- vor 2 Jahre
#1
Hallo zusammen!
Die Vorgeschichte
Ich lese hier seit Beginn meiner Ausbau-Journey im vergangenen Winter und vermutlich schon lange darüber hinaus mit. Mein Interesse am Ausbau eines Campers ist über die Jahre gewachsen. Anfangs noch belächelt, wurde meine Faszination mit den in Kanada und USA extrem üblichen Ski-Bum Campers immer ernster. Gegen 2019, als ich einen Artikel in einem Freeride Ski-Magazin über einen ausgebauten ex-Feuerwehr MB T1 mit Allradantrieb gelesen habe, war ich dann auch "on fire". Einen Winter voller Planung und ich hatte eine komplette Excel mit - wie ich damals dachte - wirklich allen Teilen, die ich zum Ausbau eines Campers benötige, inkl. Preisrecherche. Der Ausbau ohne Fahrzeug sollte damals knapp 10.000 EUR kosten, laut meiner Liste. Ein Basisfahrzeug war unter 5.000 EUR auch nicht zu haben. Das erschien mir dann irgendwie zu viel, zumal ein neuer PKW anstand. Den wollte ich dann erstmal mit Dachzelt versehen und damit umherreisen. Das Projekt war somit vom Tisch.
Vorgespult: Februar 2021, der PKW war jetzt bereits 1 Jahr in der Familie, das Dachzelt allerdings noch nicht. Irgendwie hat es nicht gefunkt oder andere Dinge waren wichtiger. Und da mal wieder ein Lockdown war und ich mich wirklich am Wochenende gelangweilt habe, habe ich mich mit Projekten beschäftigt, die ich realisieren konnte. Aufgrund der anstehenden Skisaison, die ich aufgrund meiner Unflexibiltät durch Job und Mobilität nicht richtig auskosten werde können, fühlte ich den Drang etwas zu ändern. Daher wurden kurzerhand die alten Pläne und Excel-Listen rausgekramt. Ein Blick auf die Kalkulation und ich merkte, die meisten Teile waren noch lieferbar aber nach knapp zwei Jahren auch 15-20% teurer. Den Origo 3000 Spirituskocher gabs indes gar nicht mehr für die ehem. 150 EUR, dafür ein Nachbau für 270 EUR ohne Zulassung. Naja, was solls. Also haben ich mit der Partnerin 3 Wochen beratschlagt, Budgets überschlagen und bei den verdächtigen Plattformen nach Fahrzeugen gesucht. Vom initialen Wunsch, einen Feuerwehr T1, Düdo o.ä. zu erwerben waren wir zwischenzeitlich weit abgekommen. Nun sollte es nach reichlich Überlegung ("was machen wir mit dem Teil denn eigentlich?") ein Ducato / Boxer / Jumper L4 H2 werden. Und nach kurzer Überlegung musste es ein 6d-temp mit Beifahrerairbag und Maxi-Fahrwerk werden, was den Markt nun deutlich einschränkt. Zerrockte Handwerker-Karren im unteren Budgetbereich kamen damit schon kaum in Frage. Auch beim Motor wollte ich mind. die mittlere Variante ab ca. 140 PS. Kurze Abkürzung: aus dem Budget von max. 15.000 EUR wurde dann kalkulatorisch erstmal eine deutlich höhere Summe (sprich: das Doppelte) veranschlagt. In der Realität, nach Abschluss des Projekts, weiß ich jetzt dass wir selbst damit noch zu niedrig lagen.
Ziel war es nun einen Camper zum Skifahren im Winter (wer hätte das gedacht!) und Mountainbiken im Sommer zu bauen. Dazu sollte der Wagen als rollendes Homeoffice und klassisches Wohnmobil für den Wochenendtrip dienen.
