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#1
Ich habe mir eine russische Pickup Leerkabine von [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] in Kaliningrad mit ein paar Aluprofilen und einem 3D Drucker zum ziemlich leichten mobilen Büro/Labor mit Zweitnutzung als Wohnkabine ausgebaut.
Leider habe ich wie so viele andere Ausbauer auch nicht durchgängig Bilder gemacht, daher fehlen ein paar Schritte.
Die Kabine ist eine nahtlose GFK Hülle, ich habe sie bereits mit montierten Festern (2x Dometic S4 700x450 an den Seiten sowie 700x550 hinten in der Heckklappe) und einer GEBO Bootsluke (50x50) bestellt, da ich im Freien ausbauen musste und da ist eine dichte Hülle schon sehr praktisch. Auch einige Stromkabel sind schon in der Hülle verlegt und das Dach ist verstärkt, sodass man neben der Dachluke sitzen kann.
Die Bodenläge beträgt knapp 190cm, es gibt aber hinten noch eine 60° Abschrägung, damit ist die Innenlänge auf Sitzhöhe bei ca. 220cm.
Breite ist innen 174cm, der Alkoven (innen 120cm lang) verjüngt sich aber vorne auf ca. 135cm. Stehhöhe ist knapp unter 190cm.
Die Heckklappe ist zweigeteilt, der obere Teil knapp 110cm breit, der untere ca. 60cm und dient gleichzeitig als Trittstufe.
Staukästen hinten und Dachkästen in jeder Ecke sind gleich mitlaminiert worden, auch die Airlineschinen waren mit entsprechenden Verstärkungen schon verbaut. Markise gibt es aus Optik- und vor allem Gewichtsgründen keine, in die Airlineschinen kann aber sehr einfach eine 300x200cm Plane eingehängt werden.
Das Leergewicht beträgt knapp 300kg für die leere Hülle mit allen beschriebenen Anbauteilen.
Aufgesattelt wird die Kabine auf meinen treuen Isuzu D-Max Spacecab Custom (1,5er Kabine) 2,5L Automatik.
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Innen leer
Innen leer
seitlich
seitlich
vorne
vorne
Aufgesattelt
Aufgesattelt
Zuletzt editiert von Luky vor 2 Jahre, insgesamt 1 mal editiert.
Wolf, karsten112, WoMo-Bastler gefällt dies
#2
Das Fahrzeug ist nur leicht modifiziert, anstelle der originalen Stoßdämpfer habe ich in 4 Stufen einstellbare Profender montiert, es gibt einen 4mm Alu Unterfahrschutz für Motor + Getriebe sowie Rockslider an den Seiten. Im Innenraum habe ich den Sitz hinter dem Fahrer entfernt (bin über 190, da sitzt niemand mehr freiwillig hinter mir...) und durch ein Gestell für eine 60x40cm Eurobox ersetzt. Dort liegt alles, was man so im Fahrzeug braucht. Lammfellbezüge ersetzen die Sitzheizung :smile:
Die Kabine gilt formal als Ladung, ist also ohne Werkzeug abnehmbar und "nur" mit 4 Spanngurten gesichert. Die originalen Verzurrösen bei allen Pickups sind für eine solche Last natürlich völlig unterdimensioniert. Ich habe mir daher ein Blech aus hochfestem Stahl fräsen lassen, welches unter die originale Befestigungsschraube der Pritsche am Leiterrahmen montiert wird. Eine M12 Ringöse wird dann mit ein paar zusätzlichen Verstärkungen durch die Ladefläche geführt. Die Ösen liegen auf der Ladefläche vor den Radkästen und die Kabine wird mit Spanngurten gesichert.
Die Kabelrohre im Bild verbinden eine Hochlaststeckdose auf der Ladefläche mit dem originalen Isuzu Doppelbatteriesystem im Motorraum.
Hinten habe ich eine von 4 Schrauben vom massiven Querträger der Anhängerkupplung (der Isuzu hat 3,5t Anhängelast) durch eine hochfeste Ringöse ersetzt, an der die Kabine auch mit Spanngurten gesichert wird. Zusätzlich liegt noch eine hochwertige Ladungssicherungsmatte auf der Ladefläche. Das System hält und ist pisten- und geländefest.
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Befestigung hinten
Befestigung hinten
Befestigung am Leiterrahmen
Befestigung am Leiterrahmen
Innenansicht Fahrerkabine
Innenansicht Fahrerkabine
#3
Herzlich Willkommen Lukas,
die Kabine sieht echt gut aus. Bin gespannt auf deinen Ausbau.

