Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles rund um die Aussenhaut, Fenster, Luken, Klappen, Durchbrüche, etc...
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#1
Hallo,

ist bei einem relativ aktuellen Ducato (ca EZ 2017) eine Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz sinnvoll?
Kann man das selber machen? Und was benötigt man dafür?
Man liest ja viel von Seilfett und Mike Sanders, ist das beides auch Unterbodengeeignet? Seilfett wäre ja einfacher selbst zu verarbeiten.

Kompressor und Druckbecherpistole ist vorhanden.

danke
Daniel
#2
Moin Daniel,

ich habe es beides vom Profi machen lassen und hier kurz beschrieben:
viewtopic.php?f=12&t=4708&p=71163#p71163

Ich halte es bei jedem Auto sinnvoll, egal ob neu oder alt, wenn man vorhat es länger zu besitzen und fahren.
Wenn es dann noch an der See oder in den Bergen häufig mit Salz in Berührung kommt, ist es noch wichtiger.

Neben dem richtigen Werkzeug inkl. verschiedener "Lanzen" und Verarbeitungstemperaturen ist dabei meiner Meinung nach auch viel Know notwendig, an welche Stellen das Zeug unbedingt muss, wie man da ran kommt und wo es besser nicht hingehört.

Beste Grüße,
Jan
#3
Da ich viel im Winter und in eher regnerischen Gebieten (Schottland) unterwegs bin habe meinen auch gleich beim Neukauf vom Händler hohlraumversiegeln lassen und ordentlich mit Unterbodenschutz versehen lassen.
Wenn der Wagen noch neu und ganz sauber ist kann man den Unterbodenschutz sicher auch selber machen. Aber bei der Hohlraumversiegelung würde ich immer zum Profi gehn.
#4
Ich habe das gerade erst gemacht.
Seilfett ist eine Sauerei und keine Freude für einen Mechaniker.
Wenns ein gebrauchter ist, ist die Vorbereitung wichtig.

Moderner ist ein Wachs für den Unterboden
Bei mir ist das: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
(auf der Seite gibts alle notwendigen Infos).

Wenn ichs nochmal machen würde, würde ich das aber nur im Radkasten (Steinschlag) nehmen. Und ansonsten:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Ist etwas dünner, fast transparent.

Ist nicht die schönste Arbeit, aber rentiert sich wahrscheinlich.

In den Hohlräumen habe ich Fluid Film und Mike Sanders.

Auf stellen die schon Rosten, z.B. Verschleißteile, etc ist Owatrol Oel gut.
Auf Lack, am besten Brantho Korrux 3in1
Mustermicha gefällt dies
#5
Hallo Daniel,

Konservieren geht immer über reparieren :thumbsup:

bei mir war es ein Neufahrzeug und weil ich grundsätzlich nicht so sehr viel Vertrauen zu Werkstätten habe (weil ich oft Pech hatte) mache ich inzwischen eigentlich alles selbst.
Bei einem Neufahrzeug ist das natürlich angenehmer, weil da alles noch schön sauber ist und man noch auf alles den "freien Blick" hat. Ich würde es also auch etwas davon abhängig machen, wie der "Ist-Zustand" bei Deinen Transporter ist und ob Du Dir halbwegs vernünftig Zugang zum Unterboden verschaffen kannst.

Mike Sanders Produkte sind sicher etwas feines wenn Sie richtig verarbeitet werden, aber gerade das find ich doch sehr aufwändig wenn man nicht eine Bühne und sämtliches Werkzeug parat hat. Insofern habe ich davon die Finger gelassen. Eine Behandlung bei einem Profi soll oberhalb von 1000 EUR kosten in meiner Umgebung (um Hamburg)

Ich denke wir sind uns einig, daß der verdeckte Rost das Hauptproblem darstellt. Also Rahmen (Innen), Schweller, aber auch Falze und alle Doppelungen.
Bei meinem Master war der gesamte Unterboden ab Werk mir einer Zäh-elastischen Beschichtung versehen gegen Korrosion und Steinschlag. Es fehlten aber die Hohlräume (auch Türen), Falze und Doppelungen.

Hier habe ich überall mittels Druckbecherpistole und Injektor bzw Hakendüse ein Kaltfett (KSD Kaltfett), verarbeitet.
Ich bin davon wirklich SEHR überzeugt, weil es sich nicht nur in Hohlräumen anwenden lässt, sonder auch wie ein Wachskonservierer auf Flächen gute Dienste leistet. Es verflüssigt sich nicht bei Wärme, wie Fluid Film und greift auch kein Gummi an.

Für die größeren Blechflächen habe ich KSD Bernstein UBS Wachs verwendet. Auch damit bin ich sehr zufrieden.

