Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#1
Hallo,

ich will den Ausbau einfach (mit Bordmitteln) entfernbar machen. Hier bieten sich Airlinieschenen an.

Allerdings will ich den Camper auch möglichst gut isolieren, da auch Wintercamping auf dem Programm steht.

Nach anleitung sollten die Airlineschienen ja alle 7,5cm verschraubt werden. Die dadurch erreichten 900/400 daN festigkeit brauche ich natürlich nemals.

Daher die Frage: Wie kann ich die Airlineschienen am besten von der Karosserie thermisch entkoppeln.

Mein Gedanke war ein Holz in Dämmstärke verkleben, und die Airlineschienen dann durch das Holz ins Metall verschrauben. Vermutlich mit Nietmuttern.

Gibt es da sinnvollere/bessere Möglichkeiten?

vielen Dank
Daniel
#2
Servus Daniel,

Zur Festigkeit: Da würde ich keine Kompromisse eingehen. Letztendlich ist da nicht der Fahrbetrieb oder die normale Nutzung entscheidend, sondern die Kräfte, die bei einem Unfall auftreten können.

Das mit dem Holz in Dämmstärke kannst du machen, ich würde das Holz mit dem Boden und mit den Airlinern mit Sika kleben und als Verschraubung empfehle ich dringend mit Maschinenschrauben (bei Airleineschinen geht es meines Wissens bis Größe M6) in ausreichender Zahl durch den Boden zu verschrauben. Da sollten dann auch dicke Beilagscheiben untergelegt werden, die die Auflagefläche nochmal deutlich vergrößern. Keine Nietmuttern für diese Anwendung!

Gruß
Wolf
#3
Hallo Daniel,

ich habe im KAWA auch durchgehend auf zwei Höhen Airlineschinen. Diese klemmen die Wandverkleidung (liegen also nicht am Blech an). So wie vorgegeben mit M6er Senkkopfschrauben fixiert (soll ja meinen Einbau im Fall des Falles halten). Wir sind mit unserem KAWA auch ganzjährig unterwegs, daher habe ich mir auch Gedanken um die Kältebrücken bei den Schrauben gemacht. Da ich keine brauchbare Lösung gefunden habe, dann doch einfach mit Gewindeplatten in den Holmen fixiert. Kein Problem, kein Kondensat! Alles gut - würde ich wieder so machen!

Schau mal in meinem Tagebuch - ein Link lässt sich aktuell nicht einstellen (warum auch immer).

Mit Gruß aus Unterfranken

Wolf
Zuletzt editiert von saniwolf vor 1 Jahr, insgesamt 1 mal editiert.
#4
Hallo Daniel,

grundsätzlich hat Wolf ja Recht, aber darf ich fragen was Du grundsätzlich später an bzw mit den Airlineschienen befestigen willst??
Eine Europalette mit Dämmaterial oder doch eher eine mit Pflastersteinen?? Davon würde ich das schon zu einem gewissen Grad abhängig machen.

Viele Fahrzeugbauer bieten für Handwerk und Gewerbe Bodenplatten in denen die Airlineschienen bündig eingelegt sind - die werden gar nicht verschraubt sondern die gesamte Platte weiter von den Zurrmulden der Bodenplatte fixiert. Andere nieten sogar oder wählen viel größere Abstände als die angegebenen 7,5 CM. Ich wollte bei meinem Fahrzeug kein Lochraster in das Bodenblech bohren zumal ich dann auch direkt über dem Rahmenprofil hätte sein müssen um die Vorgabe zu erfüllen.

Ich habe stattdessen 20x50x3mm Aluprofile vollflächig mit dem Boden verklebt. Die Rechteckrohre habe ich mit Bohrungen im Rastermaß der Airlineschienen versehen und entsprechend bündige Einpressmuttern verwendet.

Einzige Isolierung ist dabei die Klebeschicht zwischen Bodenblech und Rechteckrohr, sowie eine Schicht EPDM zwischen Rechteckrohr und Schiene. Da ich die Schienen allerdings mit einem Teppich überdecke wenn ich nichts transportiere habe ich kein nennenswertes Kondensationsproblem bemerkt, aber faktisch ist es eine richtige Kältebrücke.

Ich würde also prüfen wie schwer die Dinge sind, die Du so befestigen willst - evtl kannst Du die Bodenösen für Notfälle erhalten - die liegen bei mir unter der Bodenplatte und sind entsprechend abgedeckt. So hat man dann auch noch eine Option für die ganz schweren Lasten.
#5
Durch den Boden schrauben wurde schon erwähnt. Ich würde als Holzunterlage etwas sehr festes nehmen, also Birke MPX oder Siebdruckplatte. Ein normales Weichholz halte ich hier für nicht ausreichend.
#6
Meine Airlineschienen an den Seitenwänden sind alle paar CM mit M5 und einer Nietmutter verschraubt. Dazwischen klemmt die dünne Wandverkleidung aus Stoff bezogener Pappel.

Im Sommer wird die Airlineschiene fast so heiß, wie das Blech von Außen. Im Winter fast genauso kalt. Ich nehme an, die Schrauben leiten die Wärme perfekt vom Blech weiter an die Schienen und umgekehrt. Ein Problem ist das allerdings nicht, Kondenswasser entsteht z.B. keines. Ich würde es daher wieder so machen, denn die Verkleidung hält super und man kann es bei Bedarf abmachen. Gleichzeitig ist es extrem stabil.

