Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#41
Ich habe HPL selbst besorgt und fürneinige Flächen auf Trägerplatte geklebt.
Hier muss einem bewusst sein, dass
1) 4x1,25m HPL, also entspricht ungefähr 1 Platte wenn beidseitig belegt, mindestens 160€ kostet
2) HPL sehr schwer ist. Wenn ich mich nicht irre, 1400kg/m², also doppelt so schwer wie Birke

Bei einem Wohnmobil <3,5t würde ich dieses Material nur an wenigen stark strapaziertes Flächen verwenden.

Vöhringer hat doch CPL Platten, also ähnliche Art der Oberfläche, nur 0,2mm dünn. Dabei kostet die Platte viel weniger als HPL Schichtstoff alleine.

Ansonsten kann man HPL selbst entweder mit Kontaktkleber kleben (Armaflexkleber geht am besten da sehr dünnflüssig, mit Velourwalzenaufgetragen) oder mit einer DIY Vakuumpresse und Holzleim (Thomas Vakuumpumpe, Malerfolie), dann braucht man auch keinen Schreiner mehr.

Und wenn man die richtigen Schrauben besorgt, dann halten diese sehr wohl auch in Pappel - Euroschrauben 6,3mm.

Ausserdem kann man Eckprofile für 15mm Platten verwenden und diese entweder mit Epoxydharz oder mit Sikaflex auf die Holzplatten kleben.

LG
T.Larsen
#42
Guten Abend...

also nach 2021 sind die Preise sehr deutlich nach oben gegangen. Selbst pressen möchte ich nicht. Der Vöhringer ist extrem weit weg. Bei Reimo gibts auch ein Ahorn Furnier für weniger Geld. 15 mm Pappel mit 0,6 mm HPL beidseitig. Das würde mir gefallen und wäre bezahlbar. Quasi helle Platten von Reimo für den Korpus und dunkle Queenply für die Fronten. Gibt nen schönen Kontrast.

Daher die Frage ob die Jemand verbaut hat. Mit der HPL Beschichtung sollten Schrauben doch auch besser halten oder?
#43
Hallo zusammen,

will mich mal kurz in die Diskussion einklinken.
Baue zur Zeit eine Leerkabine auf einem Sprinter Allrad aus und muss auch etwas auf das Gewicht achten.

Habe mir ein Muster von Queensply kommen lassen.
Die Platte ist definitiv hochwertig, wobei ich nichts über die Holzart sagen kann.
Die Verleimung ist MR, also widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Was aber nicht direkt "wasserfest" bedeutet.
Das Sperrholz ist 9-lagig, Die Stärke des HPLs kann ich nicht genau bestimmen, aber im
optischen Vergleich dürfte diese 0,6 mm sein. Dies ist eine subjektive Aussage meinerseits.
Das Gewicht der Platte beträgt nach dem Wiegen des Musterstücks 7,13 kg/qm

Alternativ habe ich selbst eine Pappelsperrholzplatte, 7-lagig, Verleimung IF20, also nicht "wasserfest",
beidseitig mit HPL 0,8 mm belegt.
Das Gewicht "meiner" Platte beträgt 8,35 kg/qm, was aber vermutlich dem stärkeren HPL geschuldet ist.

Materialkosten pro qm inkl. 20% Verschnitt und 19% MwSt. = 52 €
Hinzu kommt natürlich die Arbeitszeit zum Herstellen der Platte.
Wenn man zufällig Schreiner ist und auf eine Plattensäge, Furnierpresse und Kantenanleimmaschine
zugreifen kann, ist das natürlich sehr hilfreich:-)

Die Queenply-Platte liegt bei 75 € / qm, preislich und qualitätsmäßig ist das absolut ok.

Wovon ich auf jeden Fall abraten würde, als Laie Platten mit Sprühkleber selbst zu belegen.

Gruß Uwe
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Metallus gefällt dies
#44
Nabend...

die grauen Queenply sind nochmal etwas hochpreisiger. Dennoch würde ich ungern auf dieses tolle Material verzichten. Zumindest für die sichtbaren Fronten. Was mir bei all meiner Suche irgendwie noch gar nicht aufgefallen ist, ist aber die Bedeutung des Themas Gewicht. Für meinen Ausbau benötige ich ca. 4 große Platten. Wenn ich 2 Queenply a 20 Kg nehme, ist es eigentlich fast egal ob ich den Rest mit Birke 12 mm oder Pappel 15 mm baue. Der Unterschied wäre bei der geringen Menge absolut vernachlässigbar. Selbst wenn ich alles aus Birke 12 mm bauen würde, hätte ich am Ende des Tages 20 kg mehr für die kompletten Möbel mit Trennwänden, als wenn ich komplett mit Queenply baue.

Ich denke also ich werde 2 HPL Queenply nehmen und den Rest mit 12 mm Birke zimmern. Die kann ich auch noch schön mit Wachs behandeln und robust ist das Holz auch.

