Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Motor, Getriebe, Kupplung, Turbolader, Aggregate, Abgasanlage, etc...
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#1
Hallo zusammen,

kürzlich haben wir unser Cruisemobile in der Schweiz zum letzten Mal fahren können. Bis der Rücktransport durch den ADAC nach DE vollzogen war, hatten wir noch Hoffnung, dass der Motor zu retten ist. Jetzt wo der Motor von unserer Werkstatt begutachtet wurde, wissen wir, das wars!

Wir haben ein Loch im Kolben in Zylinder 1, hervorgerufen laut Aussage der Werkstatt vermutlich von einer defekten Einspritzdüse. Für alle als Tipp und Hinweis, man hätte es vielleicht rechtzeitig erahnen können. Eine defekte Einspritzzdüse macht sich wohl durch deutliches "Nageln" bemerkbar. Da der Motor vom Fahren her einwandfrei gelaufen ist, habe ich dem Nageln im kalten Zustand wenig beigemessen. Deswegen mein Rat an Alle: wenn die Kiste ungewöhnlich nageln sollte - man kennt ja seine Kiste und hört Veränderungen sehr schnell - dann lasst das bitte checken/auschließen/tauschen!

Unseren Motor reparieren zu lassen käme mit Material und Arbeitszeit vermutlich auf 6000-7000 EUR. Dann wäre das allerdings immernoch ein alter Motor mit 120.000km. Alternativ gäbe es einen runderneuerten Austauschmotor mit 0km inkl. Einbau für 11.000EUR, inkl. 2 Jahre volle Garante. Ein gebrauchter Tauschmotor ist für mich keine Alternative weil da auch keiner reinschauen kann, und man da evtl auch vom Regen in die Traufe kommt. Selbst da wären wir mit 4000,- inkl. Einbau dabei. Selbst Hand anlegen ist in Sachen Motor nicht mein Ding, hab ich keinen Bock drauf.

Ich habe auch noch einen weiteren Rat: Tretet unbedingt einem Automobilclub bei! Wir hatten dieses Problem jetzt in der Schweiz und wir sind heilfroh das zu haben. Der Automobilclub hat alles anstandslos bezahlt (sogar vorgestreckt), den Rücktransport inkl. Nicht-EU-Abwicklung, Unterbringung, Taxi zur Autovermietung (was tatsächlich 1h entfernt war) und Mietwagen für die Heimreise. Das wären in unserem Fall (man bedenke die schweizer Preise = EURx3)) ca. 4000-6000EUR gewesen. Bei einem Mitgliedsbeitrag von 130EUR/ Jahr kann man sich leicht ausrechnen wieviele Jahre Mitgliedsbeitrag ich jetzt wieder drin habe. Entgegen der allgemeinen Meinung man könne das auch noch im Schadensfall an Ort und Stelle abschließen und dann solch einen massiven Schadensfall geltend machen, dem kann ich die Hoffnung gleich nehmen. Das ist keine simple Starthilfe, die man grade noch bekommen würde. Ein Automobilclub ist eine Versicherung. Man kann wenn das Haus abgebrannt ist auch keine Elementarversicherung mehr abschließen um einen Schadensfall geltend zu machen.
Klar könnte man auch argumentieren, das Geld, dass der Automobilclub mir jetzt "gegeben hat" hätte man als Nicht-Mitglied ja auch angespart. Aber ehrlich: wer macht das? Ich habe jetzt einen Schaden am Auto von 11.000EUR. Wenn da noch die 6000EUR dazu gekommen wären, dann sähe es extrem düster aus... Vorallem weil das 6000EUR gewesen die am Auto erstmal nix reparieren und verändern. Sondern es sind 6000EUR um Schrott heimzuholen. Deswegen, denkt da in einem ruhigen Moment auch nochmal drüber nach. Ich mache hier keine Schleichwerbung und benutzte deshalb bewusst das neutrale Wort "Automobilclub"!

Cheers
Mark
Bastelfreak gefällt dies
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von Wolf
#2
Hey Mark, das sind ja schreckliche Nachrichten. Ich hoffe sehr du findest eine Lösung um das Cruisemobile wieder flott zu bekommen. Da steckt doch auch dein Herzblut drin, das kannst ned verschrotten.

Über die Automobilclubs war hier schon mehrfach berichtet worden und immer nur Positives. Auch vom Branchenprimus. Da passt deine Erfahrung gut ins Bild.

Berichte, wie es weitergeht mit Cruisemobile und halt die Ohren steif.

Gruß
Wolf
#3
Cruisemobile hat geschrieben: vor 9 Monate durch den ADAC

[...]

Ich mache hier keine Schleichwerbung und benutzte deshalb bewusst das neutrale Wort "Automobilclub"!
Verzeih mir, den konnte ich mir nicht verkneifen. 😉
Ist natürlich richtig kagge sowas, der Stress und die Kohle bis das alles überwunden ist ja auch nicht alles.
Wünsche euch alles Gute!
Andolini gefällt dies
#4
Hi Claudio,

das war volle Absicht: ich wollte ausschließlich meine Empfehlung neutral halten. Denn ich denke dass da jeder Club seine Leistungen/Stärken/Schwächen hat.

Dass meine persönliche Erfahrung der ADAC ist daraus mache ich keinen Hehl.
calalalaudio gefällt dies
#5
Oh Mark !
Was für ein Pech!