Wenn es halten soll, käme für mich alternativ nur Kleben in Frage. Aber das erfordert eine aufwändigere Montage der Verkleidung.
#7
Mustermicha hat geschrieben: vor 1 Jahr grundsätzlich hat Wolf ja Recht, aber darf ich fragen was Du grundsätzlich später an bzw mit den Airlineschienen befestigen willst??
Eine Europalette mit Dämmaterial oder doch eher eine mit Pflastersteinen?? Davon würde ich das schon zu einem gewissen Grad abhängig machen.
Es werden nie europaletten mit Pflasatersteinen transportiert werden ;). Also Einrichtung und leichte lasten.

Ich habe mir auch schon überlegt einfach die Zurrösen zu verwenden, aber das ist dann ja in einem deutlich größeren Abstand als die Soll-Montagevorschrift.
#8
@DeepB

Keine Pflastersteine :laughing: ich hatte es fast geahnt.

Ich habe meine werkseitigen Zurrpunkte beibehalten, aber die eigentliche Zurrmulde liegt jetzt UNTER der Bodenplatte, anstatt diese von oben zu fixieren.
Dadurch habe ich rd 22mm für die Isolierung unter der Bodenplatte. Die Löcher der Zurrmulden habe ich mit Füllstücken ausgeglichen, die eine umlaufende EPDM Dichtung haben.

download/file.php?mode=view&id=45352&si ... 1bd55bfbc4
download/file.php?mode=view&id=45354

Unter den Füllstücken sieht man die Dampfbremse, die ich hier noch nicht aufgeschnitten haben - darunter wäre dann die normale Zurrmulde mit Öse zugänglich.

Ich hatte vorgebohrte Airlineschienen verbaut die übrigens einen etwas längeren Abstand zwischen den Bohrungen haben, als besagte 7,5 CM. Es handelt sich um versenkte Schienen die gleichzeitig die Bodenplatte fixieren, indem sie diese mit leichtem Druck gegen das darunter befindliche Rechteckprofil drücken. Durch den nachgebenden CV Bodenbelag entsteht ein Klemmwirkung obwohl die Airlineschiene kraftschlüssig verschraubt wurde.

Die Rechteckrohre habe ich übrigens mit Dekasyl MS5 vollflächig verklebt. Das erschien mir einfacher als die SIKA Produkte für die in diesem Fall ein Primer dringend nötig gewesen wäre. Wichtig sind korrekte V-Raupen und das einhalten einer Klebebettdicke von ca 1mm am Ende. Am besten macht man mit einem Stück Plexiglas ein Paar Versuche, wo und wie breit die Raupen sein müssen damit der Kleber bei 1 mm Restdicke sich unter der Gesamtfläche verteilt.

Vor den Nietmutten habe ich keine Angst - deren Haltekraft dürfte die der meisten Zurrelemente übersteigen. Direkt im Bodenblech des Fahrzeugs haben sie allerdings nichts zu suchen.
Dateianhänge
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#9
@Mustermicha Habe ich das richtig verstanden? Du hast ein Rechteckprofil und darauf die Schiene verbaut?

Eine alternative wäre natürlich (zumindest am Boden) die schienen direkt am Boden zu verkleben und dort wo die Schiene nicht benötigt wird mit einem Gummiprofil mit aufgeklebter Dämmung zu "stopfen". Wäre zwar keine volle Dampfsperre, aber vermutlich die Ladungstechnisch sicherste variante.
Gibt es dazu meinungen?
#10
DeepB hat geschrieben: vor 1 JahrDu hast ein Rechteckprofil und darauf die Schiene verbaut?
Ja genau !

Es ist nicht so einfach Wärmedämmung und Zugfestigkeit hier in Einklang zu bringen aber ich finde es legitim die Prioritäten nach an der späteren Nutzung und Belastung auszurichten. Wie Du schon sagtest, man kann die Schienen wenn oder wo sie nicht benötigt werden auch einfach abdecken das hilft dann schon Einiges.

Die Wirksamkeit meiner Dampfbremse (nicht Sperre) muß sich noch erweisen - ist erst seit einem Jahr drin und daher würde ich die nicht überbewerten, aber ich wollte gerne zumindest 20mm Isolierung auf dem Boden haben, daher bot es sich an. Zwischendurch hatte ich die Bodenplatte mal draußen und es war alles absolut trocken.

Ich habe versucht alles immer so zu konzipieren, daß ich es jederzeit und ohne viel Aufwand wieder zerlegen kann. Die Schienen mit dem Holzboden als Einheit zu verkleben, das machen auch Fahrzeugbauer so. Der Boden selbst muß dann natürlich weiter fixiert sein. Es ist sicher richtig, daß man damit nicht die Belastungsgrenzen erreicht, die von den Herstellern der Fittings und der Schienen angegeben werden, aber wenn man nur leichtere Teile transportiert, halte ich das für legitim.

Machen wir uns nichts vor - es geht hier um Ladungssicherung im Rahmen möglicher Fahrmanöver - Lastwechsel und Vollbremsungen. Spätestens bei einem Crash kommt das alles an seine Grenzen und deshalb haben die Transporter ja auch noch eine Trennwand. Meine ist noch drin, aber wer diese entfernen möchte muß wohl damit leben, daß das Sicherheitsniveau insgesamt sinkt. Wenn man aber sieht, wie die "fest" verschraubten Einbauten der KAWA und WOMO rennomierter Hersteller bei einem Crash in sich zusammenfallen, dann glaube ich daß die meisten halbwegs vernünftig verbauten Airlineschienen immer noch sehr akzeptable Dienste leisten können.