Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Solaranlagen, Brennstoffzellen, Stromgeneratoren, etc...
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von Fischkopp-hh
#21
Hey Leute, wenn ich geahnt hätte, was ich mit meiner Frage auslöse, hätte ich das lieber nicht gepostet.

Ganz ehrlich: alle reden über Nachhaltigkeit und wir erlauben uns den Luxus ein Auto für die Freizeit auszubauen, das ist per se nicht nachhaltig.
Ich versuche zumindest, viele naturbelassene und nicht schädliche Produkte zu verwenden wie Schafwolle statt PE Wolle für den Innenfilz. Massivholz statt Plastik für die Arbeitsplatte. Bio Öl statt HPL Beschichtung usw.
Im Hausbau (ich bin Architekt) ist die Diskussion eine ähnliche und man hat (auch die Politik, was mich sehr freut) inzwischen klar erkannt, dass Strom und Wärme nachhaltig produziert werden müssen.

Ich würde im Camper auch gern mit der Sonne Wärme und Strom produzieren. PV Module sind ja längst Standard. Deshalb habe auch ich welche.
Nun hab ich mich gefragt, warum führt die Solarthermie mit Wirkungsgraden von der die Photovoltaik nur träumen kann so ein Schattendasein.

Mein letzter post war so zu verstehen: Wenn ich anfange mit dem Röhrenkollektor für 99€ ist das erstmal nicht teuer und ich könnte mir das leisten. Dann kommt die Verrohung für 150€, die Pumpe für 100€, die Kleinteile für x€ und und und.
Wenn ich nicht sicher bin das das ganze funktioniert fange ich lieber gar nicht erst an.

Was ich allerdings gar nicht verstehe ist: Erst mit PV Modulen Strom erzeugen (Wirkungsgrad max. 24%, dann in Akkus speichern, Verlust 10%, dann von 12V auf 230V transformieren, Verlust geschätzt 2% und dann mit einem Tauchsieder im Boiler Wärme produzieren.
Die Alternative ist: Motor (Wirkungsgrad ca. 45%, Wärme-Kraft-Maschine) oder Dieselheizung laufen lassen und mit der Abwärme den Boiler aufheizen
Merkt Ihr was?
Boxerjumperducato, mrt gefällt dies
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von e0mc2
#22
Fischkopp-hh hat geschrieben: Was ich allerdings gar nicht verstehe ist: Erst mit PV Modulen Strom erzeugen (Wirkungsgrad max. 24%, dann in Akkus speichern, Verlust 10%, dann von 12V auf 230V transformieren, Verlust geschätzt 2% und dann mit einem Tauchsieder im Boiler Wärme produzieren.
Naja, wenn die Batterie voll ist und die Sonne noch scheint, kann man damit Wasser warm machen.
Das ist wohl nicht sehr effizient, aber die PV-Anlage, Batterie und Wechselrichter hat man halt eh schon, kostet kein extra Geld.
Funktioniert natürlich nur, wenn genug Sonne scheint.

Was Solarthermie grob kostet, weist du ja :joy:
wällercämper gefällt dies
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von Andolini
#23
Verluste und Wirkungsgrade sind erst dann interessant, wenn man sie durch Alternativen wegbekommt oder verbessert. Der Dieselmotor ist wie er ist, daran können wir nicht wirklich sinnvoll was ändern. Und wenn die Abwärme in den Boiler geht, ist das besser als Solarthermie. Und wenn die Batterien voll sind, kann der Photovoltaikstrom entweder ungenutzt bleiben oder man heizt damit seinen Boiler. Wirkungsgrad egal, weil sonst ungenutzt. Und man schafft gleichzeitig eine Möglichkeit per Landstrom Wasser zu erhitzen.

Also wenn man meistens alle zwei Tage mal ne Stunde fährt, ist Solarthermie überflüssig, weil genug Ressourcen da sind, die sonst ungenutzt bleiben.

Sollte also vom Reiseverhalten abhängen. Nicht von der eigenen Ideologie.