Gruß
Wolf
#4
Den Innenausbau habe ich hauptsächlich mit 20x20mm Alu-Schnellbauprofilen, Aluwinkeln und 6,5mm Birke Multiplex Platten durchgeführt. Einige Verbinder und Montagehalterungen sind aus PETG gedruckt.
Da der Alkoven nur ca. 120cm lang ist und zu schmal zum quer schlafen, braucht es eine Verlängerung. Im vorderen teil steht ein fixes Gestell mit ca. 40cm tiefe, genau passend für ein paar Euroboxen 60x40 und 40x30cm. Unter dem Kasten sieht man den vorgesehenen Platz für Ersatzwasserkanister, dahinter wird die 40l Kühlbox an Airlineschienen verzurrt.
Der Küchenblock ist in Fahrtrichtung links, ebenfalls 40cm breit und auch für Euroboxen ausgelegt. Frisch- und Abwasserkanister sind auf dem letzten Bild auch zu erkennen. Es gibt nur eine einfache Tauchpumpe.
Die Heizung ist eine Planar 2D mit Eingangsschalldämpfer. Die Warmluft wird zuerst mal durch eine Truma Therme (5l) geblasen und dann auf 2 Lüftungsklappen aufgeteilt. Sehr simpel, aber die Kabine ist auch ziemlich klein und doch sehr gut isoliert. Auch auf minimalster Stufe (800W) wird es im Winter eher zu warm.
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Grundgerüst
Grundgerüst
Heizung und 230V Elektrokasten
Heizung und 230V Elektrokasten
Alkovenverlängerung und Küchenblock
Alkovenverlängerung und Küchenblock
Chaos wegen Platzmangel
Chaos wegen Platzmangel
Küchenblock
Küchenblock
nnw3, calalalaudio gefällt dies
#5
Gegenüber vom Küchenblock ist die "12V" Elektrozentrale, die Sitzbank und das PortaPotti.
In die Nut von den Aluprofilen kann man nach einer kleinen Bearbeitung mit der Oberfräse eine Multiplexplatte einstecken. Das nimmt weniger Platz weg als eine aufgeschraubte Platte und die Kanten werden auch gleich sauber verdeckt.
Einen Teil der Sitzbank kann man für die Benutzung der Toilette aufklappen.
Der Bodenbelag und die Airlineschienen zum sichern von Kühlbox, Kanistern und Klo sind auf den Fotos noch nicht eingebaut.
Momentan habe ich noch keine angepassten Sitzpolster, aber es gibt im schwedischen Möbelhaus aber ein zusammenklappbares Gästebett aus 4 ca. 40x60cm Polstern. Die habe ich aufgetrennt und verwende sie für alle möglichen Zwecke.
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Deckel offen
Deckel offen
Bank abgedeckt
Bank abgedeckt
PortaPotti
PortaPotti
Teil der Sitzbank
Teil der Sitzbank
calalalaudio gefällt dies
#6
Das Alugestell ist oben mit 9mm Multiplex abgedeckt. Gerüchten zufolge hält es auch Menschen mit dreistelligem Körpergewicht problemlos aus, die sollen schon darauf gesessen sein. Behandelt ist das Holz nur mit Osmo Arbeitsplattenöl.
Es gibt übrigens keine fixe Kochmöglichkeit, da das Fahrzeug ja vor allem als Büro dient. Gekocht wird mit einem Kartuschenkocher oder einem tragbaren Induktionskochfeld. Dafür gibt es aber ein recht großes Waschbecken vom schwedischen Möbeldealer.
Das Bett ist für mich immer noch zu kurz (120cm Alkoven + 40cm vorderer Schrank), sodass es zum liegen noch eine Verlängerung von ca. 45cm braucht. Diese wird einfach eingelegt, man erkennt den Ausschnitt auf der Arbeitsplatte.