Drei Wochen Suche, dann wurden wir in der Nähe von Hamburg fündig. Ein ehem. Sixt-Fahrzeug mit 30.000 KM & 6 Monaten auf der Uhr sowie sehr guter Ausstattung, inkl. Beifahrerairbag, Klimaautomatik und allem drum und dran. Super, angerufen, hingefahren, gekauft. Zwischen finaler Entscheidung zum Ausbau des Campers und Kauf des Basisfahrzeugs lagen nicht mal ganze 3 Wochen. Die Zeit drängte halt! Im August 2022 stand der Umzug und danach ein 3-wöchiger Tripp in die Schweiz an. Dachten wir damals. Also war es Zeit zum Handeln und ausbauen. Wer jetzt denkt, wow - Fahrzeug von SIXT! Wie blöd muss man sein? Da gilt doch "don't be gentle, it's a rental!" -> Yes, da kann man super viel Pech haben. Oder auch Glück! Unser PKW ist ex-Europcar und wirklich super. Wir haben uns zur Probefahrt einen OBD-Dongle gekauft, und den Wagen ausgelesen. Relativ wenige Motorstarts bei verhältnismäßig hoher Laufleistung, keine Einträge im Fehlerspeicher, Kupplung und Motor wirkten frisch. Technisch bis heute noch unauffällig. Den Motor haben wir trotzdem erstmal spülen lassen.
Zum Fahrzeug
Das Fahrzeug ist ein Citroen Jumper L4 H2 2.2L 140 PS Heavy MJ2020, welcher am 27.09.2019 das Licht der Welt erblickt hat. Am 06.03.2021 war Abholung. Einen Tag später Begann der Ausbau.
Der Ausbau
Los ging es mit einer gründlichen Entkernung. Dankenswerter Weise war eine komplette Würth Transline Solutions Ausstattung drin. Also inkl. Plastikverkleidung, guter Bodenplatte mit 10mm Stärke und Spannstangen, welche für einiges Geld wieder verkauft werden konnten. Alles wurde dann erstmal kerngereinigt, Holmen mit Wachs ausgesprüht (heute würde ich FluidFilm nehmen), alle Clipse der Plastikverkleidung außen abgedichtet, die Türschiene demontiert und das Blech darunter reparier & geschützt sowie die Bodenplatte (3 Teilig!) ausgebaut. Unsere war zum Glück nicht geklebt, sondern ließ sich super easy demontieren.
Anschließend wurde der Boden mit 20mm XPS und Kaiflex 10mm in den Zwischenräumen gedämmt. Das Ganze unterbrochen von Leisten mit 19mm Stärke. Nun konnte die Bodenplatte wieder rein.
Darauf erstmal ne Woche Skitouren in der Schweiz...
Als nächstes konnten wir Nietmuttern setzen. Dafür haben wir vor allem Nietmuttern M6 und auch M8 verwendet. Gesetzt haben wir sie mit dem bereits bekannten Nietmutternaufsatz für den Akkuschrauber. Die erste Niete habe ich noch mit dem kleinen Bosch Blau 12v Gerät gesetzt. Zum Glück gibts den Motor für 8 EUR als Originalteil, denn genau den benötigte ich danach. Also auf ein 18v Gerät umgestiegen. Der Gesamte Ausbau fand übrigens auf der Straße statt. Ich war nie in einer Halle oder so und hatte auch keinerlei Stromanschluss im Fahrzeug. Also 100% Akku- und Muskelbetriebenes Arbeiten. Unterfüttert von 3mm K-Flex ST Band haben wir nun die nötigen Holzleisten angebracht, um Bett, Schränke etc. zu halten.
Nun konnte die Isolierung auf Wände und Decken geklebt werden (künftige Fenster wurden ausgelassen). Aufgebracht wurden insg. 30mm K-Flex & Kaiflex. An der Decke haben wir uns auf den Holmen mit 10mm begnügt, die großen Flächen haben teilweise 40mm bekommen. Diese Arbeit hat ehrlich gesagt weniger Spaß gemacht, but it had to be done. Soll ja im Winter funktionieren. Dazwischen dann immer mal wieder Holzleisten angebracht. Alle Leisten habe ich übrigens mit einem Japaner gesägt. Mega gutes Teil. Wer ohne Werkstatt auf der Straße baut sollte sich solch eine Zugsäge (mit feinem Blatt!) zulegen. Macht die Arbeit echt leicht und sägt m.M einfach besser als alle anderen Handsägen ohne Motor.
