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#51
Nein, denn genau dafür ist der MPPT-Laderegler da: Er passt die Spannung jeweils so an, daß optimal geladen wird für den jeweiligen Akku.

Wichtig ist, daß die addierten Spannungen nicht den Wert des Reglers übersteigen (und die Ampere auch nicht). Dein 100er packt die locker. Deine Panels haben auch nicht addiert 24V, schau mal, was da als "Kurzschlussspannung" angegeben ist, ich tippe mal sowas wie 18,5V oder so.

Grüße
Christian
#52
Hallo Victor,
in deinem Schaltbild erscheint mir die 200 A-Sicherung (für den Wandler) am zweiten Plus-Verteiler (rechts) unnötig, denn du hast ja bereits eine 200 A-Sicherug direkt nach dem Li4Po-Akku. Und der Laderegler hat ja auch eine eigene Sicherung für den Ladestrom.
Die 24V der seriellen Solarplatten stören nicht, denn aus denen macht dein Laderegler die nötigen 12V für den Akku.

Gruß Manfred
#53
Also laut Datenblatt steht bei den Solarpanel folgendes:
1100150Max. Leistung (Pm): 150W*Max. Spannung (Vmp): 18.5VMax. Strom (Imp): 8.12ALeerlaufspannung (Voc): 22.8VKurzschlußstrom

Und beim Victron MPPT 100/20
20A max. Ladestrom, für 12V, 24V und 48V Batterien geeignet
nominale PV-Leistung bei 12V Systemen: 290W
nominale PV-Leistung bei 24V Systemen: 580W

Also passen die zwei Paneele mit dem Laderegler und entweder einer 230Ah AGM oder 100ah Li4Po zusammen?
#54
Oha, und der hat selber ausgebaut? ;)

Anleitung, Seite 3:
Code: Alles auswählen
Das Solarladegerät kann eine Batterie mit niedrigerer Nennspannung über eine PV-Anlage mit höherer Nennspannung aufladen.
Der Wächter passt sich automatisch an die Batteriespannung an und lädt die Batterie mit einem Strom bis zu ihrem Nennstrom
auf.
Ob die Panels samt Verschaltung zum Regler passen, lässt sich ja ausrechnen
#55
Ich glaube ich muss hier mal ein Bisschen Klarheit reinbringen, was das Thema FI bzw. RCD hinter dem Wechselrichter anbelangt:

Solange man einen galvanisch getrennten 230 V-Ausgang des Wechselrichters hat, bei dem kein Leiter eine Verbinidung zu Masse hat, kann einem nichts passieren, wenn man einen (!) der beiden Drähte direkt oder indirekt berührt. Darauf basiert der Kompromiss, dass man keine weiteren Schutzmaßnahmen braucht (?), solange nur ein Gerät am Wechselrichter angeschlossen ist. (Und schon das ist übrigens nicht ganz VDE-konform, sondern die Norm wird hier sehr großzügig ausgelegt.) Dabei wird davon ausgegangen, dass die Zuleitung zum Gerät nur temporär eingesteckt ist, offen sichtbar liegt und damit ständig unter Beobachtung steht. Selbstverständlich ist das Gerät sofort außer Berieb zu nehmen, sobald die geringste Beschädigung der Zuleitung zu sehen ist.
Und es darf in diesem (!) Fall keine Brücke vorhanden sein zwischen einem aktiven Leiter und dem Wechselrichter-Gehäuse bzw. seinem Schutzleiter-Anschluss. (Bei Verwendung eines RCD dagegen ist diese Brücke zwingend notwendig, siehe unten.)
Diese Bedingungen sind schon dann nicht mehr gegeben, wenn eine Leitung zwischen dem Wechslrichter und auch nur einer einzigen Steckdose fest verlegt ist. Denn niemand bemerkt dann, wenn sich diese Leitung unbemerkt irgendwo durchscheuert und damit einen der Leiter an Masse legt. Wenn jetzt bei einem angeschlossenenen Gerät ein zweiter Fehler auftritt (z. B. Masseschluss bei einem Gerät mit Metallgehäuse oder eine beschädigte Zuleitung), dann gibt es keinerlei Personenschutz und derjenige, der dort anfasst, wird "gegrillt".
Da würde ich eher noch zulassen, dass zwei Geräte in zwei Steckdoseen unmittelbar am Wechselrichter eingesteckt werden. Dann sind nämlich immr noch die eingangs genannten Voraussetzungen einigermaßen gegeben.
Der Fachbegriff hierfür ist "Schutz durch Schutztrennung". Streng genommen gemäß VDE 0100-721 (Elektrische Anlagen in Caravans und Motorcaravans) darf diese Schutzmaßnahme nur für Rasiersteckdosen angewendet werden, aber so streng sind wir ja gar nicht .....

Aber niemals darf eine fest verlegte Installation hinter einem Wechselrichter ohne weitere Schutzmaßnahmen, d. h. ohne RCD betrieben werden! Hier muss als Schutzmaßnahme die automatische Abschaltung im Fehlerfall angewendet werden. Und das geht bei einem kleinen Wechselrichter (und auch ein 3 kW-Gerät ist in diesem Sinne "klein") nur mittels RCD zu bewerkstelligen, weil der Kurzschlussstrom nicht zustande kommt, der einen Leitungsschutzschalter ("Sicherung") schnell genug auslösen würde.