Das Cruisemobile verkaufen? Alles ist super bis auf den Motor? Da bekommt man doch keine 100% :-(
Also Fahrzeug I.O. sagen wir mal 30000 Euro.
Motor kaputt = 5000 Euro
Rest 25000 Euro.
Vermutlich wird man niemanden finden der einem 25000 gibt :frowning2:

Dann doch lieber einen ATM und sozusagen bei NULL starten?
Ich meine selbst wenn in den nächsten 12 Monaten ein großer Blechschaden entsteht der zu einem Totalschaden führt. Der Motor ist erst ein Jahr alt.... :thinking:


Gruß
Martin
#6
ja natürlich ATM!! alles andere ist Humbug.
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von Wolf
#8
Mal was anderes Mark, hat dein Kasten einen Fordmotor?
Wir hatten vor Jahren mal einen Ford Kombi, ich meine Mondeo oder so, im Betrieb. Das war wenn ich mich recht entsinne ein Benziner. Der hatte auch irgendwann ein Loch im Kolben.
Die Ford Pumamotoren sind ja auch für Motorschäden durch Löcher im Kolben berüchtigt.
Ich denke Ford spart bis aufs Messer und nimmt das billigste/minderwertigste Material.

Gruß
Wolf
Andolini gefällt dies
#9
Hallo Mark,

Unfall und Motorschaden - das sind die beiden Damoklesschwerte unserer KAWAs.

Das tut mir leid für dich. Wie auch immer du dich entscheidest, wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid - wir wohnen ja nicht so weit auseinander :metal:

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
jj79, vanMoebussi gefällt dies
#10
Wolf hat geschrieben: vor 9 Monate Mal was anderes Mark, hat dein Kasten einen Fordmotor?
Hi Wolf,

danke für deine lieben Worte und dein ultranettes Angebot. Das weiss ich sehr zu schätzen!!!!

ja das ist der berüchtigte Puma Motor. Ich fand die bisherige Diskussion um diesen Motor für mich immer recht müßig, weil nach meinem Empfinden immer nur dahingehend diskutiert wurde, dass der Motor scheisse ist und man bei der Auswahl des Fahrzeugs darauf achten soll, diesen Motor zu vermeiden und lieber ein anderes Fahrzeug zu wählen. Was grundsätzlich ja ein guter Rat für alle Neueinsteiger ist. Leider bringt mir das ja absolut Null, wenn ich genau den ja aus Unwissenheit schon gekauft und ausgebaut hatte. Das konnte ich ja nun schwer rückgängig machen. Ich kann euch auch sagen, dass ich jetzt im Schadensfall natürlich auch direkt gefragt habe ob ein Umbau auf Fiat-Motor möglich wäre (was ich ich auch gemacht hätte). Aber das geht wohl nur unter allergrößtem Aufwand weil da auch die Elektrik geändert, und alles umgeschrieben werden muss, was wohl eine Odyssee mit horrendem End-Preis ist.

Ich habe diesen Thread primär für alle Puma-Besitzer aufgemacht, weil ich die Reparatur in einer Spezialwerkstatt für Sevel machen lasse, und mir der Meister eben folgendes zu diesem Puma Motor gesagt hat:

1. Der durchgebrannte Kolben kommt immer von der Einspritzdüse, die irgendwann nicht mehr dicht ist und dann den Diesel eben nicht nur in den Zylinder gibt wenn sie einspritzt, sondern es tropft dann wohl permanent immer etwas Diesel rein. Auf Dauer macht das eben die Probleme. Erkennen würde man das wohl am Nageln im kalten Zustand. Tritt seiner Erfahrung nach zwischen 80.000-120.000 km auf. Gefunden hat Ford die Ursache für diesen Fehler trotz dem Drängen von Fiat nie im Detail, weshalb es den Motor bei Fiat nur 2 Jahre gab und danach wurde der dort nicht mehr verbaut.

2. Kritisch ist bei dem Motor wohl auch das Öl. Wichtig ist hochwertiges Öl, und auch, dass man immer die Min-Max-Grenzen nicht über/unterschritten werden. Diese Motor verzeiht nämlich auch nicht wenn zuviel Öl drin ist, weil dann der Druck wohl sehr stark ansteigt.

3. Der Puma mag auf Dauer keine hohen Drehzahlen, weshalb er es auch nicht verträgt wenn man ihn auf lange Strecken dauerhaft über 130km/h fährt

Also folgendes ist zwar keine Garantie für ein ewiges Puma-Leben, aber hätte einen Totalschaden meines Wagens evtl. verhindern, oder weit in die Zukunft verzögern können:

- Auf auffälliges Nageln achten, das sich irgendwann mal anders anhört als man es gewohnt war. Dann kann man beim Boschdienst wohl die Einspritzdüsen abdrücken lassen und ggf. austauschen. Das ist zwar nicht billig, aber billiger als ein neuer Motor.

- Immer den Ölstand prüfen und beim Ölwechsel immer auf gutes Öl achten

- und die Karre nicht ins Kreuz treten.

Mal vom Nageln abgesehen hatte ich auf vieles im Vorleben des Fahrzeugs keinen Einfluss. Die Vorbesitzer haben die Karre evtl. regelmäßig gequält und mit zu hoher Drehzahl gefahren. Evtl. wurde an den Inspektionen gespart. Das mit dem Nageln kann mein Versäumnis gewesen sein. Allerdings hat er das bei mir schon von Beginn an im kalten Zustand gemacht. Evtl. war das zu Beginn /beim Vorbesitzer) nicht so, aber da hatte ich ihn noch nicht und hatte somit keinen Vergleich. Jetzt mit dem neuen Motor werde ich nach Protokoll vorgehen und bei 80.000 gehts dann auch prophylaktisch zum Boschdienst.

Grüße
Mark
Andolini gefällt dies