Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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von Wolf
#41
farnham hat geschrieben: vor 2 WochenJetzt kommt das Tuning, was oft, als allererstes die AGR deaktiviert und schon allein dadurch Mehrleistung bei vermindertem Verbrauch im unteren bis mittleren Drehzahlbereich zur Folge hat. Wenn sich nun der Zusatzverschleiß durch mechanische Mehrbelastung durch Augenmaß beim Tuning in Grenzen hält, wird allein die AGR-Deaktivierung für eine Verlängerung der Lebensdauer sorgen.
Da bin ich mir nicht so sicher. Die Abgasrückführung senkt auch die Verbrennungstemperatur im Zylinder. Im Umkehrschluss wird der Motor bei abgeschalteten AGR heißer. Dann noch die zusätzliche thermische Belastung durch die Mehrleistung. Bin sicherlich kein Experte, aber die Entwicklung der Öltemperatur bei Sascha @Kettensäge zeigen das ziemlich eindrucksvoll.


Gruß
Wolf
Mustermicha gefällt dies
von Mustermicha
#42
Ob das Deaktiveren des AGR Ventils unter Einhaltung der Abgaswerte möglich ist, wage ich mal zu bezweifeln. In jedem Fall müsste dafür wohl ein komplett neues Abgasgutachten mit dem Tuning einhergehen. Ob sowas angeboten wird, wage ich zu bezweifeln. In der Folge würde ich behaupten daß die Betriebserlaubnis damit erlischt.

Unstrittig ist aber, daß das AGR Ventil NICHT zu den Lebensverlängernden Maßnahmen in der Motorentechnik gehört :joy: Ohne wäre zweifelsfrei besser!

Daß Motoren im WOMO nicht an Ihrer "Leistungsgrenze" arbeiten, halte ich für..naja sagen wir "fragwürdig". Ich weiß schon was damit gemeint ist, aber anders als in einem Transporter, der auch mal geringer beladen unterwegs ist, haben die Motoren in den meisten WOMOS deutlich mehr zu leisten als in vielen NFZ, weil die meist dauerhaft am zulässigen Gesamtgewicht unterwegs sind.

Das bedeutet aber natürlich nicht, daß Sie nicht entsprechend dafür ausgelegt wurden - das ist stark zu hoffen und immerhin habe ich noch nie von ALU Kolben in NFZ Motoren gehört, obwohl das vielleicht auch teilweise der Fall ist.

Die Sache mit dem ungeänderten Fahrverhalten würde ich in Frage stellen und zwar aus einem einfachen Grund: Wenn Du Dein Fahrverhalten NICHT ändern würdest, würde Dir die Mehrleistung überhaupt nicht auffallen - denk mal drüber nach. :

Ein Zuwachs des Drehmoments führt doch immer dazu, daß man schalt fauler fahren kann oder aber bei der Beschleunigung mehr "Punch" hat. Wenn Du den nicht nutzt, ist alles ok - dann brauchst Du aber auch kein Tuning. Wenn Du Ihn nutzt führt das unmittelbar zu einer Mehrbelastung durch höheren Druck, denn irgendwo muß der "Punch" ja herkommen.

Der entsteht in den Zylindern und wird dann über Kolben und Pleuel an die Kurbelwelle getragen. Alle Lager und Oberflächen werden nun stärker belastet, dann der "Gegendruck" erzeugt durch den Fahrwiderstand der über die Reifen, Antriebswellen und Getriebe an die Kurbelwelle zurück wirkt ist ja der gleiche wie zuvor, nur daß der Verbrennungsprozess nun umso energischer dagegen arbeitet.

Für den Fahrer fühlt sich das alle "müheloser" an - aber nur weil Du nicht (wie auf dem Fahrrad) selbst strampeln musst. Dass das Drehmoment auch auf Kupplung und Getriebe wirkt ist ebenfalls unstrittig.

Die reine Leistung von 200 PS im PKW ist für die Standfestigkeit des Motors nicht unbedingt ausschlaggebend - auch nicht thermisch. Denn PKW wiegen eben keine 3500 KG. Vermutlich ist auch die Kennlinie eine völlig andere und so wird die PKW Spitzenleistung des Motors vermutlich in einem Drehzahlbereich weit jenseits der maximalen Drehmoments liegen.