Also: Sobald eine feste 230 V-Leitung verlegt wird:
- Verbindung zwischen Gehäuse des Wechselrichters, Fahrzeugmasse und PE-Schiene der Verteilung (grün-gelber Schutzleiter) mit mindestens 4 mm² feindrähtig.
- Brücke zwischen einem der beiden aktiven Leiter und der PE-Schiene
- HInter diese Brücke kommt der RCD.
Wie hier im Thread schon erwähnt wurde, gibt es dazu in den Votronic-Wechselrichter-Anleitungen gute Schaltskizzen.
Danach kann dann entweder die Leitung zu nur einer Steckdose verlegt werden oder über einen Verteiler mehrere Steckdosen oder sonstige Verbraucher versorgt werden. Und wenn man VDE-konform sein möchte, dann muss jeder Stromkreis mit einem Überstrom-Schutzorgan (Leitungsschutzschalter bzw. "Sicherungsautomat") abgesichert sein.

Das Kriterium, ob ein RCD notwendig ist. lautet also nicht "ein oder mehrere Geräte gleichzeitig betrieben" sondern "feste Verlegung der 230 V-Leitung(en) oder alle Leitungen sind unter ständiger Aufsicht". Das darf natürlich nicht ausarten in ein Kabelverhau. Nur temporär eingesteckte Gerätezuleitungen sind dafür geeignet! Und mit RCD ist immer sicherer als ohne.

Gruß
Matthias
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#56
@_Matthias danke für die ausführliche Erklärung. Musste sie paar mal lesen um sie einigermaßen zu verstehen, was nicht an der liegt sonder an mir :grinning:

Ich möchte aber ja gar keine Feste Leitung verlegen sondern einfach ein handelsübliches Verlängerungskabel mit einem Anschluss.
#57
Wenn das Verlängerungskabel nur vorübergehend verlegt ist oder zumindest auf der ganzen Länge sichtbar und damit unter Deiner Aufsicht ist, dann kannst Du das so machen.
#58
@_Matthias ja das war eig. Nicht da Ziel, aber du hast recht. Vielleicht sollte ich die Verlängerung generell überdenken und einfach direkt an den Wechselrichter anschließen.

Aber sagen wir mal ich möchte feste 230v Steckdosen verlegen. Btw. Autark also ohne Landstrom Anschluss. Was für ein Wechselrichter brauche ich den da? Weil alles was ich finde sind immer die die bereits einen Schuko Ausgang haben und somit ja nicht für Feste Dosen geeignet sind.
#59
Noch ein Hinweis zu der Brücke zwischen einem aktiven Leiter und PE (Schutzleiter), von der in meinem ersten fettgedruckten Satz in Beitrag #55 die Rede ist:

Normalerweise ist eine solche Brücke nicht serienmäßig vorhanden. Bei manchen Wechselrichtern (z. B. Votronic) gibt es zwei Klemmen dafür, zwischen die man bei Anschluss von RCD diese Brücke klemmen kann (siehe Bedienungsanleitung). Wenn kein RCD vorhanden ist, lässt man sie weg.
Bei machen Wechselrichtern gibt es diese Klemmen nicht, dort müsste die Brücke dann im Verteiler, in dem man auch den RCD installiert, gesetzt werden.
Ganz trickreich ist es bei Dometic-Wechselrichtern. (Irgendwo weiter oben ist ein LInk auf eine Anleitung zu einem Dometic-Gerät.) Dort gibt es einen Schalter, den man zwischen "IT" und "TN" umstellen kann. Sagt dem elektrotechnischen Laien überhaupt nichts. Das sind Abkürzungen für die Netzformen, die damit dann hergestellt werden. Will ich nicht weiter darauf eingehen. Man muss nur wissen:
IT heißt "isoliertes Netz", also keine Verbindung eines aktiven Leiters zu Masse (also die Einstellung für Verwendung ohne RCD)
TN heißt: Einer der beiden aktiven Leiter ist mit Masse verbunden und wird damit zum sog. Neutralleiter.

Gruß
Matthias
#60
Koreatora hat geschrieben: vor 2 JahreWeil alles was ich finde sind immer die die bereits einen Schuko Ausgang haben und somit ja nicht für Feste Dosen geeignet sind.
Ich kenne auch keine "kleinen" Wechselrichter ohne Steckdose. Man muss dann dort einen Stecker einstecken und die Leitung an den Kleinverteiler anschließen, in dem der RCD installiert wird. Dort installiert man dann auch die PE-Schiene (Schutzleiterschiene), an die angeschlossen werden:
- der grün-gelbe Draht vom Stecker im Wechselrichter
- eine grün-gelbe Leitung zum Gehäuse des Wechselrichters, falls er ein Metallgehäuse hat (dann sollte er auch eine Erdungsklemme haben)
- eine grün-gelbe Leitung zu Fahrzeugmasse mit 4 mm², idealerweise zum zentralen Massepunkt, an dem auch die 12 V-Minus-Leitungen angeschlossen werden
- und natürlich die Schutzleiter aller abgehenden Leitungen.
Es gibt Kleinverteiler, die schon solch eine Schutzleiter-Klemmschiene integriert haben.

Schau Dir mal die Zeichung in der Votronic-Anleitung an.

Gruß
Matthias
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