Forum für Camper-Selbstausbauer!

[franzek]

Hey, ich bin ein wenig ratlos, da mir Erfahrungswerte beim Möbelbau aus Holz fehlen.
Für meinen ersten Ausbau habe ich bereits Konstruktionen aus 30er und 40er Aluprofilen gebaut - sehr stabil, können problemlos wieder auseinander gebaut werden, Preis ok, hat sich sehr gut bewährt. War allerdings eine Campingbox und nicht dauerhaft im Auto drin.

Jetzt beim nächsten Ausbau (Jumper L2H2) schwanke ich zwischen dem rahmenlosen Bau aus Platten und dem Bau eines Gerüstes (Holz oder Alu).
Nach dem ersten Entwurf einer Aluprofil-Unterkonstruktion, habe ich den Plan verworfen, weil eh alles verkleidet werden muss, jede Schublade braucht dann Aluprofilstreben, so dass der Aufwand meiner Meinung nach stark steigt, Gewicht auch. Bei einer Holz-Unterkonstruktion sähe es ähnlich aus.

Mein Plan für die rahmenlose Konstruktion:
* 15 mm beschichtete Pappel/Hpl Platten in Weiß von Vöhringer
* vorne Eckverbinder 37 mm auch Vöhringer
* oben 15 mm Birke Multiplex mit Löchern für die Matratzenbelüftung
* 2-3 zwischenwände zur Stabilisierung fehlen in der Fusion 360 Konstruktion noch

Aluprofilvariante:

Wie würdet ihr eine solche Sitzecke möglichst stabil und leicht bauen?
Mit oder ohne Rahmen?
Holz oder Alu?
Welches Holz, wenn mit Rahmen?
Welches Holz, wenn ohne Rahmen?
Wie würdet ihr die Platten verbinden?


Freu mich auf Feedback

[Wolf]

I

Wie würdet ihr eine solche Sitzecke möglichst stabil und leicht bauen?

Ich würde in Holzbauweise ohne Rahmen bauen. Bei 15mm Plattenstärke hält das auf jeden Fall.

Selbst habe ich in 15mm Albasia roh vom Vöhringer gebaut und anschließend lackiert. Auch der Sitzkasten und der Bettkasten des Kinderbett sind in Albasia gebaut. Duch die Alu-Eckverbinder, die du auch vom Vöhringer kriegen kannst, wird das konstruktiv nochmal gut ausgesteift und bleibt trotzdem leicht.

viewtopic.php?t=1504&start=20#p43430

Albasia ist nochmal ca. 30% leichter als Pappel. Pappel ist aber durchaus auch ein guter Kompromis, die HPL-Beschichtung macht es dann aber schon nochmal deutlich schwerer.

Ohne Beschichtung finde ich die Verbindung mit Flachdübeln/Lamellos ideal. Das hält mehr als jede Verschraubung, gerade in leichten Plattenmaterial. Pockethole-Verbindungen habe ich nur teilweise oder nur unterstützend. An den Stellwänden des Sitzkastens kannst du die Ecken mit Alueinsteckprofil machen. Das ist unheimlich stabil und tragfähig, man spart sich den Umleimer und an der Rundung kann man sich schon mal nicht stoßen.

Gruß
Wolf

[Equalizer]

Hy

Kann man beim Vöhringer eigentlich online was bestellen ? Ich find die Hompage, aber online bestellbar erscheint mir nichts.

Gruß Tom

[jj79]

Kann man beim Vöhringer eigentlich online was bestellen ? Ich find die Hompage, aber online bestellbar erscheint mir nichts.

Nein.

@franzek m.E. auf jeden Fall ohne Rahmen, wobei es in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller ist.

15mm Birke MPX ist übertrieben bei den Spannweiten der Bänke. Ich habe 10mm Pappel ohne Löcher, mit Löchern würde ich vermutlich auf 10mm MPX gehen. Achte auf die Richtung der Maserung der Decklagen (in Richtung der kurzen Bankseite). M.E. kommst Du auch ohne Zwischenwände aus, aber schaden tun sie natürlich nicht.

Verbindungen anständig leimen und mit Flachdübeln ist meine bevorzugte Arbeitsweise. Flachdübelfräse hatte ich von Einhell für 50,- gekauft und (ja es ist keine Makita oder Festtool) es bisher nicht bereut!

[Wolf]

Flachdübelfräse hatte ich von Einhell für 50,- gekauft und (ja es ist keine Makita oder Festtool) es bisher nicht bereut!

Dito.

[Skysegel]

Ich hab ja neulich meinen La Strada halb zerlegen dürfen . Bei dem Auto, 12mm Pappel mit Folienbeschichtung, ist nichts geleimt. Alles entweder stumpf durch die Seiten, wenn hinterher was anderes die Schrauben verdeckt oder mit Häfele Korpusverbinder CARAVAN. Da das jetzt schon seit 13 Jahren hält, scheint mehr nicht nötig zu sein. Allerdings ist das alles gegenseitig so verschränkt, dass man das in der umgekehrten Einbaureihenfolge wieder auseinander nehmen muss, wenn man irgendwo dran will.

