Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

(Stand-)Heizung, Warmwasserboiler, Klimageräte- und Anlagen, Lüfter, etc...
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von Walter.W
#1
Wir werden uns mit unserem Wohnmobil haupsächlich im sonnigen Süden bewegen. Es wird also zu warm und wir werden drei von vier Jahreszeiten (zu) viel Sonne haben.

Wir brauchen sicher Warmwasser. Soweit ich gesehen habe gibt es nur die Varianten Gas oder Diesel für Warmwasser. Die Variante mit dem schwarzen Wassertank auf dem Dach erscheint mir wenig Praktikabel. Wenn wir also davon ausgehen, dass wir die Heizung für den Innenraum selten oder nie brauchen und doch regelmässig warmes Wasser haben möchten..... was würdet ihr empfehlen? Diesel oder Gas? Gas erscheint mir weniger Störungsanfällig und ich glaube gehört zu haben, dass es den Dieselheizungen nicht gut tut, wenn sie ständig auf einem minimum laufen. Dafür verliere ich mit den Gasflaschen mehr Gewicht und Platz. Gefühlsmässig bevorzuge ich Gas, zumal ich sowieso Gas zum Kochen brauche. Was ist eure Meinung dazu?

Das bringt mich zu meiner zweiten Frage, dabei geht es um eine Klimaanlage. Damit meine ich eine zusätzliche Klimaanlage auf dem Dach zum kühlen des Innenraumes. Klimaanalgen erscheinen mir schwer, stromfressend, teuer und störungsanfällig. Zwei oder drei Dachfenster mit aktiver Lüftung erscheinen mir besser. Wenn ich im Sommer mit dem Wohnmobil im Süden an der Sonne stehe, dann werde ich auch mit einer Klimaanlage kein behagliches Raumklima schaffen. Ausserdem brauche ich beträchtlich Solarpanele und Akkus, um die Klimaanlage autark betreiben zu können. Was ist dazu eure Meinung? Hat jemand erfahrung mit einer zusätzlichen Klimaanlage?

Danke für jedes Feedback!
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von Wolf
#2
Die Alternative wäre die WW Erzeugung mittels strombetriebenen Boiler, z.B. Elgena. Dazu braucht es i.d.R. einen Wechselrichter, ca. 100 Ah nutzbare Batteriekapazität und auf dem Dach möglichst ein günstiges Standard-PV-Modul mit 300-400Wp.

Du erzeugst dann das Warmwasser entweder während der Fahrt über die Lichtmaschine oder durch den Solarstrom beim stehen. Klappt bei uns problemlos und würde ich jederzeit wieder so machen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Kühlerwasser anzuzapfen.

Zur Dachklima: das funktionert wohl nur zufriedenstellend, wenn man einen Landstromanschluß zur Verfügung hat. Mit Solar und großer Akkukapazität eher nur sehr eingeschränkt. Das zusätzliche Gewicht ist dann auch eine Hausnummer. Ein Maxxfan ist da wohl eine gute Alternative.

Gruß
Wolf
twoandahalfvan gefällt dies
#3
Entgegen anders lautender Gerüchte ist eine Klimaanlage im Batteriebetrieb ganz klar möglich, aber der technische und finanzielle Aufwand ist hoch. Mit Bleibatterien keine Chance und auch eine 12V-Lifepo4-Anlage kommt an ihre Grenzen. Mit 24 oder 48V LFP und halbwegs kräftigem Wechselrichter dagegen kein Hexenwerk. Knackpunkt ist dann eine ausreichende Ladeleistung (-> Zusatzlichtmaschine plus Solar).

Der Vergleich mit einem Maxfan verbietet sich m.E., da ein Lüfter weder kühlt noch etwas gegen hohe Luftfeuchtigkeit ausrichten kann - im Gegensatz zur AC. Wenn Du eine Elektroanlage so ausgelegt hast, dass die Klima davon laufen kann, ist auch das Warmwasser-Problem gleich mit erschlagen: der Verbrauch eines Elektroboilers verblasst dagegen ganz einfach.

Konkrete Verbrauchswerte und Geräte gibts hier in meinem alten Beitrag: viewtopic.php?p=77853#p77853

Gewicht: rechne mit 30-40kg für die A/C, 10-20kg für den WR und weiteren 40kg für die (Lithium-) Batterie. Dafür kann die Gasanlage (40-70kg) dann zu Hause bleiben.
von chbla
#4
Habe mich auch gerade erst mit dem Thema Klimaanlage beschäftigt, einfach aus Interesse, weils da spannende Ansätze gibt.

Bei den Campingklimaanlagen ist es wohl anscheinend ähnlich wie mit den Kühlschränken, es gibt da keine Pflicht die Effizienz anzugeben.
Habe Belluna schon vorgeschlagen diesen Markt ebenfalls anzugehen ;)

Am effizientesten ist eine Split Klimaanlage, die den Kompressor variabel regeln kann (Inverter Technologie nennen sie das). Interessanterweise hat das keine einzige der Camping-Klimaanlagen. Die Dometic sind (anscheinend) nicht besonders effizient.

In den USA bauen sie sich deshalb oft Fenster-Klimaanlagen um. Der Unterschied ist, dass die für amerikanische Schiebefenster ausgelegt sind. Eines der effizienteren Modelle ist da z.B. das hier: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Einbau im Promaster: funktioniert aber nur mit 110V Inverter.

12V Geräte gibt es bei uns auch keine, in den USA z.B: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
oder für direkten Betrieb an den Modulen: [Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Für unseren Zweck interessant wäre das hier:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]
Die haben wohl mitbekommen, dass es da einen Markt gibt.

