Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Alles damit das Wasser von A nach B kommt: Tanks, Rohre, Schläuche, Pumpen, Filter, etc...
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#1
Hallo zusammen,

aktuell baue ich meine Wasseranlage komplett um und schaue nach den Zuständen bzw. Veränderungen von allen möglichen. Die ganze Anlage war jetzt etwas über 1,5 Jahre in Betrieb. Ich habe nie Leitungen durchgespült und nur jetzt bzw. im Winter davor trocken gelegt.

Der Elgena Boiler hatte etwas Ablagerungen innen drin und leichten Kalkansatz am Heizstab:
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Alles im Rahmen :relaxed:

Zwei Sachen sind mir aber noch aufgefallen. Die 12mm Lilie Schläuche haben innen drin, gelbe bis rötliche Ablagerungen und die Messingfittinge sind vor der Schelle korrodiert. Sieht nach beginnendem Grünspan teilweise nach Rost aus?!

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Ich habe dann ein kurzes Schlauchstück aufgeschnitten. Das ganze ist nicht schleimig und lässt sich mechanisch z.B. durch Kratzen entfernen. Was ist das? Ist es schädlich und wenn ja, wie kann man das verhindern bzw. beseitigen?
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Hier Bilder von den Tüllen. Man sieht schön das es nur vor der Schelle korrodiert ist. Hier die gleichen Fragen. Woher kommt das genau? Muss ich irgendwann mit Lochfraß rechnen? Wie könnte man es anders machen wenn ich 1/2 Zoll auf 12mm Schlauch adaptieren muss?
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Gruß Rico
#2
Ich bin kein Metallurge, aber Grünspan ist ein Korrosionsprodukt von Kupfer.
Bei kalkarmem Wasser kann auch eine CU-Leitung Schaden nehmen.
Messing ist eine Legierung mit meist 60%Zink und 40% Kupfer. Beide Elemente liegen in der elektrochemischen Spannungsreihe recht weit auseinander (Cu pos., ZN negativ) und begünstigen damit Korrosion im Micro-Bereich je nach Wasserzusammensetzung. (Ähnlich Stahl mit seinen diversen Legierungsstoffen und rostet in Verbindung mit Sauerstoff).
Den Belag deute ich als "Bio-Film" mit mineralischen (Kalk?) Einlagerungen.
Dauerhafte Beseitigung? Keine Ahnung, wenn man sich das Wasser nicht vollkommen mit Chemie "vergiften" will.

Gruß Manfred
Rico_KN gefällt dies
#3
Der Kupferanteil im Messing ist höher, 60/40 ungefähr. Ich glaube, je höher der Zinkanteil, desto größer die Anfälligkeit für Korrosion, das Zink löst sich dann auf.
Aufgrund der Wandstärke und der Form der Fittings würde ich auf chinesische Herkunft tippen und würde einfach mal blind vermuten, dass dort am Kupfer gespart wird und was weiß ich noch alles in die Legierung gemischt wird.
Solche dünnen Fittings sind bei mir schon (in Verbindung mit Heißwasser) abgerissen.
Alles ohne Gewähr, bin zwar Metaller, aber Messing hab ich nicht so oft in der Hand.
#5
Zu den Ablagerungen würde ich mir keine zu großen Gedanken machen.
Ich habe bei mir im Haus einen Großteil der Wasserleitung mit friatherm geklebt. Nach nem Jahr oder so wurden dann die ersten Änderungen vorgenommen und Rohrleitungen wieder entfernt. Hier sahen die Rohre innen genau so aus. Und da wird ja auch nichts gereinigt oder durchgespült.
Im Gegensatz zum Camper ist dort halt nur dauerhaft Wasser drin.
Bei Camper besteht in meinen Augen die Gefahr, dass diese Ablagerung eintrocknet wenn die Leitungen den Winter über leer sind, und sich die Ablagerung lösen wenn das System wieder geflutet wird.
Diese Ablagerung findet man dann zum Beispiel am Auslaufsieb.
War bei unserer spülarmatur jetzt der Fall, als ich den Tank umgebaut habe. Hat sicherlich auch schon die durchflussmenge beeinträchtigt.
#6
Also ich denke eure Vermutungen bzgl. minderer Qualität bzw. Chinaware, hatte ich auch schon im Verdacht. Nach etwas Recherche gibt es nicht das Messing mit 60/40 sondern zig verschiedene Arten und Zusammensetzungen und teilweise noch Beimischungen von anderen Metallen.

Nur was tun? Woher soll der Verbraucher wissen welche Tüllen, Fittinge und Nippel von hochwertiger Qualität sind? Ich habe teilweise im Internet bestellt und teilweise im örtlichen Baumarkt gekauft aber sehe keine Unterschiede.

@svenotzer Das beruhigt mich :thumbsup:
Machst du sonst was beim neu befüllen? Essig, Zitronensäure oder anderes?

@Bastelfreak
Auf chemische Reiniger habe ich auch kein Bock

Gruß Rico
#7
Theoretisch müssten Fittings mit hohem Kupferanteil rötlicher sein, je mehr Zink, Blei, Nickel, etc, desto heller/weißlicher.
Baumarktware sollte eigentlich ok sein.
Und wie gesagt, die Wandstärke ist auch ein Indiz, ob Material gespart wird. Ich hatte Tüllen, die gebrochen sind, da war es nicht mal 1 mm an der dünnsten Stelle.
#8
Nein, wir waschen den Tank bei Inbetriebnahme ordentlich aus und gut ist.
Bisher hatten wir noch nie Probleme was unsere Verdauung angeht.
#9
Bastelfreak hat geschrieben: vor 2 JahreDen Belag deute ich als "Bio-Film" mit mineralischen (Kalk?) Einlagerungen.
Ich glaube, dass die Zusammensetzung der Fittinge wesentlich unerheblicher ist, als die Härte des Wassers. Ich gebe Manfred da völlig recht. Die Verfärbungen kommen nicht vom Messing sondern von dem, was sich im Wasser befindet.

An meinem vorigen Wohnort hatte ich eine Wasserhärte von 38. Da sahen meine Schläuche auch so ähnlich aus. Am jetzigen Wohnort habe ich eine Wasserhärte von 6. Und siehe da, mein Wassertank sieht innen aus, als wäre er gestern erst eingebaut worden.

Mess doch einfach mal die Wasserhärte.

Gruß Wolfgang
#10
Wolfgangfox hat geschrieben: vor 2 JahreDie Verfärbungen kommen nicht vom Messing
Hat auch niemand behauptet. :wink:
Wolfgangfox hat geschrieben: vor 2 JahreAm jetzigen Wohnort habe ich eine Wasserhärte von 6.
Bei einer 2-wöchigen Rundreise ist die Wahl des Wassers natürlich schwer zu beeinflussen und stark kalkhaltiges Wasser ist oft ein Ärgernis. (Habe auch 16, aber 38 ist schon heftig!)