Hab hier noch ein Muster-Stück Queenply roh liegen. Ist wirklich sehr weich. Wenn Jemand Interesse hat, kann ich es gegen Porto versenden.
#45
Servus,
da es hier auch um Queenply geht, wollte ich noch eine kleine Information hinterlegen.
Ich habe alles in Queenply 16.2mm matt weiß und die Arbeitsplatten in 16.2mm Eiche.
Für leichte Zwischenwände und so Kleinkram habe ich auch eine in 4.6mm weiß bestellt.
Meine weiße 4.6mm Platte biegt sich leider, bedingt durch die einseitige Beschichtung.
Als Rückwand kann man das ja noch verwenden, aber für Teile ohne stützenden/formgebenden Korpus ist das eher nix.
Gruß
Michael
#46
Um fair zu sein: Das gilt für alle einseitig beschichteten Platten.
windy gefällt dies
#47
Also das hier sind die Platten 15 mm Pappel mit 0,6 mm HPL. Finde die wirklich sehr schön und und mega stabil.

Die ganze Platte wiegt 6,5 Kg mehr als die Queenply. Macht dann beim 3 großen Platten 19,5 Kg mehr als mit reinem Queenply. Dafür kosten die Platten aber auch nur ein Drittel. Und da ich Birke Multiplex ja noch versiegeln müsste, was jetzt im Winter für mich nicht so optimal ist, werde wohl diese Platten verbauen. Zum Gewicht sparen kommt dann aber auch die Fräse zum Einsatz.
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#48
Metallus hat geschrieben: vor 4 MonateDie ganze Platte wiegt 6,5 Kg mehr als die Queenply. Macht dann beim 3 großen Platten 19,5 Kg mehr als mit reinem Queenply
Ich weiß nicht, was du an Ausbau vor hast, kann mir aber kaum vorstellen, dass man mit 3 Platten auskommt. Bei mir sind am Ende ca. 10 Platten vom Format 2,50m x 1,25m ohne nennenswerte Reste verarbeitet worden. Da läge der Gewichtsunterschied dann schon bei 65 kg. Wenn man auf das schwere HPL verzichtet und lackiert oder CPL beschichtet, wird der Unterschied noch deutlicher größer.

Zum Vergleich:
Albasia Sperrholz (= Queenply): 350kg/m³
Pappel Sperrholz: 450kg/m³
HPL: 1400kg/m³

Gruß
Wolf
#49
Ich baue 2 Sitzkästen und die Küchenzeile. Tisch- und Arbeitsplatte werde ich etwas anderes nehmen. Auf dem Reißbrett komme ich mit 4 Platten hin. Ich hab jetzt eine Queenply für die Fronten und dann 3 und 1/4 von den Pappelplatten für die Korpusse. Etwas Verschnitt bleibt auch über wenn ich mich nicht kollosal versäge. Außerdem habe ich mittlerweile relativ viel Multiplex Reststücke gesammelt. Ich denke ich werde damit hinkommen. Wenn nicht muss ich später nochmal ne Platte nachkaufen. Es ginge sicherlich leichter aber ich habe halt keine Möglichkeit im Winter die Platten zu lackieren, oder nur mit übermäßigem Aufwand. Und da ich sonst keine schweren Sachen einbaue (Lithium Batterie, keinen großen Wassertank, keine Dusche), sind mir die 20 Kg egal.
Wolf gefällt dies
#50
Ich baue auch mit 16mm Queenply HPL aus und möchte mal ein paar Verarbeitungshinweise hier lassen. Weiter oben wurde vermutet, dass eine HPL Auflage die Schraubenauszugsfestigkeit erhöhen würde. Darauf würde ich nicht wetten. HPL ist sehr spröde und platzt schnell ab. Daher:

1. Kanten brechen (Schleifpapier oder kleine Fase anfräsen) sonst ranzt man sich ruck-zuck Macken rein und
2. ein hochwertiges Sägeblatt anschaffen, gerne auch für HPL im Speziellen.
3. Löcher passend ansenken. Wenn sich ein Schraubenkopf in das Holz zieht, knackt das HPL - spätestens, wenn die Schraube nochmal raus muss. Soll ja vorkommen.

Der Kern hat einige sehr weiche Lagen. Diese fasern beim Schleifen immer wieder aus, was zu unschönen Kanten führt.

4. Mit gutem Schleifpapier das Gröbste erledigen und mit einem verdünnten Lack vorbehandeln. Wenn alles durchgehärtet ist, nochmal das Ganze. Diesmal mit unverdünntem Lack.

Ansonsten ein tolles Material. Leicht, auch im Handling, gut zu bearbeiten, formstabil, robuste Oberfläche und es quillt nicht, wenn es naß wird. Ich habe das getestet :rolling_eyes:
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