Danke für die Erwähnung,
@svenotzer Sven, ich schaue beiweitem nicht mehr in jeden Thread.
Stimmt in jedem Fall, dass ich eine Art Schubstangenverschluss konstruiert habe, der definitiv stabil ist und auch noch verstärkt werden könnte. Leider ist der, wie so vieles, nicht sonderlich gut dokumentiert. Aber gut, es gibt ein paar Fotos, also versuche ich mein bestes, meine Konstruktion zu beschreiben.
Fangen wir mal mit der Außenansicht an. Ich habe einen großen Ausschnitt an der Schubladenfront offen gelassen, einerseits als Belüftungsöffnung für die Kühlbox, andererseits steht da auch der Mülleimer drin (Schwingdeckel), da muss ich nix extra aufmachen, um was reinzuwerfen.
Das Foto zeigt zwar eigentlich den Kocher, aber unten die große Schublade mit dem Ausschnitt rechts ist gut erkennbar:
Ebenso sollte auch der Griff als schmaler heller Streifen hinter der Frontplatte erkennbar sein. Der sieht von der Rückseite so aus:
Wie man sieht, ist der gleitend in den gefälzten Leisten geführt. Nach unten geht ein Streifen 2mm-Flugzeugsperrholz weg, der die Zugbewegung überträgt, und zwar auf diese Scheibe hier:
Der Kasten liegt in dem Foto auf der Front, es ist also von unten hinten aufgenommen.
Die Scheibe ist dreischichtig aufgebaut, damit sich die Gestänge nicht in der Bewegung in die Quere kommen, dort kommt der Streifen Sperrholz von oben mit der Zugbewegung an. Die resultierende Drehbewegung lenkt den Zug um, man sieht die beiden Streifen Sperrholz, die nach rechts (lang) und links (kurz) weggehen. Sie enden beide in 6mm-Alurohren, die zur Befestigung einfach plattgeklopft wurden und anschließend durch lange Bohrungen geführt werden und links und rechts aus der Schublade rausstehen, bzw. zurückgezogen werden, wenn der Griff gezogen wird.
Was leider nicht abgebildet ist: auf der langen Seite (rechts) sitzt auf dem Aluröhrchen eine Spiralfeder, die den ganzen Mechanismus in die verriegelte Stellung zurückzieht.
Außen am Schubkasten sieht das nun so aus:
Die hohlen Röhrchen könnte ich noch mit einer gewöhnlichen Holzschraube verstärken, ich glaube, die 5mm Spax würden da genau reinpassen und sich ihr Gewinde im Alu selbst schneiden. Überstand abflexen, und das Alurohr hätte einen Stahlkern.
In den Korpusseiten habe ich nun einfach Löcher für die Aluröhrchen gebohrt und diese gegen ausreißen mit aufgeschraubten Blechen verstärkt - fertig.
Die Schublade ruckt bisher keinen Millimeter.
Noch als Tipp am Rande: Alle gleitenden Teile (Griff in Falzleisten, Aluröhrchen in Bohrungen, Sperrholz in Scheiben usw.) wurden mit Silikonspray recht langanhaltend leichtgängig gemacht. Das hat sich schon über Jahre bewährt, solange ich Silikonspray kenne. Auch an Holzschubladen in Möbeln etc.
EDIT: Wenn der Platz in der Tiefe für diese ausgefinkelte Konstruktion nicht ausreicht, könnte man das auch mit einer entsprechend größeren Scheibe auf eine Gesamtdicke von 6mm plus überstehende Muttern reduzieren. Auch die Verschlussriegel könnten aus Flachstahl sein statt der Aluröhrchen, das würde ebenso Platz sparen. Den griff könnte man umgestalten, dass er ein Teil der Frontplatte wäre (ist aber aufwändig), das würde den Ausschnitt sparen, den ich eingangs beschrieben habe.