Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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von T.Larsen
#1
Liebe Leser,

ich habe mit dem Ausbau im April 2018 begonnen und bis ca. September 2018 in einem anderen Forum dokumentiert. Aufgrund von einigen Veränderungen, habe ich mich entschieden mein Ausbautagebuch hier fortzuführen.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für den Erfahrungsaustausch und hilfreiche Ideen die es mir ermöglicht haben, komplett ohne Erfahrung, den Ausbau bis zu dem aktuellen Stand abzuschließen.

Ich bedauere, dass eine 1:1 Übernahme aus dem alten Forum nicht möglich war.

Ich kopiere meine Beiträge und hoffe, dass dieses Tagebuch jemandem hilfreich sein wird.


18.04.2018

Hallo zusammen,

Nach langem Lesen, Recherchieren, Verdrängen, wieder überlegen habe ich mich nun für den Selbstausbau entschieden.
Heute habe ich nach einer intensiven Suchen meinen Kastenwagen abgeholt.
Es ist ein Ducato Maxi L5H2 geworden, EZ 12/2016, 13000km, 150PS, Euro6, dreiteilige Sortimo Bodenplatte, Zurrschienen, Rückfahrkamera, etwas Neuwagengeruch ist noch da und sonst nichts.

Bin etwas fertig nach dem heutigen Marathon: Arbeiten, Versicherung, Zulassungsstelle, Kennzeichen, Bank, Zug, 2 Stunden Fahrzeit, Telefonate wegen fast gescheiterten Blitzüberweisung, 2 Stunden zurück und endlich ist er meins und steht draussen auf der Strasse.

Darum eröffne ich diesen Thread und bedanke mich bei allen die mich bisher mit einem guten Rat unterstützt haben und geduldig auf meine theoretischen Einlassungen eingegangen sind.

Demnächst geht es zur Sache.

Auf dem Plan stehen:
1. Besuch beim TÜV
2. 4 Sitzplätze, also Gurtbock VSR oder Reimo je nach dem was TÜV empfehlen würde
3 Zwei Stockbetten im Heck
4 Küchenmodul, Oberschränke
5 Natürlich S4 Ausstellfenster und Dachfenster
6 Versorgungsbatterie und Solar
7 Frischwasser und Abwasser
8 Dusche, Toilette und Hochschrank in der Fahrzeugmitte
9 Natürlich Dieselheizung unter dem Doppelboden (Dinette, wahrscheinlich mit Elgena Boiler und Schalldämpfer)

Also jede Menge Arbeit kommt auf uns zu, unmöglich alles in diesem Jahr zu schaffen, aber wir werden anfangen und schauen wo wir bis August sein werden, denn da wollen wir schon irgendwie mobil sein. Alles mus bis August natürlich nicht sein, aber vollisoliert, mit Schlafgelegenheit und 4 Sitzplätze mit einem provisorischen Küchenmodul wäre toll, denn damit kann man schon erste Reise unternehmen.

Hier sind die Bilder. Nichts spektakuläres, es ist halt ein stinknormales Kasten die es heute auf der Rückfahrt bestimmt 20 mal gab
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LG
T.Larsen
achim@xtrails.de gefällt dies
#2
19.04.2018

Ich überlege gerade, nachdem die Geschichte mit dem Gurtbock durch ist, mal schnell irgendein Bett und Tisch einzubauen und so schnell wie möglich umschlüsseln. Einerseits wird es versicherungstechnisch günstiger, andererseits muss ich nicht ein Jahr arbeiten und vor der Abnahme zittern. Aber auch ein Jahr ohne Trennwand und mit LKW Zulassung ist, denke ich, steuerlich nicht ganz korrekt. Und dann kann man ruhig weiter ausbauen.

Gurtbock will ich nicht selber einbauen sondern von einem Ausbauer einbauen lassen. Diese haben meistens einen Prüfingenieur mit dem die zusammenarbeiten. Nachteilig ist hier die lange Wartezeit (5-6 Wochen), hohes Gewicht und, da ich Doppelboden in Dinette haben möchte, müssen die noch einen Sockel zusammenschweissen. Also noch schwerer und teurer.
Oder, es gäbe noch die Firma VSR in Bamberg die sich nur auf solchen Sachen spezialisieren, die sollen angeblich sehr schnell sein. Aber auch Gurtbock ist deutlich leichter und man braucht keinen zusätzlichen Sockel! Da könnte ich auch bis nach Bamberg fahren. Einen Prüfingenieur haben die auch.

