Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles damit das Wasser von A nach B kommt: Tanks, Rohre, Schläuche, Pumpen, Filter, etc...
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von w112
#1
Hallo Forum

Ich habe vor, mir zusätzlich zum Frischwassertank einen Festwasseranschluss zu montieren. Auf Campingplätzen mit Wasseranschluss fülle ich derzeit täglich den Tank nach. Das möchte ich mir ersparen und wahlweise das Wasser direkt einzuspeisen. Die Installation ist soweit kein Problem, aber mir kommt der Gedanke der Desinfektion meiner Wasserleitungen.

Hat jemand eine tolle Idee?

Danke liebe Mitdenker.
#2
Sowas hier um Brunnenwasser zu desinfizieren vielleicht?


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#3
Hi Leute,

Bear Grylls macht das mit einer einfachen Socke, darf auch vorher getragen sein.

Cheers
Mark
#4
Winfried,

was willst Du desinfizieren? Ich verstehe Deine Frage nicht sicher.
Deine Leitungen nach der Nutzung? Oder das zulaufende Wasser bevor es deine Installation betritt?

Ich bin in der Thematik inzwischen sehr skeptisch. Regenwasser, Flußwasser, Brunnenwasser, Rohrsystem auf dem Cp. Das ist alles Wasser welches wir trinken würden.
Wenigstens einen guten Aktivkohlefilter zu verwenden ist ein kleiner finanzieller Aufwand und schadet nicht.

Gruß
Martin
Ricardo gefällt dies
#5
Hast du einen Tank im Fz verbaut ist eher da ein Problem mit Keimen, etc. zu sehen. Wasser aus Trinkwasserleitungen hat (in De) eine sehr geringe Belastung und ist für normale Erwachsene Problemlos zu nutzen. Bei Kleinkindern oder Kranken ist für den Verzehr "Flaschenwasser" besser.
Im Ausland wird bei us eh Abgekocht. Das Schildchen "kein Trinkwasser" an manchen Zapfstellen ist eher eine rechtliche Absicherung des Betreibers.
Zu den Filtern: Billige taugen nix und teure sind eben....... teuer.
MfG Andreas
#6
Hi,

also jetzt mal Sarkasmus beiseite. Mein direkter Kollege bei Rehau ist Clean-Water-Spezialist und schult große Sanitärbetriebe für die Sanierung und den Neubau von Großbauprojekten. Von ihm weiss ich ein paar Dinge:

Besonders in Deutschland ist Leitungswasser das am stärksten kontrollierte und reglementierte Lebensmittel überhaupt. Unser Trinkwasser unterliegt sogar wesentlich strengeren Kontrollen und Grenzwerten als das Mineralwasser aus Flaschen. Deswegen ist unser Trinkwasser generell unbedenklich bzgl dem Verzehr. Im europäischen Ausland ist das prinzipiell ähnlich gut. Allerdings sollte man in küstennahen Gegenden immer nachfragen welche Wasserstellen an der kommunalen Wasserversorgung angeschlossen sind und offiziell Trinkwasser abgeben. Denn, in küstennahen Gegenden wird das Leitungswasser auf Campingplätzen oftmals über hauseigene Einrichtungen aus entsalztem Meerwasser gewonnen. Das ist grundsätzlich nicht giftig, aber es sind trotzdem Mikroorganismen in Form von Algen enthalten, weshalb es schnell zu Algenbildung und Schleim kommen kann - aber auch Magen-Darm Keime. Ein Problem sind die Tanks, wenn das Wasser zu lange steht (wir sprechen da nicht von weinigen Tagen sondern von Wochen) und vor ALLEM wenn es einen sogenannte Rückspeisung gibt - dort wo z. B. Abflusswasser in Kontakt mit dem Frischwasser kommt. Dazu zählen allerdings auch Frischwasser-Rückflüsse nach dem Abstellen des Wasserhahns vom Hahn zurück in den Boiler - Thema Legionellen. Denn der Hahn kann durch Kontakt mit den Händen am Perlator mit Keimen behaftet sein, und ein Rückfluss zurück in den Tank oder in den Boiler kann dort zu Verkeimungen führen. Gleiches gilt auch für angeschlossene Entnahmestellen, wie z.b. die Dusche, die direkten Kontakt mit Boiler und Tank haben. Wenn diese selten genutzt werden, findet dort kein Durchfluss statt der diese Leitung mit durchspült. Man bedenke, Eine Duschbrause berührt immer wieder mal den eingeseiften Körper, wenn auch nur unabsichtlich, und kommt somit mit Verunreinigungen in Kontakt. Dort kann dann eine Verkeimung stattfinden, die dann in das System zurückfließt. Deswegen auch diese Stellen immer wieder mal gut durchspülen.

Leicht kann man das im Boiler vermeiden wenn dieser in regelmäßigen Abständen über 70°C erhitzt wird. Denn so ziemlich alle Keime, egal ob Bakterien oder Viren, sterben bei einer Temperatur von 70° nach max. 20 Sekunden ab. Also während des Trips spätestens alle paar Tage den Boiler auf volle Temperatur hochkochen (ja auch im Sommer), und dann das heisse Wasser über alle Hähne entleeren, dann ist Der Boiler und alle Leitungen, bis hin zu den Auslässen, keimfrei. Achtung: nicht für immer, sondern wieder nur bis es erneut zu Keimbildung kommt!!

