Forum für Camper-Selbstausbauer!

Für angedachte, geplante, halbfertige und fertige Wohnmobilausbauten.

Tagebücher die den Camperausbau beschreiben
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#1
Moin, moin,

nach der Vorstellung jetzt auch gleich der Kaltstart im Ausbautagebuch. Möge die Macht mit mir sein - stark sein du musst.

Erst Überlegungen und auch gleich schon erste Probleme ... :zany_face:

Mein Moritz hat eine Trennwand zur Ladefläche - die soll natürlich raus. Ganz grunds. natürlich kein Problem. Schrauben raus und zack. Denkste. Ist nicht nur geschraubt - auch genietet. Kein Problem, mit Metallbohrer und Akkuschrauber lösbar. Keine 10 Minuten (und einen abgebrochenen Bohrer) später ist die Wand gefällt. Unten noch den schwarzen fiesen Kleber angeschnitten und dann lies sie sich problemlos entfernen.

Wenn ich entscheiden muss, ob es ein Handhabungs- oder Materialfehler am Bohrer war. Na dann ist ganz klar: Materialfehler.

Im Baumarkt war man großzügig und hat mir den Bohrersatz getauscht :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Braucht jemand eine Trennwand. Ich hätte da eine günstig abzugeben :wink:
#2
Und zack - zweites Problem :woozy_face:

Die Hoffnung, dass der Boden mit der Siebdruckplatte nur an den Halteösen verschraubt ist löst sich schon nach Sekunden in Luft auf.
Schrauben raus - Boden bewegt sich keinen Millimeter :partying_face:

Eigentlich scheue ich die Mühe - bin eher pragmatisch orientiert und neige nicht dazu mir Probleme zu machen, die unnötig sind. Platte drin lassen und dadrauf aufbauen wäre also eine Option. Bei einer Stehhöhe von 2,72 innen hat der H3 ja auch genug Reserven (ich bin 1,81).

Die Entscheidung ist aber gefallen. Der Boden soll / muss aber raus.

1. Ich brauche eine stabile Unterkonstruktion, da ich ja (Schwerlast-?)-Auszüge auf dem Boden anbringen will. Die Idee dahinter: Maxi-Schubladen als Stauraum, die im ausgezogenen Zustand auch begehbar sind / sein sollen.
2. Ich will direkt am Boden dämmen und keine Luftschicht drunter haben. Vermutlich gar nicht schlimm - aber wo Luft ist, da ist auch Feuchtigkeit. So zumindest meine Laienbewertung. Wo Feuchtigkeit ist, da sind Muff und Schimmel gar nicht weit. Will ich nicht haben.
3. Keine Ahnung, was das Ding wiegt - aber am Ende werde ich voraussichtlich für jedes Kilo weniger dankbar sein. Wenn ich die Platte raus habe, dann stelle ich hier mal das Gewicht ein. Vllt interessiert es ja jemanden für seine eigene Planung.

Mein Moritz war vorher in einem Metallbauunternehmen. Keine Ahnung wann und von wem der Boden mit welchen Mitteln da eingebracht wurde.
Es muss also gehebelt werden, um dem Umfang des Problems auf den Grund zu gehen. Das grüne Gerät auf dem Bild kann ich dazu sehr empfehlen. Ist eigentlich zur Verlegung von Echtholzböden gedacht - aber super stabil und vorne schön flach.
Hebel_n.jpg
So sieht es unten drunter aus - für Interessierte. Aber ich bin sicher, da gibt es hier im Forum auch schon Leidensgenoss*innen, die ähnliches Ansichtsmaterial gepostet haben.
IMG_20210803_154055_n.jpg
Die Platte ist zum Glück nicht vollflächig verklebt, sondern nur punktuell. Der Kleber ist aber die Seuche. Die Stellen die ich schon gelöst habe zeigen - der Kleber bleibt da wo er ist und löst sich nicht. Wenn man "nur" hebelt, dann bleiben Reste von der Platte am Kleber hängen, brechen einfach aus. Nur mit Gewalt wird es also nicht gehen.

Das Schicksal meines Hammergriffs zeigt deutlich, wie übel fest der Boden ist. Den Versuch, mit dem ovalen Hammergriff zu hebeln darf mal also getrost als gescheitert betrachten.
Bruck_n.jpg
Vorne am Rand kommt man noch ganz gut klar. Die ersten Klebepunkte sind noch mit dem roten Stechbeitel (siehe Foto) problemlos erreichbar. Aber die Platte ist ja ziemlich tief und hinten kommt man mit dem kurzen Werkzeug nicht mehr dran. Was tun ... :face_with_monocle: ?

Meine Lösung: Ich habe mir im Baumarkt eine schmales Stück Stahlblech besorgt. 1 m lang, ca. 1 cm hoch und 5 cm breit. Das ist flach genug, um zwischen Boden und Platte die Klebepunkte zu erreichen und gleichzeitig stabil genug um hinten mit dem Hammer drauf zu dengeln und den Kleber von der Platte zu trennen. Mit trennen meine ich hier tatsächlich schneiden - denn ich habe das Stahlblech vorne an der Spitze mit der Flex schön scharf angeschliffen.

