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von Bastelfreak
#1
Im Zusammenhang "Schiebetür ausbauen" bin ich im Netz ein paar mal auf "Türstopper für Schiebetür" gestoßen.
Aber das waren alles nur zusätzlich montierte Blechwinkel an fixen Positionen oder irgendwelche einsteckbare Gummiteile.
Mir schwebte aber eher eine Türbremse vor, die das selbständige Schließen der Tür bei leichter Schräglage und Fahrzeugbewegung verhindert. Das ist ärgerlich bei vollen Händen und gefährlich für kleine Kinder.
Sie sollte auch zusätzlich an beliebigen Positionen arretiert werden können, ohne irgendein Hilfsmittel.
Dabei kam ich auf die Idee, den unteren Einrasthebel (für Tür offen) als eine Art Bremshebel zu nutzen, der mit dem Türgriff innen/außen betätigt wird.

Meine erste Idee war, unten an dem Einrasthebel ein Bremsgummi aufzukleben. Die Idee war aber unbrauchbar, da die Reibung entlang der Schiene zu gering war und zudem das Bremsgummi an den 20 mm Löchern der Schiene einhakte und abriss.

Umgesetzt und ausgiebig probiert hab ich dann folgende Version:

Verschraubte Kette mit Stütze und Rampe
Verschraubte Kette mit Stütze und Rampe
Vom hinteren Türanschlag bis zum ersten 20 mm Loch vorn habe ich eine alte Fahrradkette (1/8" x 1/2", für Nabenschaltung) hochkant befestigt.
Die Kettenbreite 1/8" erlaubt problemlos eine stabile Verschraubung an den Enden durch die Kette mit M5 Senkrschrauben und Nietmuttern an der Schiene. Eine kleine Kufe aus Blech läßt den Einrasthebel leicht auf die Kette gleiten.

Rasthebel original
Rasthebel original
Abgeschrägter Hebel eingerastet
Abgeschrägter Hebel eingerastet
In die Kettenglieder rastet nun der Rasthebel leicht ein.
Dazu mußte ich ihn oben/unten leicht anschrägen, da er etwas breiter als die Fahrradkette ist. Damit die Einrastung nicht zu heftig erfolgt, evtl. auch die Stirnseite des Hebels etwas abschrägen. Die Abschrägungen können ohne Ausbau des Rasthebels mit einer schmalen Säge erfolgen. Zum Schutz der Türdichtung am besten ein dünnes Brettchen auflegen.
Damit die Kette mangels Spannung nicht durchhängt ist sie mit Montagekleber und einem Stützprofil fixiert.
Nun kann die Tür entlang der Kette beliebig arretiert werden.

Nachteil meiner Lösung, beim Zuschieben ist der Türgriff zu betätigen bis ca. 30 cm vor "Tür zu".
In diesem letzten Bereich ist die Bremse wg. der Kurve an der Schiene nicht mehr wirksam.
Und wenn der Türschwung (vor allem von innen) nicht ausreicht zum sicheren Schließen, muß meine Zuziehhilfe ran.
viewtopic.php?f=38&t=2421&hilit=zuziehh ... =20#p33593

Gruß Manfred
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#2
Hallo Manfred,

das sieht nach viel Probieren und Studieren aus, was Du da gebaut hast. :thumbsup:

Mir ist als erstes aufgefallen, daß mich das Problem auch schon immer gestört hat - eine leicht laufende Schiebetür hat so Ihre Nachteile. Es geht nur ganz auf oder ganz zu. Wenn man nur kurz rein möchte (oder wenn Wetter mies ist) ist es in Schräglage lästig die Tür komplett öffnen zu müssen.

Leider klappt Deine Umsetzung bei mir nicht, denn wenn keine Dachluke oder sonstige geöffnet ist, muß ich einen gewissen Schwung haben um die Tür zu verriegeln. Auf einem kurzen Gleitweg ist das dann nur mit Kraft zu bewerkstelligen.

Deine Ansatz mit einem Bremsbelag wäre also bei mir die erste Wahl.