Und ein Wohnmobil hat eine Nutzungsdauer von 20 Jahre und mehr. Vorausgesetzt Reisen sind noch okay, ist das imho schon recht nachhaltig im Vergleich zu anderen Urlaubsformen.
jj79, Sonnyboy gefällt dies
von Boxerjumperducato
#24
In der vergangenen Woche hätte ich gerade mal an einem Tag warmes Solarthermiewasser gehabt. Im sommerlichen Mittelmeerraum stünde Solarthermiewasser fast täglich zur Verfügung.
Solarthermie funktioniert. Es kommt halt auf die Begleitumstände und meine (Dusch-) Gewohnheiten an. Alle 2 Tage mal ne Stunde fahren würden bei mir nur etwa 0,4kWh (von Lichtmaschine) bereitstellen gerade mal soviel um 5 Liter Heißwasser zu machen.
Ok , wenn ich die Motorwärme nutze, reichen auch 15 min. Aber dafür extra den Motorwarm laufen zu lassen geht in Richtung Dekadenz.

PV funktioniert auch bei Frost. Solarelement nur mit Kältemittel (Frostschutz) und Wärmetrauscher ... .
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von Knox
#25
Bei E-Autos hat man für die Heizung ja häufig eine Wärmepumpe. Für den Pool haben das auch manche.
Wäre das nicht eine gute Kombination zur PV? Klar: für Hardcore Wintercamper ist das nix. Aber so ab +10 Grad würde das gehen.
von chbla
#26
Ich habe mir das auch überlegt, einfach, weil mich die Themen interessieren.
Eine interessante Quelle ist da: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Habs dann aber auf Eis gelegt wegen der umständlichen Verrohrung mit Druckpumpe
und den Nachteilen im Winter.
Das zusätzliche Gewicht geht notfalls in ein zusätzliches PV-Modul.
Ich habe einen 12V/220V/Heissluft-Boiler von Bobilvans, damit kann man dann einfach
den PV-Überschuss- zum Heizen verwenden. Müssen ja nicht immer 70 Grad sein.

Spannend finde ich die ganzen Themen aber schon, auch für zuhause.
Insbesondere auch Warmluft-Kollektoren und Latent-Wärmespeicher (siehe z.B. [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]).

Eine Wärmepumpe wäre interessant, vor allem für A/C. Leider gibt es da nur in den USA vernünftige Optionen.
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von Andolini
#27
Gegen Legionellen sollten es schon 65 bis 70 Grad sein.
von chbla
#28
Ja, aber nicht permanent.
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von Nordwind
#29
Fischkopp-hh hat geschrieben: vor 1 JahrIch versuche zumindest, viele naturbelassene und nicht schädliche Produkte zu verwenden wie Schafwolle statt PE Wolle für den Innenfilz. Massivholz statt Plastik für die Arbeitsplatte. Bio Öl statt HPL Beschichtung usw.
Die Schafwolle sollte man lieber weltweit für Kleidung verwenden, als dass wir uns den Luxus leisten damit einen Blechkasten zu verkleiden. Dafür dürfen dann Menschen in ärmeren Ländern unsere abgelegte Plastikkleidung tragen. Zum Thema Bioöl: Ich habe meine Massivholzdielen im Haus auch mit Bio-Orangenöl geölt, das hat wunderbar weihnachtlich gerochen, aber über die Gesundheitsschädlichkeit der Orangen-Terpene breiten wir mal den Mantel des Schweigens.

Wenn es wirklich genügend Wärme für Solarthermie am Wohnmobil gibt, dann brauche ich das nicht, dann kann ich auch direkt mit dem lauwarmen Wasser aus dem Tank duschen. Ich habe übrigens seit Jahren den Boiler meiner Truma Kombiheizung aus dem Wasserkreislauf genommen. Es gibt nur noch kaltes Wasser aus der Leitung
saniwolf, Micha60 gefällt dies
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von Fischkopp-hh
#30
So jetzt haben wir also einen Nachaltigkeits thread.

1. deutsche Schafwolle wird meistens weggeworfen, weil die erzeugten Mengen der einzelnen Betrieb zu gering sind. Das Einsammeln lohnt sich für die großen Spinnereien einfach nicht.

Ausnahmen gibt es:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

2. die auch in natürlichem Orangenöl vorkommenden Terpene sind Lösungsmittel und gesundheitsschädlich. Also immer gut Ablüften vor der Nutzung. Da müssen wir gar nicht schweigen.
Wie bei den Bio Lebensmitteln geht es in erster Linie um die Art der Produktion.

HPL und CPL Platten sind Kunstharz gebundene Papiere. Das Harz ist I.d.R. Melamin Formaldehydharz. Angeblich kann das gebundene Formaldehyd nicht ausgasen. Den typischen Geruch der Platten kennt aber wohl jeder, der die Platten schon mal gesägt hat.