Ach ja, Werkzeug: Ich liebe Werkzeug. Obwohl ich ne Menge habe ist Platz im Camper beim Straßenausbau ein Problem Für den Ausbau habe ich am Ende weniger benötigt als erwartet. Verbrauchsmaterial war da eher ein Thema. Wichtig ist auf eine gute Sortierung zu achten. Ich habe mir in dem Zuge eine rollende Werkstatt von Stanley und vernünftige Sortimentskästen für all die Schrauben zugelegt, damit nicht alles immer rumliegt. Zwischenzeitlich sah es im Fahrzeug so chaotisch aus, ich konnte kaum treten.
Wichtigste Werkzeuge des Ausbaus, die ich so wieder kaufen würde:
Bosch Blau 18v Akku-Bohrschrauber
Bosch Blau 12v Akkuschrauber
Bosch Blau 18v Staubsauger
Bosch Blau 18v Handkreissäge mit Führungsschine
Bosch Blau 12v Stichsäge
WERA Tool Check Plus für fast 90% der Schraubaufgaben
Proxxon Ratschenkasten 1/2 Zoll
Knippex 97 22 240 Crimpzange
Dick Japansägen
Winkellehre
... (natürlich benötigte ich mehr, aber das waren wirklich die wichtigsten Tools)
Wichtigstes Verbrauchsmaterial:
100er Set Bleichsifte
Riesiges Set an Lochsägen
Unendlich viele Bohrer (Qualität egal, brechen eh oder gehen verloren...)
Riesige Vorräte an Kabelbindern, isolierendes Textilband, Kabelschuhe, Wago-Klemmen und Schrauben aller Art.
... (Liste unendlich erweiterbar)
Zurück zum Ausbau
Als nächstes haben wir Post aus China bekommen. Lithiumzellen mit 180 AH sind angekommen. In der Retrospektive hätte ich lieber 280 AH nehmen sollen. Aber ich dachte damals dass 180 AH schon echt genug sein müssten. Also erstmal an den Abenden eine Batterie mit initialisierten Zellen gebaut. Nach knapp 4 Tagen freistehen im Winter und ohne Sonne zeigte sich dann im Einsatz doch das Limit der Kapazität. Aber gut, das ist jetzt so.
Wir haben nun Ende April, & das Wetter wird allmählich besser. Noch knapp 3 Monate bis zur geplanten Reise. Nebenbei ein noch Fulltime-Job der mich wirklich fordert. Es wird knapp... Es ist jetzt auch erstmal mehrere Tage am Stück warm. Also endlich Dachfenster einbauen!
Leider hat es ohne Vorwarnung dann mitten beim Einbauen der Rahmen angefangen zu regnen. Nerven liegen blank, Plastiktüten und Handtücher lösen das Problem. Am Ende ist alles gut gegangen
Anfang Mai, Christian von Belluna hat wirklich Last Minute, also 30min vor Abfahrt in den Urlaub, noch ein paar Fenster für mich in den Versand gegeben. Wow! Danke! Die Belluna-Fenster sind schon echt gut. Nur wenn man den falschen Metallbohrer hat (zu klein), dann können die Schrauben zur echten Qual werden. Uns fehlte genau die nötige Zwischengröße, weshalb viele Metallschrauben abgerissen sind. Ich hoffe, nie wieder die Seitenfenster demontieren zu müssen... Das Geradeziehen der Seitenwände hat auch nicht so gut geklappt wie erhofft, wir wollten einfach nicht 24h warten bis der Kleber der Rahmen getrocknet war. Also Rahmen gebaut und die Fenster eingesetzt. Hat im Grunde geklappt. Eine kleine Kante ist natürlich geblieben, mit der kann ich aber leben. Ggf. wird die noch mal nachträglich mit MS-2 oder Sika gezogen.