So betrachtet, tendiere ich zu VSR, wenn es tatsächlich schneller klappt. Denn ohne Gurtbock kann man im Kasten nicht wirklich viel bzw. nicht genau planen.

Als Polster plane ich die Doppelsitzbank von vorne (Gestell natürlich bis auf minimum abflexen und praktisch als Polster auf dem Gurtbock fixieren). Das würde mich allerdings zwingen sofort die Lösung für die drehbare Sitze vorne zu suchen (sonst Airbag/Gurtstraffer Fehler). Das muss jetzt aus Zeitgründen nicht unbedingt sein, kann ich auch später erledigen. Vielleicht finde ich irgendwo eine günstige gebrauchte Doppelsitzbank. Ich denke ein Polsterer wird deutlich mehr kosten als 150€

Also alles zusammen (Gewicht, Einbauzeit, Einleger) scheint mir viel besser zu sein als der Gurtbock von Reimo.

Gurtbock von Reimo hat ja auch Vorteile - Rechteckiger Rahmen fast ohne streben in der Mitte. Da kann man den besser verkleiden und eine große Schublade bauen oder die Elektronik oder Wassertank besser unterbringen. Und zumindest für mich, da der Ausbauer und TÜV Prüfer in der Nähe. Hier mit dem VSR Gurtbock könnte ich Probleme bekommen, dann müsste ich wieder nach Bamberg um die Sitzplätze einzutragen. Aber das würde ich evtl. in Kauf nehmen. 5-6 Wochen zu warten ist schlimmer.

Ach noch was. Als ich beim Ausbauer war, hat er mir geraten die Umschlüsselung in einem Schritt zu machen. Sitzplatzeintragung als Zwischenstation LKW-PKW-WoMo würde er nicht machen weil es angeblich problematisch sein könnte (Abgasnormen, Geräuschemission etc.). Also alles in einem Schritt LKW-WoMo
#3
20.04.2018

demnächst muss ich mich für die Holzart für die Möbel entscheiden. Die Hauptanforderungen sind:
1. Robuste beschichtete Oberfläche
2. Einfache Verarbeitung

Die Kandidaten sind, wie schon mehrfach geschrieben:

1. KoskiDecor Eco Transparent (12mm Multiplex Birke)
Vorteile:

kein Umleimer notwendig, daher einfach zu verarbeiten

Nachteile:

in dieser Stärke etwas schwerer als Pappelsperrholz (evtl. könnte man an vielen Stellen ausfräsen aber auch aufdoppeln)
mit ca 46€ teuerer
keine Standartstärke (PushLocks, Profile)
evtl. gar nicht so einfach zu beschaffen bzw. lange Lieferzeit

2. Vöhringer 15mm Platten
Vorteile:

leicht; Standartstärke
mit ca 30€ günstiger
schnell zu beschaffen (man muss nur hinfahren)

Nachteile:

Schraubenhaltekraft
Umleimer notwendig (Kosten, Aufwand)

Während mir der Aufwand beim Ausfräsen oder Aufdoppeln relativ egal ist, könnte dagegen der Umleimer problematisch sein, da Fremdsleistung und Zeitverzögerung, bei jeder Änderung muss man wieder irgendwo hin. Und der Zuschnitt muss absolut splitterfrei sein. Der preis relativiert sich dadurch auch.
#4
03.05.2018

Momentan läuft das Projekt etwas zäh und kommt nicht richtig in die Gänge.
Bis jetzt ist die Laderaumverkleidung raus (4 Bohrer gebrochen beim Ausbohren von genieteten Airlineschienen, ich sollte alle Dorne erstmal richtig austreiben, aber egal, ist jetzt vorbei).
Beim ausbauen der Bodenplatte gab es eine kleine Schrecksekunde als ich alle Schrauben gelöst habe und die Platte trotzdem noch fest war. Mit einem kräftigen Ruck konnte ich die doch lösen - die war nur an wenigen Punkten verklebt, Kleber hatte kaum Haltekraft und war wie eine zähe Knete.
Danach wurde der Boden gereinigt. Zum Glück alles fast Sauber, jedenfalls bringen meine Kinder mehr Sand in den Schuhen nach Hause :)

Demnächst wird folgendes erledigt:
1. Alle Streben mit Sika 221i verfugen, an vielen Stellen lösst sich das Blech und drönnt etwas
2. Bodenisolierung. Ich plane eine Unterlattung, 10mm Airflex selbstklebend und 15-20mm XPS zwischen den Latten. Danach kommt die Original Bodenplatte wieder drauf. Diese ist bei mir dreiteilig, mal sehen wie ich die Stossverbindung wieder hinbekomme.

