Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

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#1
Hallo Ausbaufreunde,

Ich bin Hans und baue gerade meinen dritten Camper aus. Mein erster Camper war damals ein alter Renault Kangoo, dann gabs einen Nissan Primastar und nun baue ich einen Transit Custom L2H2 aus, der mein ganzer Stolz ist.

Bisher habe ich immer mit einer Batterie gelebt (entweder eine große oder mehrere kleine Parallel), die sowohl Starter als auch Bordbatterie war (200Ah). Diese wurde mit einem Batteriewächter betrieben, der bei Unterschreitung von 11,8V alle Dauerverbraucher abschaltet um noch starten zu können. Ich sehe für mich in diesem System sehr viele Vorteile:

1. Mir steht mehr Gesamtkapazität zur Verfügung (Bsp.: 2x 90Ah Batterien und maximal 50% Entladung hätte ich im Verbund 90Ah zur Verfügung. Als getrenntes Systeme eben nur 45 Ah)
2. Im Alltagsbetrieb geringerer Innenwiderstand -> gutes Starten im Winter
3. Weniger negativer Einfluss auf die Entladung bei starker Belastung (Stichwort Peukert-Gleichung)
3. Weniger Elektronik und damit Kosten/Fehlerquellen usw., da Ladebooster oder Trennrelais wegfällt. Bei Euro6 Fahrzeugen macht die Elektronik der Lichtmaschiene auch keine Probleme weil sie einfach Lädt bis die Batterie voll ist.
4. Solarstrom erhält auch die Ladung der Starterbatterie bei längerem Stillstand.

Nun ist es aber ja so dass im allgemeinen empfohlen wird 2 Getrennte Systeme fürs Starten und für die Bordspannung zu betreiben. Und in meinem jetzigen Camper habe ich 3x 95Ah zur Verfügung, da würde es sich schon anbieten eine Starter und zwei Bordbatterien getrennt zu betreiben statt alle parallel. Ich sehe darin aber nur 2 Vorteile:

1. Mehr Sicherheit, dass auf jeden Fall noch gestartet werden kann
2. Batteriemonitore funktionieren besser, da bei einem 1-Batteriesystem nicht die Ladung/Entladung vom Auto betrachtet wird (da der Batteriemonitor sinnvollerweise nur zwischen die Bordverbraucher geschaltet wird um keinen riesigen Shunt zu benötigen)

Klar muss man vielleicht mit einem 1- Batteriesystem ein bisschen mehr mit Verstand an den Verbrauch gehen und ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht sicher ob es immer möglich ist mit einer Batterie die nur noch 11,8V Spannung hat zu starten (ist bei mir nur einmal vorgekommen, da hats geklappt). Aber ich komme sowieso fast nie in den Bereich so viel Verbraucht zu haben und ich denke bei 3 dicken Batterien parallel wird auch bei halber Ladung noch ein Start möglich sein.

Mich Interessiert was ihr zu diesem Thema denkt und ob ich irgendwo ein Denkfehler habe. Ich freue mich auf Antworten.

Beste Grüße

Hans
#2
Die Startsicherheit hast du dank Batteriewächter.
Mit einem 500 A Shunt werden alle Ströme zuverlässig erfasst.

Allerdings sollten die Batterien den hohen Starterstrom schadlos bereitstellen können. Nicht jede zyklenfeste Batterie schafft das. Das kann man durch höhere Kapazitäten sicherstellen. Also genau ins Datenblatt der gewählte(n) Batterie(n) schauen, wie hoch der Kaltstartstrom ist.

Ansonsten gibt es nur noch einen sinnvollen Grund für die Trennung der Batterien, der mir einfällt. Die Angst der Serienhersteller die Gewährleistung bei Elektronikproblemen nicht auf den Basishersteller abschieben zu können.

Ein weitere Grund könnte bei neueren Fahrzeugen das Lademanagenent sein. Allerdings gibt es die Trennung schon länger, also kann diese nicht darin begründet sein.
#3
Ich kann mir schon vorstellen, dass man als Aufbauhersteller hergeht und sagt der Großteil der Kunden ist dumm und faul, dem können wir sowas wie einen Batteriewächter nicht zumuten, geschweige denn das er selbständig checkt, dass spätestens jetzt der Motor gestartet werde sollte.

Wahrscheinlicher ist aber die Gewährleistungssache. Die bekommen eine Basis und bei Fehlern kann klar zwischen Basisfahrzeug und Aufbau getrennt werden und daraus ergeben sich die Verantwortlichkeiten.

Gruß Rico