Die Vorgeschichte
Ich lese hier seit Beginn meiner Ausbau-Journey im vergangenen Winter und vermutlich schon lange darüber hinaus mit. Mein Interesse am Ausbau eines Campers ist über die Jahre gewachsen. Anfangs noch belächelt, wurde meine Faszination mit den in Kanada und USA extrem üblichen Ski-Bum Campers immer ernster. Gegen 2019, als ich einen Artikel in einem Freeride Ski-Magazin über einen ausgebauten ex-Feuerwehr MB T1 mit Allradantrieb gelesen habe, war ich dann auch "on fire". Einen Winter voller Planung und ich hatte eine komplette Excel mit - wie ich damals dachte - wirklich allen Teilen, die ich zum Ausbau eines Campers benötige, inkl. Preisrecherche. Der Ausbau ohne Fahrzeug sollte damals knapp 10.000 EUR kosten, laut meiner Liste. Ein Basisfahrzeug war unter 5.000 EUR auch nicht zu haben. Das erschien mir dann irgendwie zu viel, zumal ein neuer PKW anstand. Den wollte ich dann erstmal mit Dachzelt versehen und damit umherreisen. Das Projekt war somit vom Tisch.
Vorgespult: Februar 2021, der PKW war jetzt bereits 1 Jahr in der Familie, das Dachzelt allerdings noch nicht. Irgendwie hat es nicht gefunkt oder andere Dinge waren wichtiger. Und da mal wieder ein Lockdown war und ich mich wirklich am Wochenende gelangweilt habe, habe ich mich mit Projekten beschäftigt, die ich realisieren konnte. Aufgrund der anstehenden Skisaison, die ich aufgrund meiner Unflexibiltät durch Job und Mobilität nicht richtig auskosten werde können, fühlte ich den Drang etwas zu ändern. Daher wurden kurzerhand die alten Pläne und Excel-Listen rausgekramt. Ein Blick auf die Kalkulation und ich merkte, die meisten Teile waren noch lieferbar aber nach knapp zwei Jahren auch 15-20% teurer. Den Origo 3000 Spirituskocher gabs indes gar nicht mehr für die ehem. 150 EUR, dafür ein Nachbau für 270 EUR ohne Zulassung. Naja, was solls. Also haben ich mit der Partnerin 3 Wochen beratschlagt, Budgets überschlagen und bei den verdächtigen Plattformen nach Fahrzeugen gesucht. Vom initialen Wunsch, einen Feuerwehr T1, Düdo o.ä. zu erwerben waren wir zwischenzeitlich weit abgekommen. Nun sollte es nach reichlich Überlegung ("was machen wir mit dem Teil denn eigentlich?") ein Ducato / Boxer / Jumper L4 H2 werden. Und nach kurzer Überlegung musste es ein 6d-temp mit Beifahrerairbag und Maxi-Fahrwerk werden, was den Markt nun deutlich einschränkt. Zerrockte Handwerker-Karren im unteren Budgetbereich kamen damit schon kaum in Frage. Auch beim Motor wollte ich mind. die mittlere Variante ab ca. 140 PS. Kurze Abkürzung: aus dem Budget von max. 15.000 EUR wurde dann kalkulatorisch erstmal eine deutlich höhere Summe (sprich: das Doppelte) veranschlagt. In der Realität, nach Abschluss des Projekts, weiß ich jetzt dass wir selbst damit noch zu niedrig lagen.
Ziel war es nun einen Camper zum Skifahren im Winter (wer hätte das gedacht!) und Mountainbiken im Sommer zu bauen. Dazu sollte der Wagen als rollendes Homeoffice und klassisches Wohnmobil für den Wochenendtrip dienen.
