Forum für Camper-Selbstausbauer!

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#1
Hallo Freunde,

ich hab mal eine Verständnisfrage. Bei mir werkelt eine Bulltron 200 Ah LFP. Wir haben jedoch festgestellt, daß 200 Ah beim (extremen) Wintercamping nicht länger als 1-2 Tage halten, wenn keine Nachladung erfolgt. Der Grund liegt bei uns an den verbauten Tankheizungen sowie Rohrbegleitheizungen, wozu ja noch der normale Verbrauch kommt (Heizung, Licht,...).
Man liest immer wieder, daß eine Parallelschaltung nur mit Batterien der gleichen Kapazität sowie ungefähr gleichen Alters/Benutzung zu machen ist. Der zweite Punkt leuchtet mir ein. Beim ersten hab ich Zweifel oder besser Fragen...

Wenn ich jetzt zur vorhandenen 200 Ah-LFP (welche ca. 40 Zyklen hinter sich hat) eine zweite LFP mit bsp.-weise 100 Ah (natürlich mit BMS) parallel schalte, sollte das nach meinem Kenntnisstand keine negativen Auswirkungen haben. Bei längerer Nichtbenutzung gleichen sich alle Zellen eh aus. Ist die eine Batterie beim Laden eher voll als die andere, macht deren BMS dicht. Ist eine Batterie eher leer als die andere, macht auch deren BMS dicht. Geladen wird über einen Ladebooster mit max. 45A. Entladen wird mit maximal ca. 170A (2000W-Wechselrichter), wobei auch bei Überlast der Wechselrichter abschalten würde. Dieses "maximale Last"-Szenario würde bei uns eh nie vorkommen.

Also Gretchenfrage: warum sollte das Parallel-Schalten dieser 2 Batterien nicht funktionieren oder warum wird davon abgeraten?

Edit: Käme uns auch ein zweiter Punkt in den Sinn: Wir wollen Gas rauswerfen und ein Induktionsfeld einbauen.
#2
Das ist ne Blei-Regel. Bei LFP kannst du alles parallel schalten, wenn die Spannung stimmt. Alter, Kapazität, mit oder ohne BMS oder Y - alles völlig egal. Nur: wenn das BMS bei dir die Ladung begrenzt, ist was grob faul.

Gruss Manfred
#3
Solange eine Batterie der beiden die gesamte Spitzenleistung deiner Anlage verträgt, kannst du zur Kapazitätserweiterung problemlos parallel schalten (idealerweise gleicher Zellentyp).

Schaltest du parallel zur Leistungssteigerung, wird das den Batterien auf Dauer nicht gut bekommen, da sich der Strom meist nicht gleichmäßig aufteilt.

Eine Angleichung wird eher nicht passieren, da dafür die Entladekurve zu flach ist.
#4
Ja warum eigentlich nicht parallel schalten...
Mein neues Projekt ist ja auch ein modularer Lifepo Stromspeicher. Ich werde 6 Stck 30 Ah Lifepos parallel betreiben. Langfristig werden die dann mal meine AGM's ersetzen. Ich werde die einzelnen Batterien zum einfachen Entnehmen in einem Rack anordnen, um sie für andere Anwendungen zu verwenden.
Ich habe keine Bedenken, daß es da zu Problemen kommen könnte. Wenn ein geleerter Akku wieder ins Rack eingesetzt wird, dann erfolgt sofort ein Ausgleich und das Ding wird wieder geladen. Zusätzlich kommt Ladestrom vom Solarladeregler oder vom Landstrom-Ladegerät. Daß diese Ausgleichsströme insgesamt die Ladezyklen hoch schieben, ist mir bewusst.

Gruß Wolfgang
#5
farnham hat geschrieben: vor 1 Jahr Schaltest du parallel zur Leistungssteigerung, wird das den Batterien auf Dauer nicht gut bekommen, da sich der Strom meist nicht gleichmäßig aufteilt.
Doch, das wird er nach meinem Dafürhalten, wenn man das Plus von der einen Batterie holt und das Minus von der anderen. Dann sollte es eigentlich keinerlei Probleme geben!?
Das Einzige, was negativ wäre: dioe kleinere Batterie würde mehr Zyklen bekommen im Laufe der Zeit.
#6
Sonnyboy hat geschrieben: vor 1 JahrDoch, das wird er nach meinem Dafürhalten, wenn man das Plus von der einen Batterie holt und das Minus von der anderen
Und das hast Du schon mal ausprobiert? Das "diagonale" Anschließen mag helfen, wenn der Verkabelungswiderstand die Ursache für ungleiche Stromverteilung ist - es hilft aber nichts gegen (minimale) Unterschiede in den Batterien selbst.

Das Problem vieler günstiger LFP-Batterien ist ein BMS, was den maximalen Strom stark und vor allem schnell begrenzt, z.B. auf 100A. Schaltest du zwei davon paralell, ändert sich am Abschaltpunkt nahezu nichts, da nie beide Batterien genau gleichzeitig gleich viel Strom liefern. Ziehst Du 150A, macht erst die eine, dann die andere Batterie eine Überstromabschaltung und es ist dunkel im Camper. Erst über den gesammten Zyklus ergibt sich einen Ausgleich, wenn die Spannungskurve der leereren/ volleren Batterie zeitiger in den unteren oder oberen steilen Bereich kommt.
#7
Ich habe zwei Liontron 100Ah parallel geschaltet, jede kann max. 150A Entladestrom.

Mein WR kann 2.300W Dauerleistung, das sind gute 190A. Dazu laufen noch die 12V Verbraucher. Und das geht perfekt.
Natürlich ändert sich beim Parallelschalten der Abschaltpunkt, sonst würde das nicht funktionieren (und sonst hätte ich das nicht so gemacht).
Nach zwei Jahren sind beide Batterien topfit und haben etwa dieselben Ladezyklen.
Sonnyboy gefällt dies
#8
farnham hat geschrieben: vor 1 Jahr
Sonnyboy hat geschrieben: vor 1 JahrDoch, das wird er nach meinem Dafürhalten, wenn man das Plus von der einen Batterie holt und das Minus von der anderen
Und das hast Du schon mal ausprobiert? Das "diagonale" Anschließen mag helfen, wenn der Verkabelungswiderstand die Ursache für ungleiche Stromverteilung ist - es hilft aber nichts gegen (minimale) Unterschiede in den Batterien selbst.

Das Problem vieler günstiger LFP-Batterien ist ein BMS, was den maximalen Strom stark und vor allem schnell begrenzt, z.B. auf 100A. Schaltest du zwei davon paralell, ändert sich am Abschaltpunkt nahezu nichts, da nie beide Batterien genau gleichzeitig gleich viel Strom liefern. Ziehst Du 150A, macht erst die eine, dann die andere Batterie eine Überstromabschaltung und es ist dunkel im Camper. Erst über den gesammten Zyklus ergibt sich einen Ausgleich, wenn die Spannungskurve der leereren/ volleren Batterie zeitiger in den unteren oder oberen steilen Bereich kommt.
Nun, ich würde eh ein BMS mit mind. 200 A nehmen. Das ist ein Wert, den ich niemals erreichen werde. Von daher bin ich safe.
Aber ich denke, ich werde eh, wenn es der Platz hergibt, eine zweite Batterie mit 200 Ah bauen, da der Preisunterschied zwischen 100/120 und 200 jetzt nicht so wahnsinnig groß ist.