Nachrüstung: Dachklimagerät
Beide ursprünglich eingebauten Dachhauben sind inzwischen defekt und müssen ersetzt werden - Ersatz liegt schon bereit, aber das Wetter passte noch nicht.
Naja, aber warum nicht gleich eine Dachklima anstatt Dachhaube vorne...!?
Also habe ich mir ein entsprechendes 12V-Klimagerät gekauft, hier der Link dazu:
viewtopic.php?p=120669#p120669
Das Teil benötigt 31Ah im Max-Betrieb, 24Ah im Eco- und 8Ah im Schlaf-Modus; ich denke der Verbrauch wird mit den Solarmodulen (+600W) auf dem Dach vertretbar sein, zur Not kommt im Sommer ggf noch ein Solarkoffer dazu.
Vor dem Einbau mussten aber zuvor zwei verklebte Solarmodule runter: Ein flexibles (90W) sowie ein normales Modul (200W).
Das normale Modul konnte zerstörungsfrei abgenommen werden, einfach mit einem Schneidedraht die Kleberaube durchtrennen.
amazon.de/gp/product/B001C9XI8Y
Das erfordert Kraft. Und Achtung, der Schneidedraht ist mir drei Mal gerissen - auf dem Dach verliert man da schnell das Gleichgewicht.
Beim flexiblen Modul war Schneiden leider keine Option, weil der Draht sofort in das weichste Material schneidet - und das ist nunmal das Solarmodul.
Hier half letztendlich nur reine Kraft: Sich einen Zugang unter das Modul schaffen und dann mit Hebelkraft Stück-für-Stück die Kleberaube aufreißen. Gab einen Muskelkater am nächsten Tag. Und klar hat das Modul es nicht überlebt...
Die schlimmste Arbeit war es aber, die Klebereste zu entfernen. Das hierfür benötigte Werkzeug nennt sich Fugenmesser oder Fugenkratzer (leider hier ohne Foto); ein für Induktionsplatten üblicher Schaber ist hingegen nicht hilfreich, weil der Aufsetzwinkel zu groß ist.
Es läßt sich nicht vermeiden, dass man gelegentlich in den Lack schneidet - also Alu-Zink-Spray und Grundierung/Lack bereit halten.
Schwarzen Kleber auf weißem Lack sieht man später übrigens immer - also die Reste entweder abschleifen/lackieren; auf dem Dach stört es mich aber nicht wirklich, also habe ich es später nur mit einer Lackdose übergehustet.
Den Einbau habe ich in Lettland machen lassen - aber vorher noch mit einem Fön die Werbung von der Klimaanlage entfernt:
Interessant dabei, dass die Werbung "ab Werk" angebracht war, also alles noch Original-Verpackt und zugeschweißt war - Belluna hatte da also wohl eine größere Charge geordert, weil für Einzelstücke macht sowas kein Hersteller.
Der Wagen war dann drei Tage in der Werkstatt. Zuerst erfolgte die Abstimmung des Montageortes. Das Transit-Dach ist gewölbt, daher steht die Anlage etwas schief wenn sie nicht genau mittig montiert wird. Also was tun - den alten Dachausschnitt zuschweißen lassen? Aber der alte Ausschnitt passte einfach 100%, also habe ich da keine Experimente gemacht.
Die Montage hat laut Rechnung 7.5h gedauert, und es wurden zweimal "Soudaflex 40 FC 600ml white" verarbeitet. Anschließend stand der Wagen noch knapp zwei Tage in der Halle, damit der Kleber trocknen kann.
Gesamte Einbaukosten inkl. Material: €400 (Lettland-Preis, in Deutschland vermutlich höher).
Von innen passt es einfach perfekt - jetzt nur noch eine MDF-Platte rauf, und fertig.
Von Außen sieht man in der Frontansicht den Kompromiss durch die Nutzung des alten Ausschnitts, weil die Anlage aufgrund der Dachwölbung etwas schräg steht. Stört mich aber nicht. Aber ohne die nicht-mittige Position hätte ich auch keine Chance, seitlich neuen große Solarmodule zu verlegen.
Ein richtiger Test steht noch aus, weil der Klimakompressor bei den Außentemperaturen (hier um die 0°) wohl nicht anspringt. Auch will ich erst noch die Anschlüsse sauber verlegen - es wurde ein 4.5m langes 25mm²-Kabel mitgeliefert, aber da fehlen leider ca. 90cm bis zur Verteilerleiste.
Überhaupt muss ich mir da noch Gedanken machen - ich habe eine 200A-Zentralsicherung zwischen Notschalter und Verteilerleiste, aber beim Betrieb des 220V-Wechselrichters auch schon 170A Lastspitze gesehen. Zusammen mit der Klima auf Volllast wird's knapp.
Die wichtigste Aufgabe ist es jetzt erst einmal, die entfernten 290W Solar wieder zu ersetzen. Das wird wie Tetris...
Aber die beste Nachricht kam zum Schluß: Nach den vielen Umbauten bin ich nochmal zur Waage.
Letzte Messung vor ein paar Monaten: 3260kg
Diesmal wieder voll beladen, sogar mit Notstromgenerator im Heck. Aber 15kg weniger Gewicht, weil ja zwei Solarmodule fehlen.
Und das aktuelle Ergebnis: 3240kg
Fantastisch! Es kommen zwar wieder 20kg für neue Solarmodule auf's Dach, aber immerhin konnte ich alle Nachrüstungen (Kühlschrank, Ofen, Dachklima usw) praktisch gewichtsneutral umsetzen und muss mir um das Gewicht nun also keinerlei Gedanken mehr machen.
Ford Transit L4H3, Ausbau erfolgreich abgeschlossen
viewtopic.php?t=6199
Dank an's Forum für Inspiration, Vorschläge, Kritik & KnowHow:
Ohne euch wäre es nur ein weiterer Ausbau - so aber wurde es perfekt (für mich)