Drei Wochen Suche, dann wurden wir in der Nähe von Hamburg fündig. Ein ehem. Sixt-Fahrzeug mit 30.000 KM & 6 Monaten auf der Uhr sowie sehr guter Ausstattung, inkl. Beifahrerairbag, Klimaautomatik und allem drum und dran. Super, angerufen, hingefahren, gekauft. Zwischen finaler Entscheidung zum Ausbau des Campers und Kauf des Basisfahrzeugs lagen nicht mal ganze 3 Wochen. Die Zeit drängte halt! Im August 2022 stand der Umzug und danach ein 3-wöchiger Tripp in die Schweiz an. Dachten wir damals. Also war es Zeit zum Handeln und ausbauen. Wer jetzt denkt, wow - Fahrzeug von SIXT! Wie blöd muss man sein? Da gilt doch "don't be gentle, it's a rental!" -> Yes, da kann man super viel Pech haben. Oder auch Glück! Unser PKW ist ex-Europcar und wirklich super. Wir haben uns zur Probefahrt einen OBD-Dongle gekauft, und den Wagen ausgelesen. Relativ wenige Motorstarts bei verhältnismäßig hoher Laufleistung, keine Einträge im Fehlerspeicher, Kupplung und Motor wirkten frisch. Technisch bis heute noch unauffällig. Den Motor haben wir trotzdem erstmal spülen lassen.
Zum Fahrzeug
Das Fahrzeug ist ein Citroen Jumper L4 H2 2.2L 140 PS Heavy MJ2020, welcher am 27.09.2019 das Licht der Welt erblickt hat. Am 06.03.2021 war Abholung. Einen Tag später Begann der Ausbau.
Der Ausbau
Los ging es mit einer gründlichen Entkernung. Dankenswerter Weise war eine komplette Würth Transline Solutions Ausstattung drin. Also inkl. Plastikverkleidung, guter Bodenplatte mit 10mm Stärke und Spannstangen, welche für einiges Geld wieder verkauft werden konnten. Alles wurde dann erstmal kerngereinigt, Holmen mit Wachs ausgesprüht (heute würde ich FluidFilm nehmen), alle Clipse der Plastikverkleidung außen abgedichtet, die Türschiene demontiert und das Blech darunter reparier & geschützt sowie die Bodenplatte (3 Teilig!) ausgebaut. Unsere war zum Glück nicht geklebt, sondern ließ sich super easy demontieren.
Anschließend wurde der Boden mit 20mm XPS und Kaiflex 10mm in den Zwischenräumen gedämmt. Das Ganze unterbrochen von Leisten mit 19mm Stärke. Nun konnte die Bodenplatte wieder rein.
Darauf erstmal ne Woche Skitouren in der Schweiz...
Als nächstes konnten wir Nietmuttern setzen. Dafür haben wir vor allem Nietmuttern M6 und auch M8 verwendet. Gesetzt haben wir sie mit dem bereits bekannten Nietmutternaufsatz für den Akkuschrauber. Die erste Niete habe ich noch mit dem kleinen Bosch Blau 12v Gerät gesetzt. Zum Glück gibts den Motor für 8 EUR als Originalteil, denn genau den benötigte ich danach. Also auf ein 18v Gerät umgestiegen. Der Gesamte Ausbau fand übrigens auf der Straße statt. Ich war nie in einer Halle oder so und hatte auch keinerlei Stromanschluss im Fahrzeug. Also 100% Akku- und Muskelbetriebenes Arbeiten. Unterfüttert von 3mm K-Flex ST Band haben wir nun die nötigen Holzleisten angebracht, um Bett, Schränke etc. zu halten.
Nun konnte die Isolierung auf Wände und Decken geklebt werden (künftige Fenster wurden ausgelassen). Aufgebracht wurden insg. 30mm K-Flex & Kaiflex. An der Decke haben wir uns auf den Holmen mit 10mm begnügt, die großen Flächen haben teilweise 40mm bekommen. Diese Arbeit hat ehrlich gesagt weniger Spaß gemacht, but it had to be done. Soll ja im Winter funktionieren. Dazwischen dann immer mal wieder Holzleisten angebracht. Alle Leisten habe ich übrigens mit einem Japaner gesägt. Mega gutes Teil. Wer ohne Werkstatt auf der Straße baut sollte sich solch eine Zugsäge (mit feinem Blatt!) zulegen. Macht die Arbeit echt leicht und sägt m.M einfach besser als alle anderen Handsägen ohne Motor.