Doch bevor die Bodenplatte wieder aufgelegt wird, muss ich die Wasserleitungen und Kabelrohre verlegen, dafür habe ich noch keine Quelle, besonders Wasserinstallation habe ich bis jetzt nicht genau geplant. Was nimmt man denn da am besten? Habe bis jetzt auf den Fotos schwarze Schläuche gesehen, mit blauen und roten Streifen. Sind das die von Uni Quick System? Irgendwie habe ich wenig Vertrauen in diese Steckverbindungen, in Schraubschellen eher. Bin für die Tipps dankbar.

Ach ja, die Trennwand könnte ich auch noch rausnehmen

LG
Tommy
#5
06.05.2018

Ich melde mich wieder, es läuft immer noch nicht so wie geplant. Gestern wollte ich die Streben verfugen und die Latten für den Boden besorgen und nach XPS in 15mm Stärke suchen.
Als ich vor der Abfahrt mit dem Nachbar gesprochen hatte, fragte er mich ob die Pfütze unter dem Auto von mir ist. Es folgte eine kleine Schrecksekunde, denn Klima lief gestern überhaupt nicht, woher soll den der Fleck denn sonst kommen. Es handelte sich um Kühlwasser, einige Tropfen waren an der Ölablassschraube zu sehen, die Ölwanne hatte auch eindeutige rosafarbene Spuren. Ich schätze es waren so 20-30ml auf dem Boden innerhalb von 3-4 Stunden. Das große Blechteil hinter der Ölwanne, keine Ahnung was das ist, hatte auch einige angetrocknete rosa Läufer.

Es tropfte sehr sehr langsam und nur nach der Fahrt, also im warmen zustand und wenn noch Druck im Kühlsystem vorhanden war. Schnell mal Kühlmittelstand kontrolliert - war auf MIN, sauber, Ölstand OK und scheinbar auch sauber. Dann mal schnell im Baumarkt das Material angeschaut, aber meine Gedanken waren natürlich woanders und die Laune total im Keller.

So habe ich unters Auto gekrochen um den Leck zu finden und habe da einen Verdacht. Ich habe ja den E6 Motor mit EGR und scheinbar mit EGR-Kühlung die an den Kühlerkreislauf angeschlossen ist. Oberhalb der Vorderachse hinter der Ölwanne habe ich dann einen Schlauch mit der Schelle erkennen können. Von dort könnte es tropfen. Die Stelle ist echt eng, kaum was zu sehen. Und Ahnung davon habe ich auch nicht.
Nach Hause angekommen habe ich die Deckel des Ausgleichbehälters aufgemacht, Druck abgelassen und wieder geschlossen. Nach 4 Stunden war der Boden komplett trocken.

Tja, so ging der Tag zu Ende.

LG
Tommy
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#6
06.05.2018

Wir haben heute mit dem Junior an einem ruhigen Strassenabschnitt auf dem Bordstein geparkt und ich legte mich drunter, alles geputzt und die Stelle noch mal angesehen. Der Schlauch hat einen 5-8mm Riss. Es kommt ca. 1-2 Tropfen pro Minute wenn warm und unter Druck. Ich habe mich schon etwas beruhigt, nicht wirklich schlimm.
Ich kann mir aber bei besten Willen nicht vorstellen wie man an die Stelle überhaupt rankomt. Der AGR Kühler (wenn ich mich bei dem Teil nicht irre) sitzt genau zwischen dem Motor und dem Auspuffdingens, ca. 20cm oberhalb der Achswelle, meine Hand passt gar nicht von unten rein, ich kann den Schlauch nicht mal mit den Fingespitzen anfassen. Von oben ist ja auch alles zu, von der Seite sieht auch nicht besser. Soll man da die komplette Abgasanlage ausbauen? Sonst würde ich tatsächlich selber den Schlauch kürzen und die Schelle fest drauf.

Das gute ist, es handelt sich nicht um Marderbiss und ich habe noch bis Dezember 2018 die 2J Werksgarantie und hoffe, dass eine fähige Werkstatt die mir von Bäda empfohlen wurde alles mit Fiat regelt.