Untertags und beim Arbeiten wird die einteilige Matratze (200x140cm Standardmodell vom Möbelhaus mit 3D Abstandsgewirke darunter und einem übergroßen Bettuch) einfach in den Alkoven geklappt und das Verlängerungsbrett daruntergeschoben.
Der Tisch wird mit 3D-gedruckten Haken in das Aluprofil eingehängt. In den Bildern vom Bett sieht man noch die erste Schwenkkonstruktion, die war aber zu labil für einen großen Workstation-Laptop.
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Bett in Nachtposition
Bett in Nachtposition
Bett in Tagesposition
Bett in Tagesposition
Waschbecken, noch nicht eingeklebt
Waschbecken, noch nicht eingeklebt
Holzabdeckung montiert
Holzabdeckung montiert
savon99 gefällt dies
#7
Und dann noch ein paar Details:
Der aufgebaute Tisch wird noch mit einem Holzdreieck gestützt. Bin sehr zufrieden mit der Lösung, man kann ihn auch noch verschieben und an der schmalen Seite anhängen.
Die Dachkästen sind offen und es wird nur mit Gummibändern gesichert, innen liegen Antirutschmatten.
Auf dem Dach habe ich eine 120W semiflexible Solarzelle mit Hinterlüftung verbaut. Der Abstand war notwendig, weil das Dach nicht gerade ist.
Aus reiner Paranoia habe ich die Dachluke noch zusätzlich mit 3M Abdichtband abgedichtet, da ich den Verschraubungen nicht ganz vertraut habe.
Und dann gibt es noch ein Bild vom aktuellen Zusand im Innenraum.
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Innen "fertig"
Innen "fertig"
Solarzelle, Kabeldurchführung, Luke
Solarzelle, Kabeldurchführung, Luke
Dachkasten
Dachkasten
Tisch mit Befestigung
Tisch mit Befestigung
JuMiLo, martin.k, Jumper und 2 andere gefällt dies
#8
Spannungsversorgung über einen 16S ("48V") 50Ah LiFePo4 Akku. Eingebaut in ein 12/15mm Siebdruckgehäuse mit 0,2mm GFK Isolierplatten zwischen den Zellen und mit einem xiaoxiang BMS. Das verwendet auch Liontron in seinen überteuerten Produkten mit Nachhaltigkeitswashing (meine Meinung...).
Warum 48V? Ich habe außer der Standheizung, der Belechtung und der Kühlbox keine 12V Geräte und mit 48V sind die Ströme für den Umrichter und für die elektrische Bodenheizung deutlich einfacher handhabbar. Konkret ergeben sich max. 70A für den 3000W Meanwell TS-3000-248B Umrichter, was mit 16mm² Kabeln ginge, ich habe aber mit 25mm² verkabelt.
Zudem verwende ich den Stromspeicher auch in meinem Gokart.
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Zu.jpg
offen.jpg
calalalaudio, commanderkeen, VW LT 35 und 2 andere gefällt dies
#9
Hallo Lukas,

etwas ähnliches hatten wir auch einmal auf einem Toyota Hilux geplant, allerdings wollten wir auch die Wohnkabine selbst bauen.

Super geworden!

Gruß
Holger
#10
Cooles Projekt!

Darf man fragen, was die leere Kiste ca. gekostet hat?

Und wie hast Du die Einrichtung innen an der Kabine verschraubt? Nehme an, das ist ein GFK-Sandwich?

Wünsche viel Spaß und frohes Reisen bzw. Arbeiten!