Ach ja, Werkzeug: Ich liebe Werkzeug. Obwohl ich ne Menge habe ist Platz im Camper beim Straßenausbau ein Problem Für den Ausbau habe ich am Ende weniger benötigt als erwartet. Verbrauchsmaterial war da eher ein Thema. Wichtig ist auf eine gute Sortierung zu achten. Ich habe mir in dem Zuge eine rollende Werkstatt von Stanley und vernünftige Sortimentskästen für all die Schrauben zugelegt, damit nicht alles immer rumliegt. Zwischenzeitlich sah es im Fahrzeug so chaotisch aus, ich konnte kaum treten.
Wichtigste Werkzeuge des Ausbaus, die ich so wieder kaufen würde:
Bosch Blau 18v Akku-Bohrschrauber
Bosch Blau 12v Akkuschrauber
Bosch Blau 18v Staubsauger
Bosch Blau 18v Handkreissäge mit Führungsschine
Bosch Blau 12v Stichsäge
WERA Tool Check Plus für fast 90% der Schraubaufgaben
Proxxon Ratschenkasten 1/2 Zoll
Knippex 97 22 240 Crimpzange
Dick Japansägen
Winkellehre
... (natürlich benötigte ich mehr, aber das waren wirklich die wichtigsten Tools)
Wichtigstes Verbrauchsmaterial:
100er Set Bleichsifte
Riesiges Set an Lochsägen
Unendlich viele Bohrer (Qualität egal, brechen eh oder gehen verloren...)
Riesige Vorräte an Kabelbindern, isolierendes Textilband, Kabelschuhe, Wago-Klemmen und Schrauben aller Art.
... (Liste unendlich erweiterbar)
Zurück zum Ausbau
Als nächstes haben wir Post aus China bekommen. Lithiumzellen mit 180 AH sind angekommen. In der Retrospektive hätte ich lieber 280 AH nehmen sollen. Aber ich dachte damals dass 180 AH schon echt genug sein müssten. Also erstmal an den Abenden eine Batterie mit initialisierten Zellen gebaut. Nach knapp 4 Tagen freistehen im Winter und ohne Sonne zeigte sich dann im Einsatz doch das Limit der Kapazität. Aber gut, das ist jetzt so.
Wir haben nun Ende April, & das Wetter wird allmählich besser. Noch knapp 3 Monate bis zur geplanten Reise. Nebenbei ein noch Fulltime-Job der mich wirklich fordert. Es wird knapp... Es ist jetzt auch erstmal mehrere Tage am Stück warm. Also endlich Dachfenster einbauen!
Leider hat es ohne Vorwarnung dann mitten beim Einbauen der Rahmen angefangen zu regnen. Nerven liegen blank, Plastiktüten und Handtücher lösen das Problem. Am Ende ist alles gut gegangen
Anfang Mai, Christian von Belluna hat wirklich Last Minute, also 30min vor Abfahrt in den Urlaub, noch ein paar Fenster für mich in den Versand gegeben. Wow! Danke! Die Belluna-Fenster sind schon echt gut. Nur wenn man den falschen Metallbohrer hat (zu klein), dann können die Schrauben zur echten Qual werden. Uns fehlte genau die nötige Zwischengröße, weshalb viele Metallschrauben abgerissen sind. Ich hoffe, nie wieder die Seitenfenster demontieren zu müssen... Das Geradeziehen der Seitenwände hat auch nicht so gut geklappt wie erhofft, wir wollten einfach nicht 24h warten bis der Kleber der Rahmen getrocknet war. Also Rahmen gebaut und die Fenster eingesetzt. Hat im Grunde geklappt. Eine kleine Kante ist natürlich geblieben, mit der kann ich aber leben. Ggf. wird die noch mal nachträglich mit MS-2 oder Sika gezogen.
Citroen Jumper L4H2 MJ2020 - Autark und winterfest aufgebaut