich habe ohnehin das Kabel durchgeschnitten zwecks 56V-POE-Einspeisung und am Kabel natürlich normale RJ45-Ethernet-Stecker dran. Dafür gibts zahlreiche wetterfeste Optionen: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] . Das Kabel durch die Dachluke zu legen, kann ich mir bei Regenwetter gar nicht wirklich vorstellen - laufen da nicht die Tropfen dran runter ins Auto hinein?



Oder halt alternativ doch die komplett flache Montage:




Aber ich habe Bedenken, dass ich mir damit keinen Gefallen tue, wenns doch mal in nördliche Gefilde gehen soll. Die Anzahl der Satelliten auf polaren Bahnen ist ja doch sehr übersichtlich: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Apropos Modem: nix Modem - das Ding ist nur ein (sehr dummer) Router plus Netzteil für die Schüssel. Das kantige, unförmige Ding kann problemlos zu Hause bleiben.
Zuletzt editiert von farnham vor 11 Monate, insgesamt 1 mal editiert.
von Tobi23
#4
Hallo Holger,

ne in Schlechtwetterstellung da ist die Haube ich denke nur so einen Zentimeter angehoben da regnet nichts rein das ist dicht. Zerlegen würde ich sie nicht hatte das Video auch schon gesehen. Allerdings gebe ich zu bedenken:

1. Du musst immer passend dein Fahrzeug platzieren wenn die Antenne fest am Dach ist. (Vielleicht möchte man im Sommer ja doch mal in den Schatten und die Antenne abgesetzt aufstellen)

2. Ja auch bei nicht optimaler Ausrichtung / teilweiser Beschattung magst du zwar ein Signal bekommen - aber die Stabilität leidet darunter. Daher finde ich die Ausrichtung schon wesentlich. Bei mir justiert sie auch nach einer Zeit kurz nach.

Das mit den normalen RJ45 und einer POE-Einspeisung ist natürlich eine gute Idee.

Grüße Tobi
von farnham
#5
Inzwischen habe ich eine vorläufige Dauerlösung gefunden: ich habe gummiüberzogene Neodymmagnete mit Gewinde aus Amazonien am orginalen Starlink-Ständer montiert. Das war zwar durch die erstaunlich komplexe geometrische Form der Füße schwieriger als gedacht, aber mit Hilfe von ein paar kleinen 3D-Druck-Teilen letztlich kein Problem. Die Schüssel setze ich jetzt durchs Dachfenster in weniger als einer Minute auf das Dach. Durch die Magnete und die Reibung des Gummiüberzugs klebt das das Ding klebt derart fest auf dem Dach, dass man damit wahrscheinlich mit montierter Schüssel auch fahren könnte. Durch verkantetes Anheben lässt es sich trotzdem hinreichend leicht wieder lösen. Eine Test letztes Wochenende auf einer Campsite unter mehreren großen, halbgrünen Birken zeigte übrigens keinerlei Beeinträchtigung des Empfangs. Sollte es mit zunehmenden Laubwuchs irgendwann doch mal Probleme geben, wird die Schüssel natürlich neben das Auto gestellt.

Weiterhin habe ich mir inzwischen eine "DishyPowa"-Platine vom entgegengesetzten Ende der Welt kommen lassen und diese zusammen mit einem 56V-Amazon-Boost-Regler im Auto fest verbaut. Dazu ist noch ein Gigabit-fähiger LTE-Router (Mikrotik wAP) eingezogen, welcher den unförmigen Original-Router ersetzt und das WLAN aufzieht. Das geniale an dem Teil: auch der Router kann sich aus 56V per PoE speisen, somit gibts nur ein DC/DC-Netzteil für beides. Falls ich mal zu faul bin, die Schüssel anzuschließen, sorgt eine SIM-Karte im Router trotzdem dafür, dass das "heimische" WLAN wenigstens ein bischen online ist :). Ein 72-stündiger Dauertest mit in der Garage stehendem Camper (Solarertrag: 0Wh) mit Router und Starlink entlud die Batterie von 95 auf 70% - wobei der Kühlschrank/Gefrierschrank ebenfalls lief. Speedtest per WLAN: 190MBit - fast doppelt so schnell wie das Festnetz hier bei mir :D

Letzter noch ausstehender Arbeitsschritt: eine wettertaugliche RJ45-Ethernet-Buchse in die Solar-Anschlussdose einbauen, sodass das Kabel nicht mehr durchs Dachfenster geführt werden muss und dann quer durchs Auto hängt.
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von BocTok
#6
Ist jetzt ein sehr altes Thema, trotzdem möchte ich die Erfahrung nachreichen:

Da ich oft im Wagen arbeite und auch in vielen Ländern unterwegs bin, benötigte ich dafür natürlich sauberes Internet - daher hatte ich mir das Starlink-Kit geholt, falls es mal irgendwo kein Internet geben sollte.
Allerdings gab es diese Situation bisher noch nie - ich hatte schlichtweg noch nie einen Standort ohne LTE/5G(*). Und wenn der Empfang wirklich mal schlecht ist, kommt halt eine externe Magnet-Antenne auf's Dach.