Ulli

[Wishbone]

Ich hab ein paar Möbel mit Rahmen aus einfachen Fichtenlatten gebaut, bin dann ziemlich schnell auf Birke MPX umgestiegen, also gar kein Rahmen mehr. Die Möbel in Rahmenbauweise waren einfach immer nicht ganz so gut wie die in Blockbauweise aus MPX.

15mm ist bei MPX idR Overkill, meine Küche und Sitzbank sind aus überwiegend 9mm und 12mm MPX und alles ist schön stabil, an unsichtbaren Stellen durchgeschraubt, verleimt, teils mit Holzdübeln verbunden, bislang hält alles wunderbar. Ein paar Deckplatten oder nicht sichtbare Teile oder Böden hab ich auch mit 10mm und 6mm Gabun- oder Pappel-Sperrholz gebaut, auch alles in Ordnung.

Die beschichteten Platten sind schon ne feine Sache, mir persönlich gefallen die abgerundeten Aluverbinder allerdings wenig, das sieht dann m.E. immer aus wie ein Mobil von der Stange. Aber das ist natürlich total subjektive Geschmacksfrage.

C.

[franzek]

Wow, Danke euch allen für die Antworten!
Die bestärken mich doch darin, rahmenlos zu bauen. Werde für nächste Woche mal einen Termin bei Vöhringer machen und mir dann noch überlegen, ob es bei Pappel bleibt. Beschichtet aber auf jeden Fall.

Ich würde in Holzbauweise ohne Rahmen bauen. Bei 15mm Plattenstärke hält das auf jeden Fall.

Selbst habe ich in 15mm Albasia roh vom Vöhringer gebaut und anschließend lackiert. Auch der Sitzkasten und der Bettkasten des Kinderbett sind in Albasia gebaut. Duch die Alu-Eckverbinder, die du auch vom Vöhringer kriegen kannst, wird das konstruktiv nochmal gut ausgesteift und bleibt trotzdem leicht.

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Albasia kannte ich noch nicht, werde mich mal informieren. Ja, die Eckverbinder möchte ich einmal wegen der Stabilität, aber auch, weil die Rundung an den Kanten vor blauen Flecken schützt.
Die Möbel gefallen mir schon mal, muss mir dein Ausbautagebuch genauer anschauen.

15mm Birke MPX ist übertrieben bei den Spannweiten der Bänke. Ich habe 10mm Pappel ohne Löcher, mit Löchern würde ich vermutlich auf 10mm MPX gehen. Achte auf die Richtung der Maserung der Decklagen (in Richtung der kurzen Bankseite). M.E. kommst Du auch ohne Zwischenwände aus, aber schaden tun sie natürlich nicht.

Verbindungen anständig leimen und mit Flachdübeln ist meine bevorzugte Arbeitsweise. Flachdübelfräse hatte ich von Einhell für 50,- gekauft und (ja es ist keine Makita oder Festtool) es bisher nicht bereut!

Danke für den Tipp, vielleicht sind 15 mm doch übertrieben. Werde es wirklich mal mit 10-12mm ausprobieren. Ach ja stimmt - da war ja noch bei Holz
Ich hab nur den Meisterdübler und so ein Undercover Jig Set von Wolfcraft. Vielleicht komme ich ja erstmal damit aus.

[jj79]

Ich hab nur den Meisterdübler und so ein Undercover Jig Set von Wolfcraft. Vielleicht komme ich ja erstmal damit aus.

Bei dicken Platten ja, bei dünneren nein. Wobei da auch die Flachdübelfräse limitiert ist - angeblich auf 12mm, ich habe allerdings mit 9mm erfolgreich gearbeitet. Beim Flachdübeln geht es nicht nur um Haltbarkeit und sondern auch um richtige Positionierung der Platten zueinander.

[martin.k]

Hi,

Es war viel Arbeit am CAD und viel Maschinenlaufzeit, aber beim zusammenleimen war es wie Lego und dann gut stabil: Ich habe nur mit 9mm Birke MPX gearbeitet.
1 qm MPX-Platte 9mm wiegt ca. 7 kg

Die Euroboxen finden wir sehr praktisch. Klar die wiegen auch was...

Das leere Gestell hat ca. 4 kg.

Die Kisten sind von Globus-Baumarkt. Es sind die leichtesten Euroboxen die ich gefunden habe und vollkommen ausreichend.

Im Schrank selbst ist keine einzige Schraube.

Gruß
Martin

PS: Abgeguckt habe ich mir ganz viel bei "wir sehen uns unterwegs". Möbelbau --> Findet sich im Youtube.