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Dämmung und Verkleidung im Innenraum
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#11
Hallo Detlef,

zum Thema Dämmung auf einen Nenner zu kommen ist - das sagten hier auch schon Andere - sehr schwierig.
Ich habe auch einen MASTER und hatte mir auch schon so meine Gedanken gemacht und die werde ich hier kompakt zusammenfassen:

Zum Fahrzeug: Auf keinen Fall solltest Du die Seitenwand unterhalb der OBERSTEN Lochreihe für die Schwarze Seitenbeplankung dämmen. Du bekommst die Bohrungen vermutlich nicht dauerhaft dicht und wenn erst mal eine Dämmung über den Löchern ist, hast Du auch nicht mehr die Möglichkeit die Dichtheit zu prüfen. Auch eine Demontage der Schutzleisten wird im Bedarfsfall erschwert.

Auf keinen Fall die Türen dämmen (am Blech) - die sind nie dicht und eine dort angebrachte Dämmung leitet das Wasser in ungewünschte Richtungen oder verhindert gar das Ablaufen. Insbesondere im Bereich des Türgriffs dringt nicht unerheblich Wasser ein.

Ich würde die Schweller übrigens unbedingt mit einem Wachs oder Fett gegen Korrosion schützen. Besonders gut gefällt mit da das KSD Kaltfett, weil es schon nach kurzer Zeit komplett geruchlos ist - auch an warmen Tagen.

Die Führungsschiene der Seitentür kann übrigens an Ihren Verschraubungen undicht werden. Das würde ich nochmal prüfen und ggf vorsorgen damit da nicht später Wasser eindringt.

Ich selbst habe mit Armaflex gedämmt (19mm) und sehe das inzwischen nur als eine Art "Grunddämmung" um die möglichen Bereiche für eine Schwitzwasserbildung zu reduzieren. Es bleiben reichlich Ecken, wo man Armaflex nicht sinnvoll einsetzen kann und noch eine weitere Dämmebene benötigt.

Ich habe hierfür Schafwolle gewählt da sie ähnliche Eigenschaften hat, wie Mineralwolle - aber ohne die schwerwiegenden Nachteile.

Mineralwolle kann nur mit einer Dampfsperre sinnvoll eingesetzt werden und selbst dann sollte Sie auf der kalten Seite noch "ablüften" können. Gerade in einem Fahrzeug sind aber 2 Dinge schwer zu realisieren: Eine wirklich dichte Dampfsperre und eine "Lüftungsebene" zwischen Mineralwolle und Blech, auf der kalten Seite, wo sie hingehört.

Schafwolle hat einige Vorteile: Sie lässt sich ebenso Einbringen und "stopfen". Sie ist leicht und flexibel, Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben und braucht daher keine Dampfsperre - bestenfalls eine Dampfbremse.

Ich erhöhe also mittels Schafwolle die Dämmwirkung von Armaflex und schließe die "Lücken". Gleichzeitig schaffe ich mir eine Feuchtigkeistabsorbierende Ebene die Kondenswasser am Armaflex reduziert und ableitet bzw vorübergehend speichert. Bedingung ist daß die innere Verkleidung im unteren und oberen Bereich Öffnungen aufweist , so daß die aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgegeben werden kann oder durch Heizen wieder abtrocknet. Denkbar ist auch in teilen eine textile Bespannung die den Luftaustausch fördert. Lüften bleibt aber ein Muß.

In jedem Fall würde ich immer dazu raten so zu bauen, daß Du eine Chance für einen Rückbau hast - falls ein Idee doch nicht so gut war, etwas Kaputt geht oder Du eine bessere Idee bekommst. Mehr Schrauben - weniger Kleben könnte da ein Grundsatz sein.

Ich hoffe Du kannst meine Gedanken irgendwie sinnvoll nutzen - und sein es nur, daß Du es doch GANZ anders machen willst, als vorgeschlagen.

Viel Erfolg!
#12
Hallo Detlef
Hier ist ja schon Einiges über die Nachteile von Mineralwolle beim Dämmen eines Campers gesagt worden. Ich möchte aus eigener Erfahrung auf einen anderen Gesichtspunkt hinweisen.
Meinen ersten Transporter habe ich 1990 ausgebaut. Mangels heutiger und moderner Klebedämmstoffe habe ich das damals auch mit Dämmwolle gemacht. Feuchtigkeit in Form von Kondenswasser war noch nicht mal das Problem. Aber als ich wegen einer Blechreparatur dann doch mal an die Dämmung dran musste, war die ganz einfach der Schwerkraft gefolgt und ziemlich in sich zusammengesackt und nach unten gewandert. Die obere Hälfte war völlig frei. Ich kann von mir behaupten, sehr sorgfältig gedämmt zu haben, und trotzdem war diese Art der Dämmung einfach nur Mist.
Ich bin nun beim 4. Camper zu der Einsicht gekommen, daß Dämmung vielfach völlig überbewertet wird. Ich bin allerdings auch kein Wintercamper aber für die Zeit von März bis Oktober reicht mir meine Heizung ohne jegliche Dämmung, die den Fensterbus mollig warm macht.Mir reicht die Luftschicht zwischen Originalverkleidungen und Blech.

