Mein liebes Tagebuch,
es tut mir sooooo leid, dass ich Dich solange im Ungewissen gelassen habe und Dir nicht verraten habe, wie es um mich steht
Tatsächlich ist es aber so, dass sich fast gar nichts in diesem Zeitraum am Ausbau getan hat.
Da der Rohbau soweit schon ganz tauglich ist, um für ein langes Wochenende wegzufahren, habe ich das auch gleich mehrfach ausgenutzt.
Zum einen ging es in der Nähe von Leipzig auf das [Externer Link für Gäste nicht sichtbar] Festival.
Die Atmosphäre dort hat mir so gut gefallen, dass es für nächstes Jahr auf jeden Fall wieder vorgemerkt ist.
Da waren einfach extrem viele tiefenentspannte DIY Camper unterwegs. Es war irgendwie selbstverständlich, dass man (auf Nachfrage) in jedes Fahrzeug reinschauen durfte... Fachsimpeln natürlich inklusive. Sogar zwei andere Krankenwagenausbauten hatten sich in meiner direkten Umgebung niedergelassen.
Nicht schön war auf dem 500 km Trip, dass alle 100 km die gelbe Motorwarnleuchte angegangen ist. Das Diagnosegerät (das ich natürlich immer dabei habe ) sprach von einem "Der Ladedruck weicht vom vorgegebenen Ladedruck ab" - Fehler. Zeitgleich schaltete dann immer der Turbo ab und ich war gefühlt nur noch mit 30 % Leistung unterwegs.
Ein weiterer Trip ging in den Schwarzwald zu [Externer Link für Gäste nicht sichtbar], einer jungen und sehr professionellen Bude für "Offroad Veredelungen" bei Sprintern und anderen Transportern. Für mich gab es da nur ein vergleichsweise kleines Upgrade in Form von AT-Reifen. Da ich meine Zwillingsbereifung unbedingt behalten wollte, war die Auswahl an möglichen Reifen sehr klein. Konkret von der Dimension "205/ 75 R 16C" auf "215/ 85 R 16C". Nach Tachoanpassung und einer TÜV Einzelabnahme (alles vom Umbauer koordiniert) ging es dann direkt weiter zu einem anderen Anbieter in die Nähe von Karlsruhe im Rhein-Tal in eine Sandgrube zum "Offroadtraining mit Schwerpunkt Sand".
Dort hatte ich das Glück nur mit einem weiteren Teilnehmer (mein Kumpel, ebenfalls mit Sprinter 4x4) einen ganzen Tag lang ein sehr intensives Sandfahrtraining absolvieren zu dürfen. Ich war begeistert was mein Bolide alles meistern kann. Selbst Passagen, in die ich mich alleine nichteinmal getraut hätte reinzufahren, hat er im Standgas ganz locker mitgenommen.
Unsere beiden Fahrzeuge haben sich hauptsächlich in folgenden Punkten unterschieden (vorne steht jeweils meine Variante):
- Schaltgetriebe / Automatik
- Untersetzung (ohne / mit)
- Zwillings- / Singlebereifung
...und auch in diesen Punkten waren die Unterschiede in der Praxis sehr lehrreich. Leider haben wir uns nicht ein einziges Mal restlos festgefahren, sodass unsere Bergeösen, Bergegurte und Schäkel nicht zum Einsatz kamen... aber das sollte ja auch nicht der Schwerpunkt sein.
Wir holen das dann spätestens im nächsten Sommer in St. Peter-Ording nach
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Viel Zeit und Aufmerksamkeit hat auch mein "anderes" Weißware Wohnmobil verlangt.
Denn ebenfalls im Juni mussten beide großen Boliden durch den TÜV. Beide Fahrzeuge sind 12 Jahre alt und dementsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit, dass neben den Verschleißteilen auch mal andere Dinge fällig werden und gerne repariert werden möchten.
Nachdem ich 2x 3000€ ärmer geworden bin habe ich eine traurige aber wichtige Entscheidung getroffen: "Einer von beiden muss weg!".
Nachdem ich mit einem anderen Kumpel nochmal für ein paar Tage die Konstellation "Ich vermiete mein WoMo über ein Portal" praktisch geprobt habe, war mir klar, dass ich nicht die Lebenszeit und Energie besitze, so etwas dauerhaft so managen. Also habe ich den Entschluss gefasst, dass der Dethleffs verkauft wird... auch wenn aktuell meine Familie gar nicht komplett in den Krankenwagen im Urlaubsmodus rein passt
Den ganzen August waren wir mit dem Dethleffs ein letztes Mal im Sommer-Familienurlaub (Gardasee & Südtirol).
Aktuell bin ich seit zwei Wochen dabei den Dethleffs auszuräumen, zurück zu bauen und zu putzen.
Wenn es mir dann irgendwann im Oktober gelungen sein sollte, das Weißwaremobil (hoffentlich zu einem Hochpreis, wie er gerade auf dem Markt gezahlt wird) zu verkaufen, werde ich sicherlich mehr Zeit und Geld haben, den Krankenwagen schneller auszubauen.
Die Ausbaureihenfolge muss ich nun natürlich auch ein wenig (für die Göttergattin) anpassen, indem ich im kommenden Frühjahr alles Wichtige drin habe, um erste Touren mit reduzierter Familie machen zu können.
In diesem Sinne...
Stay tuned,
euer Jan
PS: Für alle die bis zum Ende gelesen haben , hier noch die Auflösung, was die Ursache der gelben Motorwarnleuchte war: Eine defekte Dichtung im Bereich AGR / Drosselklappe!