Komischerweise gibt es bei uns in Europa nur eine sehr begrenze Auswahl an effizienten und kompakten Geräten.
Fajitas42 gefällt dies
#5
Wir erzeugen unser Warmwasser mit einem Truma-Boiler mit Gas ([Externer Link für Gäste nicht sichtbar]). Landstrom geht auch, nutzen wir aber selten.
Der 10 l-Boiler reicht zum Duschen für 3 Personen. Das Wasser wird auf 70 °C aufgeheizt, dauert knapp eine halbe Stunde. Durch das Zumischen von Kaltwasser hat man relativ viel warmes Duschwasser. Man muss natürlich sparsam mit dem Wasser umgehen.
Mit einer 5 kg Gasflasche kommen wir mit Kochen und Duschen ca. 4 Wochen.
Die Anlage ist auch nicht schwer, der Boiler wiegt (leer) unter 10 kg. Die Gasflasche hat man zum Kochen sowieso dabei. Die Leitungen kann man massemäßig vernachlässigen.
Geheizt wird im Frühjahr / Herbst übrigens mit Diesel.

Zur Klimaanlage können wir keine Aussage treffen, sowas haben (wollen) wir nicht.
#6
Wolf hat geschrieben: vor 1 Jahr Dazu braucht es i.d.R. einen Wechselrichter, ca. 100 Ah nutzbare Batteriekapazität und auf dem Dach möglichst ein günstiges Standard-PV-Modul mit 300-400Wp.
Hi,

ich wiederspreche mal kurz vollumfänglich. :innocent:

1. Ich habe den Elgena Hybrid (6 Liter) mit 220V und 12V Heizstab. Da geht das natürlich OHNE Wechselrichter, ich habe nämlich auch keinen eingebaut.

2. Ein so großes Panel ist auch nicht unbedingt notwendig. Ich habe nur 220W und komme damit trotz Boiler aus - easy.

3. Viel Strom ist immer gut, aber ich habe auch nur 120Ah aber wenn man beim Freistehen tagsüber mit Solarpanel das Wasser aufheizt braucht man in der Tat weniger Strom als man glaubt. Ich habe jetzt zu Pfingsten tagsüber mal das Wasswer aufgeheizt und das war nach 1,5h heiss. Da zu dem Zeitpunkt über das Panel richtig was reinkam, haben mir am Ende vielleicht 10Ah auf der Batterie gefehlt. Das kann man locker verschmerzen. Beim Laden während der Fahrt merkt man auf der Batterie eigentlich gar nichts.

Grüße
Mark
calalalaudio gefällt dies
#7
Ob Warmwasser mit oder ohne Wechselrichter nimmt sich nicht viel. Wenn man mal 10% Verlust annimmt, wird aus der halben kWh pro Tag für 6 Liter 0,55 kWh. Im Sprinter ist bei mir daher ein Isotemp Square mit 750W AC-Heizung verbaut. Das dient acuh dem Ziel, über die Wasserheizung, in die er als Wärmepuffer eingebunden ist, in der Übergangszeit das ganze Auto elektrisch beheizen und/oder vorwärmen zu können, ohne die Warmwasser-Dieselheizung mit Niedriglast zu quälen.

Bei der Klimaanlage sieht die Lage schon anders aus, da gibts das Detailproblem des hohen Anlaufstroms des Kompressors bei den allermeisten Anlagen. Eine Klima mit 1kW Dauerleistung braucht daher einen sehr großen WR, der auch bei 4 oder 5kW-Spitzenlasten nicht sofort abschaltet. Leider sind DC-Klimaanlagen hierzulande ein absoluter Nischenmarkt und weder für Geld noch für gute Worte zu bekommen. Einzige Option: Ärmel hochkrempeln und selbst bauen. Der nette China-Alimann liefert die Komponenten...
von chbla
#8
farnham hat geschrieben: vor 1 Jahr Leider sind DC-Klimaanlagen hierzulande ein absoluter Nischenmarkt und weder für Geld noch für gute Worte zu bekommen. Einzige Option: Ärmel hochkrempeln und selbst bauen. Der nette China-Alimann liefert die Komponenten...
Wäre das nicht etwas für Belluna?
Cruisemobile gefällt dies
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von Wolf
#9
farnham hat geschrieben: vor 1 Jahr Leider sind DC-Klimaanlagen hierzulande ein absoluter Nischenmarkt und weder für Geld noch für gute Worte zu bekommen. Einzige Option: Ärmel hochkrempeln und selbst bauen. Der nette China-Alimann liefert die Komponenten...
Wieso dat denn?
Was ist damit:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]

Oder sowas:
[Externer Link für Gäste nicht sichtbar]


Gruß
Wolf
Wishbone, farnham gefällt dies
#10
@Wolf Auf LKW-Standklimaanlagen hab ich in der Tat auch schon einen Blick geworfen. Die meisten sind allerdings leistungsmäßig sehr knapp für Kastenwagen mit Fenstern. So ein LKW-Fahrerhaus ist doch um einiges kleiner. Interessant erscheint mir die die ByCool Compact 3.0 24V - wobei ich noch nicht ganz verstehe, wie das mit den zwei Kompressoren und der unterschiedlichen Leistung mit und ohne Motor zu verstehen ist.

Elektrisch ist sowas jedenfalls deutlich einfacher umzusetzen als eine Camping-Klima über einen dicken Wechselrichter und nachts könnten die knapp 1.5kW durchaus reichen.