Früher habe ich auch oft die schwarzen bitumenbasierten Produkte verwendet, aber auf Dauer werden die oft unbemerkt unterwandert und verspröden. Die Wachse und Fette sind da viel besser und trenaparent. Die genannten werden zudem sehr "trocken" so daß einem nicht später Unmengen an Staub oder Sand in der Oberfläche klebt.

Der Anbieter der beiden Produkte hat übrigens auch eine Reihe weiterer Mittel im Angebot und, wie ich finde, gute Produktbeschreibungen die es einem erleichtern das auszuwählen, was den eigenen Kriterien am besten entspricht.

Übrigens: Egal ob man es selbst macht, oder machen lässt - einmal im Jahr ist eine Sichtprüfung danach eigentlich Pflicht - dann kann man immer Schadensbegrenzung betreiben. Hat man es selbst gemacht, weiß man dann auch umso besser wo man gucken muß.

Viel Erfolg!
Metallus, suncowy gefällt dies
#6
 ! Nachricht von: Andolini
 Aus dem Ausbautagebuch.
Unterbodenschutz

Ich habe hier in Riga eine auf Unterbodenschutz & Konservierung spezialisierte Autowerkstatt gefunden, mir dort ein paar aktuelle Umsetzungen angesehen, und mich dann für Bitumen als Unterbodenschutz entschieden.

Wir haben uns auf einen Komplettpreis von €540 geeinigt (lettischer Preis, das kann man wohl nicht mit Deutschland vergleichen).

Bitumen und Wachs kommen von einem deutschen Hersteller ("Motip Bitumen 000033" sowie "Motip Hollow Selection Wax 000046"), damit hatten sie bisher angeblich die besten Erfahrungen gemacht.

Gedauert hat's drei Arbeitstage.


So sah es vorher aus...
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...und jetzt halt so:
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Ich bin mir über die Nachteile von Bitumen schon bewußt: Wasser kann zwischen Blech und (altem, spröden) Bitumen eindringen und unbemerkt dort sein Zerstörungswerk fortsetzen. Hatte ich bei meinem damals ersten Wagen selbst erlebt, aber da war das Fahrzeug bereits 25 Jahre alt und hatte nur eine Kiste Bier gekostet...
Daher erfolgt in fünf Jahren eine intensive Kontrolle und ggf. Wiederholung.

Ursprünglich wollte ich den Unterboden eigentlich jährlich mit Seilfett bearbeiten.
Aber als ich im letzten September mit den Seilfettdosen unter'm Wagen lag, da wusste ich dass das nichts wird - und schon garnicht wiederholt jedes Jahr.

Und wenn es dann irgendwann mal wieder richtig warm wird, drücke ich zusätzlich noch ein paar Tuben Wachs unter die Bodenplatte.




In dem Zuge habe ich mich übrigens auch vom außenliegenden Abwassertank verabschiedet, das Abwasser also nach innen geholt. Mehr dazu aber erst später.
#7
Das hätte ich jetzt aber eher selber gemacht mit "z.b." FluidFilm Dosen, gerade beim Transporter ist das unter den Bus liegen ja recht einfach.
#8
Den Unterboden mit FluidFilm einsauen machst du genau 1x.
Danach ärgerst du dich, dass du das regelmäßig wiederholen darfst, oder nicht direkt etwas genommen hast, was auch mal einen kleinen Steinschlag aushält.
BocTok gefällt dies
#9
BocTok hat geschrieben: vor 1 Jahr... Ich bin mir über die Nachteile von Bitumen schon bewußt: Wasser kann zwischen Blech und (altem, spröden) Bitumen eindringen und unbemerkt dort sein Zerstörungswerk fortsetzen. Hatte ich bei meinem damals ersten Wagen selbst erlebt, aber da war das Fahrzeug bereits 25 Jahre alt und hatte nur eine Kiste Bier gekostet...
Daher erfolgt in fünf Jahren eine intensive Kontrolle und ggf. Wiederholung. ...
Wieso um alles in der Welt dann mit Bitumen? :woozy_face: Und warum stellst du dein Werk hier ein? Zur Abschreckung? Oder hoffst du auf Nachahmer?

Das ist so ähnlich wie: "Ja, ich weiß, dass Arsen giftig ist, aber jetzt nehm ich das Zeug erst mal. Ich beobachte mich mal und wenn's schlimmer wird, geh' ich zum Arzt. Möchte auch jemand ein Stück?"

Versteh' ich nicht :woozy_face: aber schreib mir bitte nicht wieder deswegen eine PN (die les ich nicht).

Wolf
#10
saniwolf hat geschrieben: vor 1 JahrWieso um alles in der Welt dann mit Bitumen?
Ja, und warum denn nicht?
Aber Wolf, bitte nicht, weil du Bitumen nicht magst. Ich möchte es verstehen, warum Bitumen suboptimal sein soll.....

Gruß Wolfgang
Mustermicha gefällt dies