So geht es (jedenfalls bei dem kleineren der beiden Plattenteile im Heck von Moritz) - ist aber tatsächlich äußerst mühsam. Ob ich bei der größeren Platte von der Schiebetür aus ebenfalls an die Klebepunkte komme - das wird sich zeigen. So weit bin ich noch nicht.
#3
Servus Max, wir haben zumindest ein sehr ähnliches Fahrzeug. Um es kurz zu machen: ich habe den Originalboden drin gelassen.
Warum? Ich baue bei dem H3 einen Zwischenboden, aber - bei klassischem Grundriss - nur im Bereich Dinette und Gang nach hinten. Das Mehrgewicht ist nur marginal, denn unter der Dinette wird eh ein Zwischenboden benötigt, so dass bei mir vielleicht 1qm dazukommt. Man hat eine schöne Installationsebene, Platz für eine riesige Schublade zur Schiebetür, es ist sehr einfach eine Fußbodenheizung realisierbar und alle Einbauten können super am Boden befestigt werden.

Gruß
Wolf
#4
Hallo Max,
Max ´66 hat geschrieben: vor 2 JahreIch will direkt am Boden dämmen und keine Luftschicht drunter haben. Vermutlich gar nicht schlimm - aber wo Luft ist, da ist auch Feuchtigkeit. So zumindest meine Laienbewertung. Wo Feuchtigkeit ist, da sind Muff und Schimmel gar nicht weit.
Damit hast du bedingt recht.
Aber direkt an den Boden wird kaum warme Luft von oben drankommen mangels "Durchzug" und kann somit nur bedingt Feuchtigkeit "abladen". Und die Luft in Bodennähe ist sowieso meist kühler und kann damit auch weniger Feuchtigkeit "transportieren".
Um allerdings auch "Vorgängersünden" vorzubeugen und das Ganze auf ein "solides Fundament" zu stellen, scheint dieser aufgezeigte Weg mit der Schlag-/Schneidklinge durchaus vielversprechend, wenn auch schweißtreibend zu sein.

Gruß Manfred
#5
Hi Wolf,

danke für die Info. Sehr interessant!

Welche Auszüge nimmst du, wie werden die befestigt. Wie hast du das mit der Dämmung dann gelöst?

Vllt schmeiße ich meine Entscheidung Boden raus ja nochmal über den Haufen. Noch ist ja nixx passiert ...
#8
Hallo Max,
hier einkleiner Nachtrag bzgl. kalter Boden.
viewtopic.php?f=16&t=1320&p=38499&hilit ... 290#p38499
In meinem Bericht aus dem ersten Winter ist auf Seite 6 oben der durchaus kalte Boden mit ca. 9°C zu sehen.
Er ist zwar ungeheizt, aber die darunter befindliche Luftschicht (15 cm) im Zwischenboden sowie 10 mm Armaflex + Schichtstoffplatte haben auch nicht sonderlich isoliert, da dort unten keine Luftbewegung Wärme hin brachte..
Auf Seite 7 unten vom letzten Winter ist der (Zwischen)Boden dagegen mit leichtem Luftzug auf ca. 19°C geheizt, aber immer noch deutlich kühler als der Bereich weiter oben.
Wenn du dann noch feuchtwarme Luft oben rausziehst wird es unten keine Wasserschäden geben.
Gruß Manfred
#9
Max ´66 hat geschrieben: vor 2 JahreWelche Auszüge nimmst du, wie werden die befestigt. Wie hast du das mit der Dämmung dann gelöst?
Auszüge sollen 1000mm lang werden und die Schublade ca. 120cm. Für den Zwischenboden braucht man ja zum Fahrerhaus hin eh eine ca. 14cm hohe Leiste als Auflage für den Doppelboden. Die kann man so einplanen, dass die Auszüge daran geschraubt werden. An den Wänden vom Hochschrank, Bad und Küche habe ich gleich beim Möbelbau Leisten für die Auflage des Doppelboden montiert. Man kann dort eine Bodenplatte einfach auflegen, fertig.

IMG_9602.JPG

IMG_9404.JPG
Alle Möbel sind bombenfest weil sie vollflächig mit Sika am Originalboden verklebt werden können und zusätzlich verschraubt sind.
Dämmung: wahrscheinlich mache ich am Unterboden gar nichts, denn das Holz des Originalboden isoliert auch ganz leidlich. Es wird eine Teil der Warmluft der Standheizung in den Zwischenbodenbereich geleitet. Die Schläuche für die Warmluftverteilung können eh im Zwischenbodenbereich liegen. Das gibt auf jeden Fall bessere Fußwärme als wie auch immer gedämmte Bodenplatten.

Gruß
Wolf
#10
Moin Max,

schickes Projekt.
Zum festgeklebten Boden, genau das Problem hatte ich vor einer Woche auch.
Wir haben den Kleberahmen rundum einmal mitm Cuttermesser gelöst, dann tatsächlich mit Gewalt und Kraft innerhalbt von 1,5h die Platte hinten sowie vorne rausgehoben. Bestimmt nicht die professionellste Methode, aber die Klebeklexe haben sich nach und nach gelöst. Die 9mm Siebdruckplatte bog sich zwar extrem durch, hilt aber stand.
Für uns war es wichtig die Platte einmal raus zu kriegen weil wir auch sehen wollte wie es darunter aussieht. Haben auch direkt 2 Löcher gefunden die sonst nicht sichtbar waren.

Grüsse und viel Erfolg!
Mark