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von cwly
#1
Hi,

die Frage klingt jetzt erstmal ziemlich einfach, aber ich habe jetzt in letzter Zeit verschiedene Varianten gesehen und mir ist das "Warum" der einzelnen Varianten nicht so ganz klar. Ich habe dazu auch mal im Anhang was gemalt.
Die Darstellung ist recht vereinfacht. Da gehören natürlich noch Sicherungen dazwischen. "12V" sind bei mir erstmal alle weiteren Verbraucher. Den WR habe ich extra rausgeführt, weil der bei mir recht leistungsstark ausfallen wird (3kW) und das daher eine Rolle spielt.
Achso, und die Batterien sind identisch.

Der Wecheslrichter zieht bei voller Leistung 250A. Dazu kommen dann noch die einzelnen Verbraucher, also gehe ich einfach mal von 300A im "schlimmsten Fall" aus (zB im Winter beim Kochen, Heizung an und Licht an und was weiß ich alles ...)

In Beispiel 1 würden diese 300A alle über ein Kabel fließen. Das heißt das Kabel muss entsprechend dimensioniert sein. Sicherung sowieso. Und gibts nen Trennschalter, der so viel A kann? Gut ist hier dagegen, dass es einen "Master-Aus" sowie eine "Master-Sicherung" gibt (sofern diese direkt hinter der Batterie eingebaut wird. Alternative wäre erst nach dem Abzweig).

Beispiel 2 habe ich zumindest von den Kabeln das gleiche Problem. Aber ich vermute, dass die Schaltung für die Haltbarkeit der Batterien besser ist und diese gleichmäßiger entladen werden?

Beispiel 3 sieht erstmal wirr aus. Hier werden allerdings die Kabel vom Wechselrichter aufgeteilt und jeweils auf die zwei Batterien verteilt. Ich habe dafür unterschiedliche Rot- und Blautöne verwendet, um das zu verdeutlichen. Insgesamt brauche ich natürlich mehr Kabel, aber die einzelnen werden dafür dünner (rein rechnerisch jedes Kabel zum WR "nur" noch 125A).
Um wirklich alles stromlos zu machen müsste ich dann aber tatsächlich 3 "Master-Aus" verbauen. Zweimal für den WR und einmal für den Rest.


Welche Variante würdet ihr bevorzugen und warum?
Bzw. welche Variante habt ihr verbaut und warum?

Danke & Grüße
Chris
Dateianhänge
#3
Wenn du einen Messshunt verbauen möchtest (den ich persönlich empfehlen würde), geht eh nur Variante 2. Denn für den Shunt darf nur ein Abzweig von der Batterie Minusseite abgehen.

Bezüglich der anderen Thematiken kann ich aber leider nicht viel weiter helfen. Sorry.
#4
Einmal bitte diese (kostenlose) Pflichtlektüre studieren, da werden sich alle gegenwärtigen und zukünftigen Basic-Fragen sicherlich klären:
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juniem, _Matthias, Nordwind gefällt dies
#5
Moin Chris,

mein Elektro Setup hat ähnliche Dimensionen.
Ich habe mich beim Bau des Akkus, als ich die Wahl zwischen 2x 200 Ah oder 1x 400 Ah, für letzteres entschieden, da das viele Dinge (für mich) einfacher macht. Ich weiß aber auch, dass es hier auch viele Mitstreiter gibt, die es genau andersherum sehen.
Wenn man nicht drumherum kommt zwei gleichgroße und gleichalte Akkus parallel zu schalten, dann sollte man die Hauptanschlüsse am Pluspol des 1. Akkus und am Minuspol des 2. Akkus anschließen. Von dort aus dann mit zwei dicken und gleichlangen Kabeln auf Verteilerschienen.
Diese Verteilerschienen vermisse ich auf Deinen Zeichnungen. Am ehesten kommt dann vermutlich Deine Variante 2, diesem Schema am nächsten.

Die Kabel zu den stromhungrigen Verbrauchern, wie z.B. der Wechselrichter, sollten dann auch gleich lang sein.

Bei den Hauptschaltern würde ich auf jeden Fall in renommierten deutschen Shops kaufen.
Bei den Hochstrom-Sicherungen würde ich auf jeden Fall auf Schmelzsicherung setzen.
Dort kann man meiner Erfahrung nach aber bei allen Shops Pech haben.

Beste Grüße,
Jan
#6
Genau. Bitte erst mal die von Niklas empfohlene Lektüre lesen.
Variante 2 kommt der richtigen Lösung am nächsten. Aber bitte mehr Übersicht reinbringen:
Es ist richtig, "über Kreuz" anzuschließen. In die Minus-Sammelleitung kommt der Shunt des Victron BMV 7xx.
Und dann mache bitte definierte Verteil-Punkte, an denen die einzelnen Leitungen übersichtlich abgehen (die Plus-Leitungen über Sicherungen): Nicht das Ladegerät irgendwo anders anschließen als den Rest.