Gruß Wolfgang
Wishbone, BocTok gefällt dies
#13
Ich danke für eure konstruktiven Antworten und werde eure Anregungen in meine Planungsgedanken einfließen lassen.
@Wolfgrangfox:
Ich denke auch, das das Thema Dämmung überbewertet wird, wenn man nur in den wärmeren Monaten Urlaub macht. Ich denke, da ich jetzt über die Problematik
des Abrutschens der Wolle weiß, kann ich mir Gedanken über ein gegensteuern machen.

Gruß Detlef
#14
Moin Detlef,

mich würde ernsthaft interessieren, welche Vorteile Du bei der Verwendung von Mineralwolle anstelle von z.B. Armaflex siehst, damit sich der (in meinen Augen) recht hohe Mehraufwand lohnt?

Liebe Grüße

Thorsten
Nordwind gefällt dies
#15
Hallo Toto,

1. denke ich nicht, das der Aufwand der Anwendung und Verarbeitung der Mineralwolle so viel höher ist, als mit dem von anscheinend sehr
vielen Usern angebeteten Armaflex.
2. bringt Mineralwolle, wenn ich nicht ganz falsch liege, einen Gewichtsvorteil gegenüber der meißt angewendeten Klebedämmung
3. ist Mineralwolle die deutlich günstigere Variante. Vor allen Dingen dann, wenn man noch einiges davon auf Lager hat.
4. gibt es Messungen, die zeigen, das Mineralwolle eine bessere Wärmedämmung erzeugt als Klebedämmung auf Kautschukbasis.


Gruß Detlef
#16
Wenn du schon bei all den genannten Nachteilen (Feuchte, absacken ....) bei Steinwolle bleiben willst,
dann bring unbedingt innen nahtlos eine DICHTE Sperre an.
Weniger wg. der Feuchte, als wg. dem faserigen Feinstaub, der bei jeder Bewegung der Verkleidung in den Raum geblasen würde.
Deine Gesundheit und Familie erden es dir auf lange Sicht danken.

Gruß Manfred
jj79, Wishbone gefällt dies
#17
Hi
Rookie-2022 hat geschrieben: vor 1 Jahr1. denke ich nicht, das der Aufwand der Anwendung und Verarbeitung der Mineralwolle so viel höher ist, als mit dem von anscheinend sehr
vielen Usern angebeteten Armaflex.
2. bringt Mineralwolle, wenn ich nicht ganz falsch liege, einen Gewichtsvorteil gegenüber der meißt angewendeten Klebedämmung
1. Eigentlich dämmt hier niemand die Schweller, soweit ich das überblicke. Eben weil da - auf welchem Weg auch immer - Feuchtigkeit eindringen wird, die da auch wieder raus soll ohne größere Hindernisse. Wurde aber weiter oben schon erklärt.

2. Armaflex ist ja nun mal wirklich leicht. Wenn Du da bei allen Schwellern mit der Mineralwolle vielleicht 5kg sparst, dann hast Du dafür alle Nachteile der Mineralwolle, absacken, gammeln, Partikel.

Ich hab so ein bißchen den Eindruck, daß Du hier das betreibst, was man neuerdings im angelsächsischen Raum "conclusion shopping" nennt ;-)

Grüße und nix für ungut.

Christian
jj79, chbla gefällt dies
#18
Du kannst die kompletten Schweller mit Bauschaum ausschäumen.
calalalaudio gefällt dies
#19
Genau Schweller und Holme ausschäumen und mit Mineralwolle dämmen.
Also alle Fehler der Vergangenheit wiederholen. :sunglasses:
#20
@Bastelfreak:
…es wird tatsächlich so umgesetzt, das eine faßt nahtlose Sperre zum Einsatz kommt

@Wishbone:
…ich habe nie gesagt, das ich die Schweller dämmen werde. Ich habe hier nach Meinungen/Erfahrungen gefragt und es dann für mich ausgeschlossen

@bkick:
…habe ich von einem sehr erfahrenen Schreiner/Innenausbauer erfahren, das Bauschaum mit den Jahren zerbröselt und in sich zusammenfällt