Moin,
Ich habe vor ein paar Wochen drei Spiegel-Dashcams getestet, bevor ich mich für eine entscheiden konnte.
- Vantop H612T
- Dymco 2.5K
- Autovox V5
Die Vantop wirbt mit 4K und 12" Display, bei der Dymco sind es 2,5K und bei der Autovox Full HD.
Primär ging es mir aber eigentlich nur um die Sicht nach hinten, die Dashcam-Funktionalität war mir eher unwichtig. Nun war sie aber auch mit dabei, von daher hab ich direkt alles ausprobiert.
Die Vantop besitzt den größten Funktionsumfang, ging aber sofort wieder zurück (..nach England und nach dem Brexit. Schön teuer wars, hab ich verpennt).. Die Aufnahmen waren an den Rändern total unscharf und 4K Videos wurden später am Laptop nicht wirklich vernünftig abgespielt. Die Kamera bietet zwei unterschiedliche Codecs zur Aufnahme von 4K, ich hatte bei beiden das gleiche Problem. Und es liegt nicht an meinem Laptop. Dann habe ich auch alle Kameras an einer Power Bank betrieben. Sobald die Kameras in den Standby gehen, schalten die Ports der Powerbank aufgrund der zu geringen Leistungsaufnahme bei Dymco und Autovox ab. Nicht aber bei der Vantop. Dementsprechend hoch scheint der Stromverbrauch dieser Kamera auch im Standby zu sein. Die Parkraumüberwachung der Kamera (integrierter Erschütterungssensor) erfordert allerdings Dauerplus. Als Ergebnis erhält man dann sicherlich innerhalb kürzester Zeit eine leere Starterbatterie..
Mit der Dymco und Autovox war ich super zufrieden. Die Autovox Frontkamera hat mir nachts sogar noch ein bisschen besser gefallen, da die Dymco Frontkamera auf stockdunklen Landstraßen probiert, das Bild künstlich stark aufzuhellen. Sieht teilweise echt unmöglich aus. Bei der Autovox war es nicht so schlimm. Betrifft aber nur die Frontkamera und wie gesagt, nur im Stockdunkeln.. Keine Probleme in der Stadt oder beleuchteten Landstraßen. Bei der Rückkamera hat nach meinem Empfinden die Dymco besser abgeschnitten und letztendlich ging es mir ja auch nur darum. Videoqualität ist bei beiden gut. Ob jetzt HD oder 2.5K.. Ich sehe da kaum einen Unterschied. Vielleicht ist das Bild bei der Dymco minimal schärfer, fällt aber kaum ins Gewicht. Prinzipiell macht mein Handy (Iphone 7) aber bessere Videoaufnahmen als alle getesteten Cams. Da war ich ein wenig enttäuscht und würde keine Wunder erwarten. Befestigt werden alle drei Kameras mit Gummibändern am existierenden Rückspiegel. Finde ich optisch weniger hübsch auch wenn es funktioniert.. Um das zu umgehen bin ich gerade dabei eine neue Rückblende für die Spiegeldascam zu entwerfen und zu drucken, sodass die Gummibänder und der alte Spiegel entfällt.
Am Ende ist es bei mir die Dymco geworden. Preislich etwas günstiger als die Autovox, Videoauflösung minimal besser (rein subjektiv), GPS Koordinaten und Geschwindigkeit werden direkt ins Videobild geschnitten und die Parkraumüberwachung funktioniert halbwegs. Bei der Autovox wird zwar auch mit Pakraumüberwachung geworben, aber egal wie groß die Erschütterung war, die Kamera ging nie an. Etwas besser gefallen hat mir bei der Autovox das schwarze Display (bei Dymco und Vantop ist es verspiegelt). Ich könnte mir vorstellen, dass dort weniger Reflexionen durch von hinten einstrahlendes Sonnenlicht auftreten. Wobei wir im Kasten dieses Problem vermutlich nicht unbedingt haben.
Auf dem Foto ist oben die Vantop, mitte Dymco, unten Autovox. Frauchen war von ihrer zugeteilten Aufgabe richtig begeistert. Bei den ersten Tests durfte sie noch jede Kamera einzeln hochalten
Wie der lila Farbstich entstanden ist, kann ich nicht sagen. Sieht nur komisch aus, existiert aber nicht. Die jeweilige Rückfahrkamera ist ebenfalls nach vorne gerichtet, ich wollte keine Kabel quer durchs Auto legen. Alle Kameras haben einen unterschiedlichen Erfassungswinkel. Kann man positiv oder negativ werten. Ich fand das ein großer Winkel das Bild auch stark verzerrt.. Zum Thema Kabel: wir haben einen Crafter L2H2 und die Rückfahrkamera ist aktuell noch am Kennzeichenhalter angebracht. Wird später versetzt. Das Kabel ist direkt verlegt, aber nicht unbedingt sehr sauber. Unser Ausbau beginnt erst noch. Wir hatten ein 7m Kabel dabei. Es reicht wirklich gerade so das Stück vom Kennzeichenhalter hoch zum Dach, die Wand entlang und bis nach vorne zum Führerhaus. Dort konnte ich das Kabel nicht mehr an der Wand entlang legen sondern musste quer über den Fahrersitz zum Rückspiegel. Sonst hätte es nicht gereicht. Wenn du vor hast, die Kamera auf dem Dach zu montieren, hast du 1,5m mehr.. bei nem L5 reicht das aber vermutlich auch nicht. Mit Verlängerungskabeln ist es echt schwierig, gibt es aber. Habe schon welche bestellt. Die Chinesen nennen den Anschluss: "4pol. Din", dabei ist es gar kein richtiger Din Anschluss. Die Pins sind nicht im Quadrat angeordnet sondern wie ein Trapez. Solche Anschlüsse habe ich hier nicht gefunden, entsprechende Kabel gibts aber bei Aliexpress (Lieferzeit 6 Wochen).
Gruß,
Chris
Nachtrag: Was mir noch einfällt.. Alle Frontkameras lassen sich ein wenig adjustieren. Das ist aber so minimal, dass man den Spiegel doch relativ parallel zur Windschutzscheibe ausrichten muss um einen halbwegs vernünftigen und sinnvollen Frontbereich erfassen zu können.
Crafter | L2H2 | BJ. 2015