Ich würde Dir empfehlen, bei der hohen Leistung, die Du entnehmen willst, ein 24 V-System aufzubauen. Es wird wahrscheinlich nur wenige Verbraucher geben, die es nur für 12 V gibt. Die versorgst Du dann über einen DC/DC-Wandler. Laden während der Fahrt über einen Ladewandler (manche sagen auch "Ladebooster" dazu). Und für eine Solaranlage - falls geplant - ist es völlig gleichwertig, ob Du 12 V- oder 24 V-Batterien lädst. Nur eine Frage der Dimensionierung.

Gruß
Matthias
WoMo-Bastler gefällt dies
#7
Ich würde auch dringend zu einem 24V System raten, ev. sogar 48V, aber das ist nicht ganz so unproblematisch wie 24V. Gibt erstens viel mehr Komponenten für 24V und bei 48V muss man beim schalten schon auf die Lichtbögen aufpassen und geeignete Sicherungen und Schalter nehmen (teuer!)
24V halbiert dir die Ströme und viertelt die Leitungsverluste!
Kleine Nachteile: Du must bei "Zigarettenanzünderbuchsen" an denen 24V anliegt aufpassen, ob das Gerät, das du dort einsteckst (Handyladegerät, beleuchtung etc.) auch mit 24V zurechtkommt. Das tun zwar sehr viele, aber nicht alle! Billigprodukte sind oft wirklich nur für 12V gedacht.
Und es braucht eine Lösung, um die Starterbatterie zumindest Erhaltungszuladen von 24V auf 12V, das ist nicht ganz üblich.
#8
Nordwind hat geschrieben: vor 1 JahrVariante 4
Danke, äußerst hilfreich.
niklas hat geschrieben: vor 1 Jahr Einmal bitte diese (kostenlose) Pflichtlektüre studieren, da werden sich alle gegenwärtigen und zukünftigen Basic-Fragen sicherlich klären:
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Komisch, ich beschäftige mich jetzt schon nen paar Tagen mit dem Thema, aber das Dokument ist mir tatsächlich nich niergends begegnet. Und im Gegensatz zum ersten Kommentar ist das wirklich hilfreich. Danke :)
_Matthias hat geschrieben: vor 1 Jahr Es ist richtig, "über Kreuz" anzuschließen. In die Minus-Sammelleitung kommt der Shunt des Victron BMV 7xx.
Ich bin zumindest schonmal beruhigt, dass ich grundsätzlich aufm richtigen Weg war und dass ich immerhin mal drüber nachegdacht habe :)

Ich habe im Anhang nochmal gemalt: 12V.pdf
Luky hat geschrieben: vor 1 Jahr Ich würde auch dringend zu einem 24V System raten
mmh, jetzt ist in meinem Kopf ja schon wieder was los. Hab aber mal kurz recherchiert. Die ganzen Standardkomponenten wie Solarregler, WR, Ladegerät für 24V ist kein Ding. Für manches brauch ich dann halt noch nen 24V -> 12V Konverter, aber die Dinger gibts ja auch überall.
Und überall nur die "halben Kabel" ist natürlich nen nicht zu vernachlässigender Faktor. Ich werde da defintiv nochmal intensiver drüber nachdenken.
Hab da auch mal auf die Schnell was gemalt: 24V.pdf
Luky hat geschrieben: vor 1 Jahr Und es braucht eine Lösung, um die Starterbatterie zumindest Erhaltungszuladen von 24V auf 12V, das ist nicht ganz üblich.
Du meinst, dass die Starterbatterie mit gestützt wird? Wobei das in meinem Urpsrungssetup auch nicht der Fall gewesen wäre.
Aber der Weg in die andere Richtung scheint nicht ganz so trivial. Das 24V durchs rumfahren aufzuladen. Gibts da Ideen?
Dateianhänge
#9
24V durch rumfahren aufladen geht mit einem 12V auf 24V Booster, Votronic hat was, Victron hat den Orion-Tr Smart DC-DC-Ladebooster. Einen Booster braucht man bzw. ist eh empfehlenswert, auch bei "reinen" 12V.
#10
bei Victron hab ich tatsächlich nichts dazu gesehen. Der Orion scheint mir nur in die andere Richtung zu können. 24V rein, 12V raus.

Aber Votronic zB hat den [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Aber vielleicht ist das tatsächlich der richtige Weg. Auch wenn das Ergebnis nichts mehr mit der Eingangsfrage zu tun hat, weil parallel ist jetzt gar nichts mehr :)