Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#21
Bei RadMUTTERN kann es schon mal nicht sein, RadSCHRAUBEN mit Stahlfelge gibt es mit 240Nm, zumindest beim Sprinter, Crafter sollte gleich sein.
Eigentlich übertrieben bei M14x1,5, aber es sollen wohl schon Räder verloren gegangen sein.
mwrsa gefällt dies
#22
Ich nutze die Wera Drehmoment-Schlüssel. Sind gut zum einstellen und sind preislich noch irgendwo im Rahmen.

Der Wera Drehmomentschlüssel Click-Torque C 4 kann 60-300Nm und bekommt man für um die 130€.

Gruß Tim
#23
calalalaudio hat geschrieben: vor 1 Jahr(...) zumindest beim Sprinter, Crafter sollte gleich sein.
Eigentlich übertrieben bei M14x1,5, aber es sollen wohl schon Räder verloren gegangen sein.
Bei meinem Sprinter Modell aus der 906er Serie (über viele Jahre baugleich mit dem Crafter) gibt es bei den 5-Tonnern mit Zwillingsbereifung eine ungewöhnliche Häufung von Fällen, bei denen sich hinten links die Radschrauben gelöst haben bis hin zum kompletten "Abwurf der Räder" auf der Autobahn.
#24
Isch 'abe gar keinen Drehmomentschlüssel. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Wird jetzt ein etwas ketzerischer Beitrag .....
martin.k hat geschrieben: vor 1 JahrUnd vorher KEIN Fett oder Wasser an die Gewindeverbindung! :face_with_hand_over_mouth:
Wasser? :flushed:
Aber Fett: Oh ja! Unbedingt! Ich montiere keine Schraubverbindung, die nicht zuvor eingefettet wurde, sobald sie im Betrieb feucht oder nass werden könnte. Ich möchte die auch nach mehreren Jahren wieder auseinanderbekommen ohne Flex und ohne dass die Schraube oder der Bolzen abgeschert wird. (Ja, das gilt auch für Radscchrauben/-muttern. :wink: )

Damit kommmen wir zum Punkt: Was meint Ihr, warum es Drehmomentangaben für alle möglichen Schraubverbindungen am KFZ gibt?
Damit Alfons, Karle, Schorsch oder Luigi am Band seine Schrauben so schnell es geht festziehen kann. Dat muss automatisch gehen, ohne dass Alfons oder Karle oder Schorsch oder Luigi nachdenken müssen oder ihr Gefühl beanspruchen. Das würde dann nämlich wertvolle Zehntelsekunden der Taktzeit kosten und die ganze Produktion verteuern. Außerdem kann man dann sehr schön automatisiert jeden Schraubvorgang dokumentieren. Und natürlich wird im Werk keine Schraubverbindung eingefettet. Warum? Siehe oben....

Wir dagegen haben mehr Zeit als Alfons, Karle, Schorsch oder Luigi und können es uns leisten, die Schrauben einzuölen oder (besser) einzufetten. Und schon stimmen die so exakt klingenden Drehmomentangaben aus der Serienproduktion nicht mehr. (Die stimmen übrigens auch nicht, wenn Du eine verrostete Mutter wieder auf einen krummen Schraubbolzen quälst.) Sie stimmen eben nur ungefähr für die Verhältnisse in der Serienproduktion. Und selbst da hat jeder Ingenieur seine eigene Methode, Toleranzen zu berücksichtigen. Aber irgendeinen Wert braucht man ja, auf den man den automatischen Schrauber einstellen kann.

Mit anderen Worten: Für die Wieder-Montage halte ich die Drehmomentangaben für wertlos. Es geht doch beim Schrauben darum, dass die Verbindung fest genug ist, um sich nicht durch Vibrationen zu lösen und gleichzeitig nicht so fest gezogen, dass der Bolzen oder die Schraube abreißt. Klar, Binsenweisheit. Das heißt, der Bolzen oder die Schraube muss im elastischen Bereich gedehnt werden. Ich würde sagen, bis ca. 70 % der Streckgrenze. Hört sich jetzt sehr kompliziert und wissenschaflich an. Wer aber oft genug geschraubt hat, bekommt das von ganz alleine ins Gefühl. Man merkt doch, wenn die Schraube oder Mutter "auf Block geht", es kurz danach schwerer wird, sie zu drehen und wie dann das Drehmoment zunimmt. Und bei einer geölten oder gefetteten Schraubverbindung hört man ganz intuitiv bei geringerem Drehmoment zu drehen auf als wenn die Schraube schon von vornherein schwer ging. Im Handbetrieb hat man ja als weiteres Kriterium, neben der Drehmomentzunahme, den Winkel, den man die Schraube drehen muss, nachdem sie auf Block ging. Auch das geht im Laufe der Zeit ins Gefühl ein.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass beim Anziehen von Schrauben (Größenordnung!) drei Viertel bis 90 % des Drehmoments für die Überwindung von Reibung aufgewendet werden und nur die restlichen ca. 10 bis 25 % in die Vorspannung der Schaube gehen, wenn man weiterhin bedenkt, dass der Reibwert im Bereich 1:3 variieren kann (in Drehmomenttabellen werden Reibwerte von µ = 0,08 bis µ = 0,24 aufgeführt), dann könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, dass die Randbedingungen viel mehr ausmachen als die exakte Einhaltung des "vorgeschriebenen" Drehmoments. Diese Drehmomentwerte können eben nur für exakt vorgegebene Montagebedingungen gelten, die bei der Wiedermontage - z. B. unter dem Auto liegend - nicht mehr vorkommen.