Ich habe ein halbes Jahr Starlink-Monatsgebühr gezahlt (immerhin €80/Monat), aber nie genutzt. Also den Tarif dann irgendwann wieder beendet. Seitdem liegt es irgendwo rum - vielleicht sollte ich es verkaufen..

Viel sinnvoller als Starlink empfinde ich eine Empfangsanzeige der Signalstärke im Cockpit, damit man schon beim Parken abschätzen kann ob es Probleme geben wird. Ich habe das über ein separates Handy gelöst, das sich bei Fahrt automatisch einschaltet und mich EU-weit vor Gefahren (hust) warnt, aber halt auch die Signalstärke des LTE-Routers anzeigt.




(*) In Russland hatte ich natürlich oft kein Internet, aber ausgerechnet dort funktioniert Starlink nicht. Plonk, in die Tonne damit.
#7
Bei mir ist's meist umgekehrt - selbst mitten in der Großstadt hole ich für ein schnelles Meeting auf dem Supermarktparkplatz in der Regel den Starlink raus - die Qualität ist einfach viel konsistenter und zuverlässiger als unser durchschnittliches deutsches Mobilfunknetz (Telekom!). Und wie immer hakt und klemmt es genau an der Stelle, wo es mal 10 Sekunden von einer Stunde wichtig wird.

Oder noch besser: letztens im Stau auf der A9. In aller Regel bricht die lokale Zelle dort sofort komplett zusammen, weil plötzlich 10000 Leute gleichzeitig auf dem Handy rumdaddeln, wo sonst nur 100 Menschen wohnen...
BocTok hat geschrieben: vor 6 Monate(*) In Russland hatte ich natürlich oft kein Internet, aber ausgerechnet dort funktioniert Starlink nicht. Plonk, in die Tonne damit.
Das ist spannend - hast Du einen Tarif verwendet, der Inter-Satelliten-Verbindungen zulässt (Global Roaming)? Ich muss sagen, dass ich bislang auch nur Erfahrungen von Mittelnorwegen bis Südfrankreich habe.
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#8
Wie viel ist Euch Starlink wert?
Mir wäre es zu teuer: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], oder gibt es dazu bessere Tarife?
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von BocTok
#9
Kaffeetrinker hat geschrieben: vor 6 Monateoder gibt es dazu bessere Tarife?
Die Tarife unterscheiden sich nach Land und Zweck.
Ich hatte den "Mobile" bzw "Mobile Regional", in Lettland €80 - hier in D €100.

Klar ist das teuer, aber wenn ich einen Tag nicht arbeiten kann verliere ich deutlich mehr...
Zumal man Starlink üblicherweise über die Firma laufen läßt, also sind's Betriebsausgaben.

Aber wie gesagt, selbst mir wurde es auf Dauer zu teuer - dafür ist die Funknetz-Abdeckung in EU einfach zu gut.
Bei meinem Roadtrip in den USA vor paar Jahren sah das aber ganz anders aus...



farnham hat geschrieben: vor 6 MonateUnd wie immer hakt und klemmt es genau an der Stelle, wo es mal 10 Sekunden von einer Stunde wichtig wird.
Genau so bei mir, und auch deine Stau-Erfahrung.
Und neulich stand ich in der Nähe einer Konzert-Location - da ging nix mehr.

Zum Glück ist mein Kunde eine Behörde, da gelten andere Maßstäbe... :sleeping:

Trotzdem greife ich deine Erfahrung auf und werde mein Starlink-Terminal erstmal nicht verkaufen. Danke für den Input, macht Sinn!
#10
@Holger: Du redest oben von 56V. Benötigt die Dishy nicht 48V?

Mein Plan: ich werde die Antenne zersägen und flach auf dem Dach montieren. Das Gehäuse wird 3D gedruckt. Die CAD Daten habe ich schon, ich muss nur noch jemanden finden der das zum vernünftigen Preis drucken kann (falls jemand Tips dazu (z.B. Materialwahl) hat oder jemanden kennt darf sich gerne melden…..).

Falls man dann mal unter Bäumen steht sollte sie abnehmbar sein. Deswegen werden die Stecker durch RJ45 ersetzt damit das Ding mit einem Verlängerungskabel auch ein paar Meter entfernt stehen kann. Wie Holger schon geschrieben hat gibt es dafür wasserdichte Durchführungen und Stecker.

Ob mein aktuell verbauter Router genutzt werden kann bin ich noch am klären, sonst kommt halt noch ein kleiner Zweitrouter rein.

Stay tuned....

Wolfgang