In den Tanks selbst kann man die Temperatur nicht auf dieses Niveau anheben, weshalb es grundsätzlich Sinn macht bestimmte Hilfsmittel einzusetzen wie Silber oder Edelstahl. Diese töten Mikroorganismen im Tank und halten das Millieu relativ stabil. Trotzdem ist es wichtig, dass man lieber weniger Wasser oft wechselt, anstatt 200l von zu Hause über Wochen durch aller Herren Länder zu fahren bis es dann doch kippt.

Aber grundsätzlich: nach jedem Trip Boiler auf max. hochkochen und dann das Wasser komplett über alle Auslässe raus lassen, und den Wagen dann ohne Wasser stehen lassen. Dann vor jedem Trip erstmal alles durchspülen bevor man für die Reise auffüllt. Ich selbst mache vor jeden Trip den Tank 1x komplett voll und spüle dann das komplette 70l Volumen durch alle Entnahmestellen (Wasserhahn und Dusche) durch. Erst dann befülle ich für die Fahrt. Dann ist man relativ sicher.

Mehr Hygienemaßnahmen gehen natürlich immer - z.b. chemikalien oder Chlor - aber ob das dann noch sinnvoll ist oder einen Mehrwert hat, ist halt fraglich. Ich verlasse mich da auf die Infos meines Kollegen.

In Gegenden wo man sich diesbezüglich gar nicht sicher für den Verzehr das Wasser abkochen oder nur Flaschenwasser zum Kochen und Trinken verwenden.

Cheers
Mark
SieMonOnTour gefällt dies
#7
Ich denke wenn man auf Campingplätzen einen Wasseranschluss hat, dann ist die Gefahr relativ hoch, dass das Wasser verkeimt ist, wegen der langen Wege, teilweise oberirdisch in der Sonne verlegt Leitungen, gerade in der Übergangszeit wenig Durchsatz etc. Das ist schon etwas anders, als das Wasser an der zentralen Versorgungsstation, wo man im Zweifel auch mal die ersten 10 Liter an den nächsten Baum laufen lassen kann. Mir persönlich wäre es zwar zu viel Aufwand, aber je nach Nutzungsszenario (lange an einem Platz) zumindest nicht völlig unsinnig. Wobei man natürlich, gerade wenn Wasser am Stellplatz vorhanden ist, relativ problemlos wieder auffüllen kann und sich die ganze Technik sparen.

@Cruisemobile vor jedem Trip wäre mir das zu aufwändig, da bin ich lieber mit Chlor unterwegs, das ich zum trinken über den Aktivkohlefilter wieder raus filtere. Aber das hängt vielleicht auch mit der Art der Nutzung zusammen. Wären es ausschließlich Urlaubstrips, dann könnte ich das evtl. anders sehen.
#8
Cruisemobile hat geschrieben: vor 11 Monateanstatt 200l von zu Hause über Wochen
Im Urlaub zu viert muss ich unseren 200 l Tank alle 5 bis 7 Tage füllen. Und da sind wir schon recht sparsam, finde ich. Im Alltag mache ich ihn meist nur alle vier Wochen halbvoll.

Und ich hab noch nie irgendwie gefiltert oder gar desinfiziert. Einfach Trinkwasser rein, verbrauchen und wieder neues rein. Läuft sozusagen ;)

Die ersten zwei Jahre habe ich im Winter den Tank mal trocken ausgewischt. Das habe ich die letzten 5 Jahre vernachlässigt. Da ist kein Belag oder irgendwelche Algen drin. Ich kann die ganzen Ängste nicht verstehen. Beim Baden schlucken wir alle dreckigeres Wasser. Erst recht die Kleinkinder.

.
#9
kleiner Hinweis noch zu Silber und Edelstahl:

Silberionen, z.b. aus handelsüblichen Netzen, Flüssigkeiten oder Gitterplatten, die man in den Tank einbringen soll, hinterlassen im Wasser Silberionen. Wenn man das Wasser dann trinkt ist es zwar relativ keimfrei, diese Silberionen bewirken im Körper exakt das Gleiche wie im Wasser: sie töten Keime. Leider auch die Keime die wir in unserer Verdauung benötigen. Es gibt da paar so Spezialisten die nach dem Motto Viel-hilft-Viel agieren und dann um auf Nummer sicher zu gehen, die dreifache Menge dieser Platten in den Tank packen und sich dann wundern wenn sie die massiv die Scheisserei bekommen. Dann wird das schnell auf das "verseuchte" Wasser im Ausland geschoben, ohne dabei den eigenen Bedienfehler zu bedenken. Denn, diese Silberionen wirken wie man es auch von Kollidalen Silberwasser kennt: Zuviel davon und das Darm-Milleu ist über Wochen hinüber bis es sich wieder regeniert und neu angesiedelt hat.

Edelstahl hingegen hinterlässt keine Rückstände im Wasser, sondern funktioniert soweit ich weiss über eine gewisse (minimale) elektrische Spannung die sich in den Kapseln bildet und dabei die Keime "grillt". Keine Sorge, diese Spannung ist kaum meßbar also keine Gefahr für Kurzschluss oder Stromschlag.

Ich persönlich habe mich für Eldestahl entschieden und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Wir hatten nie Probleme mit dem Wasser und die Algenbildung und Schleim sind gegen 0 gegangen. Ich nenne unsere Lösung jetzt nicht explizit weil das ja klingen würde als wäre ich hier auf Werbetour.

Grüße
Mark