Daher, schmeißt den Drehmomentschlüssel in die Ecke und lernt, das Schrauben-Anziehen ins Gefühl zu bekommen. Man kann relativ leicht lernen, zu fühlen, wann die Schraube oder der Gewindebolzen beginnt, sich zu dehnen. Und rechtzeitig vor Erreichen der Streckgrenze aufzuhören, lernt man auch im Laufe der Zeit. Wer das geschafft hat, kann viel exakter schrauben als mit Drehmomentschlüssel nach Vorgabewerten.

Klar, es gibt Ausnahmen. Das Anziehen von Zylinderkopfschrauben muss nach exakt vorgegebenem Muster erfolgen, weil dort meist Dehnschrauben verwendet werden. Aber darum geht es ja in diesem Thread nicht, denke ich.

Gruß
Matthias
Andolini, Börndy, Nordwind gefällt dies
#25
Moin Matthias,

das klingt alles sehr logisch, nachvollziehbar und praxisnah.

Aber wegen diesem Punkt
_Matthias hat geschrieben: vor 1 JahrUnd rechtzeitig vor Erreichen der Streckgrenze aufzuhören, lernt man auch im Laufe der Zeit.
bräuchte ich als Hobby-Camper-Asubauer dann noch einen zusätzlichen Maschbau- oder Schlosser-Grundkurs, wie man z.B. abgerissene M14 Radschrauben wieder herausbekommt... was mir dann hoffentlich nicht in Island Offroad passiert ;-)

Beste Grüße,
Jan
#26
So schwer ist das "Gefühl bekommen" ja nicht. Bei Radschrauben nehme ich schon aus Bequemlichkeit immer das 1m Alurohr als Verlängerung (alter SAT-Mast). Man wird ja nicht jünger. Deswegen auch immer auf Zug. Und da hebt man dann einhändig ungefähr das Gewicht das 20l Ersatzkanisters. Beim nächsten mal Tanken einmal nachprüfen und gut ist. Hat Paps so gemacht weils Opa so gemacht hat. Und ich hatte bisher keinen Grund den Prozess zu hinterfragen.

PS: Ist aber leider auch OT, merke ich gerade. Ich lass es mal stehen, sorry Maddin :relaxed:
#27
Hab es schon geschafft bei meinen Transit die Radbolzen zu dehnen :woozy_face:
Der Drehmomentschlüssel war auf 200 eingestellt. Beim Anziehen war damals leider kein auf Block gehen zu bemerken.
Vlt. auch weil ich zu sehr auf den Schlüssel vertraut hatte.
Hat sich von Anfang an weich angefühlt.
Hab dann alle Bolzen ausgetauscht.
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Nordwind gefällt dies
#28
Macht doch nicht immer eine Diskussion aus allem. Ein preiswerter DMS für 40-200 schadet nie, man liegt auch mal unterm Auto und hat nur 10 Grad Winkel zum weiterdrehen. Dann hat man mit DMS wenigsten grob einen Anhaltspunkt.
Für die rostige und gefettete Radschraube braucht man ihn dann allerdings wirklich nicht.
bkick gefällt dies
#29
Hm. Ok. Bis ich das im Gefühl haben werde, wieviele Sätze Räder verliere ich, so grob geschätzt?

@Alle nochmal die Bitte, mir keine 200Nm-Schlüssel vorzuschlagen, wenn ich damit 240Nm anziehen will, danke. Oder geht da auch erst mit 200Nm, dann nochmal mit 40Nm hinterher? :upside_down:
Schließlich bohre ich, seit mir der 8er Bohrer abhandengekommen ist, auch immer erst ein 5er, danach ein 3er... Zwei 4er bringt nämlich nix :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Darüber hinaus denke ich, dass es Gedore werden wird für das große Modell, und um zwei kleinere komme ich dann nicht drumrum, wenn ich wirklich den gesamten Bereich ab 5 oder 6Nm abdecken will. Das wird dann was noch günstigeres, evtl. Proxxon.

Ich werde die Gebrauchtmärkte und diverse Shoppingportale im Auge behalten.

Vielen Dank allen Beitragsschreibern!
997, WoMo-Bastler gefällt dies
#30
Proxxon kommt auch mit Prüfzertifikat und wird im Netz häufiger für die gelegentliche Nutzung als qualitativ gut und nicht zu teuer empfohlen.
Habe einen MC30 6-30 Nm, der wirkt wertig. Habe aber die Genauigkeit auch nicht infrage gestellt oder überprüft.
Gibt es auch als MC320 mit 60-320 Nm.