Unmittelbar sollte es möglich sein (auch bei meinem Master) eine Bremsvorrichtung im Bereich der unteren Laufrolle zu befestigen, aber es bleibt das Problem der "Fernbedienbarkeit", denn wenn man auf die Knie muß, um zu arretieren und zu lösen, dann wird man das nur in Ausnahmefällen nutzen. Eine Schleifbremse müsste sich daher beispielsweise über einen Bowdenzug aktivieren und lösen lassen. In Kombination mit dem Türgriff ginge das zwar aber auch dann müsste man den Türgriff ziehen, was kontraproduktiv wäre.

Wenn man nun einen zweiten Hebel zB innen an der Türverkleidung benützen würde um die Bremse zu aktivieren und diesen etwa auf der Höhe des inneren Griffs anbringen würde. Wäre das vielleicht eine Option die die Handhabung verbessern könnte?

Entscheidend wäre es aber, ob man eine wirksame und mechanisch einfache Klemmvorrichtung für die Schiene erdenken könnte. Das werde ich wohl auch mal auf mich einwirken lassen und ggf berichten.
#3
Hallo Michael,
viel probiert hab ich nicht, abgesehen vom Bremsbelag. Die Ideen werden vorab im Hirn "gebrütet".
Bastelfreak hat geschrieben: vor 1 Jahr... Bremshebel zu nutzen, der mit dem Türgriff innen/außen betätigt wird.
Aber schade daß du den Beitrag nur "überflogen" hast.
Es braucht sich keiner zu bücken, die Fernbedienung ist gegeben durch den inneren/äußeren Türgriff.
Über den daran verbundenen Bowdenzug wird der Rasthebel unten betätigt.
Wie gesagt, einziges Manko beim Türschließen, du mußt den Türgriff dabei "gezogen" festhalten. Dadurch wird die Rastung abgehoben und du kannst wie gewohnt Schwung holen. Der Überdruck beim Schließen der Tür ist das gleiche Problem wie bisher.

Mit Problem, speziell innen, meinte ich, daß man doch recht oft die Tür nur in Schwung versetzt und den Türgriff dann losläßt.
Nun muß er eben beim Schwung holen bis kurz "vor zu" festgehalten werden. Aber das ist Übungssache.
Bei mir besonders, denn in der Regel habe ich meine Sitze (Schnierle) in der zweiten Reihe ganz vorgeschoben, dicht neben der Tür.
Beim Öffnen gibt es keine Probleme, da der Rasthebel dann nicht richtig einrastet. Wenn der Türgriff nicht betätigt wir "rattert" der Hebel beim zurückschieben etwas auf der Kette.

Gruß Manfred
#4
Bastelfreak hat geschrieben: vor 1 JahrAber schade daß du den Beitrag nur "überflogen" hast.
Da hast DU wohl eher meinen Text mißverstanden :wink: Die Sache mit dem auf die Knie gehen bezog sich auf meine Idee eine ZUSÄTZLICHE Bremsvorrichtung im Bereich der unteren Schiene zu ergänzen, die dann eben NICHT über den Türgriff bedient werden könnte. In dem Fall müsste man dann für eine zusätzliche Betätigung sorgen um eben NICHT auf die Knie zu müssen.

Nun gut - ich fände es jedenfalls in zahlreichen Situationen ganz praktisch, wenn man die Tür schnell und einfach in beliebiger Öffnungsposition feststellen könnte.
Deine Lösung ist da schon einmal eine erhebliche Verbesserung in der Handhabung.
#5
Hallo Michael,
über eine Türbremse mit extra-Griff hatte ich auch nachgedacht.
Ich hab sie dann verworfen, da sie von außen nur mit durchgreifen nach innen zu bedienen wäre.
Mich sprang die Idee mit den Türgriffen und dem Rasthebel an, bei der ich nicht zusätzlich Platz für Griff(e) + Bowdenzug vorsehen und einbauen musste,
sondern vorhandenes nutzen konnte.