Ich stimme Dir zu, daß die reine Literleistung vermutlich kein Problem darstellen wird, sofern die Leistungsentfaltung keine Kraftspitzen enthält, die andere Komponenten an Ihre Grenze bringen.

Gruß
Michael
turboduo gefällt dies
von Ingoav
#43
Tja, so ist das eben. Das Thema eignet sich nicht für einen Konsens. :rolling_eyes:
Die Befürworter und die Gegner des "Chiptunings" haben nachvollziehbare Gründe für ihren jeweiligen Standpunkt. :confounded:
Jeder, mich eingeschlossen, hält sich dabei selber für einen (...den einzigen!) Fachmann.
Einige der für und wider Argumente hören sich für mich schlüssig an, andere überhaupt nicht.
Ich selber war auch lange unschlüssig; habe es aber jetzt mal einfach gemacht und hier berichtet.

Motto: Versuch macht kluch!

Klar ist, man kann auch gut ohne "Chiptuning" (und viele andere Kleinigkeiten…) klarkommen. :thumbsup:
Fakt scheint auch, daß „gechipte“ Motoren einerseits völlig problemlos und lange funktionieren können. Aber eben auch manchmal Probleme verursachen.
Das gleiche gilt aber auch für Serienmotoren. Man denke nur an den seligen Puma-Motor mit seinen gerissenen Kolben. :sunglasses:

Locker bleiben

Ingo
Mustermicha, Cruisemobile gefällt dies
von Mustermicha
#44
@Ingoav

Deiner Zusammenfassung kann ich nur zustimmen :thumbsup:

Wie ist das denn nun eigentlich mit der AGR deaktivierung ? Warst Du mit dem gechippten Auto schon beim TÜV? Wie sieht das bei der NOx Messung aus? Du sagtest ja es sei kein Dongle - kannst Du trotzdem zeitweilig deaktivieren?

Klar ist die Idee des AGR wirklich bescheiden und langfristig quasi ein Garant für Probleme. Ich habe da ja die Theorie, daß die AGR Lösung aus der Anfangszeit der NOx "Bekämpfung" stammt - ein billiger Quick-fix der Autoindustrie um die Werte einzuhalten. Die Folgen waren bestimmt bekannt aber den Herstellern eher egal.

Haben die neuesten Diesel mit doppelter SCR einspritzung das AGR eigentlich wieder verloren oder ist dessen Aktive Periode nur drastisch eingekürzt?? Theoretisch müsste das ja möglich sein.

Wenn das AGR dem DPF nachgelagert wäre, gäbe es das Problem ebenfalls nicht, jedoch scheitert das vermutlich daran, daß dann die Temperaturen bei DPF Regeneration zu hoch für das AGR wären.

Tja - für mich stellen sich da viele Fragen und ich bin auch nicht grundsätzlich gegen Chiptuning. Wenn das Tuning Probleme macht, dann liegt das tatsächlich auch of an schlampiger Wartung oder daran, daß bei der Wartung gespart wird. Ich denke grundsätzlich kann man mit einem guten Öl und ggf jährlichem Ölwechsel Vieles kompensieren.

Man darf nicht vergessen, daß die Hersteller bei den 2 Jährigen Intervallen und bis zu 50.000 KM in erster Line bei gewerblichen Nutzern in der Wirtschaftlichkeit punkten wollen. Persönlich glaube ich daß man gut darin tut hierbei etwas großzügiger zu sein. Wenn man den Ölwechsel selbst erledigen kann dann ist das Öl (selbst hochwertiges) keine großer Kostenfaktor.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, welche Erfahrungen Du weiterhin machst und hoffe ganz nebenbei, daß es nur Gute sind ! :thumbsup:

Gruß
Michael
Popeline gefällt dies
von farnham
#45
Mustermicha hat geschrieben: vor 2 WochenWie sieht das bei der NOx Messung aus
Es gibt keine NOx Messung für Diesel beim TÜV, nur Trübung oder alternativ Partikelanzahl bei neueren Fahrzeugen. Letztere kann allerdings an einigen Standorten nicht gescheit gemessen werden, da die Umgebungsluft schon über den Grenzwerten liegt und das Gerät den PowerOn-Selftest nicht besteht, wie man so hört.
Mustermicha hat geschrieben: vor 2 WochenDie Folgen waren bestimmt bekannt aber den Herstellern eher egal.
Das ist ihnen mit Sicherheit nicht egal: Je schneller die alte Kiste in der Presse landet, um so schneller lässt sich eine neue verkaufen. Und damit die Kunden nicht zur (internationalen) Konkurrenz weglaufen können, gibts staatlichen Oligopolschutz in Form einer gesetzesgleichen Abgasnorm, sodass der Kunde überall garantiert den gleichen Schrott und die gleichen Probleme geliefert bekommt. Da sag mal einer, die Lobby-Millionen hätten sich nicht gelohnt :D.

Und dann sind da an der Seitenlinie noch die tragischen "useful idiots" a la DUH und Co. Die glauben vermutlich tatsächlich, die immer weiter verschärften Abgas-Grenzwerte wären ihr Verdienst und ein unheimlich toller Sieg für die Umwelt. Direkt vor deren Wohnungstür am Neckartor ist es vielleicht sogar einer, aber global durch Flotten-Mehrverbrauch und Müllberge ganz sicher nicht. Die Automobilbosse gehen derweil zum Lachen in den Keller.
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von mafer
#46
farnham hat geschrieben: vor 2 WochenDa sag mal einer, die Lobby-Millionen hätten sich nicht gelohnt :D.

Und dann sind da an der Seitenlinie noch die tragischen "useful idiots" a la DUH und Co. Die glauben vermutlich tatsächlich, die immer weiter verschärften Abgas-Grenzwerte wären ihr Verdienst und ein unheimlich toller Sieg für die Umwelt. Direkt vor deren Wohnungstür am Neckartor ist es vielleicht sogar einer, aber global durch Flotten-Mehrverbrauch und Müllberge ganz sicher nicht. Die Automobilbosse gehen derweil zum Lachen in den Keller.
Auweia, das Gerede ist ja fast schon pathologisch.

Gruß Matthias
von farnham
#47
mafer hat geschrieben: vor 2 Wochen Auweia, das Gerede ist ja fast schon pathologisch.
Pathologisch ist die Idee an sich, durch Verbrennung von mehr Sprit mehr Abgase zu erzeugen, dafür aber welche in ganz toller Qualität. Im Angebot heute: die besten Abgase aller Zeiten - noch blauer, noch grüner.

Ebenso pathologisch sind Einzeiler-Beträge zum Bashing anderer Mitglider ohne jede eigenen sachlichen Argumente. Und lustig ist es, wenn die Verfasser solcher Beiträge selbst gefühlt jede Woche mit einem neuen DTC oder Notlauf angeheult kommen und dann im Forum auch noch Hilfe erwarten :)
Wolfgangfox, mafer gefällt dies
von Mustermicha
#48
@farnham

Stimmt - NOx war bisher nur angedacht - das hatte ich übersehen.
Was die Problematik mit der Umgebungsluft bei der Prüfung anbelangt kann ich das bestätigen. Das sagte mir der Prüfer bei der DEKRA auch als ich im November zur HU war.

Die Partikelanzahl ist in den Abgasen teilweise niedriger als in der Ansaugluft.

Im Übrigen halte ich Abgasreinigung im allgemeinen für eine sinnvolle Sache, wenn sie konstruktiv "gut" gemacht wird. Daß der Verschärfung von Grenzwerten auch "Grenzen" gesetzt sind deren Überschreitung im Gegenteil des Gewünschten münden können ist unbestritten.

Aber hier ging es ja auch ums Tuning und evtl. Probleme die daraus entstehen könnten. Somit bleibt festzustellen, daß eine Reduzierung der AGR Aktivität im Augenblick noch völlig unbemerkt bleibt und im Rahmen von Prüfungen noch kein Problem darstellt. Die Betriebserlaubnis wird aber wohl nicht mehr gegeben sein.