Also das Leben geht weiterweiter und Sika liegt im Backofen.
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#7
06.05.2018

Nun zu den heutigen Taten:

Trennwand ausgebaut. Ich habe mich lange nicht getraut, da irgendwie zulassungstechnisch fragwürdig. Aber es muss zügig weitergehen, daher kam die heute raus. Falls also jemand eine neuwertige sucht, bitte melden. Beifahrersitz als Tauschoption geht auch :)

Dann habe ich einige Streben mit Sika 221i abgedichtet bzw. verklebt. Die Presse von Wolfkraft für 9€ ist super. Die Kartusche habe ich vorher im Backofen erwärmt (habe sonst keine Erfahrung mit Sika, habe nur hier gelesen, dass einige es so machen)

Demnächst folgt:

1. Armaflex AF bestellen, der Shop ist hier bei unsnum die Ecke. Selbstklebend 10mm. Erstmal nur 10m² für den Boden. Dann sehe ich ob ich es nur in den als Streifen in den Sicken verklebe oder großflächig. Ich dachte auch an Kaiflex, aber da kaum billiger nehme ich lieber Armaflex AF. Von dem Armaflex XF oder ACE raten einige ab da anscheinend nicht geruchsfrei.
2. Danach dachte ich an 15-20mm XPS. Dann schauen ich mal wie dick genau die Latten sein müssen. Anschließend kommt die Bodenplatte wieder rein und somit werde ich inkl. Sperrholz ca. 35-40mm Isolierschicht auf dem Boden haben. Da der Ausbauer hier in der Nähe meinte, dass der Boden nicht unbedingt isoliert werden muss, denke ich dass es reicht so. Ich darf hier nicht übertreiben da nur H2 und Stockbetten im Heck für 4Personen geplant sind.
3. 12mm UniQuick Rohre und Leerrohre für die Kabel müssen auch schon jetzt erledigt werden


Ansonsten habe ich heute nachgemessen und ich denke ich habe gute Aussichten auf Planar 4D inkl Schalldämpfer unter dem Doppelboden in der Dinette. Dafür muss ich in dem Bereich hinter dem Fahrersitz sparsamer mit den Dämmatten sein, sonst gibt es eine Stufe.

Fenster werden höchstwahrscheinlich S4 sein - in der Schiebetür 1000x500 und hinter dem Fahrersitz entweder gleiche Größe oder 900x500

LG
Tommy
#8
07.05.2018

Gerade mit der Fiat Werkstatt telefoniert. Der nächste freie Termin für die Reparatur wäre am 30.05. Ob Garantiefall oder nicht, das muss mal erstmal sehen ob nicht evtl. ein Marderbiss. Also mit über 3 Wochen Wartezeit habe ich nicht wirklich gerechnet...

Habe mal im AH nachgefragt ob die wissen was an dem AGR gemacht wurde. Da gab es mal Rückrufaktionen. Und morgen früh fahre ich bei einer Werkstatt vorbei, reparieren können die erst Ende Mai, aber schauen können die jetzt schon.

Und ganz anderes Thema - Geräuschkulisse! Ich denke ich werde langsam taub. Bin heute 20km gefahren nachdem die Trennwand raus ist, ich hätte nie gedacht, dass die so viel bringt. Ich muss jetzt schnell Armaflex verkleben, dass soll angeblich auch einiges bringen :)
#9
08.05.2018

Also heute mit dem Werkstattmeister gesprochen. An dem Fahrzeug wurde im März die EGR Aktion durchgeführt und die Schelle dabei durch Schraubschelle ersetzt, angeblich viel zu fest angezogen. Höchstwahrscheinlich ursächlich für die Undichtigkeit. Nun die Frage wer die Kosten übernimmt - Fiat (Garantie/Kulanz), Werkstatt die die EGR Aktion durchgeführt hat, Händler oder ich. Von dem netten Händler noch nichts gehört, lediglich eine Erinnerung mal die Bewertung bei mobile zu hinterlassen (kurz nach Erhalt meiner Email. Zufall?)
Arbeitsaufwand 6-7 Stunden (viel Aufwand alles auszubauen - DPF usw.). Werkstatttermin Anfang Juni.
#10
11.05.2018

Gestern und die Tage davor genutzt und folgendes erledigt:

1. Grundreinigung. Alle Bohrungen die ich von Nieten hatte mit Brantho Korrux versiegent
2. Flatterstreben mit Sika 221i verfugen. Eine Strebe hinter dem Fahrersitz ist nun ab, da kommt ein Fenster rein
3. Dachhimmel und Ablage aus dem Fahrerhaus sind raus und wird ordentlich isoliert
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Sonst wird gerade eingekauft. Heute in der Früh Armaflex AF bestellt und gleich abgeholt.
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Demnächst muss ich sehen wo ich XPS für den Boden und große Flächen in 15mm finde.

Bodendämmung könnte so aussehen. 30-40mm inkl Bodenplatte sind doch OK
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