Vermutlich war ich beim Lesen deines Beitrags auf meinen Ansatz fixiert.
Aber sei's drum, hat beides Vorteile.
Vlt. trete ich hier ja eine neue Ideenwelle los?

Gruß Manfred
#6
Dein Ansatz hat auch ganz klare Vorteile wegen der Bedienung mit dem Türgriff also mit nur einem Bedienelement.
Folgende Überlegung: Wäre der Rasthebel so gestaltet, daß er eine Charakteristik hätte, wie ein Klappenschloss, wäre das Problem gelöst.

Mit anderen Worten : erster Zug am Türgriff - Haken öffnet und rastet offen ein. Zweiter Zug am Türgriff: Haken wird wieder gelöst und springt zurück in die Arretierposition. Dann wäre es nicht mehr nötig den Türgriff während des Schließens gezogen zu halten. Das Problem ist nur, daß man nicht sicherstellen kann, daß der Rasthebel beim Öffnen der Tür immer auf "offen" steht. Zumindest fällt mir dafür im Moment keine Lösung ein.

Insgesamt, finde ich aber daß Du da wirklich etwas in "Bewegung" gebracht hast - obwohl, Bewegung wollten wir hier ja eigentlich verhindern. :slight_smile:
#7
Während der Türbewegung Türhebel&Bremse offen ist ok,
aber am Ende der Bewegung (vorn) muß der Türhebel geschlossen sein, sonst arretiert der Verschluß hinten/mitte nicht und die Tür rastet nicht ein.
Alles mal bei wärmerem Wetter genauer betrachten.

Gruß Manfred
#8
Ich muß noch einen Nachtrag anbringen.
Beim Betätigen der Türgriffe innen&außen gibt es einen Unterschied.
Der äußere Türgriff betätigt die Raste unten immer, der innere aber nur beim Schliesen der Tür.
Beim Zurückziehen/Öffnen der Tür von innen wird der Rasthebel unten nicht betätigt und rattert leicht über die Kette.
Da muß ich wohl noch mal ran und werde berichten.

Gruß Manfred
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von Bastelfreak
#9
Meine Türbremse bekommt ein weiteres update, denn so richtig bewährt hat sie sich nicht.
Nach mehreren Wochen Urlaubseinsatz hat sich die Kunststoff-Nase des Türfeststellers an der Fahradkette abgenutzt und rutscht oft durch.

Dann fiel mir das abgewetzte Motorritzel vom Pedelec in die Hände mit der Idee, das als Bremse zu benützen.
Das Ritzel wird statt der Kunststoffnase angebracht, bei Betätigung des Türgriffs ausgeklinkt und rastet nach loslassen wieder in die Kette ein.
Allerdings nicht so hart wie der bisherige Haken, sondern eher bremsend durch die am Ritzel angebrachten Reibscheiben.
Alles andere bleibt wie bisher.
Nun wirkt sie auch in beide Schieberichtungen gleichermaßen und bei Fehlbedienung dürfte es nun deutlich leiser und nicht so erschreckend "krachend" beim Einrasten sein.

Soweit meine Erwartungen, denn umsetzen kann ich die Idee erst in ca. 6 Wochen. Bis dahin sind die Kids mit den Enkeln unterwegs.
Ich werd die Umsetzung posten, versprochen.

Gruß Manfred
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#10
So, hier nun nach dem Urlaub die versprochene (gescheiterte) Umsetzung der neuen Türbremse mit Zahnrad.
Die bereits eingebaute Fahrradkette ist drin geblieben, nur die Spitze der serienmäßigen Türfeststellung wurde modifiziert.
Dort ist ein kleines Ritzel (9Z vom Pedelec) zwischen 2 Flacheisen mit einer zentralen 6-Kantschraube und Sicherungsmutter montiert.
Und jetzt das große ABER!
Der Platz im Türbereich unten ist wider Erwarten für meinem "Zahnradsporn" noch ca.2 cm zu kurz und die Tür schliest nicht ganz.
Das Problem reizt mich weiter, ich bleib drann.

Gruß Manfred
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