Was den Kommentar von @mafer anbelangt - locker bleiben. Ich fand Ihn lustig und dachte mir etwas Ahnliches - Du warst bei dem Thema schon ordentlich "angespitzt" und auf "Krawall gebürstet" :joy: nichts Anderes war wohl mit dem "pathologisch" gemeint. Wenn man sich die verantwortlichen Akteure im Abgas-Drama anschaut kann man aber auch schnell in eine verbale Krise verfallen :joy: das geht mir ganz ähnlich.

Also in diesem Sinne: "Gas" ablassen, durchatmen und den Feiertag genießen!!

Gruß
Michael
Ingoav, DNA gefällt dies
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von Drumpille
#49
Hallöchen, einen kleinen Klecks Senf gibt´s hier von mir auch mal dazu :nerd: .

Ich hab meiner BlackBeauty vor 4 Wochen auch eine Optimierung der Motorsteuerungssoftware gegönnt.
Ich spreche hier mit Absicht nicht von Chiptuning!

Ich wollte eine professionelle optimierung und Leistungssteigerung haben.
Mein Ducato hat nun durch eine neue Kennfeldoptimierung 182 statt 148PS und 410NM.

Da ich auf 4to. aufgelastet habe und ein Reisegewicht (alleine) von 3,7To. habe, fahre ich immer in einem Drehzahlbereich,
in dem bei leichten Steigungen der 6. zu Groß und der 5.Gang zu klein ist.

Nun hat der gute schon ab 1400U/Min ordentliches Anzugsmoment.
An Steigungen muss ich nun kaum noch zurückschalten.
Durch die Auflastung darf ich ja eh nur 100Km/h fahren.

Mir kam es also nicht auf Formel 1 mäßige Beschleunigungswerte an.

Nach der Optimierung wurden alle Parameter bei einer ausgiebigen Probefahrt getestet und ausgewertet.
Alle Messwerte liegen im grünen Bereich, Abgas und Temperaturen sind so, wie sie sein müssen... :thumbsup: :nerd: .

Das ist das, was ich mir erwünscht hatte.

Die original Motorsteuerungssoftware ist ja für alle Absatzmärkte gleich ausgerichtet.
D.h., die Autos, die nach Skandinavien gehen, haben die gleiche Steuerung wie die Fzg, die z.B. nach D oder in den Süden
oder nach Timbuktu gehen.
Alles gleich.
Was nicht gleich ist, sind die Verhältnisse in den unterschiedlichen Regionen.
Skandinavien Kalt, im Süden Warm oder recht hoch gelegen.
Abgesehen mal von den Kraftstoffqualitäten...

Eine Anpassung durch Kennfeldoptimierung stellt sich halt auf die gewünschten Parameter und möglicherweise auch Regionen ein.
Da ist in der FZG Hersteller original Variante noch Luft nach oben.

Im Moment bin ich mehr als zufrieden damit.
Hat knapp 550€ gekostet.
Ob ich damit auch Sprit spare, weiß ich (noch) nicht. War aber auch nicht das Hauptziel.
Konnte ich bis jetzt im Vergleich zu vorher noch nicht testen, da derzeit noch hin und wieder Nachts auch noch die Standheizung benutzt wird...

Ich weiß nur, dass ich vergangene Woche mit vollbesetztem Auto (5Leute plus Rollstuhl) und vollem Reisegepäck
für 12 Leute und Verpflegungseinkauf (wir waren mit meinem Auto auf Klassenfahrt) 4 1/2 Tage quer durch den Harz hin und her gefahren sind.
Insgesamt 680Km nur Bergfahrten.
Bei unserer Reiseabrechnung habe ich in der Woche - nur Gebirgsfahrten voll besetzt und beladen - 12,2L Diesel verbraucht.
Meine Fahrweise habe ich auch nicht verändert.
Ich denke, das spricht für sich - und macht Spaß beim fahren :sunglasses: .
Die 4 To. werde ich da voll gehabt haben.

Grüße, Enrico.
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von Wolfgangfox
#50
Enrico, kannst du auch sagen, wo du es hast machen lassen?
Wenn nicht öffentlich, dann gerne per PM...
Gruß Wolfgang